Herausforderung oder Bullshit?

  • Hallo,


    ich würde sehr gerne paar Lieblingslieder trommeln können.


    Paar Lieder von Metallica, Queen, Phil Collins ...


    Ab welchem Level macht das überhaupt Sinn? Was sollte oder muss man beherrschen, bevor man sich an "größere" Sachen wagt?


    Oder, wenn man Noten, Pausen ... lesen kann, einfach drauf los, weil es einfach ne mega gute Herausforderung ist?


    Welche Bücher gibt es, in denen bekanntere Stücke, wie z. B. In the air tonight vielleicht auf Nötigste reduziert geschrieben sind?


    Danke.


    Gruß


    Bud

  • Ich kenne Deine Fähigkeiten nicht und weiß auch nicht wie lange Du schon trommelst.
    Selber halte ich es so: Einfach mittrommeln. :)


    Ich gehe davon aus, wenn Du von Lieblingsliedern schreibst die Du trommeln können möchtest, dass Du da das Original laufen hast und planst mitzutrommeln.
    Sowas habe ich schon ganz am Anfang gemacht, als ich nur einen stinknormalen Beatrhythmus konnte und ein paar Fills über die Toms.


    Oder möchtest Du mit Deiner Band die Lieder covern?
    Dann kommt es natürlich auch auf die Fähigkeiten Deiner Musikerkollegen an.
    Vereinfachen kann man Songs trotzdem immer.


    Ich halte nicht so viel davon, Songs eins zu eins nachzuspielen.
    Wenn man es kann, schön.
    Wenn man es annähernd hinbekommt und das Feeling des Songs rüberkommt, auch schön.
    Um dazuzulernen ist es freilich auch nicht schlecht, sich mit der Materie auseinanderzusetzen.
    An Herausforderungen lernt man.


    Wie gesagt: Einfach mittrommeln.
    Oder anders: Einfach ausprobieren.
    Oder ganz anders: Mach was Du willst, die Musikerpolizei wird es schon nicht mitbekommen... ^^


    Viel Spaß!
    Tom

  • Ich bin wohl noch ein leicht fortgeschrittener Anfänger!? ;)


    Mittrommeln ist manchmal gar nicht so leicht. Vielleicht bin ich dafür zu langsam in der Hirse!? :-/


    Ich wollte ganz gerne allein für mich die Songs 1:1 mittrommeln können. Später kann ich dann ja abwandeln, was anderes machen.


    Paar Rhythme und Fill ins kann ich aber.

  • Mach doch einfach und denk nicht drüber nach. Toms Tipp, mit langsameren Songs zu beginnen, kann man unterstreichen.


    Nicht anders haben es Generationen von Drummern gemacht, als es noch keine Fantastillionen Internetseiten und -foren gab. Man hat irgendwas zu seinen Lieblingssongs dazu gespielt, gelernt und sich gefreut.


    Gerade das aktive Hinhören, Analysieren und Interpretieren ist eine hervorragende Schule für jeden Musiker. Nennt sich dann Gehörbildung :)

  • Ich habe mit John Cages 4.33 angefangen. Da hatte ich schnell Erfolgerlebnisse was mich wohl so motiviert hat, dass ich heute noch trommle ;) ;) ;)



    Spaß beiseite. Ich würde einfach Kopfhörer aufsetzen und drauf los trommeln. Am besten AC/DC… einfache Struktur die überschaubar ist, die Patterns sind nicht allzu kompliziert. Immer wieder mal aufnehmen und anhören mit der Zeit wirst Du erkennen warum sich Dein Getrommel anders anhört als das Original.


    Viel Spaß Hebbe

  • die Patterns sind nicht allzu kompliziert


    So kann man es wohl auch ausdrücken. Phil Rudd ist der Meister der Einfachheit.


    Ich vermute, du hast einige CDs?
    Da ist mal etwas Fleiß angesagt, hör dich mal durch, dann findest du mit Sicherheit mehr als Genug für den Anfang. Da wir weder dein Spiel noch deinen Musikgeschmack einschätzen können, können sämtliche "heißen" Tipps für die Tonne sein.


    Ich glaube, mein erstes Playalong war in grauer Vorzeit Tom Petty "You Got Lucky" oder aber Police "Message in a bottle". Beides hatte mir mein Schlagzeuglehrer rausgesucht, beides habe ich vermutlich nicht (mal annähernd) gerade original gespielt, aber Spaß hat's gemacht!


    Der hatte glaube ich selbst nicht wirklich Ahnung von Noten, daher haben wir uns alles nach Gehör im Unterricht erarbeitet. Aus heutiger Sicht eine hervorragende Schule, weil mein Gehör frühzeitig trainiert wurde. Da ich heutzutage regelmäßig Transkriptionen anfertige, hat dieses Training auch nie aufgehört, und heute merke ich wiederum, was ich damals falsch gehört habe. Es entwickelt sich also ständig weiter.


    Übrigens, gib mal bei You Tube '"Rock Ballads" ein, dann erhältst du mehr als genug Inspiration, welche langsameren Songs sich eignen könnten.

  • Vielleicht ne blöde Frage, aber gibts Paradebeispiele von langsamen bekannten Songs?


    Die Geschwindigkeit von den Songs in bpm ist ja in der Regel bekannt. Über solche websites wie https://songbpm.com/ kannst du für Songs, die dich interessieren, auch das Tempo leicht ermitteln.


    Ein Playalong langsamer zu spielen ist kaum eine Lösung, das Langsamspielen von Songs funktioniert eher in der Band, da können sich alle drauf einstellen. Ein Playalong wird aber immer die Tonhöhe verändern wenn du die Geschwindigkeit veränderst. Und wie das klingt sag ich mal nicht, sondern werde ich noch gesperrt ^^


    Also wenn man zu Songs aus der Konserve spielt ist die langsam zu üben keine Lösung, außer du trommelst die einzelnen Takte so lange separat, bist du sie in der Songgeschwindigkeit halbwegs flüssig spielen kannst. Das ist die Methode für die Irondrummer unter uns, die immer voll Disziplinierten, für diejenigen, die in der Schule früher auch immer die Hausaufgaben gemacht haben. Gehörst du nicht zu dieser Gruppe: Song zu schnell: trotzdem mitspielen und wenn man rauskommt wieder einsetzen, solange bis es irgendwann funzt.

    Einmal editiert, zuletzt von noPsycho ()

  • Queen

    gibts Paradebeispiele von langsamen bekannten Songs?


    Spontan fällt mir ein meiner Meinung nach traumhafter Song ein:
    "Spread Your Wings" von der Platte "News Of The World".
    [Sollte ich daheim mal wieder auflegen, den Plattenspieler habe ich kürzlich erst wieder freigeräumt...]
    =)

  • Ich habe nicht alle antworten gelesen!


    Mein Tipp :
    - nicht einfach drauflos Trommeln
    - Stück 10000mal anhören
    - Fills und Grooves raushören
    - bekannte Stücke werden auf YouTube analysiert


    Und jetzt Kopfhörer rauf und drauflos Trommeln!

  • ich würde sehr gerne paar Lieblingslieder trommeln können.


    Paar Lieder von Metallica, Queen, Phil Collins ...


    Also ich denke, den Vierteln (1, 2, 3, 4) wirst Du leicht folgen und auch (mit Rechts) mittrommeln können. Zumindest hast Du dann ein paar Songs erkannt, die im Moment im Tempo noch ok für Dich sind: Das wendet sich dann bald zum schnelleren.


    Wenn das bei Deinen Lieblingssongs klappt, fügst Du mit Links die Achtel dazu, alles auf derselben Schlagfläche oder auf zwei verschiedenen (macht die Achtel und Viertel klanglich unterscheidbar), etwa so
    1 + 2 + 3 + 4 +
    R L R L R L R L


    Und wenn das geht, versuchst Du einmal die verbleibenden 3 Variationen:
    1 + 2 + 3 + 4 +
    R R R R R R R R
    L R L R L R L R
    L L L L L L L L


    und dann nach belieben. Damit kriegst Du mehrere Dinge mit:
    * Schlaggefühl
    * hören, ob da andere Unterteilungen aktiv sind (16-tel, Triolen)
    * hören, ob und wie sich eventuell Schlagflächen ändern (Snare zu Tom etc.)
    * besser hören, wo Fußaktionen sind (BD, HH)
    * insgesamt: Rhythmen und die (musikalisch interessanten) Abweichungen des Drummers gegen diese Eintönigkeit.


    Damit hast Du bereits jedes Stück reduziert. Aufbauen kannst Du es anschließend abschnittsweise, etwa indem Du erst nur alle Viertel spielst, so wie gehört, dann alle fehlenden Achtel einfügst usw., bis Dein Trommeln die Charakteristika des Stücks oder der Passage erfasst. Will heißen, auch eine wilde Passage mit 16-tel kann mit halb so vielen Noten (Achtel-Ebene) nahezu genauso klingen. Weniger ist oft mehr.


    Manche Schlagflächenwechsel kann man nicht ohne Weiteres reproduzieren. Manche Drummer stellen sich ja noch ein Extrabecken links neben die HH, oder eine Extra-Snare an die rechte Seite oder oder oder ... damit sie kurze und für Sie richtige Schlagwege haben.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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