Monitoring für den Drummer

  • Hallo,



    neben meinen eigenen Erfahrungen möchte ich hier die Gemeinde fragen, wie Ihr das Problem des Monitoring löst, live und im Proberaum.


    Für mich kamen folgende Möglichkeiten in Betracht, wobei ich alle ausgiebig probiert habe:


    1. Gehörschutz d. Alpine Music Safe und Monitoring über eine kleine Monitorbox


    2. Gehörschutz mit gleichzeitigem Monitorsignal mit Kopfhörer Beyerdynamic DT 770 M


    3. In Ear Monitoring (IEM) mit Shure SE 315




    Die Lösung mit Monitor habe ich verworfen, da der Lärmpegel automatisch (durch den Monitor) steigt und der Klang allgemein durch den Gehörschutz verändert wird.
    Da ich Mirofoniere klingt das Set über die beidenb anderen Lösungen einfach besser und ich spare mir die Klangeinstreuung durch den Monitor.


    Der Kopfhörer lässt mehr vom Drumssound an die Ohren, hier benötigt man also eventuell keine Mikros, gibt einem die Kollegen gut aufs Ohr und ist vor allem bei Proben schnell mal ab- und aufzusetzen. Das Aussehen ist natürlich nicht so doll.
    Die In Ears klingen für mich am besten, schirmen alles ab und sind so für die Proben manchmal etwas nervig, da, wenn Gesprächsbedarf besteht, man sie nicht schnell "anziehen" kann...


    Meine Frage an Euch, ist wie Ihr das löst und ob Ihr meint, dass es durch das IEM sein kann, dass einem Dynamik verloren geht? Durch die gute Isolierung spielt man eventuell auch noch lauter als nötig!??


    LG


    Euer Knut

  • Hallo Knut, auch mein Thema derzeit. Es gibt zwar schon ein paar Beiträge hier dazu, aber immer wieder spannend.


    Es gibt ja auch InEars die weniger dämpfen. Hab überlegt bei den Proben günstige Zweit-InEars zu nutzen. Bass Shaker ist auch ein Thema. Für mich auch noch spannend: am liebsten würde ich mir den Mix selbst machen. Auch dafür gibt es Ansätze hier im Forum (Kleines Rackpult, Splitter und selbst Mikrofonieren)...


    Bisher habe ich einfach einen Monitor neben mir gehabt, aber ich bastel mir jetzt auch eine InEar-Lösung. Mein größtes Problem ist, dass ich irgendjemanden zwischendrin nicht mehr höre. Mitten im Konzert 5 mal den Monitormix anpassen ist nervig für alle Beteiligten. Ich spiele mit dem Gedanken mir ein Zoom LiveTrak L-12 zu holen (der kann 5 Monitormixe machen) und das als reines Monitorpult auf der Bühne zu nutzen. So könnte ich den Kollegen auch einen individuellen Mix von der Bühne aus machen bzw. hätte man schon mal die fertiges Mixes nach dem Aufbau parat. Coole Lösung, aber ob ich mir den Aufbaustress immer geben will ist die andere Frage.

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  • Bluesmaker:


    Alternative - falls du keine Berührungsängste mit Software-Mixing hast und evtl. bereits ein Tablet dein Eigen nennst - kann 6 Aux-Wege, für die per App jeder Musiker seinen individuellen Monitor-Mix machen kann:


    Behringer X18


    Kann ich empfehlen (ist sogar ein wenig günstiger)!!


    Zum Thema von Knut:


    1. Im Proberaum nutze ich mittlerweile kein InEar (Shure SE215-CL) mehr, da bei uns aufgrund der komplett akustischen Intrumente der Lautstärkepegel ganz angenehm ist (Gesang geht über eine Mini-PA) und somit die bereits von dir genannte Einschränkung der Verständigung untereinander wegfällt


    2. Live gibts zwei Szenarien:
    a) Auf größeren Bühnen/Locations fühle ich mich mit InEar wohler, da ich alle gut hören kann. Allerdings muss dann der Monitormix sehr gut eingestellt sein, sonst kann es passieren bzw. ist es schon passiert, dass ich (zusätzlich zum Adrenalin-Kick) gut reingelangt habe und das für die Kollegen auf der Bühne schon mal unangenehm werden kann, vor allem, wenn diese mit normalen Floormonitoren spielen und die Drums voll akustisch abkriegen.
    b) In kleineren Locations spiele ich mittlerweile lieber ohne InEar, da hier fast die gleichen Bedingungen existieren wie im Proberaum. Hier reicht mir im Allgemeinen das was aus den Monitoren der Kollegen kommt für den Bühnensound.


    LG Ferdl

    "Bei Facebook eine große Anzahl Freunde oder Likes zu haben, ist wie bei Monopoli reich zu sein." (AAXplosion) :thumbup:

  • Das Problem mit Inears verliert sich die Dynamik kenne ich!
    Wenn man aber den Inear von einem Ohr etwas herauszieht,
    Hat man mehr Akustik Sound auf dem Ohr und somit mehr
    Kontrolle über die eigene Dynamik!

  • Das Problem mit Inears verliert sich die Dynamik kenne ich!
    Wenn man aber den Inear von einem Ohr etwas herauszieht,
    Hat man mehr Akustik Sound auf dem Ohr und somit mehr
    Kontrolle über die eigene Dynamik!

    das werde ich mal probieren, guter Tip, Danke

    Einmal editiert, zuletzt von Klut007 ()

  • Hi
    Nach ein paar für uns ungenügenden Versuchen sind wir in meinem Proberaum zu dem Schluss gekommen, feste Monitorboxen zu installieren.
    Wir haben die Boxen im ganzen Raum an den Positionen, an denen die jeweiligen Musiker in der jeweiligen Höhe fest angebracht. (siehe Bild)


    Wir sind damit ziemlich zufrieden, die Boxen sind fest installiert, die Kabel verlegt, nach einem Auftritt einfach wieder das Mischpult anschließen, die gespeicherten Einstellungen laden, und jeder hat wieder seinen Monitor komplett wie gewohnt...



    Live benutzen wir ganz normale Monitore, nix besonderes..


    Gruß Lukas

  • Hallo zusammen,


    ich verwende live und auch im Proberaum folgende Kombination.


    1. IEM von Hearsafe HS-15-2
    2. Fischer In Ear Body Pack XL
    3. Allen&Heath ZED 60-10FX
    4.Palmer PMS 02 Mikrofon Splitter


    Mit dieser Kombination habe ich meinen Monitormix (fast) komplett in der eigenen Hand. Ich habe eine lange Zeit nur mit dem Monitormix (der PA) vom Pult und dem In Ear Body Pack ausprobiert, da ich im Amateurbereich aber selten einen guten Techniker zur Verfügung hatte, habe ich den gewünschten Sound/Mix meist nicht bekommen.


    Jetzt bekomme ich vom Pult nur noch den Gesang, nach Bedarf ein wenig Bass und Gitarre. Die Bassdrum und die Snare werden über den Splitter an mein Pult und an die PA gegeben. So bestimme ich den Sound und die Lautstärke für meine Ohren selber und kann diese während des Gigs regulieren. An einem weiteren Kanal wird der Klick angeschlossen. Damit ich mich nicht isoliert fühle und alles auf der Bühne mitbekomme, habe ich eine Lösung gefunden. Ich positioniere ein Overhead etwas höher als normal über dem Set und richte es leicht zum Publikum gerichtet aus. Dieses schließe ich direkt an mein Pult an und kann so mehr oder weniger Raumklang bekommen. Ich höre, alles was auf der Bühne passiert.


    Gruss Rolf


    Manche schwimmen mit der Strömung, mache gegen die Strömung - ich dagegen steh im Wald und finde den scheiss Fluss nicht! ;(

    Einmal editiert, zuletzt von SonorMuseum ()

  • Hallo,


    ich bin konservativ-pragmatisch.


    Im Proberaum erwarte ich, dass das Zeug so aufgebaut wird, dass sich
    die Band ordnungsgemäß gegenseitig so beschallt, dass jeder all das zu
    hören bekommt, was er hören möchte.
    Alles andere verkompliziert und verteuert die Angelegenheit und es wird
    vor allem störanfälliger. Eine Band muss aus sich heraus funktionieren,
    das ist absolute Grundlage, wo das nicht geht, werden die Probleme
    sprießen.
    Individuell darf sich jeder dann noch seine Lieblingspetersilie in die Ohren
    stopfen, bei mir wechselt das immer mal wieder von billig bis teuer.


    Auf Bühnen erwarte ich, dass der Veranstalter die P.-A.- wie auch die
    Monitoranlage stellt, in der Regel kommt dann so ein eckiges Ding in
    meine Nähe, ausgerichtet auf meine Birne.
    Da ist dann vorzugsweise nur das zu hören, was hinten sonst nicht zu
    hören wäre, meist Gesang oder so Zeug ohne Verstärker. Bass und
    Schlagzeug sollte man auch ohne das Ding hören, sonst stimmt was nicht.


    HiFi-Klang erwarte ich nicht, den gibt es daheim. Ich spiele für das Publikum,
    nicht für mich, vorne muss die Kapelle gut klingen, ich sorge hinten dafür,
    dass es vorne ankommt, wie es soll, hinten klingt es anders, das ist Natur.


    Grüße
    Jürgen

  • Auf Bühnen erwarte ich, dass der Veranstalter die P.-A.- wie auch die
    Monitoranlage stellt, in der Regel kommt dann so ein eckiges Ding in
    meine Nähe, ausgerichtet auf meine Birne.
    Da ist dann vorzugsweise nur das zu hören, was hinten sonst nicht zu
    hören wäre, meist Gesang oder so Zeug ohne Verstärker. Bass und
    Schlagzeug sollte man auch ohne das Ding hören, sonst stimmt was nicht.

    Wenn es ja so einfach wäre. Oft hat man keinen fähigen Tontechniker oder keine Zeit für einen vernünftigen Monitorcheck, weil man nur einen Linecheck hat. Letztens hab ich dem Techniker nach dem ersten Song sagen lassen ich brauch den Monitor ein bisserl lauter. Der hat dann so aufgerissen, dass ich richtig Schmerzen in den Ohren hatte. Da kannst Du auch nicht mal einfach aufhören zu spielen auf großer Stadtfest-Bühne. Im Club hätte ich wohl gestoppt. Nach der Aktion stand fest ich muss da die Kontrolle haben. :wacko:


    Und beim Bass kommt es drauf an wie groß die Bühne ist. ;) Wenn man rechts sitzt und der Basser links kann es da schon mal zu Problemen kommen.

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  • Hallo,


    Bluesmaker: es ist richtig, dass vieler Leute Fähigkeiten sich im Rahmen halten,
    ich habe das auch schon von Mitmusikern erlebt einschließlich der Lautstärke,
    dort namentlich auch ohne geäußerten Wunsch. Dafür habe ich Gehörschutz.
    Ich stoppe auch im Club nicht.
    Und meine Devise ist: ich weiß wie das Lied geht und kann es notfalls auch alleine
    spielen, das Publikum muss das gar nicht merken, dass ich die schiefen Töne von
    Mitmusikanten nicht gehört habe.
    Einen guten Bassisten höre ich immer.


    Grüße
    Jürgen

  • @Jürgen K


    Da hast Du wohl was falsch verstanden. Ich hätte gestoppt weil es so laut war, dass ich Schmerzen in den Ohren hatte. Aus Selbstschutz. Ich hatte vorher schon den Gehörschutz raus gezogen weil es so extrem leise war. ;) Die Songs auswendig kann ich auch, das ist nicht das Problem. Trotzdem muss ich bei den variablen Stellen (wenn das Publikum mit macht ziehen wir länger, wenn nicht kürzer, usw.) die entscheidenden Musiker hören.


    Wir haben letzte Woche in der Stadthalle Kassel gespielt, Bühne um die 270 qm groß und extrem schwierige Akustik (Hall!), da hab ich den Basser nicht definiert gehört. Es kommt doch immer auf die Situation an. In einem Club ist das was anders.

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  • Ich habe grundsätzlich immer was auf den Ohren.
    Im Proberaum die DT770M, Live InEars.
    Es schützt meine Ohren und Nerven und ich kann mir den Luxus gönnen
    über ein X32 einen 1A Stereomonitormix zu fahren.
    Ich höre alles wie von CD und der Sound im Proberaum ist der selbe wie live.
    Ausserdem spielt man so auch deutlich präziser weil man sich gut hört.

    don´t panic

  • das Leben kann ziemlich einfach sein...
    Wir proben grundsätzlich in Kreisaufstellung, jeder spielt jeden an.
    Der Leiseste gibt die max. Lautstärke vor, die anderen passen sich an.


    Aktuell Klaviertrio UNVERSTÄRKT, der Kontrabaß ist leise, keiner spielt lauter als er - paßt hervorragend.
    Kein Ohrensausen, kein Technik-Exzess, kein Geschleppe, man kann sich während dem Proben wunderbar akustisch verständigen.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • das Leben kann ziemlich einfach sein...
    Wir proben grundsätzlich in Kreisaufstellung, jeder spielt jeden an.
    Der Leiseste gibt die max. Lautstärke vor, die anderen passen sich an.


    Aktuell Klaviertrio UNVERSTÄRKT, der Kontrabaß ist leise, keiner spielt lauter als er - paßt hervorragend.
    Kein Ohrensausen, kein Technik-Exzess, kein Geschleppe, man kann sich während dem Proben wunderbar akustisch verständigen.


    Das geht ja mal überhaupt nicht! Da muss man sich ja monatelang hinsetzten und an seiner Dynamik üben! Wahnsinn! Geht doch viel einfacher wenn niemand übt, man sich am Lautesten orientiert und alle anderen auf das Level verstärkt. Da bleibt dem Zuhörer wie dem Musiker ein bleibender "Eindruck" von der Musik. Piiiiiiep

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Als guter drummer sollte man mit unterschiedlicher Lautstärke zurechtkommen!
    Wenn leise Töne gefragt sind sollte man auch leise spielen können! Natürlich macht das
    Spielen mit sticks ,bei sehr leiser Musik mit unverstärktem Kontrabass kaum mehr Sinn !
    Ab da gibt es ja noch Roods, Brushes............


    Es geht hier aber ums Monitoring! Wenn man bei kleinen Gigs akustisch spielt
    Und Probleme hat die anderen Instrumente zu hören,
    Kann man einen Mini Mischpult mit Overheadmikro verwenden.
    Die Inears auf einer Seite etwas herausziehen, um den echten akustischen Sound
    Zu hören! Das Ergebnis:


    WENN MAN BESSER HÖRT, SPIELT MAN AUCH BESSER


    Besonders hinten auf der Bühne bei den Drums ist oft nur ein Soundmatsch zu hören.
    Ich denke das kennt jeder! Ich rede hier von den kleinen Clubgigs!
    Da leidet das Timing, die Dynamik, die Psyche..............

  • Die Inears auf einer Seite etwas herausziehen, um den echten akustischen Sound
    Zu hören!

    genau deswegen schiebe ich sie lieber weiter rein. Mein mühsam erarbeiteter Stereomix klingt deutlich besser als das was ohne meine Ohren erreicht.

    WENN MAN BESSER HÖRT, SPIELT MAN AUCH BESSER

    +1
    mit einem guten Mix auf den Ohren hört man so das es Spass macht und spielt entsprechend entspannter und dadurch besser.
    Ich habe keine Lust mehr blind einen Gig zu spielen wo man nur an den Bewegungen der Mitmusiker merkt das sie auch spielen
    und nichts ausser dem Schlagzeug hört. Bei einem mir fremden FoH verlasse ich mich ausschließlich auf meinen eigenen Monitormix.

    don´t panic

  • Stereomix.....gib`s so etwas denn überhaupt noch. ;)


    Stereo bzw. ein schönes Panorama, kenn ich fast nur noch von Platten aus den 60er bis 70ern, ansonsten leider nur sehr vereinzelt. :(

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ich unterschreibe Jürgen Ks Beitrag 9 in allen Belangen.


    Was den Fokus auf Gehörschutz im Anfangsbeitrag angeht, so höre ich meine Trommeln und Becken gerne ungefiltert. Meines Erachtens wird der Einfluss des Schlagzeugs auf die Leistungsfähigkeit des Gehörs überschätzt. Meist sind E-Gitarren mit ihren hohen Lautstärkepegeln (Mittenfrequenzen) und dem reduzierten Abstrahlwinkel der Lautsprecher das Problem. Hier lässt sich einiges durch die richtige Anordnung von Musikern und Verstärkern im Raum erreichen. Wenn alle die Ohren aufhalten, sollte doch jede(r) merken, ob er/sie zu laut ist. Ansonsten übe ich mich auch schon mal in extremem Leisespielen (gute Übung).


    M.

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