Runtertransponieren im Wettlauf mit der Lebenserwartung

  • Eine Kollegin war auch beim Bruce, die fand es auch sensationell gut.


    Ein beschämendes Beispiel ist ja auch David Coverdale von der weißen Schnecke. Eins runtergestimmt, und seine Stimme kommt noch klar rüber, wenn er das Mikro auf Hüfthöhe hält. Ja nee, is klar. Und seine Gitarristen singen ihn dann noch an die Wand. Dass viele 70er und 80er Helden nicht mehr relevant sind, liegt halt auch daran, dass sie es nicht mehr drauf haben. Vince Neil konnte ja noch nie gescheit singen, und Achsel Rose‘s Stimme hatte fünf gute Jahre, seitdem isse weg. Schade dass die es nicht einfach sein lassen. Leute wie Dokken oder Jack Russell von Great White sind einfach ein Trauerspiel. Vor 30 Jahren Arenen gefüllt, jetzt in der Roadside Tavern in Bumfuck/Ohio.


    Okay, ist 90er, aber ich war auf der letzten Pearl Jam Tour in Frankfurt. Vedder war perfekt, was eine Stimmkontrolle. Dazu eine eingespielte Band, die Lust hatte, das war so ähnlich wie beim Springsteen.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Da ist aber wer mit Leidenschaft dabei :D :D :D

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Beim Ansehen der Videos von Purple (Perfect Strangers ist eigentlich ein fantastischer Song) Dokken und Frehley fällt mir Zappa (Ich glaube der war’s) ein:


    You can’t do that on stage anymore

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Zitat

    Ihr geht auf die falschen Konzerte 😁

    Einspruch ;) Ich war neulich bei einem Sting-Konzert. Er kann es noch!

    Sting hab ich letztes Jahr gesehen und gesanglich merkt man ihm sein Alter nicht an. Lustig war auch, dass sein Sohn im Vorprogramm aufgetreten ist…stimmlich war der Papa der Sieger. Weniger schön war, dass nach 75 Minuten Schluss war.

  • Eine andere Methode bei einer von mir gottgleich verehrten Band in den ca. 10 letzten Jahren ihres bestehens war, eine Art "Glissando" oder "permanentes Glissando" bei der Lautbildung zu integrieren. Diese Methode hatte ich so inflationär extrem-oft angewendet in nahezu jeder Songtextzeile, jedes! Songs niemals zuvor bei Bands gehört und ich hoffe auch sehr dass es keine Nachahmer finden wird. So so sehr ich die Band liebe, für mich eine der belastendsten Lösungen für Zuhörer. Fast jede Anfangssilbe und eine vielzahl weiterer Töne des Gesangs wird in einer Art fließenden Tonfolge dargeboten. Geht also von falsche Tonhöhe - in leicht falsch - in richtiger - in korrekt - in fast noch korrekt - in leicht falsch über. Als Zuhörer sollte/konnte/"mußte" man sich dann also den richtigen Ton heraussuchen und diesen im auditiven Gehirn festhalten.


    Es war eine für Zuhörer sehr anstrengende Methode, zwischen den vielen Näherungswerten die leicht falsch waren, den richtigen Ton "wenn er an der Reihe war" bzw. vokalisiert war, wahrzunehmen und zu genießen. Ich weiß nicht wieviele Konzertmitschnitte (dutzende ganz sicher) ich über die Jahre sah, aber es gibt unzählige die dies in den letzten Jahren von Rush dokumentieren. Schade. Die Instrumentalpassagen waren freilich wie immer bei Rush grandios! dargeboten und ich persönlich hätte only Instrumentals bzw. das weglassen des Gesanges als tolle Alternative empfunden.


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  • War letzten Monat bei Bruce Springsteen am Hockenheimring ....

    Ich war Mitte Juli in HH im Volksparkstadion bei Bruce Springsteen und kann deiner Einschätzung fast vollständig zustimmen!

    (Mir fehlten noch ein paar mehr Gassenhauer ...)

    Die Gesangsleistung von Opa Bruce hat mich auch immens beeindruckt.


    Was den Konzertgenuss schmälerte, war der Sound der Band. Mir fehlen leider aus Unwissenheit die passenden Vokabeln.

    Der Sound, der im Stadion im mittleren Rang gegenüber der Bühne ankam, war ziemlich furchtbar.

    Irgendwie überlagert, verzerrt, z.T. dröhnig.

    Das war sehr schade und hat mich gewundert.

    Die haben doch richtige (Ton) Profis am Start und touren bereits seit Jan. / Feb. 23.

    Gruß Olsch

  • Warum haben wir uns da nicht gesehen? (waren ja nur 50.000) :D

    Ich war "Front of stage 2" - da war der Sound brillant!

  • Moin,


    "....es in letzter Zeit noch die ergänzende Methode "die Vocals ultra-leise bis unhörbar mischen".
    und ich dachte schon dass mein Gehör mir einen Streich spielt oder der Fernseher/PC/Laptop irgendwie "falsch eingestellt" ist.


    Bei solche Formaten wir DSDS (nicht hauen, manchmal muss man auch der besseren Hälfte nachgeben) kann das ja durchaus von Vorteil sein, aber bei eigentlichen "Profi-Formaten" wie "Sing mein Song" finde es teilweise schon überraschend dass man "genauestens" hinhören muss um den Gesang zu erkennen/hören.


    ich kenne es eigentlich so dass der Gesang immer etwas lauter als die Begleitung ist und damit quasi im Mittelpunkt steht. Zu laut ist natürlich auch nicht gut, aber dafür hat man ja den "passenden" Mischer.


    Gruß

    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • vermutlich auch in originaler Tonart anhören wie in Zeitlupe abgespielt, weil der alte Herr es einfach so zäh singt, die Töne oft nicht mehr trifft etc.

    Ich vermute allerdings eher, da alte Stimmen - wie so vieles im Alter - unabhängig von der Tonlage häufig an Qualität verlieren, dass sich Songs in der Originaltonart heutzutage wahrscheinlich ähnlich traurig anhören würden.

    Das sieht/hört man wunderbar bei Bon Jovi, man achte abgesehen von der Intonation mal auf die Artikulation:


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    Ich habe es jetzt nicht geprüft, aber ich meine, Bon Jovi transponiert nur selten, abgesehen vom obligatorischen Halbton. Ich war 2019 auf derselben Tour in München und habe den Main-Gesang nicht so krass wahrgenommen. Der Rest der Band war aber tight und druckvoll wie gewohnt, die Backing Vocals nahezu perfekt und mindestens mit Unterstützung aus der Dose - aber das war früher schon so z. B. bei Living on a prayer.

    Diesen Sommer bei Mötley Crüe selber erlebt, dass die anderen Instrumente viel zu laut wiedergeben wurden, damit man die Stimme von Vince nicht hörte.

    Gun's n' Roses hat auf diesen Trick verzichtet und Axl hörte man lupenrein falsch singen.

    Diesen "Trick" scheinen Bon Jovi nicht zu kennen, denn sie posten das von mir verlinkte und viele weitere Videos sogar für die Ewigkeit auf ihrem offiziellen YouTube Kanal.


    Bei Bon Jovi ist aber oft auch zu hören, dass (sogar im Refrain) markante Melodiebögen zugunsten des Sängers verändert werden. Dann geht eine im Original Aufwärtsbewegung nach unten oder man bleibt einfach auf einem Ton stehen.

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Zitat

    Bei Bon Jovi ist aber oft auch zu hören, dass (sogar im Refrain) markante Melodiebögen zugunsten des Sängers verändert werden. Dann geht eine im Original Aufwärtsbewegung nach unten oder man bleibt einfach auf einem Ton stehen.

    Ja, gut beobachtet bei Bon Jovi.

  • Das Problem bei Herrn Bongiovi ist ja nicht die Tonhöhe, sondern das generelle Treffen irgendwelchen Tons. Ich hab mit Schrecken Videos der letzten Tour gesehen, wo er im Prinzip den Text zur Musik aufsagt, weil die Stimmkontrolle komplett versagt. Das ist ja hier im verlinkten Video auch nicht leicht kreatives Modellieren der Gesangsspur. Die Stimme ist einfach weg. Er meint es ja gut, aber vor einem ausverkauften Stadion so eine Leistung rauszuwürgen ist eigentlich Betrug am zahlenden Zuschauer, sorry.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Druffnix

    Mit Bon Jovi hatte ich mich früher eigentlich nie beschäftigt. Bis vor einigen Monaten, als dies (Link 1) und diverse vergleichbare Konzerte der Zeitachse 2022 auftauchten. Manche wirkten vom Bandleader so verstörend kraftlos, dass ich Zweifel hatte ob es nur die Stimme ist, oder verschleppte Grippe oder sonst ein Gesundheitstrouble der womöglich jeden Menschen treffen kann. Auch hier ein Orden am Band für die Mitmusiker, die alles geben ein tightes und solides Fundament zu legen, damit trotz downtuning (bei dem die Songs auch in diesem Falle immens an Wirkung verlieren) und nicht vorhandener Stimme zumindest manche Songtitel noch erahnbar sind.

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    Neulich (2023) kam dann aber dies, und jenes scheint wieder ein klein wenig besser. Freilich immer noch ernst bzw. dramatisch anders, gemessen an hohen Tonlagen und der Intonationsicherheit die er früher mal hatte. Aber keiner von uns kann die Uhr zurückdrehen. Wenn ich vor einer Hifi-Box sitze wünsche ich meinem Ohr auch wieder die Wahrnehmung hoher crisper Frequenzen von Musik zurück, die ich mit 14 Lebensjahren mal hören konnte. Sie sind traurigerweise weg, unwiederbringlich. Shit! Die Zeit holt uns alle!

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  • Danke, Drumstudio1, für den zweiten Link aus Rio, das klingt zwar nicht wie früher, aber immerhin besser als das davor.

    Ich hatte gestern das andere verlinkte Video aus Post #69 von 2019 in Moskau gesehen und nicht geschafft, es bis zum Ende zu sehen/hören, mir kam es vor, als wäre er gesundheitlich angeschlagen.

    Bin zwar auch kein wirklicher Bon Jovi-Hörer, aber man kennt halt die Songs von den Partys in den 80ern. Und das ist ein himmelweiter Unterschied.


    Hat sich der Jon eigentlich immer schon so am Mikro festgehalten?

    Ich kenne keine Livevideos von ihm und habe jetzt auch keine große Lust rumzurecherchieren.

    Man kann sein Gesicht gar nicht sehen und alles klingt so dumpf.

    Ist das seine Art, oder muss er sich aus Altersgründen da festhalten?

  • sonst ein Gesundheitstrouble der womöglich jeden Menschen tre

    Neulich (2023) kam dann aber dies, und jenes scheint wieder ein klein wenig besser.

    Nach dem Ausstieg von Richie Sambora im Frühjahr 2013 ging es ihm nach eigener Aussage tatsächlich mal nicht gut und er hätte nicht gewusst, ob er überhaupt mal wieder singen könne. 2019 war dann die erste große Tour seit dem Ausstieg. Die Geschichte mit Sambora hat ihm wohl zugesetzt.

    Ich fand Bon Jovi live immer unglaublich, wollte sie nach dem 2013er Album aber eigentlich nicht mehr sehen. 2019 hab ich im Affekt 1 Woche vor dem München-Konzert dann doch noch 150€ für "FOS 2" gelöhnt (etwas OT: für dieselbe Position habe ich 2 Wochen später in Zürich 49CHF gezahlt, weil ich es nicht sein lassen konnte...). Die Band war klasse, die Bühnenshow auch, nur Jon eben nicht der Alte:

    Hat sich der Jon eigentlich immer schon so am Mikro festgehalten?

    Ne eben nicht. Wer mag, schaut sich mal München 2011 an. Bei dem Konzert war ich, das sind Welten. 3 Stunden 6 Minuten, das weiß ich noch ganz genau. Und Sambora war auch noch dabei:


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  • Ich habe Bon Jovi auf der Animalize KISS Tour gesehen, Vorprogramm von Kiss, waren besser als Kiss, fand ich damals toll, mein erstes Konzert, Stadionsporthalle Hannover...glaube ich, Jon hat das Mikro ins Publikum gehalten, what do you want....Zuschauer:" we want Kiss!!"


    Hatten super Sound und war sehr gut gespielt/gesungen, ich kann mit der Musik aber schon sehr lange nichts mehr anfangen....Bed of Roses wtf!


    Balladen dann lieber von Chris Whitley, Jeff Buckley, Janes Addiction etc....das gab es dann kurz darauf auch schon....

  • Das hört man Live sehr gut! Richie hat früher sehr oft die hohen Lagen gesungen und Jon's Schwächen lange versteckt.

    Naja. Richie hat die zweite Stimme gesungen. Die war eben oft über Jons Stimme, aber deshalb nicht im Vordergrund. Erste und zweite Stimme klingen ja nur dann harmonisch, wenn beide einigermaßen ihre Töne treffen. Also kann eine "gute" zweite Stimme auch keine "schlechte" erste Stimme verstecken...

    Es geht hier ja nicht um seinen generellen (ehemaligen) Tonumfang, sondern darum dass er die Töne nicht mehr trifft.

    Bei dieser Musik gibt es in aller Regel immer eine höhere Stimme über der Hauptstimme, aber das heißt doch nicht, dass Haupt- und Zweitstimmensänger danach gewählt werden, wer weiter hoch kommt. Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass Zweit-, Dritt- und Viertstimmen nicht ganz so viel Ausdruck erfordern wie die Hauptstimme - trotzdem müssen sie natürlich matchen und die Artikulation muss stimmen.

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  • Auch eine von mir sehr verehrte Band, wenngleich ich nach dem Ausstieg/Rauswurf von Portnoy als Drummer deutlich das Interesse an der Band verloren habe. Neuveröffentlichungen der Band bekomme ich nur noch am Rande mit. So toll Mangini technisch ist, der Portnoy hatte so viel kreatives und abseits seiner Kritiker eben doch! hörbaren Groove bzw. eigene Microtime. Egal, die Songs waren zur Blütezeit der Band gesangstechnisch um das Jahr 1992 und folgende irre vom Tonumfang.


    Aber seit 10 oder gar 15 Jahren fordern immer wieder (viele) "Fans" den Rauswurf des Sängers aus der Band. Kommentare in Prog-Foren, fürchterliche Hetzposts bei Youtube (ich wußte zunächst nix, bis mich vor einigen Jahren ein Drumschüler genau darauf aufmerksam machte). Einzelne Youtuber haben sich auf ihn eingeschossen und stellen seit Jahren alle Live-Vokalfehler von ihm in Compilations-Videos zusammen. Ich persönlich finde das furchtbar! gemein. Denn er hat die Band nach! der ersten CD der Band (mit anderem Sänger) sensationell auf der 2. CD "Images and Words" an die Weltspitze geführt. Er war jahrelang ein Weltklasse-Sänger mit massig Ausdruck, Timing, großem! Tonumfang etc. etc.


    Es bleibt natürlich das Dilemma, was? abseits des Downtuning (bzw. tiefer singen/transponieren) tun, wenn jenes offensichtlich nicht mehr ausreicht? Auch hier bleibe ich ratlos zurück, ich weiß keine gute Lösung. Vielleicht wäre eine Option, Songs völlig neu musikalisch und vokaltechnisch zu interpretieren? Das würde aber vermutlich auch nicht jeder akzeptieren...? Ich persönlich fände es aber einen Versuch wert!


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