Runtertransponieren im Wettlauf mit der Lebenserwartung

  • Niles


    Dein Post ist einer der Top-Post des Threads. :thumbup:
    Der Song "Higher" so heruntertransponiert... das ist echt ein Stimmungs-downer für meine Seele ;)


    Hätte mir als junger Bursche jemand erzählt, dass eines Tages eine Vielzahl beeindruckender Songs auf Konzertbühnen so dargeboten werden als haben die Don Kosaken heimlich alle Musiker ausgetauscht :D ... hätte ich es sicher nicht geglaubt.

  • Mich würde nicht wundern, wenn ich! mittlerweile auch schon auf der Abschußliste stehe. Obwohl, mein Gesang war schon immer grenzwertig. :D
    Anyway, sollte ich hier also irgendwann in diesem Thread nicht mehr kritisch posten, dann wurde mein Gehirn in den unterirdischen Geheimfabriken ausgetauscht. Womöglich gegen das von Tolstoy. Ok, dann kann ich zumindest stilvoller schreiben. Das (d)er auch eine sehr tiefe Tonlage in Sachen Gesang hatte, davon muß man ausgehen. Dann ist die letzte kritische Stimme/"Tonlage" ausgelöscht.

  • Der Song "Higher" so heruntertransponiert... das ist echt ein Stimmungs-downer für meine Seele


    Leute, meint ihr das im Ernst????


    Auch wenn der Fred nicht ganz ohne Augenzwinkern daher kommt, die Nummer ist gerade mal nen Halbton runtertransponiert, also die nach westlichem Musikverständnis kleinstmögliche Einheit. Ich bin zwar auch der Meinung, dass sich nicht jeder Song im Laufe der Jahrzehnte live positiv verändert hat, aber sollten die alten Herren deshalb Bühnenverbot bekommen? Wenn die Natur es nicht mehr ganz hergibt, dann findet Mensch doch auch in anderen Situationen Lösungen.


    Mir wäre lieber, manch ein Rock-Dino würde sein Outfit dem fortgeschrittenen Lebensalter anpassen und sich und uns manche Peinlichkeit ersparen :D

  • Das ist wirklich nur ein Halbtonschritt? :D


    Die Gesangslinie verliert in meinen Ohren deutlich an Wirkung zwischen den 2 verlinkten Videos. Die vielen falsch-intonierten Töne sind nochmal ein anderes Thema, das ich ausklammere.


    Zitat

    Leute, meint ihr das im Ernst????


    Jein. :D Der Hauptgag in Niles genialem Post nebst meinem Feedback lag (siehe Smilies) ohnehin im Titel "Higher"
    Grandios! :thumbup:


    Und siehste: so unterschiedlich nimmt man wahr: ob Musiker in Windeln auf die Bühne gehen (also irgendwann ja wieder altersgemäß) oder nackt, oder prä- oder postpubertär gekleidet... das ist mir persönlich z.B. weitestgehend egal. Jeder wie er mag. Und natürlich dürfen! sie (wie in meinem Eingangspost ja umfassend erwähnt) auch transponieren wie sie wollen und wohin sie wollen. Jeder kann und soll auf der Bühne machen was er will.


    Nur in meinen Ohren klingen viele Songs nicht mehr schön, wenn sie nach unten korrigiert werden. Aber ich kenne dies seit Jahren auch aus dem sozialen Umfeld. Die meisten bemerken es nicht und viele stört es nicht so wie mich.

  • Jein. Der Hauptgag in Niles genialem Post nebst meinem Feedback lag (siehe Smilies) ohnehin im Titel "Higher"
    Grandios!


    Dass der Titel in dem Kontext originell ist, lässt sich nicht leugnen.


    Ich vermute allerdings eher, da alte Stimmen - wie so vieles im Alter - unabhängig von der Tonlage häufig an Qualität verlieren, dass sich Songs in der Originaltonart heutzutage wahrscheinlich ähnlich traurig anhören würden.

  • mir scheint das stärker auf hard/heavy zuzutreffen und weniger auf die zivilisierte Bandbevölkerung. Vielleicht kannst du das im Titel? ... 8o
    Außerdem ist es v.a. ein Marketingproblem, sagte der selige Lemmy immer

  • Zitat

    mir scheint das stärker auf hard/heavy zuzutreffen und weniger auf die zivilisierte Bandbevölkerung. Vielleicht kannst du das im Titel? ... 8o


    Den selben Einwand brachte letztes Jahr einer meiner besten Freunde. Ich verstehe ihn (den Einwand :D ), liess ihn aber nicht völlig gelten ;) und verwies auf Whitney Houston und diverse andere.
    Man darf (ebenso im Eingangspost erwähnt) auch den mitunter heiklen Lebenswandel vieler Künstler und den Raubbau am Körper nicht vergessen, der auch oder gar insbesondere auf die Vokalisation bzw. Sänger und "ihr Instrument"" neben Alterungsprozessen zusätzlich massive Auswirkungen hat. Und dies durchaus Musikstil übergreifend.


    Recht gebe ich Dir natürlich! insofern, da gerade in diversen härteren Musikformen traditionell viele junge Männer in tonale Grenzregionen vorstießen, die gottgegebenen/physiologisch für Männer schon grenzwertig hoch bis "kaum erreichbar hoch" waren... also eher absehbar ist/war, dass dies eher zeitlich begrenzt wiederholbar sein wird. Aber nochmals: auch bei diversen anderen Musikstilen/Formaten findet das downtuning "zu Gunsten" von Sängern bzw. eingeschränktem Tonumfang statt.

  • Das Transponieren des Alters wegen läßt sich nicht vermeiden. Was man aber auf jeden Fall vermeiden sollte, ist nur den Refrain zu transponieren, weil der Sänger nicht mehr so hoch kommt. Wenn der Refrain tiefer als die Strophe ist, geht die Energie komplett flöten.

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  • Faktisch ist das Thema für Musikfetischisten ein riesiger Mikrokosmos... in dem es (man kann es ja auch sportlich oder als "Gehörschulung" sehen) unendlich viel zu entdecken gibt, je mehr man sich darauf einläßt.


    Vor ein paar Wochen mailte mich überraschend ein toller Hardcore Deep Purple- Kenner an. Ihn hatte ich (auch :D) mit meinem Unwohlsein mit Downtuning als Thema etwas "kirre" ;) gemacht... und dann kam dies zu einem Live-Modus des Songs Perfect Strangers:


    Dieser Song wird seinen Worten nach seit einigen Jahren nach! dem Intro live tiefer intoniert.
    "Das Seltsame ist und sonst wäre es mir gar nicht aufgefallen, dass Don das Intro in Original Tonhöhe spielt (d-Moll) und wenn dann alle einsetzen wird auf c-Moll herunter transponiert.
    Der letzte Ton vom Intro und der zweite Ton der Strophe sind sonst nämlich identisch!
    Stört mich jedesmal kolossal!"

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  • Jeder bekommt im Leben Nackenschläge mit, nicht selten auch schweren Gesundheitstrouble und natürlich hat jeder das Recht so lange Musik zu machen, wie er mag.


    Der aktuelle Post "nur" deswegen, weil das downtuning immer häufiger/massiver um sich greift und teilweise noch neue Modi neben dem Downtuning zur Stützung/Kaschierung des Gesangs hinzukommen. Neben Gesangsplayback bei Live!-Gigs (also Lippenbewegen und der Ton kommt in Wahrheit vom Digital-Zuspieler hinter der Bühne) gibt es in letzter Zeit noch die ergänzende Methode "die Vocals ultra-leise bis unhörbar mischen". Die Idee ist irgendwie so genial, dass ich dies selbst niemals - selbst in kühnstem Fiebertraum - erdacht hätte. Darauf muß man erstmal kommen. Mir persönlich ist es so zwar lieber als ein Gesangsplayback bei Live-Gigs, aber gefallen tut mir "Lead-Gesang unhörbar mischen" auch nicht.


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    Edit: zum Sichergehen, auch andere! 2023-Konzerte mit Zuschauerpositionen Mittig oder ganz links in der Zuschauerschar, lassen Don Dokken durch den Mix kaum hörbar klingen. Es ist also mitnichten die Nähe der Kamera zur Gitarreanlage. Er wird offensichtlich ganz bewußt extrem weit in den Hintergrund gemischt.

  • Im folgenden Beispiel wird die Aufwertung bzw. das Kaschieren des Gesanges (und des Leadgitarrenspiels) abseits des Downtuning durch die Verjüngung der Band durch sensationell-gut ausgebildete bzw. hochmotivierte und hochbegabte "Begleitmusiker" erreicht.


    Es ist "unter den gegebenen Umständen" fulminant-beeindruckend, zu sehen und hören wie die 3 anderen alles geben, die Songs zumindest ihrerseits qualitativ hochwertig über die Ziellinie zu bringen.


    P.S. Es gibt auch hier mehrere aktuelle Konzerte jener Band unter diesen "Umständen". Also kein Einzelereignis.


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  • Diesen Sommer bei Mötley Crüe selber erlebt, dass die anderen Instrumente viel zu laut wiedergeben wurden, damit man die Stimme von Vince nicht hörte.

    Gun's n' Roses hat auf diesen Trick verzichtet und Axl hörte man lupenrein falsch singen.

    Bin mir noch nicht sicher was mir besser gefällt. Ich glaube ich lasse in Zukunft die Konzerte von "Altstars" bleiben und halte an den Jugenderinnerungen fest.

  • Ihr geht auf die falschen Konzerte 😁


    War letzten Monat bei Bruce Springsteen am Hockenheimring, eins wenn nicht DAS beste Konzert meines Lebens. 3 (!) Stunden Live ohne Pause, eine eingespielte Band wie ein Uhrwerk, keine Show, Explosionen oder Feuerwerk um musikalische Defizite zu überspielen, geschmackvolle Songauswahl mit teils nachdenklichen Texten aus 50 Jahren, eine mehr als eindrucksvolle Kulisse von über 80.000 feiernden Fans.


    Zuguterletzt einen Bruce Springsteen, der mit 73 Jahren noch jeden Ton trifft, alle Songs singt, Gitarre und Mundharmonika spielt, und wenn er mal nicht im Mittelpunkt steht das Publikum zum singen und zum klatschen animiert. Ein Weltklasse Musiker ohne jegliche Allüren von denen es vielleicht noch ein oder zwei Hände voll gibt.


    Ich habe den Boss und die E-Street Band schon 2003 live gesehen, damals dauerte ein Bruce Gig noch 4 Stunden und es wurde sich verausgabt bis zum umfallen. Im Vergleich zu 2023 wirkt der alte Boss wesentlich gelassener. Der Gang ist schwerer geworden, das Haar lichter und grauer, aber der ganze Typ wirkt einfach authentisch. Lemmy war genauso authentisch und dafür habe ich ihn geliebt.

    Die Sänger aus den oben gezeigten Videos finde ich allesamt oberpeinlich, die Typen scheinen nie aus der Pubertät heraus gekommen zu sein.

  • Zitat

    Ihr geht auf die falschen Konzerte 😁

    Einspruch ;) Ich war neulich bei einem Sting-Konzert. Er kann es noch!

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