Wissenschaftlerin sucht 20 Schlagzeuger

  • Zitat

    Hirnforscherin Dr. Lara Schlaffke (29) sucht für eine wissenschaftliche Studie an der Universität Bochum 20 Schlagzeuger. Bitte melden.


    Wie unterscheidet sich das Gehirn eines Schlagzeugers vom dem Gehirn eines Nicht-Schlagzeugers? Warum kann ein Schlagzeuger, der über eine gewisse musikalische Erfahrung verfügt, unterschiedliche Rhythmen mit seinen Händen und seinen Füßen spielen? Warum kann er seine Arme dabei sogar kreuzen, um mit den Sticks Hi-Hat, Becken oder Drums zu spielen und gleichzeitig mit dem Fuß das Bussdrum-Pedal zu betätigen, ohne dabei aus dem Rhythmus zu geraten? Und welche Auswirkungen haben diese außergewöhnlichen Fähigkeiten auf sein Gehirn?


    Quelle und weitere Informationen hier lang:
    https://www.wp.de/staedte/hage…agzeuger-id211627665.html


    muha hier lang



    Vielleicht findet sich ja auf diesem Wege ja der/die ein oder andere Interessierte.


    Grüße
    Marc

  • An dem Auschreibungstext erkennt man, dass hier wieder die übliche Verwechslung der unabhängigen vs. koordinierten Bewegung bedient wird. Frau Schlaffke hätte sich vorher besser mal mit ein paar erfahrenen (und reflektierenden) Schlagzeugern unterhalten, statt gleich eine Studie zu initiieren.


    Außerdem ist die Interpretation der Ergebnisse alles andere als einfach: Es kann gut sein, dass im MRT von Drummerhirnen bestimmte Strukturausprägungen im Vergleich zu "Standardhirnen" zu sehen sein werden. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, diese direkt als schlagzeugspezifisch einzuordnen. Vielmehr müsste man diese Vergleichen mit Messungen an anderen Musikern, die mit mehreren Gliedmaßen arbeiten, zB. Organisten oder Pianisten, oder auch mit Musikern, die zwar mit weniger Gliedmaßen spielen, dafür nebenher aber noch singen. Weiterhin sollte man vergleichen mit Kontrollgruppen anderer Tätigkeiten, bei denen es auf Koordination ankommt, zB. Jongleure, Baggerfahrer, etc.
    Die Studie müsste, um signifikante Erkenntnisse zu liefern, also erhelblich breiter angelegt werden als das Vermessen der Hirne von 20 Schlagzeugern. Dafür wird Frau Schlaffke aber vermutlich nicht genügend MRT-Zeit bekommen.

  • Oh Mann (oder Frau), schon wieder zu alt.....


    Falls einer hier aus dem Forum das durchzieht kann er ja mal berichten wie das abgelaufen und, vor allem, was dabei herausgekommen ist.


    Vielleicht kann ich dann meine, manchmal verdrehten, Denkvorgänge anderen besser erklären, bzw. diese begründen =)



    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • Insbesondere wird diese Studie auch wieder mal die entscheidende Frage nicht beantworten, nämlich die nach der Henne und dem Ei:


    Haben Schlagzeuger spezielle Gehirn-Eigenschaften oder neigen Menschen mit entsprechenden Gehirn-Eigenschaften einfach dazu, Schlagzeuger zu werden ?


    (Das Problem hatten wir in ähnlicher Weise schon einmal letztens mit depressiven Musikern, bei denen sich die Frage stellt, ob wirklich Musiker eher dazu tendieren, depressiv zu werden, oder ob Depressive einfach mehr dazu neigen, Musik zu machen).


    Im übrigen: es werden erfahrene Schlagzeuger gesucht, die aber unter 40. Da fällt mir der alte Spruch ein: "Jung und erfahren gibt's nur auf dem Straßenstrich". ;)

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Hi,
    mich erinnert das an die Frage, ob sich beim Menschen zuerst die Hand oder das Hirn entwickelt hat. ?(


    Weil:


    Hätten sich die Hände entwickelt weil unser Hirn etwas damit umsetzen wollte...alles gut.


    Wäre aber die Entwicklung unseres Verstandes auf den Umstand zurückzuführen, dass wir an jedem Arm zwei geniale Werkzeuge mit unendlichen Möglichkeiten hatten...tja dann...


    Ist es kein Wunder wenn wir uns wieder zurückentwickeln. ;(


    Schließlich schreiben wir kaum noch mit der Hand, haben Klettverschlüsse an den Schuhen und unser Daumen (der früher eher der passive Gegenhalter zu den Fingern war) flitzt jetzt zwar wieselflink über das Smartphonedisplay aber wirkliche Herausforderungen an händisches Geschick gibts in unserem Alltag doch kaum noch.


    Ich sehe es also als reine Prophylaxe gegen Hirnerweichung an, dass wir einem "Handwerk" wie dem Trommeln nachgehen. :D


    Lieben Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Interessant wäre die Studie eigentlich eher im Hinblick auf die Aktivität der Hirnareale WÄHREND des Spielens. Leider lässt sich das wohl logistisch schwer umsetzen, es sei denn, man fände einen Weg, bsp. Bodo alias Dr. Doublekick während des Zockens das MRT gewissermaßen als Elektronen-Präservativ über den Kopf zu stülpen oder ihn wahlweise wie einst Tommy Lee mittels Riser zu kippen und so in die Röhre zu fahren.


    Im übrigen stellen sich weitere Fragen: Aus der Autismus-Forschung weiß man, dass die sogenannten Sauvant- oder Inselbegabung, also die außergewöhnlichen Fähigkeit auf einigen wenigen Gebieten, einhergeht mit der eben unterdurchschnittlichen Begabung bzw. Aussetzern auf anderen Gebieten (bsp. des Sozialverhaltens als häufigste Form des Autismus). Das Gehirn scheint einige Bereiche besondern dann außergewöhnlich gut ansteuern zu können, wenn es zugleich die Energie bei anderen Aufgaben einspart und der Arbeitsspeicher sich sozusagen auf weniges konzentrieren kann. Frage wäre dann bei herausragender Begabung in Sachen Motorik und Unabhängigkeit: Welche Kompetenz fehlt den Drummern im Gegenzug ? ;)

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  • Klasse, folgende Fragestellung wäre auch von Interesse:


    Da MRT-Aufnahmen während des Spielens ja wohl nicht möglich sind, wäre es aber interessant zu erfahren, ob sich die Ansprache der Hirnareale ändert, je nachdem ob man komplexe-komplizierte Musik hört oder einfach Gestricktes, bsp. Schlagerzeug oder ähnliches.


    PS: Ein Kollege von mir hier im Büro, dem ich auf Nachfrage die Story kurz erklärt habe, entgegnete: "Ja wieso, wenn man während des Spielens kein MRT vom Kopf machen kann, soll der Junge zumindest seine Füsse in die Röhre legen :rolleyes: :P . Kein Witz. Er meinte es ernst. Erst auf gestrengen Blick hin hat er sich selber an den Kopf gefasst.

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  • "Zum Ende der Untersuchung machen wir im MRT einen sogenannte „Tapping“-Aufgabe, bei der du auf der Brille Aufgaben bekommst und dem folgend mit den Fingern auf eine Tastatur drücken musst."

    Hat das dann wirklich was mit Schlagzeugspielen zu tun?
    Aber ich bin jedenfalls auf Deinen Bericht gespannt, und auf die Ergebnisse der Untersuchung freilich auch.
    Letzteres wird jedoch ein wenig dauern, nehme ich an.

  • nachdem, was ich an Vorinformationen hab.......... und dem was dazu gedichtet wurde..........


    komme ich für mich selbst zu dem Schluß, das dort eine junge, aufstrebende Akademikerin, sich mit einer zweifelhaften Studie, einen Namen in Akademikerkreisen machen möchte.


    dadurch wird sie kein Single mit Niveau!


    auch Paar-Schiffen wird da nicht weiter helfen.


    da das MRT nicht während des Spielens gemacht wird. und während dessen nur finger tapping, jedoch keine Fußarbeit abgefragt wird, wage ich
    jedewede Aussagekraft stark zu bezweifeln.


    was macht denn einen Schlagzeuger aus?


    im Extremfall wohl doch die Fähigkeit, vier verschiedene motorische Dinge gleichzeitig zu tun. in Fachkreisen sagt man interdependence, oder Koordination dazu. ;)


    desweiteren traue ich keiner Studie, die ich nicht selbst manipuliert habe! 8)

    Eisenbiegerei 8)
    ich find mich zurecht, ich hab tom tom am set! 8)
    the two legged is supposed to be fooled!:P
    (-: sresiarlleH dna sreknirdreeB uoy ll@ zliah :Dwas Krupp in Essen, das sind wir in trinken!

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