EZDrummer 2, ASIO und Spotify/Youtube

  • Hallo,


    hab folgendes Problem und bin nach Internetrecherche jetzt verwirrter als vorher:
    Ich hab ein e-Drum-Set und möchte EZDrummer2 unter Windows 10 verwenden, um die Sounds meines Drumsets aufzuwerten. Jetzt habe ich die Trial-Version von EZ2 auf dem Rechner und merke, dass ich aufgrund der Latenz den ASIO-Treiber verwenden muss. Das sorgt allerdings dafür, dass ich nicht mehr zu Songs von Youtube oder Spotify üben kann, da die Verwendung des ASIO-Treibers in EZDrummer2 ja den Sound aller anderen Programme blockt. Das möchte ich aber erreichen.


    Nach Recherche im Internet habe ich jetzt folgende Ergebnisse:

    • ASIO und ein anderes Audio-Treiber-System können nicht gleichzeitig verwendet werden.
    • Solange die verschiedenen Programme den ASIO-Treiber verlangen, geht es aber durch einen Multiclient-Treiber (was mir ja aber nicht hilft, da Youtube im Browser nicht ASIO-fähig ist).
    • Ein Thomann-Mitarbeiter sagte, es ginge aber doch mit einigen Audio Interfaces. Er wüsste es vom Roland UA-55, meinte aber auch, dass das nicht bei den Features steht und er nicht wüsste, wie das Feature heißt.


    Also, geht es oder nicht? Hat jemand bei sich gleichzeitig ASIO und die Standard-WIndows-Treiber laufen? Wie heißt das Feature bei den Audio Interfaces wohl?


    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Christoph

  • Ich benutze ein Yamaha AG03 Audio Interface und kann gleichzeitig Youtube, Mediaplayer und Cubase/Superior Drummer laufen lassen.
    Die in Consumer PCs verbauten Soundkarten sind idR. nicht Asio/Media multitaskingfähig.


    Ohne Audio Interface wirst du sowieso keinen Spaß haben, da die Latenz sehr groß sein wird.

  • Hi,
    hab mir jetzt das behringer UMC204HD Interface gekauft und es klappt alles ohne Probleme.
    Da das ja preislich absolut am untersten Ende der Audio Interfaces liegt, denke ich mal, dass das einfach jede Soundkarte kann, die wirklich im Audio-Bereich genutzt wird.


    Vielen Dank,
    Christoph

  • Ich benutze ein Yamaha AG03 Audio Interface und kann gleichzeitig Youtube, Mediaplayer und Cubase/Superior Drummer laufen lassen.
    Die in Consumer PCs verbauten Soundkarten sind idR. nicht Asio/Media multitaskingfähig.


    Ohne Audio Interface wirst du sowieso keinen Spaß haben, da die Latenz sehr groß sein wird.

    Da ich überlege, das AG03 zu kaufen: Ist das AG03 denn ASIO-fähig, d.h. könnte ich den mit Edrum und EZ-Drummer verwenden?


    Ich finde im Netz nicht den nötigen hinweis hierauf. Ich weiß zwar, dass er Steinberg-Treiber hat, aber mehr auch nicht...


    Edit: Den Hiweis habe ich nun doch gefunden, aber da das gerät keine Midi- IN/OUT hat, bleibt bei mir die Frage, wie ich es anschließe.

    Vom Edrum-Controller über USB in den PC und vom Yamaha AG03 auch über USB in den PC?


    Wird das dann so gehen mit EZ-Drummer, qusai unter Umgehung des PC-Kernel?

    2 Mal editiert, zuletzt von Nordpol ()

  • Ich benutze ein Yamaha AG03 Audio Interface und kann gleichzeitig Youtube, Mediaplayer und Cubase/Superior Drummer laufen lassen.


    Ja, aber sowas macht man doch nicht, wenn man Software-Drums mit Priorität und kleinsten Latenzen möchte! Eine dedizierte Echtzeit-Audio Maschine, die ca 2ms AudioOutTreiber-Latenz haben soll, läd bestimmt nicht noch Youtube Videos. Also echt jetzt!


    "Da ich überlege, das AG03 zu kaufen"
    Mein Ratschlag: Tu's nicht; hol dir für eine potente CPU ein USB-Device mit richtig guten Latenzwerten und dafür stabilsten Treibern (Richtung absolut glichfreien 2ms im Ausgang) (z.B. NI Komplete Audio 6, oder Arturia AudioFuse, oder RME USB Interfaces)


    Lösung bzgl der YT-Vids: Ohne Degradierung downloaden (z.B. mit Tubdigger oder Internet-Seiten), dann evtl. Audio ohne Quali-Verlust als PCM-wav decodieren (z.B. mit diverser Freeware - kann dir Tools benennen/schicken -PM) und in der DAW zusammen mit dem VSTi (oder den VSTi's) verarbeiten. ;)


  • "Da ich überlege, das AG03 zu kaufen"
    Mein Ratschlag: Tu's nicht; hol dir für eine potente CPU ein USB-Device mit richtig guten Latenzwerten und dafür stabilsten Treibern (Richtung absolut glichfreien 2ms im Ausgang) (z.B. NI Komplete Audio 6, oder Arturia AudioFuse, oder RME USB Interfaces)

    Hallo Nick,


    mal davon abgesehen, dass das günstigste Deiner vorgeschlagenen Devices mal eben fast doppelt so teuer ist als das AG03, überlege ich das AG03 aus einem anderen Grund zu kaufen:
    Es soll sehr brauchbar sein, was Sprachaufnahmen angeht. Dazu soll es einen brauchbaren Software-Equalizer haben und hat einen Kompressor.


    Erst in zweiter Linie dachte ich daran, es als Soundinterface fürs Drummen zu nutzen.


    Also wenn das einigermaßen vernünftig klappen würde, würde ich sozusagen 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.


    Ich denke, so wird das verständlicher, oder?


    Was die YT-Problematik angeht...YT-Videos könnte man doch eh über Tablet in den Aux-In der Yamaha einspielen...oder verstehe ich das was falsch?

  • Also du kannst davon ausgehen, daß die meisten teureren Interfaces nicht gerade schlechter sind, was Sprachaufnahmen angeht. Und DSP gibt es zur Genüge eben als Software (braucht man normal nicht in der Hardware). Beim Audio-Device würde ich nicht sparen, gerade, wenn es um Soft-Drumming geht.


    ...Und klar, Tablet am Aux-In vom Yamaha geht immer. Wenn du aber erstmal checkst, was es bedeutet (was man damit anfangen kann, auch gerade lernmäßig), wenn das Audio als Objekt(e) auf Sequenzerspuren liegt, wirst du von der Modul-Aux-In Einspeisung meist nicht mehr viel wissen wollen.

  • Also du kannst davon ausgehen, daß die meisten teureren Interfaces nicht gerade schlechter sind, was Sprachaufnahmen angeht. Und DSP gibt es zur Genüge eben als Software (braucht man normal nicht in der Hardware). Beim Audio-Device würde ich nicht sparen, gerade, wenn es um Soft-Drumming geht.


    ...Und klar, Tablet am Aux-In vom Yamaha geht immer. Wenn du aber erstmal checkst, was es bedeutet (was man damit anfangen kann, auch gerade lernmäßig), wenn das Audio als Objekt(e) auf Sequenzerspuren liegt, wirst du von der Modul-Aux-In Einspeisung meist nicht mehr viel wissen wollen.

    Es geht mir nur darum, ob das Zusammenspiel DD6500/PC/AG03 latenzarm funktioniert, sinnvollerweise eigentlich unter Umgehung des PC-Kernel.
    Und hierauf bezioeht sich meine Frage: Wie wird das angeschlossen, wenn dem Device ein midi-In fehlt?

  • Du hast doch USB-Midi beim DD6500, brauchst also kein Midi-Interface.


    In Sachen Latenz punkten wie gesagt andere Geräte, obwohl beim "Yamaha Steinberg USB Driver" auch kleine Puffer-Settings klargehen. Das AG03-Gerät wird aber bei kleinsten Puffern niemals die Performance von latenzmäßig wirklich guten Devices erreichen. Kommt auch vor allem auf die Rechner-CPU an, ob du mit diesen kleisten Puffern dann arbeiten kannst. Stell es dir so vor, daß du bei einem performancemäßig relativ anspruchsvollen VST-Instrument (so wie EZDrummer2), insertiert in z.B. ein performancemäßig relativ anspruchsvolles DAW-Projekt keinerlei Glitches haben möchtest. In Sachen kleinstmögliche Latenz (z.B. Gesamtkette von ca 6-7 ms) ist dies eine äußerst anspruchsvolle Geschichte. Es kommt dahingehend auch sehr auf die Midi-Latenz des Moduls an, und dein Fame braucht da schon einiges länger als ein Roland. Ich würde behaupten, mit Fame + AG03 und Kopfhörer-Monitoring kommst du im Bestfall auf einiges über 10 ms (dieser Bestfall wäre mit dem EZDrummer glitchfrei sowieso nur mit entsprechender CPU drin); kann sein, daß dir das latenzmäßig erstmal völlig ok vorkommt (mit mehr Erfahrung wirst du dann hingegen sofort merken, wenn die (meine) Obergrenze von 10 ms deutlich überschritten ist). Wenn dann noch Laufzeit von Monitorboxen dazukämen, wird's völlig unangenehm...


    Nun gut, probier's halt aus mit dem Yamaha-Teil, danach weißt du, ob es erstmal für dich reicht. ;)

  • Erstmal danke für Deine ausführliche Antwort (auch wenn ich nicht alles davon verstehe, aber der Gesamtkontext wird schon klar).


    Zum USB-Port des DD-6500:
    Ich bin mir über die Audio- und Midiwege der Gesamtkonstellation nicht ganz klar.
    Es wäre für mich klarer, wenn ich vom Midiport des DD-6500 ins Audiodevice ginge und von dort dann über USB zum Rechner. Wobei...ich merke gerade, auch hier ist mir nicht ganz klar, wie und wo Midi- bzw. Audioströme laufen... :huh:
    Kannst du mir das mal für beide Varianten erklären?
    Wo läuft Midi? Wo wird aus Midi dann Audio (kann ja nur im Device sein eigentlich) und wie wird der Rechner involviert? Ich stelle mir das so vor, dass das Midi vom Drum in den Rewchner läuft, dort kommt der EZ-Drummer hinzu und von dort geht das Midi ins Audiodevice und dann auf den Kopfhörer. Aber wie läuft das z.b., wenn das Device midimäßig vom Drum gefüttert wird, also über ein Midi-IN?

    Also du kannst davon ausgehen, daß die meisten teureren Interfaces nicht gerade schlechter sind, was Sprachaufnahmen angeht. Und DSP gibt es zur Genüge eben als Software (braucht man normal nicht in der Hardware).

    Hast Du da mal ein paar Tips für mich?


    Wäre denn das Behringer UMC204HD U-Phoria USB Audio undMIDI Interface eher besser oder schlechter für mich geeignet, welches der Kollege weiter oben ansprach? Deine Zips sind mir, glaub ich, doch ein wenig zu teuer, dafür habe ich insgesamt zu viele Hobbies, die Geld verschlingen... ;)


    Ach so, falls das für Deine Antwort relevant ist... rechnermäßig bin ich derzeit mit einem HP/Win7pro/Intel Core I5 unterwegs...


    L.

    5 Mal editiert, zuletzt von Nordpol ()

  • Also erstmal sei dir folgender Thread angeraten: --- MIDI und Drums --- Was ist MIDI? Ich hör nix!


    Schließe einfach das DD6500-Modul an den Rechner an; dann erscheint es in der Software (DAW, Toontrack-Solo) als Midi-Device, welches du als Input anwählst. Nimm dafür möglichst nicht den gleichen Midi-Controller, an dem das USB-Audiointerface anliegt (Windows-Gerätemanager mit der Ansicht "Geräte nach Verbindung" gibt da Auskunft). Der Rechner gibt dann das Audio über das Interface aus, das hat dann nichts mehr mit Midi zu tun.


    Audio Interfaces mit Midi-Buchsen sind auch nur quasi Audio-Device + Midi-Device in einem Gerät. Das kannst du dir mit dem Fame-Modul sparen, da es USB-Midi hat.


    Und nein, nimm nicht das Behringer, da ist das Yamaha besser. ;)

  • Also erstmal sei dir folgender Thread angeraten: --- MIDI und Drums --- Was ist MIDI? Ich hör nix!

    Ja, cool. Dank Dir, den werde kich mir zu Gemüte führen.
    Vorab hab ich mir auch Audio Interfaces mit Midi-Buchsen sind auch nur quasi Audio-Device + Midi-Device in einem Gerät. Das kannst du dir mit dem Fame-Modul sparen, da es USB-Midi hat.Heißt also, dass Midi In/Out nur dann ein Vorteil sind, wenn nicht ohnehin USB zur Verfügung steht?

    Und nein, nimm nicht das Behringer, da ist das Yamaha besser. ;)

    Fein, das passt mir ganz gut in den Kram.
    Wie würdest du den Vergleich zwischen Yamaha und dem Steinberg UR22-mk2 einschätzen?


    Danke für Deine Hilfe nochmal...das bringt echt viel! :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Nordpol ()

  • Zitat von »Nick74«
    Also du kannst davon ausgehen, daß die meisten teureren Interfaces nicht gerade schlechter sind, was Sprachaufnahmen angeht. Und DSP gibt es zur Genüge eben als Software (braucht man normal nicht in der Hardware).


    Hast Du da mal ein paar Tips für mich?


    Das NI Komplete Audio 6. Das hat eben auch noch ein herkömmliches Midi-Device onboard. Solche Midi-Verbindungen (also mit 5-Pol-Midi-Kabeln) sind jedenfalls ausfallssicherer als USB-Midi; was ein Vorteil gegenüber USB-Midi ist.


    Und das NI ist latenzmäßig sehr gut. Ich würde da (bei ca 200 Klüsen) nicht überlegen.

  • Wie würdest du den Vergleich zwischen Yamaha und dem Steinberg UR22-mk2 einschätzen?


    Haben denselben Treiber, kommen aber beide (auch eben latenzmäßig) nicht an das NI ran. Phones-Ausgang beim UR finde ich auch schwach.


    Und genau, abgesehen von der wirklich hervorragenden Stabilität von Midi-Din5-Pol-Verbindungen, muß man darauf zurückgreifen, wenn ein Modul oder sonstiger Midi-Controller kein USB-Midi hat (vor allem Geräte älteren Datums).


  • Das NI Komplete Audio 6. Das hat eben auch noch ein herkömmliches Midi-Device onboard. Solche Midi-Verbindungen (also mit 5-Pol-Midi-Kabeln) sind jedenfalls ausfallssicherer als USB-Midi; was ein Vorteil gegenüber USB-Midi ist.


    Und das NI ist latenzmäßig sehr gut. Ich würde da (bei ca 200 Klüsen) nicht überlegen.

    Halt, halt... die Frage nach den Tips war auf die Software bezogen... :)


    Was das Ni-Device angeht, das sieht auch gut aus, aber irgendwie tendiere ich schon ein wenig zum Yamaha, eben wegen seiner Hauptaufgabe bei mir, der Spracheingabe.

  • Das weiß man, wenn man nach dem Treiber schaut. Ich kenne das Steinberg und das NI und würde für e-Drums immer das NI bevorzugen, da es im Kontext der gesamten Latenzkette wirklich um jede Millisekunde geht. Wenn man durch das Audio Device selbst nur z.B. ca 2 ms sparen kann (eben gerade auch im Hinblick auf andere Komponenten in der Kette, die evtl. nicht das Schnellste sind, z.B. Modul), dann ist das für mich ausschlaggebend. Und wenn man keinen guten externen Phone-Amp hat, ist der Phones-Out (Pegel und Klang) ebenfalls sehr wichtig. Kann sein, der PhonesOut vom Yamaha ist besser als beim UR; beim NI ist er jedenfalls ordentlich.


    Software-Effekte? Gibt es doch wie Sand am Meer: z.B. hier KVR-Suche für VST-Freeware Effekte (EQ, Reverb, Comp). Check aber vielleicht erstmal überhaupt die onboard-Tools deiner DAW. :)

  • Hi Nick,


    danke für die PM, die hat mich aber erst heute erreicht, weil ich ein paar tage nicht online war.
    Bereits etwas länger hat mich das Yamaha AG03 erreicht.


    Und ich habs mal angeschlossen, das war ne Sachen von 2 Minuten. Treiber drauf, Kabel dran und es lief.
    Zusammen mit youtube kratzte es erst ungemein..., aber nachdem EZ-Drummer und youtube nochmal neu gestartet hatte, war das Kratzen (nachhaltig) verschwunden.


    In Sachen Latenz war ich ansich auf Anhieb einverstanden.


    Was meinst Du, ist doch nicht so übel und meinem Spielstand sicher angemessen...


    N.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!