Nervige Bandmitglieder

  • Hallo und moggen zusammen,


    sag mal kennt ihr diese Momente, wenn euch eure Bandmitglieder so richtig auf den Sack gehen? Also hattet ihr das schon mal, dass es menschlich einfach nicht so passte? Ich bin in letzter Zeit echt 1 bisschen irritiert von meiner Band :pinch:

  • Zwei Sachen sind mir ja jetzt spontan in den Kopf geschossen:


    - "ein Geisterfahrer? Tausende!" - Selbstreflektion ist in dem Fall durchaus wichtig
    - "love it, leave it or change it"


    Das Forum ist nicht der richtige Ansprechpartner für Dich, sondern Deine Band!

  • sag mal kennt ihr diese Momente, wenn euch eure Bandmitglieder so richtig auf den Sack gehen? Also hattet ihr das schon mal, dass es menschlich einfach nicht so passte?

    Nein. Das "Passen" erledigte sich bisher immer in oder nach der ersten gemeinsamen Probe zum Kennenlernen.


    Ich bin in letzter Zeit echt 1 bisschen irritiert von meiner Band :pinch:

    Was hat sich verändert? Wenn sie jetzt aus Deiner Sicht nerven, war es dann vorher schon einmal besser, gut oder anders?


    Das Forum ist nicht der richtige Ansprechpartner für Dich, sondern Deine Band!

    Da ist etwas dran. Allerdings: Es schadet nie, nach den Erfahrungen Anderer zu fragen, und etwas für sich daraus zu ziehen ^^


    Viel Erfolg, salviadee. Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Prinzipiell ist so eine Diskussion ja interessant und kann hilfreich sein.
    Da wir hier (zum Glück) aber ja nicht vollkommen anonym unterwegs sind, kann so ein Thread tatsächlich zur Problemlösung beitragen: Spätestens, wenn ein Bandmitglied das sieht. ;) Dann ist die schwere Entscheidung, ob die Band noch die Richtige ist, abgenommen...


    Konkrete Probleme würde ich persönlich nicht öffentlich, sondern mit den Betroffenen direkt besprechen. Das ist lösungsorientierter und auch etwas fairer.
    Klar, manchmal hilft es auch einfach, sich mal Luft zu machen. Das würde ich aber nicht schriftlich und öffentlich tun.


    Im vorliegenden Fall: Einfach nach der nächsten Probe mal ansprechen, dass du dich in letzter Zeit ein paar Mal geärgert hast usw. Ganz nüchtern und konstruktiv, ohne persönliche Beschuldigungen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Hallo,


    kennt ihr diese Momente


    ja, durchaus, meistens allerdings punktueller, also auf einzelne Ereignisse/Personen/Meinungen fixierbar.

    "love it, leave it or change it"


    In der Tat.
    Diskutieren macht meiner Erfahrung nach am wenigsten Sinn, es gibt Dinge, die man ändern kann, das sind aber wenige.
    Meistens ist die Frage: geht's oder geht's nicht?


    kann so ein Thread tatsächlich zur Problemlösung beitragen: Spätestens, wenn ein Bandmitglied das sieht


    In der Tat, wenn man die Frage schon öffentlich stellt, ist sie eigentlich auch schon beantwortet.


    Ich analysiere immer gerne, woran es liegt.
    Wenn man pauschal mit der ganzen Kapelle unzufrieden ist, riecht es danach, als würde man nicht dazu passen, dann ist der Weg klar,
    es sei denn es lag am (einem) schlechten Tag.
    Pauschal sollte man das aber normalerweise bereits bei der ersten Session so ungefähr im Gefühl haben.
    Manchmal trügt man sich selbst, indem man klare Signale sich selbst schön redet und umgekehrt, was dann später schließlich doch
    zum Bruch führt. Diese lassen sich meist aber aus der pauschalen Unzufriedenheit herausfiltern und sind allzuoft auch nicht behebbar,
    weil meist verschiedene Ziele der Beteiligten nicht kompatibel sind. Neben den Zielen können einzelne Verhaltensweisen stören, die
    oft auch gar nicht direkt mit der Musik zu tun haben, aber das Klima manchmal sogar für die komplette Kapelle versauen.
    Bei Profis ist das wieder einfacher, da gibt es ein Ziel, das alle naturgemäß haben, im Hobbybereich kann halt jeder machen, was er
    will und das übertreibt der ein oder andere, aber es spricht auch nicht wirklich etwas dagegen, es muss ja keiner davon leben und
    jeder kann nach Belieben auch wieder gehen.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo und moggen zusammen,


    sag mal kennt ihr diese Momente, wenn euch eure Bandmitglieder so richtig auf den Sack gehen? Also hattet ihr das schon mal, dass es menschlich einfach nicht so passte? Ich bin in letzter Zeit echt 1 bisschen irritiert von meiner Band :pinch:


    Ja, kenn ich. Ich bin dann ne Weile später ausgestiegen. Ich selbst betrachte mich als einen komplizierten Menschen, der nicht einfach zu nehmen ist, wenn Beziehungen enger und länger werden. Über die fünf, sechs Jahre Band hatte ich mich dann auch noch mal zusätzlich sehr verändert. Die Band bestand aus Kollegen, bzw. deren Partner/innen. Auch nicht einfach... Ein bestimmtes Bandmitglied (d.h. meine Wahrnehmung seines Naturells, seines Verhaltens), Kollege in meinem damaligen direkten Tätigkeitsfeld, gab dann den Ausschlag für meinen Exit. Habs nie bereut. Das Einholen von Erfahrungen und das Äussern von Frust und Irritation halte ich generell auch und gerade in einem Forum für sinnvoll.

  • Das Forum ist nicht der richtige Ansprechpartner für Dich, sondern Deine Band!

    Ist vielleicht auch schon ein Zeichen, dass es nicht so in meiner Band harmoniert. Aber ich habe gedacht, ich frage mal Gleichgesinnte. Ich meine, wir als Schlagzeuger sind ja schon eher die Außenseiter oder? Oder warum heißt es immer "Alle Musiker - und Schlagzeuger!" ? So witzig ich (Musiker-)Witze auch finde - was Ernstes steckt da immer hinter.


    "Was stört denn konkret, was hat sich gegenüber vorher verändert? Geht´s
    um rein musikalische Dinge, um die Art wie Dinge angesprochen werden,
    wie Kritik geäußert wird?
    "


    Es geht konkret darum, dass wir a) nur 2-3 Mal im Monat proben, wobei die Proben immer wie so'n Businesstermin wirken. Und b) wird mir dafür zu oft vorgeschrieben wird, was ich zu spielen habe. Dann heißt es: "zu schnell!", "da muss Dynamik rein!" oder "Oah, jetzt wäre 'ne Doublebass schön :rolleyes: ". Da könnte ich sowas von ausrasten. Warum kümmert sich nicht jeder um seinen Scheiß? Und wenn dynamisch, dann muss doch wohl die ganze Band mitziehen!?!?
    Ansonsten sage ich denen ja auch nicht, was sie zu spielen haben (Booooaaaah ey, jetzt würde ich am liebsten auf dem Schrottplatz 1 Auto zerschlagen).


    Vielleicht bin ich aber auch zu naiv und hätte der Band (Ü45) nicht beitreten sollen. Hatte aber zumindest Bock drauf mit älteren, erfahreneren Musikern Mucke zu machen. Hinzu käme c) dann noch, dass Ideen zum Thema "Aufpolieren der Facebook-Seite" nicht so recht angenommen werden und wenig drüber geredet wird.

  • Zitat

    Vielleicht bin ich aber auch zu naiv und hätte der Band (Ü45) nicht beitreten sollen. Hatte aber zumindest Bock drauf mit älteren, erfahreneren Musikern Mucke zu machen.


    a.) Ich sage öfters zu Schülern (den jüngeren wie deutlich! reiferen): "das tolle an Musik ist, dass man ungeachtet des Alters dieser tollen Ausdrucksform nachgehen kann und dies auch ungeachtet des Alters, Religion oder Hautfarbe der Beteiligten in einer Band etc."


    b.) Dann kommt meine Einschränkung: "Wenn die Altersstruktur deutlich voneinander abweicht muß man allerdings höllisch! aufpassen, nicht in ein Lehrmeister/Azubi oder gar Vater/Sohn Gefüge zu kommen".


    Und jetzt wird es noch undiplomatischer formuliert: es gibt ein paar ältere Herrschaften die lauern nur darauf junge, zuweilen etwas unsichere, zu kompromisbehaftete oder gar leidensfähige Leute zu finden bei denen sie ihre "Lebenskompensationsdefizite" ausleben können. Wenn ein Anflug solch einer Konstellation tatsächlich auftrifft gibt es nur 3 Möglichkeiten.


    1.) Sich solchen frechen (zuweilen sogar gemeinen machtauslebungs-)Tendenzen beugen. Ich würde mich dem NIEMALS! beugen und dies auch nie raten.


    2.) Das Thema ansprechen und hoffen dass das Thematisieren dieser Asymmetrie zu ihrer Beendigung führt. Manche Erwachsenenpädagogen etc. sagen zuweilen recht naiv: "das hilft oft". Ich hingegen sage: "meist leider nicht! weil Persönlichkeitsstrukturen überdauern".


    3.) Es ansprechen, eine kurze! Übergangszeit ausprobieren und wenn sich nichts ändert, als junger Mensch die "Geriatrie-Truppe" ;) verlassen.


    Ich kenne unzählige "Beispiele", wo junge Leute in Bands nur zum Degradieren oder zum Dienstleister für die Phantasien einer Altherrenriege benutzt wurden. Ich finde garkeine angemessenen Worte (die meisten die ich fände wären justiziabel ahndbar) was ich von solchen "Beispielen" halte. Ich schreibe dies als 51-jähriger und schreibe dies wohlüberlegt und keinesfalls aus einem Bauchgefühl heraus.

    Ich weise aber ausdrücklich darauf hin, dass obenskizziertes wahrscheinlich für Deine Band überhaupt nicht gilt. Ich spreche oben also "nur" oftmals anzutreffende Dynamiken an, von ganz anderen Fällen/Bands die mir sehr detailliert über viele Phasenverläufe en Detail zugetragen wurden. Oftmals heißt keinesfalls!!! immer. Es gibt auch viele Menschen die toll und ungeachtet der Altersunterschiede in Bands kollegial agieren und wundervolle langlebige Projekte ermöglichen. Siehe meine These/Statement a.)


    Auch ist zu Bedenken: das unschöne Strukturen in Bands oft auch "vorgeprägte" Personen finden. Also manchmal junge Menschen die super-nett aber auch noch etwas unsicher in sozialer Interaktion sind. Die manchmal noch Selbstzweifel haben, "was will ich?", "was darf ich fordern?", oder noch dramatischer: "vielleicht haben die anderen ja Recht, ich muß denen noch mehr entgegenkommen?". Und Menschen mit gewissen Machtgelüsten riechen diese Unsicherheit so schnell wie die Schwitzstrümpfe in der Herrenumkleide. Also bei allzu deutlicher Unsicherheit ist eine Asymmetrie und manchmal noch unschöneres leider schon fast vorprogrammiert (je nach Persönlichkeit des Gegenüber, freilich, siehe oben). Und natürlich gibt es auch manchmal junge Leute die "unschön" handeln und eigentlich nette Bands sprengen. Man darf hier keinesfalls nur einseitig denken.


    Will heißen, wenn sich von mir jemand "den Weihnachtsmann" wünscht, der ihm alle noch so absurden Geschenke macht und selbstlos alle noch so absurden Wünsche arrangementtechnisch erfüllt bis eigentlich eine programmierbare Drummachine die rationalere Alternative wäre, und ich als Drummer nichts mehr eigenes kreatives einbringen kann/darf, würde ich sagen: "Ich liebe Schwarz, ich möchte dass Du bei den 2 neuen Songs nur noch die schwarzen Tasten des Keyboards einsetzt". Also Impertinenzen und die nervenden Wunschszenarien des anderen Spiegeln!


    Beim nächsten eingeforderten Wunschkonzert, packe ich verbal noch eine Schippe `drauf. Viel länger würde ich Unsinn anderer aber nicht mehr spiegeln, sondern würde dann das Lazarettschiff verlassen.


    Ich weiß, mancher wird jetzt einwenden... ich sehe das zu radikal, oder "Musik lebt doch auch von Reibungen und Kompromissen". Ich bleibe bei dem was ich schrieb, weil die Grenzen was gesunde Kompromißbereitschaft bedeutet, von nicht wenigen Menschen/Musikanten/Querulanten bis hin zu extremen "Hobby-Diktatoren" zuweilen brutal ausgenutzt und ausgelebt werden bis hin zur Selbstaufgabe einzelner (nicht ganz zufällig oftmals junger) Musiker.


    Sorry für die harten Worte. Aber auch im Freizeitbereich oder im Hobby-Sektor ist die Welt nicht immer schön. Nochmals: ich bin 51 Jahre alt. :D


    Edit: Das hier gibt allerdings auch schon manche Hinweise, entdeckte ich erst nach Vollendung meines Posts, ehrlich!

    Zitat

    Ist vielleicht auch schon ein Zeichen, dass es nicht so in meiner Band harmoniert. Aber ich habe gedacht, ich frage mal Gleichgesinnte. Ich meine, wir als Schlagzeuger sind ja schon eher die Außenseiter oder? Oder warum heißt es immer "Alle Musiker - und Schlagzeuger!" ? So witzig ich (Musiker-)Witze auch finde - was Ernstes steckt da immer hinter


    Sonstige edits... only Rechtschreibung. Davon reichlich. Sonst nix

  • Hallo,


    jetzt, wo es konkreter wird: ich kenne diese Problematik.
    Sie entsteht tatsächlich dort, wo andere den anderen nicht ernst nehmen, in der Tat wie in diesem saublöden Witz.
    Ich habe das gerade zuletzt auch wieder (allerdings nur von einer einzigen Person) wieder sehr deutlich erlebt:
    1. anderen Vorschriften machen,
    2. selbst keine Vorschläge annehmen.
    Solche Bands sind (egal, ob es nur einer ist oder mehrere) letztendlich resistent gegen alles, wer da keine Lust hat,
    sich zum Büttel zu machen, muss ziehen. Das ist meine Erfahrung.


    Die Probenhäufigkeit ist eine Sache, wo man sieht, wie die Zielvorstellungen passen oder auseinander gehen, ich
    selbst wäre mit drei Proben im Monat bei der ein oder anderen Kapelle schon positiv überrascht gewesen, aber
    das hängt von vielen Faktoren ab.


    Am Alter kann man das übrigens nur bedingt festmachen.
    Es gibt zwar Proberaumregenten, die gerne über andere auch altersmäßig herrschen (der Babba sacht dir mal, wie's geht),
    ich habe aber auch schon jüngere Burschen erlebt, die mir einen vom Pferd erzählen wollten, dort blieb ich dann tatsächlich
    wirklich nicht lange und war auch ziemlich erstaunt, wie die drauf waren, zumal ich da welche in Erinnerung habe, die eher
    selbst an ihrem Gerät mal etwas Nachhilfe hätten gebrauchen können, absurd war das.


    Ich habe überhaupt kein Problem mit sachlicher (auch unfreundlicher Kritik), aber Leute, die selbst keine Ahnung haben,
    einen für blöd verkaufen wollen und ihr eigenes Unvermögen mit dem Runtermachen von andern kaschieren wollen, gehen
    mir auf den Sack, zumal man sie gerade in der Kreisklasse immer wieder findet. Da gibt es nur einen Weg: raus und zwar
    schnell.


    Grüße
    Jürgen

  • Ok, in den anderen Beiträgen sind ja schon interessante Erfahrungen benannt. Ich erzähle einmal von mir/uns, dann kannst Du mit Deiner Band vergleichen.


    Es geht konkret darum, dass wir a) nur 2-3 Mal im Monat proben,

    In meinen beiden Hobby-Bands versuchen wir 1 mal die Woche zu proben. Mit Urlauben und dem, was das Leben so mit sich bringt, fällt dann auch 'mal etwas aus. Auf 2 - 3 Mal kommen wir dann auch im Durchschnitt.


    wobei die Proben immer wie so'n Businesstermin wirken.

    Heißt das: stur nach Agenda? Falls ja: Wer legt die fest? Wie würdest Du eine Probe am liebsten durchführen?


    Und b) wird mir dafür zu oft vorgeschrieben wird, was ich zu spielen habe. Dann heißt es: "zu schnell!", "da muss Dynamik rein!" oder "Oah, jetzt wäre 'ne Doublebass schön :rolleyes: ".

    So etwas Ähnliches erleben wir auch, aber vermutlich aus einem anderen Grund. Im Grunde kann ich in beiden Bands spielen, was für mein Empfinden jeweils zur Musik oder zur Passage passt. Natürlich hat jeder Vorstellungen, und wir reden darüber: Manchmal wollen ja Vorstellungen so gar nicht zum Können passen ... Dann machen wir's eben einfacher.


    In der einen Band ist der eine Gitarrist ambitioniert, und das hört sich dann etwa so an: "Eile - Eile - Eile - und-hier-kom..m...e...ich.....nicht.....weiter". Kurz: er verhaspelt sich. Dann schauen wir gemeinsam, wie die Rhythmik in diesem Abschnitt sein muss, und dann spiele ich etwas, was das für ihn hörbarer und damit einübbarer macht. Und dann geht's nach einer Weile. Kann auch schon 'mal 2 - 3 Proben dauern ...


    In diesem Spannungsfeld aus Vorstellungen und Fehlern muss man einfach darüber reden, denke ich, damit die Musik ihre Chance bekommt.


    Wenn wir diesen Punkt genommen haben, dann können wir im positiven Sinne schauen, was hier jetzt mit welchem Instrument kommen müsste, damit die Musik noch mehr glänzt. Das könnte dann etwa etwas zu Dynamik sein usw. So geht's mit meiner anderen Band, die ein wenig geübter ist.


    In beiden Bands habe ich mehr die Rolle des "rhytmischen Koordinators". Das bringt dann streckenweise simple stützende Rhythmik mit sich. Sobald wir etwas mehr intuitiv spielen können, das kommt immer wieder vor, kann ich auch 'mal ein bischen zaubern, ohne dass die übrigen Musiker völlig überrascht gleich außer Tritt geraten. Schön ist es auch, wenn man stellenweise Phrasen einander zuspielen, aufnehmen und weiterführen kann.


    Was mich zu der Frage an Dich bringt: Kommen die "Anweisungen" aus ähnlichen Motiven? Oder was ist da anders bei Euch?


    Vielleicht bin ich aber auch zu naiv und hätte der Band (Ü45) nicht beitreten sollen. Hatte aber zumindest Bock drauf mit älteren, erfahreneren Musikern Mucke zu machen.

    Kann man so nicht sagen. Wie schon angesprochen, es kommt darauf an, was Jeder vom Anderen hält: Negativ, in welche Rolle will ich den Anderen drängen, Positiv, was für Möglichkeiten haben wir durch unsere Vielfallt.


    Ich habe auch schon 'mal mit sehr viel Erfahreneren gespielt, und da war sehr schnell klar, dass der Funke nicht überspringt. Bei meiner 2. Band, siehe oben, war es nach der ersten Probe so, asl hätten wir schon ewig zusammen gespielt. "Man muss halt viele Frösche küssen, bis ein Prinz vor einem steht ..."


    Hinzu käme c) dann noch, dass Ideen zum Thema "Aufpolieren der Facebook-Seite" nicht so recht angenommen werden und wenig drüber geredet wird.

    Wenn man ehrlich ist: Das passiert in den besten Familien. Zeit ist nun einmal kostbar, und Jeder wertet anders, was aus welchem Grund wichtiger ist.



    Abschließend würde ich vorschlagen: Geh' 'mal nach Deinem Bauchgefühl. Wenn's die richtige Band für Dich ist, dann bleibe. Wenn's nicht nur in Worten rumort, verändere etwas. Am Ende musst Du Dich auf Dauer mit derMusik und der Band wohl fühlen.


    P.S.: Fällt mir gerade noch auf. Schau' 'mal nach der Beschreibung "Teamuhr". Danach geht jede Gruppe durch die 4 Phasen "forming, storming, norming, performing" (formieren, stürmen, normieren, leisten), beovr sie zum Team zusammenwächst. Vielleicht steckt Ihr gerade nur in Phase 2 fest? Leider kann man keine weglassen oder überspringen. Im "richtigen Leben" läuft das sowieso genauso ab ^^


    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    6 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • wird mir dafür zu oft vorgeschrieben wird, was ich zu spielen habe. Dann heißt es: "zu schnell!", "da muss Dynamik rein!" oder "Oah, jetzt wäre 'ne Doublebass schön ". Da könnte ich sowas von ausrasten. Warum kümmert sich nicht jeder um seinen Scheiß?


    Bei solchen Erwartungen könnt ICH sowas von ausrasten, aber ich versuche es mal sachlich.


    Gemeinsam musizieren heißt nicht zwingend, dass ein paar Leute zusammentreffen,nur damit man Bier trinkt und sich ansonsten jeder sich um seinen Scheiß kümmert und man unkoordiniert aneinander vorbei schrammelt.


    Es gibt Musiker (auch Schlagzeuger!), die hören auf den Kontext aller Instrumente und haben eine Vorstellung vom Zusammenklang. Und natürlich darf man, je nach Bandgefüge, dann auch Meinungen zur Interpretation der Mitmusiker äußern. Manche Bands sind da recht hierarchisch und haben einen musikalischen Leiter, der festlegt, was wer spielt, andere lösen das eher demokratisch. Wieder andere lassen dem Komponisten der jeweiligen Nummer freie Hand. Aber gemeinsam hat man dann primär den Anspruch, ZUSAMMEN gut zu klingen und nicht jeder für sich.


    Wenn ich dich richtig verstehe, vertrittst du eher die Devise, dass jeder völlig autonom entscheiden soll, was er spielt. Aus meiner Band wärest du mit dieser Haltung schon längst rausgeflogen. Genau diese Haltung macht dich zum Schlagzeuger, aber eben nicht zum Musiker, du bestätigst damit selbst den alten Schlagzeugerwitz.


    Da aber du im Moment noch eine Lösung anstrebst, kann ich dir nur raten, verabschiede dich von der Band, so lange es noch im Guten möglich ist. Das passt nicht zusammen.

  • Und b) wird mir dafür zu oft vorgeschrieben wird, was ich zu spielen habe.


    Bist du der Ersatz für ein langjährigen Drummer, dann hat sich die Band eventuell noch nicht von diesem gelöst und erwartet vielleicht von dir der Klon zu sein.


    Zitat von salviadee

    hat hier jemand Tipps (also nicht diese länglichen mit Watte an den beiden Enden ^^ ) wie man in einer Coverband sich die Stücke draufschafft?
    Ich spiele jetzt zum ersten Mal in einer. Und ich vergesse Songabläufe echt mega schnell! ...


    Hast du dieses Problem zufriedenstellend lösen können oder spielt es in deine jetzige Situation auch noch hinein?


    Ich denke, hier ist viel Gesprächsbedarf bevor die Zusammenarbeit im Krach endet.

  • Auch wenn die schöne Grafik von MS-SPO grob zutreffen mag: Jede Zusammenkunft von Idividuen kreiiert eine ganz eigene Dynamik. Jeder reagiert auf jeden anders, bei Gemischen wird es schnell unüberschaubar multidimensional. Auch nach den 3 Brotkrümeln des TS ist das Thema in einem Forum, wo man den Sachverhalt nicht halbwegs vollständig und die psychologische Gruppenchemie überhaupt nicht mitbekommt und vor allem die Sichtweisen der übrigen Betroffenen nicht gehört werden können, nicht "lösbar" (kurze Erleichterung kann man sich evtl. mal hier verschaffen). An welchen Punkten es hier konkret hakt, kann bis jetzt nur spekuliert werden.


    Was aber vllt. helfen kann, sind Gedanken über generelle Aspekte der "Wirklichkeit" im Hobbymusikbereich. Im Staatstheater (als Gegensatz) ist klar (weil vorgegeben), was gespielt wird, wann es gespielt wird, wie es gespsielt wird und auch noch mit wem.


    Im Hobbybandbereich muss unheimlich viel "passen", damit eine gut funktionierende Band zusammenkommt und zusammenbleibt. Alle Mitglieder sollten etwa die gleichen musikalischen Interessen haben, am selben Tag zur selben Zeit Zeit für´s Proben haben und auch einigermaßen vom Niveau zusammenpassen. Das ist in der Praxis oft schon mal (sehr) schwer zu finden. Wenn das gewuppt ist, kommen weitere Aspekte:


    Einer will nur alle 2 Wochen proben, ein anderer 3 x Woche. Einer will am liebsten 100 Gigs im Jahr, ein anderer vllt. max. 5. Einer mag fette Instrumentierungen, ein anderer spielt am liebsten im Trio. Einer würde für einen Gig 500 km fahren, ein anderer vllt. max. 50. Einer will mind. 200,- pro Gig verdienen, ein anderer spielt vllt. auch für Umme. Einem macht´s nur Spaß, wenn alle Knöpfe auf 10 sind, ein anderer steht so gar nicht auf Hauptsache laut.


    Und jetzt kommt der Clou: Keiner hat Recht. Es gibt da kein richtig oder falsch.


    Das machen sich glaube ich viele nicht so klar. Oft hält man doch eigene Vorlieben (unbewusst und fälschlicherweise) für allgemeingültig. Und schlussfolgert, dass - wenn andere andere Ansichten haben - die ja dann wohl nicht alle Latten am Zaun haben können.


    Da sollte m. E. am besten ein Gedankenaustausch stattfinden. Sich ruhig und sachlich (also möglichst ohne Ausrasten und persönliche Anfeindungen), konstruktiv unterhalten. Positionen klären, Missverständnisse ausräumen, die jeweiligen Befindlichkeiten sachlich ansprechen und gucken, ob man einen Kompromiss findet. Und: selbstkritisch sein! Wenn dir einer sagt "zu schnell", ist die Meinung "Warum kümmert sich nicht jeder um seinen Scheiß?" zumal in einer Band m. E. kein guter Ansatz. Probier´s doch mal mit nicht austicken, sondern sich erst mal fragen, ob da was dran sein könnte. Und wenn du nach Überprüfung meinst Nein, dies ruhig und freundlich kommunizieren. Notfalls mal einen Click laufen lassen zum Objektivieren. Und wenn einer eine Doublebass ins Spiel bringt - nicht als persönlichen Angriff auf deine Fähigkeiten nehmen, sondern als konstruktive Anregung. Einfach mal probieren und sehen, wie es gefällt.
    "Warum kümmert sich nicht jeder um seinen Scheiß?" ist eine gleichberechtigte Vorstellung von vielen. Andere haben halt andere Vorstellungen, wie eine Band laufen sollte, aber die sind deswegen nicht falsch und die anderen sind deswegen nicht per se doof oder nervig.

  • Wenn in einer Band eigene Songs produziert werden muss man auch mit Kritik umgehen können. Natürlich sollte das immer auf sachlicher Ebene passieren. Wenn mir jemand sagt "spiel da mal ein anderes Becken, das China ist mir zu laut" rate ich dem Kollegen zum Gehörschutz :)


    Ansonsten steht für mich immer der Song, die Leistung der Band insgesamt im Vordergrund.

  • Ich weiß, mancher wird jetzt einwenden... ich sehe das zu radikal, oder "Musik lebt doch auch von Reibungen und Kompromissen". Ich bleibe bei dem was ich schrieb, weil die Grenzen was gesunde Kompromißbereitschaft bedeutet, von nicht wenigen Menschen/Musikanten/Querulanten bis hin zu extremen "Hobby-Diktatoren" zuweilen brutal ausgenutzt und ausgelebt werden bis hin zur Selbstaufgabe einzelner (nicht ganz zufällig oftmals junger) Musiker.

    Finde ich nicht. Gerade unter Männern (alt wie jung) herrschen meiner Meinung nach immer noch zuviel Abneigung, Konkurrenz und weiterer Kindergartenkram dieser Art. Aber diese ich sage mal "negativen Absichten" an Anderen zu erkennen ist schon schwierig. Vieles läuft ja subtil ab:


    - zum Thema Reibung: ich denke, dass diejenigen, die Reibung brauchen auch in Bands zueinander finden. Die, die es wie ich nicht brauchen, gehen diesen Leuten lieber aus dem Weg.


    - Thema Über-Dominanz: ein Studienkollege hatte für sich zum Glück erkannt, dass sein Ausbilder ihm gegenüber viel zu dominant war und ihn eher vom Trompete spielen abgebracht als dazu bewegt hat. Dann hat er den Unterricht sein gelassen, hat viel alleine geübt, sich nen privaten Lehrer gesucht und ist mittlerweile ein mega guter und zufriedener Trompeter geworden. Aber es ist halt nicht einfach zu erkennen, bis wann einem Leute noch guttun und ab wann nicht mehr.


    Das Krasse an meiner Band ist zumindest, dass es schon bei der ersten Kennenlern-Session hieß es: "Ja, wir haben nen ziemlich hohen Drummer-Verschleiß (...) zwei davon haben sich selbst umgebracht (...)." Da wurde ich schon hellhörig aber habe mir nichts weiter bei gedacht. Das hat sich nun aber wieder geändert^^
    Habe mir jetzt zumindest vorgenommen die nächste Probe nochmal mitzumachen und dann zu entscheiden wie es weitergeht. Ich finde Verhalten Anderer zu spiegeln und diesen ganzen Machtkampfscheiß ja super anstrengend - ziehe dann lieber bald die Reißleine. So schön das Musik machen und der Fakt einen der wenigen Proberäume zu haben auch ist :wacko:


    Danke auf jeden Fall für deine weisen Worte und die Unterstützung Drumstudio1 !

  • enn ich dich richtig verstehe, vertrittst du eher die Devise, dass jeder völlig autonom entscheiden soll, was er spielt. Aus meiner Band wärest du mit dieser Haltung schon längst rausgeflogen. Genau diese Haltung macht dich zum Schlagzeuger, aber eben nicht zum Musiker, du bestätigst damit selbst den alten Schlagzeugerwitz.

    Nee, ich vertrete die Devise, dass unreflektierte Mitmusiker, die anderen vorschreiben was sie zu tun haben, selbst aber - Beispiel "Dynamik" - nicht mitwirken, Wichser sind. Also Leute, die was von anderen wollen, aber selbst nicht einsehen, dass sie da auch mitmachen müssen. Ist letztlich alles eine Frage des "wie kommunikativ, reflektiert und empathisch (!) ist jedes Bandmitglied, damit der ganze Bumms auch zusammen läuft und alle ein gutes Gefühl dabei haben".

  • Zitat

    Danke auf jeden Fall


    Wirklich sehr gerne geschehen. Es kostete mich offengestanden viel Zeit. Ich denke aber diese ist es wert gewesen.

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