Snares mit Paralellabhebung oder gar...

  • Hallo Forenten!


    In den Achzigern und Neunzigern des letzten Jahrhunderts spielte ich eine Sonor Signature HLD 582. Jawoll, die legendäre "Horst Link Ferromangan" 6,5 Zoll tief, Parallelabhebung, Schutzbügeln über dem Teppich und guten 6,6kg Gewicht! In meinen Augen, Händen und Ohren so ziemlich das Geilste was bei mir je "gesnarrt" hat. Nun, das gute Stück wurde mir 1997 aus dem Proberaum gestohlen. Ich gräme mich heut noch wenn ich daran denke, zumal es einen sehr manifesten Verdacht gibt. Aber das ist eine andere Baustelle.


    Ich frage mich, was man denn heute noch so annähernd vergleichbar erstehen könnte. ... Ja, ich spare und suche nach der Signature.
    Dennoch, mich interessieren eure Erfahrung mit tiefen Metallsnares.
    - Parallelabhebung?
    - Schutzbügel?
    - Wumms?


    Was kennt Ihr?


    Gruss & Herzlichen Dank
    Roman


    PS: Ich hatte das Modell mit der neuen Abbhebung (gebogene Bügel)

    Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.

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  • Dennoch, mich interessieren eure Erfahrung mit tiefen Metallsnares.
    Parallelabhebung? Schutzbügel? Wumms?


    Ich hatte auch mal ein Sig Metall in 8" Tiefe. Hatte sie mal auseinandergenommen ... und die Parallelabhebe nicht mehr richtig zusammensetzen können :D (weil ich die ganzen Einzelteile nicht mehr gepuzzelt bekam; musste mir eine Vergleichssig dafür holen).


    Mich hat sie nicht überzeugt, war mir zu knallig und unflexibel. Ich steh auch nicht mehr auf solche Brocken, auch Parallelabhebungen konnten mich nie überzeugen, und den Sonor-Sig-Hardwareoverkill fand ich schon immer unnütz bzw. kontraproduktiv.


    Sollte mir mal (irgend)eine gut klingende mit Paralelabhebe über den Weg laufen, werde ich sie nat. spielen, aber wenn eine leichte Snare mit Throw off genauso gut klingt, ist mir die allemal lieber.

  • Hallo


    genau dieses Modell habe ich auch.
    Ich mag den Sound und das aussehen dieser Snare.


    Sicherlich kommt es auch darauf an welche Musik man damit machen will.
    Außer mit den Fellen und deren Stimmung sollte man hier auch mit der Einstellung der Parallelabhebung experimentieren.


    Sorry, ich bin nun mal ein verfechter dieser (fasst?) ausgestorbenen Technik.


    Ich hoffe dein Wunsch geht in Erfüllung :)

  • Mein Fazit (ich hatte so ein Ding auch mal in den 80igern für mehrere Jahre):


    - Potthässlich
    - bringt eigentlich "0" in Sachen Sensibilität und Ansprache
    - macht die Schnarre viel zu schwer (und auch daher irgendwie im Sound schwermütig)
    - der Schutzbügel ist in etwa so sinnvoll wie die berühmte Kolbenrückholfeder


    Dazu noch HihatStänder und Fußmaschinen, mit denen man als Wagenheber an einem 40 Tonner den Reifen wechseln kann: Sonor aus Ende der 70iger / Anfang der 80iger haftet immer der Charme von Schrankwänden im Stile des "Gelsenkirchener Spät-Barock" an: Bis zum Abwinken rustikal, ästhetisch aber höchst zweifelhaft.


    PS: Was man zur Ehrenrettung sagen muss: Alles von Sonor aus der Zeit besteht gleichwohl den Mammut-Dinosaurier-Ewigkeitstest: Ein Kollege spielt HH und Fußmaschine noch heute, der hat noch nicht mal 'ne Feder ausgewechselt. Ich glaube, das Zeug wäre selbst nach einem Atomschlag unverbeult und ohne Kratzer aus dem Staub herausgekommen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Bronze ist etwas wärmer und vielseitiger, wird aber bei Sonor teuer.. die letzte hld 590 hat glaub ich für knapp 3k den Besitzer gewechselt..


    Waren Sonor eigentlich die einzigen, die Snares mit 12er Teilung gebaut haben?


    Bzgl. schweren Beschlagteilen: Am Recording Custom sind extra Gewichte in den Lugs verbaut!

  • Zitat

    Waren Sonor eigentlich die einzigen, die Snares mit 12er Teilung gebaut haben?


    Nein, es gab und gibt diverse Hersteller.
    Diverse ultra-low-budget-snares haben 12 Stimmschrauben pro Seite. Manche von Peace und/oder anderen Fernost-Fertigern. Seit Dekaden gibt es da einzelne Modelle. Teilweise neu für 49 Euro, jetzt eher für 55.- zu haben nebst 12-Teilung.


    Eine 12-Teilung ist also mitnichten per se ein Qualitätskriterium.


    BTW. Ich fand und finde die genannten Sonor Parallel-Snares super und gehe davon aus, dass sie niemals an Wert verlieren werden, weil wenn man sich einmal in diese verliebt hat, vergißt man jene niemals nimmer mehr.

  • Ahoi,
    erst mal Danke-Danke Danke. :)
    Bin zwar noch nicht schlau, aber freu ich so viele Reaktionen zu lesen.
    Ich nehme mir morgen mal etwas mehr Zeit fürs Forum *g*.

    Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.

  • Ich habe auch genau so eine. Naja, so sind die Auffassungen unterschiedlich...


    - Potthässlich
    - bringt eigentlich "0" in Sachen Sensibilität und Ansprache
    - macht die Schnarre viel zu schwer (und auch daher irgendwie im Sound schwermütig)
    - der Schutzbügel ist in etwa so sinnvoll wie die berühmte Kolbenrückholfeder


    - Ich finde die Optik dieser Snare sehr ansprechend. Dafür finde ich Tubelugs hässlich ;)
    - Ich empfinde die Ansprache dieser Abhebung als deutlich präziser als bei konventionellen Throw-offs
    - Okay, der Eimer ist wirklich sauschwer :D - ich mag den Sound aber trotzdem
    - meines Erachtens dienen die Bügel der Aufnahme seitlicher Kräfte und nicht dem Schutz des Snareteppichs


    Die superschweren, supertiefen Trommeln der Signature Serie sind jetzt auch nicht mein Fall, aber die Hardware sehe ich anders. Gut, die ist wirklich schwer, aber sie besitzt für mich eine zeitlose Wertigkeit. Ich verwende auch Ständer aus der 600er Serie von Sonor - die erscheinen mir dagegen aber schon beinahe klapprig.


    Mein Fazit: Würde ich eine HLD 582 suchen, würde ich auch nur die nehmen. Es gibt sicher viele gute Snare Drums, aber keine echte Alternative.

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Nur als Randbemerkung: die Schutzbügel sind bei Snares mit Parallelabhebung keine Besondereheit von Sonor, das ist bei allen mir bekannten PAs anderer Firmen auch so, siehe zB. die bekannten Tama Kingbeat-Snares. Ist einfach notwendig, da die am weitesten nach unten vorstehenden Teile bei PAs beweglich sind, und man die Snare sonst nicht problemlos abstellen kann.

  • Ob schön oder nicht, ich wäre auch scharf auf eine eigene Horst Link, denn sie ist eben eine echt Ikone. Für eine Iron Maiden-Covershow hab ich mir die mal von einem befreundeten Sammler geliehen... und fand sie objektiv einfach doof... aber gleichzeitig auch maximal cool! Sie ist ein Spezialist und liefert den authentischen Klang einer bestimmten Epoche, der eben auch seine Berechtigung hat, egal ob man den Klang jetzt mag oder nicht. Beeindruckend ist das Konzept allemal. Hier wurde konsequent alles an Hardware reingepackt, was damals irgendwie Rang und Namen hatte. Ich glaube "überladen" wäre ein angemessenes Adjektiv.


    Gefragt war aber, welche Schätzchen als Alternative in Frage kommen und da wüsste ich einige:



    Platz 10: Sonor AS 12 in 13/7. Klingt moderner, ist eigentlich sogar sehr mächtig an Ton und viel zu teuer, wenn sie nicht so schön aussähe... :love:


    Platz 9: Hängt vom Musikalischen Umfeld ab - Sonor Mikkey Dee Sig. Snare in 14/8. Braucht kein Mensch und Klingt strunzlangweilig, passt aber voll in den Zeitgeschmack der HL-Aera.


    Platz 8: Hängt noch mehr vom Musikalischen Umfeld ab - Tama Lars Ulrich in Riffelblech-Optik. Die Snare ist dämlich, aber eben fast so konsequent in der Gestaltung wie die HL.


    Platz 7: Ludwig Supra 402. Einfach, weil sie immer klingt und DIE Snare ist.


    Platz 6: Pearl Free Floating Stahlkessel - Die FF ist die einzige ECHTE Konkurrenz zur Horst Link, was innovativität und Konsequenz in der Umsetzung angeht. Ich habe sie zwar nur in 6,5", und dafür auch die Kessel in Holz und Messing, aber der Stahlkessel hat einfach immer recht, und der 8er Kessel sollte sich der HL noch etwas mehr annähern.


    Platz 5: Pearl Ultracast 14/6,5 - Mein persönlicher Geschmacksliebling. Massiver Alu-Kessel mit Verstärkung. Sie kann klingen, wie die HL, aber sie kann eigentlich auch alles andere und Weltfrieden!


    Platz 4: Sonor Steve Smith Cast Steel 14/5,5 - Entspricht grob der Pearl Ultra, ist aber aus gegossenem Stahl, damit minimal lauter und vor allem krachiger in den Obertönen. Sie kann fast alles - außer Weltfrieden - dafür ist sie zu aggressiv. Damit kommt sie der HL etwas näher...


    Platz 3: Sonor Phonic 14/6,5 Ferromangan - die kommt wirklich sehr nah dran, ist aber irgendwie die uncoole kleine Schwester.


    Platz 2: Jede Horst Link in Holz, wie z. B. ne 580er - ok, streng genommen klanglich noch eindimensionaler, aber das sind eben auch alles Ikonen. Verdammt... was würd ich für so eine geben... erschreckend, da ich sie nie sinnvoll nutzen würde!


    Platz 1: Horst Link in Glockengussbronze. So eine Snare spielt man nicht, man zeigt sie nur gelegentlich anderen Drummern, wozu man sie dann aus einem staubigen Regal und einem staubigen Case nimmt und die offenkundigen Bewunderungen gierig aufsaugt.

  • Gerald (Drumstudio1) hatte lange eine DDrum Mike Marsh Signature Snare im Angebot (wenn ich das richtig sehe aber kürzlich verkauft; gibt´s aber auch noch woanders).


    Die Snare (14” x 6,5”) hat einen gegossenen Stahlkessel, der von 5 Millimeter (oben + unten, V-Ringe) auf 3 Millimeter in der Mitte übergeht. Auch ein ziemliches Brett.

  • Danke-Danke ... für den kreativen Input!
    Nun hab ich zu tun.
    ... Sig in Bronze, ... unerschwinglich! *g*

    Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.

  • Guten Morgen,


    Erfahrung mit tiefen Metallsnares


    Zufälligerweise war die vierte Snare Drum, die ich schließlich im Jahre 1986 kaufte, eine D 528 (die zweite Wahl der
    HLD 588, in meinem Fall war wohl der Kessel innen etwas angelaufen, dafür hat der Horst L. keine signierte Plakette
    vergeben).
    Aufgefallen ist mir im Laufe der Jahre: sie ist in allen - auch problematischen Umgebungen und mit perversen Fellen -
    stets eine dankbare Lösung (außer für den, der sie tragen muss).


    Alternativen dazu sehe ich keine, es sei denn man möchte etwas anderes.
    Mit Parallelabhebung sehe ich ohnehin keine Alternative, andere Hersteller haben das mehr oder weniger klapperiger
    gemacht und damit das System in Verruf gebracht, bei Sonor war es halt zu schwer und zu teuer, um den preisbewussten
    und schleppfaulen Allerweltsmusikanten zu gefallen.
    Mit dickerem Stahlkessel gibt es Alternativen, vor allem die Steve Smith, die ist richtig gut.
    Wer etwas breiter aufgestellt sein möchte, könnte sich für Bronze oder Messing interessieren, während zu ersterem
    natürlich der Heilige Gral von Ferne winkt, gibt es für letzteres doch einige Modelle auf dem Markt, sogar im erschwinglichen
    Bereich.
    Alles andere hat irgendwo Beschränkungen, namentlich Holz oder Alu, was aber in der ein oder anderen Umgebung genau
    das Richtige sein kann, allerdings deutlich empfindlicher für schlechte Räume.


    Grüße
    Jürgen

  • Gerald (Drumstudio1) hatte lange eine DDrum Mike Marsh Signature Snare im Angebot (wenn ich das richtig sehe aber kürzlich verkauft; gibt´s aber auch noch woanders).


    Die Snare (14” x 6,5”) hat einen gegossenen Stahlkessel, der von 5 Millimeter (oben + unten, V-Ringe) auf 3 Millimeter in der Mitte übergeht. Auch ein ziemliches Brett.

    Achja, die hatte ich vergessen. Ich war sehr scharf auf diese Snare, nur bin ich in dem Zeitraum einfach nicht in der Nähe gewesen und er verschickt ja nicht... also VERMUTLICH ist das deine Snare gewesen ;)


    Ich hatte ne D-Drum Dominion Ash in 13/7 und wenn die D-Drums sich bei den Materialien und der Hardware so verhalten wie alle anderen Hersteller, dann sollte das Gerät wirklich ein Bud Spencer-artiger Klopper erster Güte gewesen sein! Ich wäre sehr froh über jeden Erfahrungsbericht zu dieser vielversprechenden Snare!


    Wer hat sie eigentlich gekauft?

    Einmal editiert, zuletzt von jalokin ()

  • Aufgefallen ist mir im Laufe der Jahre: sie ist in allen - auch problematischen Umgebungen und mit perversen Fellen -
    stets eine dankbare Lösung (außer für den, der sie tragen muss).

    Ja das Gewicht... Ok, ich spiele 24er Phonic Bassdrums. Die tragen wir normalerweise zu zweit auf die Bühne...


    Die Bronze-Version hält, meines Wissens nach, ja auch noch den Gewichts-Rekord für Snares,... (knapp 15Kg?)
    ...also wenn DAS ein Faktor ist, dann bitte nix mit Horst Link-Signature oder irgend was anderes aus der Zeit kaufen! Klang hat eben leider auch was mit physikalischen Gesetzen zu tun...
    naja... aber trotzdem bitte niemals was ZU schweres kaufen, solange es den Sound auch irgendwo in leicht gibt! (hähä... viel Glück dabei!)

  • hallo ^^,


    ich kann dir die d-506 ans herz legen. auf der liste von jalokin nr3. saugut, erschwinglich, sieht klasse aus. hat überhaupt nichts mit schrankwand oder barock zu tun :D , ist nicht schwer.
    bei mir sieht "Gelsenkirchener Spät-Barock" so aus :D :



    bild vom we....sehr schick ^^ .


    mfg ^^



    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

    Einmal editiert, zuletzt von silent bob ()

  • Zitat

    bei mir sieht "Gelsenkirchener Spät-Barock" so aus :D :


    Gibt es eigentlich eine Steigerung von cool?
    Ich kippe manchmal aus den Latschen vor Staunen, wenn ich sehe wie herrlich unkonventionell manche Proberäume oder Gig-Locations sind.
    Cooles!!! Photo.
    Nein: Megacool! :thumbup:

  • Gude Morsche,


    so ein Autostall ist schon ein passender Raum für die Probe zwischendurch ...


    in der Tat ist die Phonic das kleine Schwesterchen der Signature ohne die ganzen
    Protzaufbauten und zu einem amtlichen Klang bei guter Transportierbarkeit, ich
    selbst hatte mal die D 505, warum ich die verkauft habe, wissen nur die Götter
    (ok, sie war mir zu flach, aber eher optisch, da habe ich einen Dachschaden).


    Streng genommen ist es die gleiche Trommel ohne Para-Geschwür und Gussapplikation,
    daher durchaus eine ernsthafte Alternative, wenn man es etwas leichter mag.


    Grüße
    Jürgen

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