Thomann-Eigenmarke Zultan, Erfahrungen?

  • Hallo zusammen,


    von der Eigenmarke Zultan gibt es bei Thomann erstaunlich erschwingliche, handgehämmerte B20-Becken, von denen ich aber im Netz und bei YouTube fast keine Testberichte oder Einschätzungen finde. Das Ganze ist ja fast schon zu schön zum wahr zu sein und irgendwie verdächtig günstig. Hat jemand bereits Erfahrungen mit der Marke gemacht (insbesondere mit der Dark Matter-Reihe), ist es empfehlenswert, wie ist die Qualität? Und der Klang? Ich wollte mir jetzt nichts in die Richtung zulegen, bin aber einfach mal neugierig was es mit der Marke auf sich hat, da ich sie noch so gut wie nicht kenne.


    Beispielsweise https://www.thomann.de/de/zult…set.htm?ref=search_prv_13


    MfG

  • Guten Morgen,


    erstaunlich ist das nicht, denn die Herstellung und der Einkauf sind gnadenlos billig.
    Andererseits ist der Preis der genannten Becken jetzt auch nicht der billigste,
    von den fünf Seiten Beckensets beim T befindet sich das Set ziemlich in der Mitte,
    es gibt sowohl darüber als auch darunter Alternativen, nicht nur vom Musikhaus selbst,
    sondern auch von namhaften (bekannten) Herstellern.


    Den Klang kann man ja (zumindest von einem Set) direkt beim Verkäufer hören, ob
    ein Set, das jemand gekauft hat, genauso klingt, sei mal dahingestellt, die Klang(end)-
    kontrolle bei dem ein oder anderen Hersteller ist ja bekanntlich mehr oder weniger
    tolerant.


    Grüße
    Jürgen

  • Moin,


    also ganz rein zufällig spiele ich diese Serie. Nutze momentan 15er HiHat, 18/19 Crashes und 22 Ride, die 14er HiHat und 17er Crash hab ich auch, hängen aber derzeit nicht am Set. Ich bin mit der Verarbeitung sehr zufrieden. Klanglich passen sie gut in die Richtung die ich spiele (Sludge/Doom irgendwie sowas), Sound Beschreibungen sind da aber immer etwas subjektiv... Das Ride lässt sich anständig crashen, Glocke ist durchsetzungsfähig, schwingt auch nicht zu stark auf wenn's mal mehr nach vorne geht. Crashes lassen sich auch akzentuiert gut spielen, Dynamik Bereich ist voll in Ordnung. Sustain ist gut, könnten vlt noch minimal länger ausschwingen.
    Soundbeispiele kann ich dir zwecks mangelndem Recording Equip aber leider nicht zur Verfügung stellen.

  • Ich hatte mal zwei Zultan Crashes zu Hause, die ich für einen Bekannten verkaufen sollte.
    Die Serie war eine andere als die von Dir favorisierte, aber sie überzeugte mich nicht so sehr.
    Der Grund hierfür war, dass beide Becken (16" und 18") fast identisch klangen.
    Auf sowas stehe ich nicht so arg, ich finde, die zwei Zoll Unterschied sollte man hören.
    Ich folgere daraus, dass man bei dieser Marke eher direkt im Laden nach gusto auswählen sollte, weil die Streuung evtl. sehr hoch sein kann.

  • Moin,


    Zultan Becken sind hier oft besprochen worden, aber von einer Serie auf die andere zu schließen, ist nicht möglich, da das Zultan Label nichts über den Hersteller aussagt. Die Zultan Caz sind von Turkish. Dark Matter vermutlich nicht. Die Streuung bei Caz ist groß, aber akzeptabel für handgehämmerte Becken. Vielleicht solltest Du den Thread speziell auf die Dark Matter zuschneiden, denn über Caz oder Rockbeat gibt es schon viel Information hier im DF.


    Grüße, Hörnix


    P.S.: Die Thomann soundfiles sind oft nicht verkehrt und beschönigen auch nicht zu sehr.

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  • Ich wollte mir jetzt nichts in die Richtung zulegen, bin aber einfach mal neugierig was es mit der Marke auf sich hat, da ich sie noch so gut wie nicht kenne.


    Hi,


    Zultan ist die Hausmarke von thomann. D.h. größere Abnahmemenge, kleiner Preis (relativ gesehen). (Mehrere Zulieferer sind dazu kein Wiederspruch.)


    Ich bin mit meiner Auswahl bisher sehr zufrieden: Zultan 14" Caz Hi-Hat, Zultan 20" Q Ride und Zultan 22" Raw Ride . Die Soundbeispiele waren für diese Becken relativ nahe an dem, was ich dann bei mir höre (da gibt es bei th aber auch Ausnahmen). Das Q20 hatte ich einmal umgetauscht, und - natürlich - klingen dieselben Modelle leicht unterschiedlich. Je nach Band (Rock oder Jazz) nutze ich dann unterschiedliche Becken: Es muss zum Bandsound passen und Kontaste helfen oft 8o


    Nicht übezeugt hatte mich das Istanbul Mehmet 13" Medium Hi-Hat Turk Series. Mit Rods klang es so interessant für mich, wie im Soundbeispiel ... mit Sticks hat's eher nur gescheppert, und das Zischeln am HH konnte ich mit dem Caz genausogut erreichen.


    Becken und Klang sind immer sehr individuelle Dinge. Wenn ich einmal das Beckenangebot in einem großen Musikhaus durchprobiere, dann kräuselt's sichs bei mir bei einigen Becken, wo andere dahinschmelzen. Es kommt eben darauf an ^^


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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  • Ich habe mir gestern die Zultan Rockbeats bestellt.
    Das Set bestehend aus 14er HH, 16er und 18er Crash und 20er Ride gibts gerade in den Hot Deals für 369€.
    Wenn die so (ähnlich) klingen wie in den diversen Soundfiles auf Youtube und Thomann, kann man da echt nicht meckern.
    Dazu folgt dann evtl. noch ein 17er Crash, ein 18er China und ein 9er Splash.

  • Sag dann mal Bescheid, ob die beiden Crashes auch so nah beieinander liegen wie von mir beschrieben.

    "Negativ-Bescheid" :)


    Bei meinem (vor ein paar Jahren gekauften) Set klingen sie so unterschiedlich, wie man es erwartet.
    Nicht überragend insgesamt (HH und Ride spiele ich dagegen gerne und viel), aber für den Preis war's ein prima Griff.


    Gruß
    Hajo K

  • Ich hatte mal alle meine Becken von Zultan Rockbeat, war auch immer sehr zufrieden, vor allem für den Preis. Ein Crash, 1 Ride und ein Splash hab ich auch immernoch. Bin nur umgestiegen weil es für mich besseres gibt, das kostet dann aber auch dreimal soviel...
    Kann die Rockbeat Serie nur empfehlen! Aber die Streuung ist natürlich wirklich da und ich habe mir alle meine Becken damals noch im Musik Service in Aschaffenburg selbst ausgesucht, von daher war das kein Problem. (Bevor Thomann den gekauft hatte waren sie deren Hausmarke)

  • Zitat

    Bin nur umgestiegen weil es für mich besseres gibt, das kostet dann aber auch dreimal soviel...


    Bei mir wars genau anders rum.
    Nachdem ich gemerkt habe, dass sich ein 100€ Stagg Crash und ein 300€ Sabian HHX Crash klanglich und verarbeitungstechnisch nicht viel geben, bin ich komplett auf günstige Becken umgestiegen.
    Die Rockbeats sind für mein Zweitset und dienen als Probe- und Liveset.
    Die Streuung ist halt leider der Haken. Aber den gibts bei den teuren ja auch, wenn auch nicht ganz so krass.

  • Die Streuung ist halt leider der Haken. Aber den gibts bei den teuren ja auch, wenn auch nicht ganz so krass.


    Mal Hand aufs Herz: Wo kommt die Streuung (bei Becken) her?


    Wenn's nicht gerade ganz billig hergestellte Becken sind, dann unterscheiden die sich in ihrem Herstellungsprozess nicht so sehr: mischen, gießen, vorformen, tempern, hämmern in irgendeiner Form, abdrehen, tempern usw. Wenigstens zum Ende hin bleibt's Hand- und Gehörarbeit in einem geräuschvollen Umfeld.


    All diese Schritte beeinflussen den Klang, und es gibt dabei sicher viele gut gehütete Herstellergeheimnisse. Und jede Veränderung geht in irgendeiner Form ein: schwankende Mischverhältnisse, schwankende Formtreue, schwankende Dichteverteilungen, schwankende Tagesform des Hand- und Ohrarbeiters usw.


    Was macht man dann mit dem Arbeitsergebnis, dem fertigen Beckenstapel? Da gibt es viele Möglichkeiten, z.B.:
    * selektieren und in Modellgruppen einteilen (pling versus plong) (breiterer Umsatz)
    * selektieren und Ausschuss einstampfen (höhere Preise)
    * selektieren und Ausschuss weiterreichen (z.B. als no name Becken) (mittlerer Preis)
    * alles weiterreichen (und als Hersteller individueller Nuancen vermarkten)
    usw.



    Rein praktisch ...
    ... gäbe es auch für Becken(semi)manufakturen Möglichkeiten, Klangschwankungen zu vermindern, ohne gleich Preise oder Bearbeitungsdauern in die Höhe zu treiben (eher im Gegenteil). Allerdings ist mir nicht bekannt, dass das einer so macht.



    In diesm Sinne, Michael

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  • @ AAXplosion


    das sehe ich genauso, also der Preis sagt nicht unbedingt was zu Klang und Qualität aus. Ich hab schon einige höherpreisige Becken von namhaften Herstellern wieder abgegeben, während die Ggünstigeren bleiben durften. (Edith: aber nicht weil sie günstiger waren)


    Zur Streuung meine ich, schauts bei den "großen" namhaften Herstellern zumindest teilweise auch nicht anders aus, wenn da Becken mit gleicher Bezeichnung und einem Gewichtsunterschied bis zu 500 g rausgehauen werden.


    Wird wohl wie überall sein, sind halt Sparmaßnahmen, kommt alles in/auf den Markt weniger Ausschuss halt. Warum eigentlich auch nicht, Geschmäcker sind verschieden. Und ein Becken welches der/einer Hörprobe aus dem Netz entspricht hab ich bisher
    noch nicht gehabt.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Ja, es ist eben wie Michael schon geschrieben hat.
    Es sind so viele beeinflussende Faktoren in der Herstellung, da ist es fast schon Zufall das eins klingt wie das andere.
    Die Endkontrolle macht eben den Unterschied.


    Ich habe kürzlich ein defektes Stagg DH Exo Crash eingeschickt und ein identisches Modell auf Garantie erhalten.
    Der Klang geht schon etwa in die Richtung, ist aber trotzdem anders, trashiger, nicht ganz so brilliant.
    Damit muss man dann halt leben. Und bei 100€ für ein 18" Crash lebe ich gerne damit.


    Ich habe leider nicht das Glück Thomann oder einen anderen größeren Laden, der solche Bleche führt, hier in der Nähe zu haben.
    Das nächste große Musikgeschäft hat nur die Topmarken.
    Von daher ist das immer ein wenig Glück was ich denn erhalte.
    Bin schon gespannt auf die Rockbeats. Morgen kommen sie an, dann geh ich gleich testen.

  • Das gleiche kann dir eben bei teuren Blechen genauso passieren. Also ich würde das nicht auf günstige Ware beschränken wollen.
    Inwieweit die Endkontrolle noch so streng ist wie evtl. früher mal, bezweifel ich ein wenig. :S


    Nicht selten nehmen Käufer im Laden genau Das, welches in der Ausstellung hängt mit wenn`s zusagt.


    Wenn nicht werden auch bei namhaften hochpreisigen "Blechen" nicht selten zum Vergleich Bleche aus dem Lager verlangt.


    Ja beim Gebrauchtkauf über Versand ohne Anspielen ist das ja genau das gleiche, ein evtl. Weiterverkauf mit nicht allzu großem Verlust ist daher immer mit "eingerechnet", beim Ankauf.

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  • Zitat

    Aber den gibts bei den teuren ja auch, wenn auch nicht ganz so krass.


    Ahahahah... da kann ich mit einem Beispiel zumindest dagegenhalten... Es war ein 16" Zildjian K custom dark Crash... Das hätte ich nicht mal geschenkt haben wollen... während ich wiederum auch schon sehr schöne Exemplare gehört habe.. oh, fällt mir noc heiens ein: 2 Paare A custom Mastersound hihats: Das eine nicht mal für lau... das andere war so super, dass ich es gleich mitgenommen habe damals...


    Insgesamt ist also in den allgemeinen Tenor einzustimmen, dass der Hersteller eigentlich völlig wurst ist...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Wird zwar jetzt immer mehr off-topic, aber weil wir gerade bei den namhaften Herstellern sind...
    Paiste ist ja bekannt dafür, dass die Becken immer mit dem Master Cymbal verglichen werden, und zwar während der Herstellung und auch bevor sie in den Verkauf entlassen werden.
    Alles, was da abweicht, geht gar nicht erst raus.
    Ist das immernoch so?
    Bis jetzt habe ich auch noch nie Berichte von Abweichungen bei Paiste gehört.
    (Außer der Tatsache, dass 40 Jahre alte Becken nicht so spitz klingen wie die ganz neuen derselben Serie, aber das ist freilich was ganz anderes.)


    Ich finde, bei Paiste gilt:
    Da kann man blind nachbestellen, man bekommt genau das, was man haben möchte.
    (Und gebraucht ist es nicht so teuer, dann geht das nämlich auch, wenn man den Geldbeutel nicht so dick hat wie man es sich wünscht...)

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