Drum Shield für den Sound oder für die Ohren

  • Schließe mich "Two" an, liest sich in der Tat, als wäre das Klima nicht toll.


    Bei mir läuft es so: ich spiele so, wie ich spiele - das ist gesetzt. Entweder es gefällt den Kameraden oder nicht.
    Wer eine Rockband mit Schlagzeug betreiben will, sollte sich bewusst sein, dass es laut werden kann - das gehört dazu.
    Für seine Gesundheit und damit sein Gehör ist erstmal jeder einzelne verantwortlich. Wer sich die Ohren ohne Gehörschutz volltösen möchte, soll dies tun. Bei solchen Lautstärken ist das Gehör dauernd überfordert; abgesehen davon, dass das Gehör Schäden davonträgt, nimmt man den Klang einfach nicht mehr differenziert wahr.


    Thema InEar:
    Eine Eingewöhnungszeit muss man dem Ganzen schon geben, das ist klar. Kabelgebundene Systeme kann man sich inzwischen aber schon relativ preisgünstig und trotzdem qualitativ zusammenstellen, gerade als gesamte Band. In meiner Band nutzen wir einen 8-fach Kopfhörerverstärker, der fest am Digitalpult angeschlossen ist, und jeder (außer mir, ich nutze ein anderes, teureres System) hat noch ein Bodypack.
    Zudem ist das Ganze eine Investition in die eigene Gesundheit. Was mache ich, wenn ich taub bin? Weder arbeiten, noch Musik machen... da werde ich mich auch nicht mehr über das gesparte Geld freuen.


    Thema Natursound des tollen Gitarrenamps:
    Schön und gut. Nur welches Signal bekommt der Tonmann und damit auch der Zuschauer? Ist es vielleicht sinnvoller, genau an diesem Sound zu arbeiten?



    WIe immer ist eine Sache dessen,wie sehr man bereit ist, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Wer sich lauten und undifferenzierten Bühnen- und Proberaumklang geben möchte, darf es gerne tun. Ich habe einmal dieses Jahr meine InEars zu einer Probe vergessen - das war definitiv die schlimmste Probe seit langem und passiert mir so schnell nicht wieder...

  • Hallöle,


    ich habe schon einen Sänger im Proberaum erlebt, der war ohne Mikrofon fast genauso
    laut wie mit.
    So manche Leute sollten mal an ihrem Instrument arbeiten, bevor sie andere Leute
    vollsabbeln.


    Und solche Pussy-Jaulholzpioniere sollten sich mal im Orchester zwischen Posaune und Trompete
    stellen. Wenn sie da noch Becken hören, sind sie gut.


    Wem's noch nicht reicht, es gibt auch Kanonen.
    [video]

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    [/video]


    Grüße
    Jürgen

  • Nebenbei bemerkt: in den meisten professionellen Orchestern sitzen die Musiker auch mit Gehörschutz...


    Aha? Belegende Quellen für diese Aussage gibt es aber vermutlich nicht? Mal kurz 2 Beispiele, in denen ich trotz neuzeitlicher Hysterie doch mehrheitlich noch immer eher freie Gehörgänge zu sehen glaube:
    https://www.youtube.com/watch?v=VgOIH9-IeDk
    https://www.youtube.com/watch?v=p4up-YJTYDA

  • Nochmal an die Adresse der Kritiker: Natürlich gibt es Gigs, wo man das Ding eventuell nicht zum Einsatz bringen kann, weil die Location oder die Change-Over-Zeit es nicht zulässt. Natürlich finden manche Musiker und auch Zuhörer
    die Optik befremdlich. Aber mal anders: Wer hat denn das Ganze schon mal wirklich selbst ausprobiert? Ich betreue eine ambitionierte Hobby-Band mit relativ lautem Trommler und es gibt Locations, in denen wir regelmäßig seit Jahren
    spielen. Eine davon mit einer Changeover-Zeit von 20 Minuten. Und genau dort haben wir mehrfach so eine Wand genutzt und dabei (bis auf die Optik) nur positive Erfahrungen (Sänger hören sich besser, Techniker hat einen leichteren Job und erreicht
    in der Konsequenz besseren Sound, Und genau das will ja am Ende jeder irgendwie) gemacht. Aber wenn so eine Wand konsequent abgelehnt wird. Dann ist das eben so. Ist ja auch kein Standard sondern eher die Ausnahme. Aber Ansätze, den Sound
    der Band, das Zusammenspiel und auch die Harmonie in der Band zu verbessern würde ich erstmal nicht direkt als Quatsch abtun. ;)


    Ansonsten macht es - wie bereits erwähnt - grade bei kleinen Bühnen schon viel aus, wenn man sich Gedanken über die Positionierung von Musikern, Mikrofonen und Verstärkern macht. Drums möglichst weit weg von Gesangsmikrofonen.
    Gitarristen eben nicht möglichst nahe an den eigenen Amp. Im Proberaum erstmal ohne Mikrofone solange an der Aufstellung tüfteln, bis sich alle Musiker gut hören.


    Ans

  • Wer hat denn das Ganze schon mal wirklich selbst ausprobiert?


    Hallo,


    es geht - mir jedenfalls nicht - um die generelle Ablehnung des Aquariums zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
    Tatsächlich hat mir der ein oder andere schon so etwas vor das Gerät gestellt, da machte das Sinn (wegen der Einstreuung in zahlreiche Mikrofone).


    Eine Kapelle im Proberaum sollte aber lieber darüber nachdenken, die Betondecke zu verkleiden (oder andere Resonanzflächen zu verschönern), statt
    ihrem Trommler solche Investitionen aufzubrummen, weil sich die Musikanten zu fein sind, Gehörschutz zu tragen.


    Hier geht es meiner Meinung nach nicht wirklich um Klangoptimierung, sondern um Gängelung des Trommlers, ein Phänomen, das ich auch schon erlebt
    habe und es deshalb weiß, weil ich parallel es auch schon anders erlebt habe.
    Das Aquarium gehört für meine Definition in den Bestand der Tontechnik-Abteilung, nicht zum Schlagzeug-Equipment. Und Gehörschutz ist Vorschrift,
    wer sie nicht einhält, ist halt selbst schuld, ist woanders auch so.


    Und wer meint, AC/DC auf Zimmerlautstärke spielen zu müssen, der soll es halt tun, sich aber bitte nicht wundern, dass es nicht (bzw. ganz anders) wirkt.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Danke AC/DC Manuel!

  • Ich hab einmal sone Wand bei nem Open Air gehabt und empfinde es als ... " genau SO will ich keine Musik machen"!


    Und zwar aus dem Grund der Abschirmung, auch wenns durchsichtig ist. Ich möchte MIT anderen ZUSAMMEN Musik machen..ansonsten lasst den DJ kommen.




    Angepasste Ohrenstöpsel mit Dämpferauswahl sind bestimmt eine gute Alternative um Spitzen im Hochfrequenten Bereich zu beschneiden.

    "Kaffee, schwarz?"

  • drumshield - dann aber nur nackend, und nur gucken, aber nicht anfassen :D ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Haha, Quellennachweis fehlt.
    Immer wieder lustig mit Dir, Drumrum.... :D :wacko: ;(

    Stimmt, Behauptungen mit belegenden Quellen zu stützen ist vollkommen unnötig und entspricht nicht dem Zeitgeist. "Alternative Fakten" bzw "postfaktisch" wären da wohl die modernen Stichworte...ganz im Sinne von " Meine Meinung steht fest. Bitte irritieren Sie mich nicht durch Tatsachen."

  • Ich betreue eine ambitionierte Hobby-Band mit relativ lautem Trommler


    Zwei Gedanken dazu.


    1 ) Trommeln, insbesondere Felle oder Becken, sind nichtlinear arbeitende Vorrichtungen. Nichtlienarität kann sich beispielsweise in der Audiotechnik als Verzerren oder Klirren äußern, mithin den Klang verändern. Sie kann bedeuten, dass das Klangergebnis sehr stark von der Anschlagstärke abhängt: laut klingt ganz anders als leise. Und man kann sie nutzen, um Dinge zu realisieren, die mit (nahezu) linearen Elementen nicht erreichbar sind (davon leben beispielsweise Optimierungen, die hohe Qualität bei geringen Kosten erzeugen).


    2 ) Mir geht eine Bemerkung von Gary Chester durch den Kopf, bezogen auf BD-Techniken, übersetzt: "(...) Als Studiomusiker haben wir selten besonders laut gespielt, und unserer Toningenieure konnten immer die (für den Song) erforderliche Lautstärke einstellen (...)" ["The New Breed", Gary Chester, Chap. Bass Drum Technique].


    Weiter dazu: Die Discographie von Gary Chester und seine Stilbreite sind beeindruckend. In einer Interviewaufzeichnung sagte er sinngemäß: "Der heftig spielende Drummer bekommt die Aufmerksamkeit; der Drummer als Erstatzmann, der den Song musikalisch retten kann, bekommt das Geld."


    Weiterführend )
    Warum also, frage ich mich, muss besagter Trommler laut, also eher mit Kraft, spielen? Warum kann er seine Stücke und Pattern nicht auf Zimmerlautstärke, auf Gesprächslautstärke, auf Flüsterniveau darbieten, genauso präzise, genauso akzentuiert, genauso mitreißend, wie im lauten Fall? Oder anders: Wie sieht es mit seiner Stick-Beherrschung aus?


    Ist die Stick- (und Fuß-) Beherrschung der springende Punkt, dann relativiert sich die Frage zu Schallschutzkabinen, denke ich ... (Und die Dynamik der Musik profitiert auch davon: leise und laute Passagen beleben ein Stück oder ein Album ... gleichmäßig laut klingt irgendwie andauernd ähnlich ... [siehe dazu Bob Katz, "Mastering Audio"])


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //



  • Laut spielen geht (im Optimalfall) nicht durch Kraft, sondern durch Technik. Man lässt den Stock arbeiten.
    Warum ich nicht auf Zimmerlautstärke spiele? Weil mein Schlagzeug dann nicht voll klingt und nicht anspricht. Kann man nicht allgemein sagen, je nach Befellung, Becken, Schlagzeuggrößen und gewünschtem Sound.
    Einfach gesagt: mir macht Leise spielen keinen Spaß, bei Rock muss es rummsen - meine Meinung.


    Ich selbst habe als Soundmensch und als Schlagzeuger schon mit ner Wand gespielt: die hat ihre Daseinsberechtigung, hab auch nichts dagegen. Finde jeglich, dass sie- trotz der immens hohen Kosten- nicht die Lösung zum bestehenden Problem darstellt.
    Ihr solltet euch gemeinsam mal hinsetzen und alle Möglichkeiten durchsprechen, wie ihr das Problem löst.


    Meine Meinung zur Urfrage lautet somit: "Drumshield hilft dem Bühnensound geringfügig, für die Ohren ist es maximal als Nebeneffekt dienlich."

  • Laut spielen geht (im Optimalfall) nicht durch Kraft, sondern durch Technik. Man lässt den Stock arbeiten.

    Genau, wenn man's richtig macht ^^


    Warum ich nicht auf Zimmerlautstärke spiele? Weil mein Schlagzeug dann nicht voll klingt und nicht anspricht. Kann man nicht allgemein sagen, je nach Befellung, Becken, Schlagzeuggrößen und gewünschtem Sound.
    Einfach gesagt: mir macht Leise spielen keinen Spaß, bei Rock muss es rummsen - meine Meinung.

    Das sind natürlich Aspekte, die auch mit "Gedanke 1 )" zusammenhängen. Mein Punkt ist auch nicht, ob laut oder leise, sondern ob man bedarfsgerecht, angemessen spielen kann - oder ob immer alles nur gleichbleibend laut/leise ist ;(


    Meine Meinung zur Urfrage lautet somit: "Drumshield hilft dem Bühnensound geringfügig, für die Ohren ist es maximal als Nebeneffekt dienlich."

    Das ist leider so. Eine Änderung um 3 - 6 dB SPL bekommt man immer irgendwie hin, nur könnte das den Klagenden noch zu wenig sein. Mehr Dämmung ist typischerweise schwer bis kaum realisierbar, besonders für bestimmte Frequenzen - außer, man setzt den Drummer ins Nachbargebäude und koppelt ihn elektronisch wieder dazu :S


    Ihr solltet euch gemeinsam mal hinsetzen und alle Möglichkeiten durchsprechen, wie ihr das Problem löst.

    Richtig, das wahre Problem liegt möglicherweise woanders, siehe oben.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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    So schlimm ist es wie gesagt nicht. Die kriegen sich schon wieder ein. Es kann nur manchmal zu sehr extremen Spitzen kommen, wo auch Dinge außerhalb des Proberaums dazu beitragen...am Ende sehen sie es auch ein, dass ein Schlagzeug eben seine Lautstärke hat. Ein Emperor Coated klingt eben nicht nach "Pflouup", wenn man es nur streichelt. Habe auch regelmäßig Diskussionen mit Orchester-Dirigenten, die ein Rock-Stück dirigieren und am liebsten nur ein leises Uhrenticken als Rhythmus drunter hätten!!


    Thema Natursound des tollen Gitarrenamps:
    Schön und gut. Nur welches Signal bekommt der Tonmann und damit auch der Zuschauer? Ist es vielleicht sinnvoller, genau an diesem Sound zu arbeiten?


    Sehr interessanter Gedanke!! Den werde ich bei der nächsten Diskussion um das Thema mal anführen.


    WIe immer ist eine Sache dessen,wie sehr man bereit ist, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Wer sich lauten und undifferenzierten Bühnen- und Proberaumklang geben möchte, darf es gerne tun. Ich habe einmal dieses Jahr meine InEars zu einer Probe vergessen - das war definitiv die schlimmste Probe seit langem und passiert mir so schnell nicht wieder...


    Korrekt!


    Gitarristen eben nicht möglichst nahe an den eigenen Amp.


    Es gibt Gitarristen, die würden sich den Amp am liebsten ans Ohr schnallen 8o Ich bin aber auch der Meinung, dass der Amp in 2-3m Entfernung besser zu hören ist.

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich habe "högschden" Respekt vor Trommlern, die bei minimal möglicher Lautstärke ein Maximum an "Drive & Druck" in Sound und Spiel bekommen. Über Steve Gadd sagt man, dem könne man ein einziges Mikro zu seinem Drumkit in den Raum stellen und das Mikro würde einen ausgewogenen Drumsound aufnehmen. Ich befürchte, das gilt die die überwiegende Mehrheit der Trommler nicht.

  • Ich habe "högschden" Respekt vor Trommlern, die bei minimal möglicher Lautstärke ein Maximum an "Drive & Druck" in Sound und Spiel bekommen. Über Steve Gadd sagt man, dem könne man ein einziges Mikro zu seinem Drumkit in den Raum stellen und das Mikro würde einen ausgewogenen Drumsound aufnehmen. Ich befürchte, das gilt die die überwiegende Mehrheit der Trommler nicht.


    Alles ist relativ.
    Dazu müsste man jetzt definieren, wo die "minimal mögliche Lautstärke" liegt und welche Dynamikstufen das menschliche Ohr unterhalb diesen Levels braucht, um einen Akzent von einem unbetonten Schlag und schließlich einer Ghostnote noch zu unterscheiden.
    Bis wann klingt der Kessel noch und ab wann nur noch das Fell? Ich denke da auch an sehr weiche Holztips...
    Kann man die Push&Pull Technik "leise" spielen?
    Klar, es ist immer noch alles relativ! Aber diese Fragen sollten sich auch genervte und betäubt zu glaubende Mitmusiker stellen.

    Four on the floor sind zwei zu viel.

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