Drum Shield für den Sound oder für die Ohren

  • Hi,


    unsere Sänger und Saitenspieler maulen regelmäßig über die lauten Becken! Im Proberaum gehts solangsam nachdem wir die (bis jetzt!) optimale Aufstellung gefunden haben. Bei Gigs auf engen Bühnen ist aber dann jedes Mal bereits nach dem Soundcheck die Stimmung angespannt. Vor allem der Kollege mit den 6 Saiten hat ja klischeemäßig schon mit dem "total anderen Amp-Sound als im Proberaum" zu kämpfen und dann haut ihm der Schlagzeuger auch noch die Ohren voll!! :wacko:
    Ich sag schon die ganze Zeit, holt euch In-Ears! Heutzutage ist das doch gar nicht mehr so teuer und auf jeden Fall die Investition wert...den Keyboarder konnte ich überzeugen. Aber der Rest wehrt sich wacker... "damit hör ich mich nicht mehr normal", "da kann ich nicht mit singen"...sie haben sich einmal beim Gig Ohrstöpsel reingetan, weil es so unerträglich gewesen sein soll, und waren dann völlig irritiert. Ist ja klar, wenn man damit nie geprobt hat... ?(
    Egal, ich überlege nun, ob ich mir so ein Drum Shield zulege. Was meint ihr? Ist das nur für den Sound oder werden da auch ein paar Frequenzen von den Ohren ferngehalten? Wie hoch sollte das Teil dann sein? Hängt natürlich von der Höhe der Becken ab. Ich habe meine etwa auf 110cm. Bringt da ein 120cm hohes Shield etwas (Overheads hängen ja schließlich auch höher und nehmen alles auf)?? Wenn ich mich komplett einsperre, wird das nämlich teuer...

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich sag schon die ganze Zeit, holt euch In-Ears! Heutzutage ist das doch gar nicht mehr so teuer und auf jeden Fall die Investition wert...den Keyboarder konnte ich überzeugen. Aber der Rest wehrt sich wacker...

    Bei uns funktioniert das mittlerweile sehr gut im Proberaum.
    Nur der Gitarrist wehrt sich in meinem Fall noch wacker, weil er seinen Amp in natura hören will.
    Kann ich verstehen, tut aber den Ohren nicht so gut...

  • Es ist schwer einzuschätzen, woran es wirklich hängt, weil ein paar Infos zur Musik und Spielweise fehlen....ich kann nur sagen: Die Becken sind tatsächlich oft zu laut. Und es liegt dann nicht an den Gitarristen sondern tatsächlich am Schlagzeuger.


    Unsere Band gibt es schon seit knapp 15 Jahren und es war eigentlich immer klar: "laut ist gut". Das hat sich in den letzten 2 Jahren gedreht. Wir sind älter geworden, hohe Lautstärke spricht entspanntem Proben entgegen. Ich habe mein Spiel ziemlich umgestellt. Statt 3B spiele ich nun 5A. Ich habe viel geübt um leiser spielen zu können...das Ergebnis ist allerdings positiv. Entspanntere Proben, entspanntere Soundchecks und ein besserer Sound. Ich habe früher immer mit den Cympad Moderators gespielt, jetzt nur noch in Ausnahmefällen, wenn wir in Gewölbekellern oder so spielen, in welchen die Höhen einfach ätzend in den Ohren beißen. Das ist aber wirklich die absolute Ausnahme.
    Lange Rede kurzer Sinn: Vielleicht bist du wirklich zu laut für den Kontext und sicherlich bist du zu laut in der Wahrnehmung deiner Mitmusiker...das ist ja nicht ganz unwichtig.


    So einen Plexikäfig würde ich niemals mitschleppen, viel zu unpraktisch und sperrig.

  • Lass mich raten, der Gitarrist beschallt mit seinem Amp im Wesentlichen seine Waden oder? :whistling:


    Diese Plexiglas Dinger versauen einem ganz ordentlich den Overhead Sound, weil es dann ja direkt am Set Reflexionen ohne Ende gibt. Es wird auch lauter hinterm Drumset aus dem selben Grund, aber du hast ja Inears.


    Ich würde mal schauen, ob man nicht ein Bühnenelement bauen kann, was Portabel ist und zwischen deinen Becken und den Ohren deines Gitarristen passt. Bandlogo-Aufsteller auf Absorberelement oder so... stylischer, gepolsterter Paravant?

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich würde erstmal an der Technik arbeiten und evtl. leichtere Sticks ausprobieren. Du hast ja dünne Crashbecken die schnell ansprechen, China müsste man evtl dämpfen falls es bei leichten Schlägen nicht genug anspricht.


    Hierzu eine Technik, die ich mir von Mark Guliana abgeschaut habe:


    Vor dem Ancrashen eines (dünnen) Beckens die Hand so zum Becken bewegen, dass der Stick max. 10cm über dem Becken schwebt.
    Von hier aus nur diese kleine Distanz benutzen um den Stick vorsichtig zu beschleunigen.


    So kann man seinen Dynamikbereicht sehr weit nach unten ausbauen, womit man seinen Mitmusikern einen großen Gefallen tut..

  • Lass mich raten, der Gitarrist beschallt mit seinem Amp im Wesentlichen seine Waden oder? :whistling:


    Diese Plexiglas Dinger versauen einem ganz ordentlich den Overhead Sound, weil es dann ja direkt am Set Reflexionen ohne Ende gibt. Es wird auch lauter hinterm Drumset aus dem selben Grund, aber du hast ja Inears.


    Ich würde mal schauen, ob man nicht ein Bühnenelement bauen kann, was Portabel ist und zwischen deinen Becken und den Ohren deines Gitarristen passt. Bandlogo-Aufsteller auf Absorberelement oder so... stylischer, gepolsterter Paravant?

    Ne, er beschallt ziemlich direkt seine Ohren mit dem Amp...ich würde niemals ohne Gehörschutz spielen, aber ich bin ja auch kein Gitarrist 8o
    Das mit den Reflexionen hab ich mir auch schon gedacht. Ich habe In-Ears und mir ist es daher ziemlich egal. Ich kann mittlerweile nur noch lachen über Leute die sich über Lautstärke beschweren. Selber schuld. Ich spiele auch nicht wahnsinnig laut und spiele "nur" 5A. Alles andere ist mir zu dick. Wir machen trotzdem ordentliche Rockmusik :)
    Andererseits schwören ja viele Tontechniker auf die Plexiglas Käfige...weil ihnen die Drums nicht in die Gesangsmikros hauen, aber dafür nehmen sie dann wohl miesen Overhead Sound in Kauf ?( Mir hat auch mal einer gesagt, dass so ein Ding an der Lautstärke gar nichts ändert, sondern einfach nur, weil der direkte Schalldruck richtung Gesangsmikros weg ist...zudem sehen die Dinger meiner Meinung nach sch.... aus.

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  • Genau! Ich habe auch schon ein 18er Alpha Thin Crash kaputtgeschlagen und daraus gelernt. Ich sage ja: Ich spiel nicht laut. Ich spiele so, dass sich diese "dünnen Becken" eben nicht überschlagen. Aber selbst das ist dann einigen zu laut. Diese Leute haben auch mit nem akzentuierten 12er Tom ein Problem...

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  • unsere Sänger und Saitenspieler maulen regelmäßig über die lauten Becken!


    Das irritiert mich ein wenig:

    • wenn's der direkte Schall auf der Bühne ist (Becken -> Ohr), dann helfen auch andere Sticks und/oder andere Spielweise (hast Du ja schon kommentiert)
    • wenn's über die Amps kommt, dann kann der Tontechniker ja etwas daran machen


    Wie schlagen sich Deine Mitspieler denn gegen ein (leises) Metronom? Bringt sie der Takt auch durcheinander?? Wie hört sich denn die wichtige Tonnuance des Gitarristen vorne, in der Mitte und in der letzten Publikumsreihe noch an ???


    Oder anders gefragt: Wo genau liegt das Problem, wenn das Becken nur ein Symptom sein sollte?


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Mit den halbhohen Wänden kommst Du in der Regel nicht weit. Da sollte es dann schon die Variante mit 167 cm Höhe sein.
    Für den Sound im Publikum bringt es meistens schon etwas,
    - insbesondere nervige Frequenzen (Snare/Becken) werden etwas gedämpft.
    - insgesamt wird das Drumkit außerhalb minimal leiser
    - das Drumkit strahlt weniger in andere Mikrofone ein


    So wird der Sound in Summe differenzierter und auch für die Mitmusiker auf der Bühne wohl etwas angenehmer. Die Probleme mit dem Overhead-Sound würde ich in dem Kontext (Hobby-Rock-Band, kleine bis mittlere Bühnen, oft eh keine Overheads auf der PA) nachrangig einordnen.


    Ansonsten kann man natürlich immer weiter an sich selbst und seiner "internen Dynamik" arbeiten. Bassdrum und Toms können ruhig härter behandelt werden, Snare und Becken eben grade so laut, dass es klingt. Ansonsten helfen die geeigneten Felle, entsprechende Dämpfung aber auch die "richtigen" Kessel und Becken weiter. Paiste Alpha habe ich zumindest als eher durchsetzungsstark (bzw. laut) in Erinnerung.


    Kurz:
    Ja wird helfen. Aber wahrscheinlich nicht so viel, wie Du es Dir erhoffst. Letzten Endes ist es die Summe aus vielen Variablen die zu einem guten Sound führt. Leider ;)

  • Ich kann das kaum glauben...das Mitnehmen eines Plexikäfigs erscheint mir als wirklich kaum als ernstzunehmende Option für eine "Hobbyband"....mir erscheint die Idee eher als.....Quatsch.


    - So ein Plexikäfig braucht viel Platz im Auto und auf der Bühne. Und tragen muss man das Ganze doch auch.
    - Ich spiele häufig auf kleinen Festivals. Die Veranstalter und Techniker würden mich auslachen, wenn ich als 18:15 Uhr-Band darauf bestehen würde, meinen Käfig auf die Bühne zu stellen.
    - Auch kleine Club-Gigs spielen wir immer mit anderen Bands zusammen. Entweder müsste jede Band mit dem Käfig spielen oder es müsste umgebaut werden. Bei der Umbauaktion müssten die Plexiwände im viel zu kleinen oder nicht vorhandenem Backstage gelagert werden.
    - Ich hätte überhaupt keinen Bock durch eine Plexiwand getrennt von meinen Mitmusikern zu spielen. Käme mir da isoliert vor.
    - Und mal Butter bei die Fische...es kann doch nicht sein, dass ihr es soundmäßig/lautstärkemäßg nicht schafft in einem "Raum" zu spielen.

  • Oder anders gefragt: Wo genau liegt das Problem, wenn das Becken nur ein Symptom sein sollte?


    Grüße, Michael


    +1
    Ich denke es geht nicht nur um deine Becken oder deren Lautstärke.
    Es klingt ein wenig nach Hierarchieproblemen, Hackordnung festlegen etc.
    Ich kann mich aber auch täuschen.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Hat denn hier keiner ein Problem damit, dass der Gitarrist und auch andere in der Band ohne Gehörschutz spielen?


    Das finde ich das schlimmste dran.


    Wahrscheinlich hat der gute Herr schon einen Gehörschaden im tiefen Frequenzbereich und nimmt hohe Frequenzen als
    störend laut war...


    Die Ohren ermüden ohne Gehörschutz einfach viel schneller und man hört nach den ersten paar Takten nur noch matsch.


    Dann noch die anderen dafür verantwortlich zu machen ist einfach nur frech...

  • Wenn die Bühnen auf denen ihr spielt groß genug sind bietet sich eine Andere Aufstellung an!


    Wir haben z.B. einen Perkussionisten dabei und wir schauen immer, dass der Neben dem Keyboarder und weit weg von den Gitarren Amps ist, damit es weniger Übersprechnung gibt.


    Bei der "Normal"-Aufstellung meist der Drummer in der Mitte und der Sänger direkt davor. Somit ist das Gesangs-Mic eigentlich ein Drumset "Raum"-Mic. Stellt man das Drumset an die Seite, so ist es oft weiter weg vom Sänger und seinem Mic und zusätzlich sind die meisten Gesangsmics seitlich für Frequenzen über 1kHz unempfindlicher (Shure SM58 -5dB).

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Zusätzliche Idee:
    Drumset Rechts und Gitarrist Links
    Gitarrist Stellt den Amp Rechts neben sich und packt nur in sein Linkes Ohr einen Gehörschutz.
    So kann er den Amp "natürlich" hören und auf der anderen Seite die Becken dämpfen.

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    Wolfgang Neuss

  • unsere Sänger und Saitenspieler maulen regelmäßig über die lauten Becken!


    Hallo,


    dann sollte man ihnen das Maul stopfen.
    Gut, wenn man Gaffa im Haus hat.


    Eine Acrylglaswand bei einer Hobbykapelle ist exotisch und regelmäßig
    nicht sinnvoll, da bin ich ganz bei surfkoala.


    Ich teile die Meinung von olly, dass es da um etwas ganz anderes geht.


    Kapellen, die so abgehen, suchen oft Schlagzeuger.


    Grüße
    Jürgen

  • Hat denn hier keiner ein Problem damit, dass der Gitarrist und auch andere in der Band ohne Gehörschutz spielen?


    Das finde ich das schlimmste dran.

    Das ist tatsächlich der wesentliche Punkt! Kann ich aus heutiger Sicht nicht nachvollziehen. Die Ausrede, dass man sich da nicht mehr richtig hört oder nicht singen könne, halte ich für Quatsch. Das ist allenfalls Gewöhnungssache. Ich kanns noch nachvollziehen bei "einfachen" Ohrstöpseln von der 2-Euro-Schaumstoff-Variante bis zum unter-50-Euro-Lamellenstöpsel - wobei ich das noch 100 mal lieber habe als heiße Ohren nach der Probe.
    Aber seien wir mal ehrlich...welcher (wenn auch nur) Hobbymusiker kann heute keine 200 Euro investieren für ein paar In-Ears mit Bodypack? Ein Funksystem ist natürlich teurer, aber zumindest die Gitarristen spielen doch sowieso fast alle kabelgebunden und können sich das Monitoringkabel ans Gitarrenkabel dazubinden! Zumal sich unser Gitarrero eh so gut wie nicht bewegt. Bei den Sängern wirds natürlich schwieriger. Mir hat mal einer erzählt, er hätte es ausprobiert aber es war nichts für ihn...na gut, sag ich da, mach dir die Ohren kaputt - und die ganzen Vollrprofis singen alle nur mit In-Ears, weils der Techniker so haben möchte! 8o


    Genug der Lästerei...wer sich auf Rockmusik MIT Schlagzeuger einlässt, der sollte sich Gedanken über Gehörschutz machen oder eben sich damit abfinden. Ich stehe mittlerweile drüber wenn es denen zu laut wird...legt sich dann auch wieder. ;)


    Die Idee mit dem Plexiglas war im Prinzip nur eine Idee, dem ganzen ein wenig Abhilfe zu verschaffen. Deshalb schon in der Überschrift die Frage, ob so ein Teil dem Sound oder auch den Ohren hilft. Habe mir aber vieles aus euren Antworten schon gedacht und es spricht auch einfach viel dagegen, nicht nur dass es einfach bescheiden ausschaut. Vielen Dank für die Meinungen!


    Erkenntnis: Ich habe 500 Euro gespart (weil ich die Investition ohne geeignete Tasche nicht gemacht hätte), und damit rückt der 20er-Bronze Beckensatz näher :thumbup: vielleicht wirds dann auch ein bisschen besser 8)

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

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