Ludwig Quadra Plus (Concert Toms) zu Toms mit Resonanzfellen umbauen

  • Hallo DF-Gemeinde,


    ich habe kürzlich ein Ludwig-Set Quadra Plus (mit Concert Toms) in den Größen 24,13,14,15,16,18 erworben. Baujahr dürfte nach meinen Recherchen so Ende 70er / Anfang 80er Jahre sein.
    Bis auf die BD und das 18er Standtom handelt es sich um Concert-Toms, die keine Resonanzfelle und somit auch keine Böckchen / Spannreifen haben. Stattdessen ist auf dieser Seite der Kesselrand durch einen Leichtmetallring (vernietet) geschützt.
    Ich spiele nun mit dem Gedanken, zumindest einige Toms (z.B. 13,14,16) mit Resonanzfellen auszustatten, da mir der Klang von geschlossenen Kesseln besser gefällt.
    Ich habe allerdings im Hinblick auf Umsetzbarkeit, Kosten und Vintage-Frevel noch einige Bedenken und würde daher gerne Eure Meinungen zu diesem Vorhaben hören:


    1. Soweit man das erkennen kann, haben die Kessel auch auf der Reso-Seite eine Gratung, die jedoch von dem schützenden Ring überdeckt wird. Weiß jemand hierzu mehr und wie schätzt Ihr die Chancen ein, dass nach Entfernen des Schutzrings eine noch brauchbare Gratung zum Vorschein kommt? Ich habe da so meine Zweifel, weil die Trommeln ja wohl immer auf dieser Unterseite abgestellt wurden und die Gratung daher trotz Schutzring Schaden genommen haben dürfte. Hat hierzu jemand Erfahrungen?


    2. Die fehlenden Böckchen (Mini Lugs) bekommt man m.W. problemlos aber nicht ganz billig in Übersee. Wie sieht's mit den Spannreifen aus? Würdet Ihr da handelsübliche Spannreifen verwenden oder sollten die auch original sein. Wodurch unterscheiden sich eigentlich Originale von neueren No-Names (außer, dass letztere in der Regel frischer aussehen :D )


    3. Welche Konfiguration würdet Ihr bevorzugen? Ich ziehe auch in Erwägung, das 16er Tom (die Toms 13,14,15,16 werden alle per Click Mount auf entsprechende Doppeltomständer gehängt) zu einem Standtom umbauen zu lassen. Das 15er Tom passt dagegen in meine Vorstellungen nicht so recht rein. Evtl. könnte man sich hier die Umrüstung sparen.


    4. Begehe ich da im Hinblick auf einen möglichen Wiederverkaufswert nicht monetären Selbstmord? (Stichwort: Verbastelung) ?(


    5. Rechtfertigt der Wert der Kessel und der zu erwartende Klang überhaupt den Aufwand eines Umbaus? Nach meiner Kenntnis wurden die Concert-Toms aus dem gleichen Ahorn hergestellt wie die übrigen (geschlossenen) Ludwig-Kessel aus dieser Zeit. Oder sind die Concert-Toms letztlich minderwertiger? Zumindest werden sie heutzutage offensichtlich wesentlich günstiger gehandelt.


    6. Wie beurteilt Ihr meine Pläne im Hinblick auf den Wiederverkaufswert? Vielleicht möchte ich ja nicht die nächsten 30 Jahre derart massige Kessel mit mir rumschleppen und das Teil dann auch einmal wieder verkaufen :wacko:


    Mir ist bewusst, dass man einige Fragen nur mit dem Hinweis auf den persönlichen Geschmack beantworten kann. Ich würde aber gerne die eine oder andere gedankliche Richtung absichern indem ich mir Eure Meinungen einhole.
    Den Umbau würde ich übrigens in professionelle Hände geben wollen (z.B. Stegner).


    Es grüßt und dankt,
    hlebzele

  • Hallo,


    ich verstehe es immer nicht so recht, wenn man etwas kauft, was man
    anscheinend gar nicht will.


    Zu 1) keine Ahnung. Guck halt mal nach oder schick mir die Dinger, dann sehe ich nach.


    Zu 2) "nicht ganz billig" ist das Stichwort. Da dann "billig" dranz montieren zu wollen, nun ja,
    erlaubt ist, was gefällt. "Geschmackssache" sagte der Affe und biss in die Seife.


    Zu 3) 24,13,14,15,16,18 - ich würde dann noch ein paar RotoToms links dazu stellen und
    natürlich eine zweite Hupe besorgen.


    Zu 4) Durchaus.


    Zu 5) Concert-Toms sind billiger, weil weniger dran ist, Beschlagteile sind teuer, Sperrholz ist
    billig. Die Antwort wurde unter 2) schon gegeben.
    Der Aufwand ist immens und steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu irgendetwas.


    Zu 6) Ich würde es gleich wieder verkaufen.
    Man darf Fehler machen, aber man muss sie nicht zementieren.
    Wird ja alles nicht billiger und dann auch noch wertmindernd.


    Grüße
    Jürgen

  • ich verstehe es immer nicht so recht, wenn man etwas kauft, was man
    anscheinend gar nicht will.


    Weil das Set in diesen Größen sehr billig war, wenn ich mich gerade richtig erinnere. Versuche doch mal so ein Set mit Resofellen zu finden/kaufen.
    Ich würde die Gratungen einfach neu machen lassen. Die Bohrungen bekommt man selbst gut hin. Spannreifen einfach günstige in der gleichen Stärke wie die bereits vorhandenen nehmen. Die Lugs halt so günstig als möglich einkaufen und dann über ein tolles Set freuen. :)

  • Ich persönlich würde es nicht umbauen (lassen wollen) ;) . Concerttomsets sind für die Masse der Drummer out - und doch haben sie ihren eigenen Charme.


    Das Ding umzurüsten (im schlimmsten Falle "verbasteln"), kostet Zeit und Geld und wird für manchen bis viele keine wirkliche Aufwertung bedeuten... im Wissen was es vorher war.


    Natürlich wird man viele verschiedene Meinungen hören aber in Erinnerung früher als junger Bursche entsprechende Sets begeistert stundenlang in Katalogen angestarrt zu haben... blutet mir fast das Herz.


    Leg`das Schlachtmesser weg und laß´das Lamm laufen. :D
    Vegetarischer Gruß

  • Jürgen K:


    Lieber Jürgen,


    vielen Dank für Deine Antwort, auch wenn nicht alle Anmerkungen hilfreich sind. Da ich Deine oft flapsigen Beiträge hier durchaus schätze, will ich - jetzt wo ich betroffen bin - mal nicht so emfindlich sein ;)


    Zu einigen Deiner Aussagen möchte ich gleichwohl noch etwas loswerden:


    Ich habe nicht behauptet, dass ich das Set nicht wollte und es trotzdem gekauft habe. Einen Umbau ziehe ich nur deswegen in Erwägung, weil mir der Klang geschlossener Toms mehr zusagt als der Sound von Concert-Toms. Es wird ja auch Schlagzeugbesitzer geben, denen ein DW Collector's oder ein SQ2 besser gefällt als das eigene Set. Daraus kann man aber kaum schließen, dass die Leute Sets kaufen, die sie eigentlich nicht wollen.
    Ich habe das Set zu einem Preis erstanden, der - zumindest für mich - so attraktiv war, dass ich zuschlagen musste. Zumal ältere Ludwig Sets nicht an jeder Ecke zu kriegen sind. Sollte ich mich zu einem Umbau entschließen, nehme ich diese Mehrausgaben in Kauf, weil mir das Set dann eben besser gefällt. Wird's zu teuer oder sprechen andere Gründe gegen den Umbau, schlage ich künftig sicher auch mit großer Freude auf Concert-Toms. Zur Entscheidungsfindung möchte ich eben einfach ein paar Meinungen hören. Vielleicht gibt es ja hier Mitglieder, die vor einem ähnlichen Problem standen und ihre Erfahrungen weitergeben können.
    Deine Anmerkung, ich hätte mir da ahnungslos ein Problem an's Bein gebunden, für das ich jetzt von anderen Mitgliedern eine Lösung erwarte, geht somit leider am Thema vorbei.


    zu 1) bei einem Tom hat sich an einer Stelle der Schutzring leicht gelöst und man kann einen kleinen Ausschnitt dessen erkennen, was darunter liegt. Für mich sieht's so aus, als wäre auch die Resoseite gegratet. Ich werde aber sicher da nicht weiter dran rumzurren, weil der Ring durch Nieten an dem Kessel befestigt ist und sich nur gewaltsam lösen ließe. Evtl. weiß ja jemand, wie der Kesselrand auf der Resoseite bei den Ludwig Concert-Toms ausgeführt ist und lässt mich an dieser Weisheit teilhaben, ohne dass ich das Tom beschädigen oder Dir zuschicken muss ^^


    zu 2) Wer spricht von "billig dran montieren"? Ich habe doch geschrieben, dass ich ggf. originale Böckchen besorgen und den Umbau in professionelle Hände (z.B. Stegner) geben würde.


    zu 3) das ist in der Tat eine weitere Alternative. Ich fürchte nur, ich werde die passenden Ergänzungen lange suchen müssen. Gibt's überhaupt Ludwig Roto-Toms ohne Resonanzfelle? ;) Aber, lieber Jürgen, ganz im Ernst: Ich denke, ich habe deutlich ausgedrückt, dass ich die Tomreihe reduzieren möchte und habe da um Meinungen / Vorschläge für eine Konfig gebeten. Ist das so unanständig von mir, dass man diese Frage mit beißendem Spott beantworten muss?


    zu 4) Hier hätte der Autor gerne ein wenig weiter ausführen dürfen. Gerade noch "ausreichend".


    zu 5) Beschlagteile kosten also Geld, hmmm... und Ludwig Concert-Toms sind also aus Sperrholz. Hoffentlich wenigstens selektiert. Wieder was gerlent. Allein, glauben will ich's nicht. Vielleicht kann ein Kollege mit weniger Drang zum Humoristischen hier Klarheit schaffen.


    zu 6) Deine Einschätzung nehme ich dankend zur Kenntnis und werde sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen. Ich habe ja auch so meine Bedenken, sonst hätte ich das Thema nicht aufgemacht. Ich halte allerdings auch gegenteilige Meinungen für denkbar. Wird ein Concert-Tom wirklich wertgemindert, wenn man ihm ein Resofell verpasst und orignale Böckchen verwendet? Ob das wirtschaftlich noch sinnvoll ist hängt natürlich vom Kostenaufwand und davon ab, was man für ein "fertiges" Vintage-Ludwig hinlegen müsste.



    Das Honk:


    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich entnehme Deiner Aussage, dass Du das betreffende Angebot gesehen hast und die Anschaffung und die daraus resultierenden Gewissensbisse (Umbau oder nicht) nachvollziehen kannst.


    Drumstudio1:


    Ebenfalls "danke" für die Einschätzung. Meine Sozialisation erfolgte allerdings völlig abseits von Concert-Toms. Ein nostalgischer Schmerz dürfte daher beim Anlaufen der Fräse nicht eintreten. Eher die Sorge, dass die Dinger mit Resofellen nicht so klingen, wie ich mir das tagträumend ausmale :rolleyes:


    Beste Grüße,
    hlebzele

  • Solltest Du also Umbauen (lassen)... dann bitte Photoreport bzw. vorher vs. nachher posten :D . Spannend für alle Leser (mich eingeschlossen) ist es allemal.

  • Guten Abend,


    zu 4)
    Sammler und Liebhaber wollen Originale, nur dafür zahlen sie (hohe) Preise.
    Schnäppchenjäger wollen es billig und werden den Preis eines verbastelten Sets
    herunterhandeln oder eben nicht kaufen, wenn der Verkäufer nicht mitmacht.


    zu 5)
    (fast) alle Trommeln sind aus Sperrholz.
    Und Beschlagteile einer Trommel sind fast immer teurer als der Kessel.
    Deshalb sind Trommeln mit weniger Beschlagteilen deutlich billiger.
    Dazu kommt die Mode, Concert-Toms lassen sich ja heute kaum noch
    verkaufen, weil sie keiner will, sieht man ja hier überdeutlich.


    zu 3/6)
    Ich würde es entweder so nehmen, wie es ist oder eben verkaufen.
    Und ich würde Remo (was denn sonst?) RotoToms dazu stellen, die habe ich bereits
    und mangels der zweiten Bass Drum würde ich ein Doppelpedal dran
    schrauben.


    zu 2)
    Stegner sägt professionell-skrupellos alles.
    Aber danach ist es nicht mehr original.
    Da helfen dann auch originale Böckchen nicht, nebenbei will ich nicht wissen, was
    die zusammen mit Schrauben, Beilagscheiben, Stimmschrauben und Spannreifen nebst
    Arbeitslohn kosten.
    Spannreifen der Firma "no-name" gibt es ja nicht, von daher wäre die Frage, welcher
    Reifen mit dem Original verglichen werden soll, es gibt starre Reifen, biegsame Reifen,
    haltende Reifen, brechende Reifen, welche mit großen oder kleinen Löchern, haltbarem
    oder abblätterndem Chrom, das Ergebnis ist so unterschiedlich wie die Herstellung und
    das kann jeder Hersteller machen wie er will oder kann.


    zu 1)
    ist ja dann auch klar, dass selbst eine gegrateter Rand mit Nietlöchern eher suboptimal
    wäre, da müsste so oder so die Säge ran.


    Ich habe nirgendwo Ahnungslosigkeit unterstellt,
    wenn jemand sehenden Auges vorsätzlich Concert Toms kauft, wo er doch lieber normale
    Toms mag, dann hat derjenige die Entscheidung getroffen, lieber billig etwas zu kaufen, wo
    es nachher Bauchgrummeln gibt, als es eben sein zu lassen.
    Das kann man machen, muss man aber nicht.


    Wird's zu teuer oder sprechen andere Gründe gegen den Umbau, schlage ich künftig sicher auch mit großer Freude auf Concert-Toms

    Hau rein!


    Grüße
    Jürgen

  • @ Jürgen K:


    Danke für die Ergänzungen. Ich halte Deine Bedenken auch für berechtigt (z.B. Gratungen mit Nietlöchern = schlecht).
    Nur die Problematik "Original / Verbasteln" beschäftigt mich noch.
    Es ist ja so: Wenn sich die Concert-Toms von geschlossenen Toms nur dadurch unterscheiden, dass Gratung, Beschläge, Spannreifen + Schrauben fehlen und ansonsten die gleichen Hölzer verwendet wurden (wovon ich bislang ausgehe), dann kann durch einen Umbau mit Originalteilen - sofern professionell ausgeführt - doch eigentlich nix verbastelt werden, oder? Auch Kenner könnten doch lediglich feststellen, dass vielleicht die Spannreifen oder Stimmschrauben nicht original sind. Ansonsten sähen die Toms aber doch so aus, als wären Sie seinerzeit so in Chicago zusammengeschraubt worden. Oder gilt bereits eine Erneuerung der Gratung oder ein Austausch der Befestigungsschrauben im Kesselinnern als "Verbasteln"? Vermutlich versteht unter "Verbasteln" ja auch jeder etwas anderes und was für den einen noch orignal ist, mag von anderen als unentschuldbares Vergehen empfunden werden. Ich meine, wir reden hier ja nicht von zusätzlichen Bohrungen an nicht-orignalen Stellen oder einer neuen Folie. Und gerade, weil Ludwig-Sets derzeit so hoch im Kurs stehen, Concert-Toms dagegen überwiegend verschmäht werden, würde ein Umbau m.E. zu einer Wertsteigerung führen. Von der man die Kosten für den Umbau natürlich wieder abziehen muss :S


    P.S. Deinen Vorschlag, das Set noch um eine 2. Bass Drum sowie Roto-Toms zu erweitern, hatte ich ursprünglich für eine ironische Spitze gehalten. Da fehlt jemandem wie mir, der sich bereits ob der Vorstellung, dass das 15er Tom nur die viertgrößte Trommel am Set ist, fürchtet, schlicht die Vorstellungskraft, dass so ein Vorschlag ernst gemeint sein könnte. :D


    Grüße,
    Hlebzele

    2 Mal editiert, zuletzt von hlebzele ()

  • Sobald du auch nur ein Teil austauschst oder anbringst, ist es einfach kein Original. Es gibt einen Unterschied zwischen Restauration und Verbasteln - in deinem Fall ist es letzteres, da du nicht originalgetreu aufwerten sondern etwas komplett eigenes machen willst. Ich würde dir davon abraten, wenn eine Wertsteigerung bei dir zu den Gründen deiner Motivation zählt. Man wird spätestens am Finish, an der Machart / Kesselgrößen oder der Hardware sehen, dass es sich dabei um kein Original handeln kann (sofern ein Interessent recherchiert) und soweit ich weiß ist der Markt für Basteleien weder heiß begehrt noch profitbringend.


    Investition hin oder her - ich bezweifle stark, dass eine monetäre Wertsteigerung drin ist. Wenn du es für dich als Erfahrung machen möchtest, ist das etwas anderes.


    EDIT: Ich spreche hier beim Verbasteln nicht von Schrauben oder Muttern im Kesselinneren. Bei Concert-Toms hast du doch resoseitig keine Bohrungen und das muss dann gemacht werden. Auch würden die Badges zum Set nicht stimmen. Mir persönlich wäre das einfach zu viel Aufwand für zu wenig Effekt.

    Einmal editiert, zuletzt von xeemingly ()

  • Es geht mir weder darum, den Wiederverkaufswert zu erhöhen, noch will ich das Set nach dem Umbau wieder verkaufen.
    Ich bevorzuge aber - wie wohl die meisten heutzutage - den Klang geschlossener Toms. Und da ich das Set ja auch spielen möchte, sehe ich in einem Umbau ggf. eine Möglichkeit ein (mehr oder weniger originales) Ludwig-Set mit den entsprechenden Klangeigenschaften zu erhalten.
    Trotzdem darf und sollte man sich die Frage nach dem Wiederverkaufswert ja durchaus stellen. Wenn ich das Set durch den Umbau definitiv entwerten würde, wär das natürlich eine unerwünschte Begleiterscheinung. Auf der anderen Seite sehe ich aber keine große Nachfrage nach Concert-Toms (im Gegensatz zu Sets mit "geschlossenen" Toms). Und da frage ich mich, ob das "Verbastelungs-/Entwertungsrisiko" wirklich so groß ist und ob der Restwert nicht auch trotz Umbau erhalten bleibt. Was nützt es dem Original wenn es niemand haben will?
    Auch wenn es so anmutet, als hätte ich mich bereits zu einem Umbau entschieden und würde jetzt nur noch diese Entscheidung gegen andere Meinungen verteidigen wollen (was nicht zutrifft), bin ich dankbar für weitere Meinungen.


    Grüße,
    hlebzele

  • Auf der anderen Seite sehe ich aber keine große Nachfrage nach Concert-Toms (im Gegensatz zu Sets mit "geschlossenen" Toms). Und da frage ich mich, ob das "Verbastelungs-/Entwertungsrisiko" wirklich so groß ist und ob der Restwert nicht auch trotz Umbau erhalten bleibt. Was nützt es dem Original wenn es niemand haben will?


    Das sehe ich genau so. Das Set war so billig und trotzdem wollte es keiner im Originalzustand haben. Es gab ja vor einiger Zeit ein limitiertes Premier-Set mit Concert-Toms. Eines davon wird in unregelmäßigen Abständen wie Sauerbier immer wieder in den verschiedenen Kleinanzeigenportalen und auf Ebay angeboten. Es gibt für diese Sets einfach keine Nachfrage.

  • Für einen Sammler entwertest du das Set. Ein Drummer, der ein relativ preiswertes Ludwig sucht, könnte Interesse haben. Ich habe eine Zeitlang nur verbastelte Vintage-Trommeln für echt kleines Geld gesucht und gespielt. Das ist bis hierhin ein BWLer-Problem.


    Es könnte aber auch passieren, dass das Set mit Resos dir so gut gefällt, dass du es eh nie wieder hergeben würdest. Kann aber auch sein, dass das Gegenteil eintritt.


    Ich vermute, dass der Umbau teuer sein wird. Vielleicht sogar so teuer, dass du dir am Ende sogar ein Ludwig mit Resos hättest kaufen können. In den USA gibt es unmoralisch handelnde Händler, die Vintage-Shells zu scheinbar günstigen Preis anbieten. Wenn man dann die Hardware bei den gleichen Händlern dazu kauft, bezahlt man deutlich über dem Preis, den die Trommel wert wäre.




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  • Bezüglich der Erhaltung des Originalzustands hätte ich auch keine Hemmungen, wenn der Originalzustand für Dich und alle anderen unattraktiv ist. Concert Toms waren ja nur einmal und nur sehr kurz Mode, und es nicht nicht zu erwarten, dass sie irgendwann mal wieder kommen werden.


    Aber wie sieht denn die Gesamtbilanz aus? Ist die Summe von Kaufpreis, Bauteilen und Arbeitslohn geringer als ein entsprechendes Set mit Resonanzfellen? Wenn ja würde ich den Umbau machen.

  • Vorab:
    Jeder kann mit seinem Kram machen, was er will. Rosa anpinseln, mit schwarzer Baumarktfolie bekleben oder es anzünden.
    Und ich bin auch kein großer Freund von Veränderungen, die dem Teil seinen eigentlichen Zweck nehmen und nicht wieder rückgängig zu machen sind.
    Allerdings räume ich ein, auch schon mal schwach geworden zu sein. Ich habe einige Jahre vergeblich nach einem Floor Tom (100% passend und bezahlbar) gesucht,
    aber nicht gefunden. Dann bekam ich sehr günstig ein 15" Concert Tom in die Hände und dem habe ich "Beine gemacht". So herumirrende Trommeln ohne Familienanschluss, die niemand mehr haben will, lassen sich leichter ohne schlechtes Gewissen umbauen.
    Hier geht es aber jetzt um ein ganzes Set - und da wäre für mich der Erhaltungsfaktor ausschlaggebend.
    Auch wenn die Zeit offenbar noch nicht reif ist für ein Concert Tom Revival...alles kommt irgendwann mal wieder.
    Falls nun jemand weiß, dass er zumindest ein paar Jahre mit dem Set spielen und glücklich sein wird, könnte ich Umbaupläne wiederum wieder nachvollziehen.

  • Danke für Eure Beiträge :thumbup:


    Letztlich läuft wohl alles auf eine Frage hinaus, die für mich bislang noch nicht eindeutig geklärt wurde:
    Wenn es sich bei den Concert-Toms um Trommeln handelt, die von Ludwig seinerzeit lediglich nicht "fertig" gebaut wurden (also quasi früher vom Band liefen als die identischen Kollegen mit Resofellen), dann müsste doch durch einen Umbau auch der begehrte Ludwig-Maple-Sound (ich will es mal so nennen) erzielt werden können.


    Wenn jetzt in technischer Hinsicht nichts gegen einen Umbau spricht (die Badges sind z.B. im oberen Drittel des Kessels angebracht; selbst wenn man die Kessel um 1-2 cm kürzen müsste, würde da optisch wenig passieren), habe ich auch wenig Bedenken im Hinblick auf ein mögliches "Verbasteln". Ich lasse die Trommeln vielmehr nur "fertig bauen". Da ich das Set relativ günstig kaufen konnte, habe ich ja auch gewisse Umbaukosten bereits einkalkuliert.


    Ich bin nur leider nicht sicher, ob diese Vorstellung so zutrifft oder ob ich da etwas übersehe ?(

  • Ich würde vorher noch testen, ob die Kessel "unten herum" noch gleichmäßig rund sind. Keine Ahnung, woran es genau liegt oder ob es nur ein Einzelfall war, aber ich hatte mal ein Concert Tom, das an der Resonanzseite etwas verzogen war, wodurch Felle nur mit Mühe drauf zu bekommen waren.

  • Ich würde es auf keinen Fall machen!
    Ich habe sowas auch schon mal gemacht und das ein oder andere Ludwig Concert Tom umgebaut, die Kosten sind immens.
    Die Böckchen kriegst du eigentlich fast nur aus den Staaten, Versand+Zoll+Einfuhrumsatzsteuer sind heftig.


    Entweder spielen und sich am tollen, herrlich altmodischen und garantiert in nicht allzu ferner Zukunft wieder hippen Concert Tom Sound freuen oder das Ding wieder verkloppen.


    Und dann gleich ein originales Set kaufen. ;)

  • Ist verstehe die Fragestellung nicht: Es ist dein Set, du kannst und darfst und solltest damit machen, was du willst.
    Einen Wertverlust wird es nicht geben, da das Set schon im jetzigen Originalzustand kaum jemanden interessiert hat.
    Eine Wertsteigerung ist wahrscheinlich, nämlich für dich persönlich (wenn du es dann lieber spielst). Im übrigen zeichnet sich die Zukunft generell durch schlechte Vorhersehbarkeit aus ...
    Zum Holz: Ludwig wird wohl kaum zwei verschiedene Kesselkonstruktionen und -produktionen für Concert Toms und Toms mit Resofell benutzt haben seinerzeit.

  • Jeder Instrument-Liebhaber, der schon mal etwas "verbastelt" hat, schreit hier innerlich auf.


    Das Set hat im Originalzustand nicht nur einen aktuellen Marktwert, der sich nach der Nachfrage richtet, sondern auch einen Wert, der sich aus dem Ausbleiben von Schmerzen ergibt, wenn man das Instrument - ohne Kürzung*, Unterschiede von neuen und alten Böckchen** und nicht zurückzunehmenden Bohrungen dafür*** - anschaut.


    * Die Idee, Gratungen zu verwenden, auf die ein Schutzring genietet war, wäre mir fremd.
    ** Man wird auch originale neue Teile von originalen alten sofort unterscheiden können.
    *** Das ...

    Ich meine, wir reden hier ja nicht von zusätzlichen Bohrungen an nicht-orignalen Stellen

    ... erschließt sich mir nicht so ganz.


    Jede ökonomische Argumentation würde ich persönlich dagegen als nachrangig ansehen. Ich weiß nicht, ob diese Concert-Sets selten sind - jedenfalls würde man durch den Umbau eines zerstören.


    Auf meiner langjährigen Suche nach einer seltenen Originaltrommel sind mir viele - professionell - umgebaute Trommeln begegnet. Keine einzige von denen hat den Verkaufswert eines Originals erzielt.
    Mit Grauen fällt mir z.B. auch ein, wieviele originale VW Käfer in den 80ern durch - professionelles - Tuning zerstört worden sind. Autsch, schnell wieder an was Schönes denken ...


    -
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  • Mensch, es ist doch nur ein unbeliebtes Modell einer vintage-gehypten Marke und kein schützenswertes Museumsstück...


    Ich würde zwei Sachen zum alleinigen Kriterium machen: bin ich bereit, den zu erwartenden Preis zu zahlen (incl. Umbaukosten) für das Set und bin ich gleichzeitig bereit, das Risiko zu tragen, das es hinterher doch nicht wie gewünscht klingt.


    Wenn es bei einer dieser Fragen Zweifel gibt, dann sollte man es lassen. Ansonsten: ran!


    Wenn es von diesen Dingern jetzt nur noch drei auf der Welt geb würde, dann sähe das vielleicht anders aus, aber der maue Marktwert sagt ja eigentlich schon alles über die Schutzwürdigkeit dieser Sets aus.


    Ein lockerer Bekannter hat ein riesiges altes Gretsch in Rosewood herumstehen - 2x24" , 16" u. 18" FT sowie alle verfügbaren Concerttoms von 6"-16" dabei... Steht seit Jahrzehnten ungenutzt rum. Ich hätte das schon lange zu einem normalen Set umgebaut (heißt: die Spacken-Größen wie 15er und 16er Concerttom geschlachtet und dafür aus den anderen richtige Toms gemacht). Und dann hätte ich es mit Freude benutzt...


    Den Punkt mit der Rundheit der Kessel unten fand ich wichtig, das sollte man unbedingt checken!

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