Gehörschutz für Kind beim Trommeln?

  • Hallo,


    Ich möchte nicht Provozieren und auch niemanden Kritisieren, dennoch sind einige Beiträge weder Ionstruktuv noch hilfreich!


    Meiner Meinung nach:
    - hat Gehörschutz auf jeden fall Sinn!
    - darf dieser nicht zu Stark sein, damit es zu Laut wird!
    - ist Gehörschutz mit Filter wie der von Alpiene ganz angenehm
    - ist angepasster Gehörschutz die Investition wert, ab etwa 14, wo das Ohr nicht mehr wächst, vorausgesetzt man spielt viel! Mot Hearsafe fahre ich da sehr gut!
    - sind 9dB Filter ideal
    - sollte man den Gehörschutz immer beim Spielen tragen, damit man sich daran gewöhnt


    Aus eigener Erfahrung merke ich, das der angepasste Gehörschutz mega hilft.
    Ich möchte nicht mehr ohne. Ich habe lange ohne gespielt und war anfangs mit dem Gehörschutz noch bischen laut, sber das legt sich nach wenigen Tagen. Seit dem ich den Gehörschutz trage, höre ich Musik mit Kopfhörern auch nichtmehr so laut an.
    Außerdem ist mit Gehörschutz das lange Spielen viel angenehmer... vorallem mehrere Stunden mit Bigband gehen entspannt, was früher immer leicht die Ohren stresste.


    Viele erfahrene Drummerkolegen teilen diese Einstellung zu Gehörschutz, auch studierte...
    Auch der HNO Artzt findet das gut


    Lg Konstantin

  • Selbstverständlich ist "Wahrheit" ebenfalls ein sehr subjektiver Begriff, vor allem in dem Zusammenhang. Am Ende ist die gesamte Klangkunst ein jeweils individuelles Konstrukt. Genau das ist ja Teil der Veranstaltung. Es geht um überzeugende Übermittlung. Wie das jeder für sich selbst so hinbastelt ist unterscheidlich und es gibt wohl viele verschieden Wege.


    Aber im konkreten nochmals weitergedacht: Wenn man sich z.B im Bereich Jazz auf der Bühne mit kleinen Monitoren unterstützt (kein inear), ist es eben auch nochmal fraglich, ob und was eine individuelle Dämmung bewirkt. Bei grundsätzlich einigermaßen gleichem Hörvermögen sollte dan auch jeder Spieler die gleiche Dämmung benutzen, sonst entsteht ja doch objektiv ein Ungleichgewicht hinsichtlich Aktion und Reaktion. Dicke Dämmung wird man sowieso dann eher nicht nutzen und die Frage bleibt, ob 10dB Stöpsel nicht auch spieltechnisch in den Griff zu bekommen sind. Theoretisch wird die Veranstaltung sowieso dann um diese 10dB zumindest auf der Bühne lauter und diese 10dB Dämmung werden dan auch ähnlich wenig nutzen, wenn es eben dabei hoffentlich nur gelegentlich in die Spitzenbereiche geht.


    Einen grundsätzlichen Vorteil hat der Jazz-Trommler in diesen Situationen gegenüber den meisten anderen Trommlern jedendfalls. Er kann zu jeder Zeit ganz abrupt sein Spiel auf seine Ohrbedürfnisse einpegeln.


    Der Rocktrommler hingegen hat die vereinarten parts halt durchzunageln.


    Ja, Physik kenn ich, das war das mit den Blumen, nä?

  • ... und Bienchen, gänau. ^^


    Wir sollten m. E. gar nicht erst versuchen, hier jede mögliche Einzelsituation durchzudiskutieren, aber zu deinem Beispiel

    Zitat

    Bei grundsätzlich einigermaßen gleichem Hörvermögen sollte auch jeder Spieler die gleiche Dämmung benutzen, sonst entsteht ja doch objektiv ein Ungleichgewicht hinsichtlich Aktion und Reaktion.


    Da besteht m. E. ein evtl. wesentliches Missverständnis. Mit Dämmung spielt man (ich zumindest) eben nicht entsprechend lauter, da sowohl die ans geschützte als auch ans offene Ohr dringenden Instrumente das im gleichen Pegelverhältnis tun. Es gibt hier keinen Walkman-Effekt o. Ä. (dass man durch die Musik auf den Ohren beim Sprechen so laut brüllt, dass man sich selbst noch hört). Es ist ja nicht so, dass du mit Stöpsel dich leise und die anderen lauter hörst. Wenn ein Jazzer piano spielt, kann ich / man ihn auch mit Dämmung (ob nötig oder nicht) auch pian(issim)o begleiten. Klappt prima.

  • Das erschließt sich mir im Sinn nicht. Wenn ich doch anschließend den Kopf in wesentlich höherer Position habe und hier hoffentlich höre, ob alles stimmt, stimme ich doch gleich aus dieser Position.


    Sinn? Mir geht`s ums Wahrnehmen von Nuancen, da ist Gehörschutz nicht gerade dienlich. Anwendungsfälle mit und ohne Schutz, Vorteile/Nachteile wurden IMHO genug genannt. Je nach Anwedungsfall bin ich persönlich für Beides.


    Zum Stimmen bin ich der Meinung die sollte/darf auch beim abgenommenen Set passen und da sind die Mikrofone nicht selten sehr nahe am Fell oder Trommel, mein Kopf in der Regel trotzdem auf dem Hals, aber in wesentlich höherer Position, da gebe ich dir Recht. ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.




  • Sinn? Mir geht`s ums Wahrnehmen von Nuancen, da ist Gehörschutz nicht gerade dienlich. Anwendungsfälle mit und ohne Schutz, Vorteile/Nachteile wurden IMHO genug genannt. Je nach Anwedungsfall bin ich persönlich für Beides.


    Zum Stimmen bin ich der Meinung die sollte/darf auch beim abgenommenen Set passen und da sind die Mikrofone nicht selten sehr nahe am Fell oder Trommel, mein Kopf in der Regel trotzdem auf dem Hals, aber in wesentlich höherer Position, da gebe ich dir Recht. ;)

    Ah ok. Ich stimme meist auch ohne Gehörschutz. Ich stimme aber primär für meine Ohren und nicht für die Mikrofone. Sollte ich vielleicht mal probieren.

  • ... und Bienchen, gänau. ^^


    Wir sollten m. E. gar nicht erst versuchen, hier jede mögliche Einzelsituation durchzudiskutieren, aber zu deinem Beispiel


    Da besteht m. E. ein evtl. wesentliches Missverständnis. Mit Dämmung spielt man (ich zumindest) eben nicht entsprechend lauter, da sowohl die ans geschützte als auch ans offene Ohr dringenden Instrumente das im gleichen Pegelverhältnis tun. Es gibt hier keinen Walkman-Effekt o. Ä. (dass man durch die Musik auf den Ohren beim Sprechen so laut brüllt, dass man sich selbst noch hört). Es ist ja nicht so, dass du mit Stöpsel dich leise und die anderen lauter hörst. Wenn ein Jazzer piano spielt, kann ich / man ihn auch mit Dämmung (ob nötig oder nicht) auch pian(issim)o begleiten. Klappt prima.

    Das klingt nach einem Prinzip und müsste dann auch für fetteste Dämfung funktionieren, bis man in geringsmöglicher Lautstärke noch ein homogenes Klangbild hat?
    Ich höre also den Pianisten dessen Ohren ebenfalls und gleichermaßen gedämpft sind deutlich leiser, mein Spiel höre ich ja ebenfalls leiser dem Pianisten ergeht es genauso und dann passt das schon?


    Wäre es tatsächlich so einfach, warum wird das auf den entsprechenden Bühnen nicht so gemacht? Was könnten mögliche Gründe sein?
    Ich habe dazu schon eine Idee, allerdings werde ich mich nach aktueller Sachlage jetzt nicht auf dieses glatte Eis begeben.. :D


    Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass es mich ziemlich stört, mich mit Filter_Stöpsel im Ohr zu unterhalten. Mein Gehirn ist da vielleicht zu unflexibel. Würde ich mich auf diese Art emotional angeregt unterhalten müssen, wäre das noch schlimmer und ich würde die Stöpsel aus dem Ohr reißen...vielleicht die Andeutung einer Parallele?

  • Äh nein, leider keine Parallele, denn wenn du verstöpselt sprichst, hörst du deine Stimme anders als die deines Gesprächspartners (innen - außen). Im Gegensatz zur Spielsituation: hast du Stöpsel drin und spielst (stark vereinfacht) 90 dB und hörst (Stöpsel) sagen wir 80 dB - die anderen hörst du aber auch mit nur 80 dB. Die anderen spielen sagen wir auch 90 dB und hören dich ohne Stöpsel mit 90 und mit mit 80 dB. Es ist insoweit völlig wurscht, wer verstöpselt ist und wer nicht, da jeder das selbe Verhältnis hört (jeweils 90-90-90-90 im Quartett ohne Stöpsel, 80-80-80-80 mit). Und jetzt komm mir nicht mit "wie krieg ich 90-60-90?".

  • Äh nein, leider keine Parallele, denn wenn du verstöpselt sprichst, hörst du deine Stimme anders als die deines Gesprächspartners (innen - außen). Im Gegensatz zur Spielsituation: hast du Stöpsel drin und spielst (stark vereinfacht) 90 dB und hörst (Stöpsel) sagen wir 80 dB - die anderen hörst du aber auch mit nur 80 dB. Die anderen spielen sagen wir auch 90 dB und hören dich ohne Stöpsel mit 90 und mit mit 80 dB. Es ist insoweit völlig wurscht, wer verstöpselt ist und wer nicht, da jeder das selbe Verhältnis hört (jeweils 90-90-90-90 im Quartett ohne Stöpsel, 80-80-80-80 mit). Und jetzt komm mir nicht mit "wie krieg ich 90-60-90?".

    Die Logik ist bestechend, nachvollziehbar und klingt sehr kontrolliert, mal vorausgesetzt dass sich die Lautstärkeverhältnisse tatsächlich exakt so verhalten... 10dB ist jetzt aber auch nicht so richtig viel.


    Die Anlehnung der Parallele ging aber in eine andere Richtung....


    Wie gefragt, warum passiert es im entsprechenden Kontext auf den Bühnen so regelmäßig eben nicht? Du musst das an dieser Stelle für mich nicht beantworten, wir haben jetzt genug gearbeitet. Aber zum darüber Nachdenken bleibt diese Frage offen...

  • Ah ok. Ich stimme meist auch ohne Gehörschutz. Ich stimme aber primär für meine Ohren und nicht für die Mikrofone. Sollte ich vielleicht mal probieren.


    Das ist Gut dass du für deine Ohren stimmst. :thumbup: Im Großen und Ganzen sind wir uns glaube ich im wesentlichen auch einig.


    Aber es soll sogar Leute geben die Stimmen für oder besser auf ein Gerät, welches sogar noch an jeder einzelnen Stimmschraube dazu direkt positioniert wird.
    Was sagt man jetzt dazu? - Unglaublich !
    Ich gehöre nicht dazu, aber man(n) sollte niemals Nie sagen. ;)

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    die Dörfer getrieben werden.



  • 10dB ist jetzt aber auch nicht so richtig viel


    Hallo,


    das ist relativ.


    Wenn es im Proberaum 90 db läutet, dann sind -10 db medizinisch sehr viel.
    Näheres gibt es vom Ohrenarzt zu hören.


    Ich hatte gerade eben übrigens das Vergnügen, Zildjian Avedis mit Ohropax spielen zu dürfen, gestern spielte ich mit denselben
    Stöpseln Paiste 2002. Den Dunkelfrischwasserweichklang gegenüber dem Brillantwarmhartharmonikklang höre ich trotz -32 db (SNR).


    Grüße
    Jürgen


  • Ebenso. Ganz sicher. ;)

    Okay, dann seid Ihr meine Helden. ;) Ernsthaft.


    Vorschlag: Beim nächsten Drummermeeting beim Frint machen wir dann aber den Test: 10 Becken hören ohne Gehörschutz, anschließend Gehörschutz rein und die 10 Becken gibts nochmal zum raten. Meine Prognose: 1 Zufallstreffer wirds geben, vielleicht 2, das wars. Wer mehr ausmacht, bekommt von mir 'nen kasten Bier. Andernfalls bekomme ich 2. Okay ?
    Ich erinnere im übrigen: im damaligen "Mystery- Cymbal-Rate-Thread" hier im Forum hats reihenweise die Tips verrissen und Ihr wollt die Becken trotz Gehörschutz erkennen ?


    Daher insgesamt nach wie vor:


    - Wenn doch alles ohnehin immer zu laut ist, warum spielen wir dann nicht einfach leiser ?
    - Wenn wir den Natursound ohnehin zu brachial finden für die Lauschlappen, wieso wird dann nicht komplett auf E-Drum umgestiegen ? Und bitte jetzt nicht mit dem Argument kommen, dass ein E-Drum nicht an den Sound eines Akustik-Drumsets drankommt, weil: Exakt diesen tollen Sound höre ich ja mit Hörschutz nicht mehr.


    Versteht mich nicht falsch: ich spiel 75 % mit Kopfhörer, allein schon wegen Sequenzer-Spuren (was allerdings - kein Vertun - auch auf die Ohren geht) und ich würde mich meinem Geballer (jedenfalls in dem vorhanden Proberaum) keine 45 Minuten aussetzen, aber die Maßnahme "Ohne Gehörschutz geht gar nichts" halte ich für falsch.* Da gilt für mich: Bist du (ständig) zu laut, machst du was falsch.


    (*Ausnahme: Kinder, da muss ohne Ausnahme Gehörschutz rein, grade weil ein Kind nichts abschätzen kann).

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • ... 10dB ist jetzt aber auch nicht so richtig viel.


    10dB entspricht empfunden einer Verdopplung der Lautstärke......

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Moin.



    10 dB sind viel, die Verdopplung der Schallquelle, also zwei trommelnde Kinder statt einem, bedeutet eine Erhöhung um 3dB.



    So wird mir uns an Weiterbildungstagen regelmäßig erklärt. Aber die Rechnung scheint komplizierter, denn zwei Geiger sind auch nicht doppelt so laut wie einer. Die Verdopplung des Schallpegels entsprächen physikalisch 6dB. Wieviele Geiger man zur Verdopplung braucht, weiß ich nicht zu sagen. Subjektiv jedenfalls zu viele...




    Uni-protokolle.de sagt: dB ist ein logarithmisches Maß. Bei doppeltem Schalldruck p erhöht sich der Schalldruckpegel um ca. 6 dB. Bei doppeltem p² (entspricht der doppelten Leistung) erhöht sich der Schalldruckpegel um ca. 3 dB.




    Die empfundene Lautstärke ist subjektiv. Ein 25dB Filter ist tatsächlich viel, wer sich damit besser fühlt, soll den trotzdem nehmen. Eine Ohrenärztin hat mir übrigens empfohlen, großen Kapselschutz zu nehmen, der würde noch ein wenig mehr den Lärm abschirmen, der von hinten über die Knochen ins Ohr schleicht (beruflich sitze ich vor den Schlagzeugern). Im Dienst mache ich das natürlich nicht, geht optisch auch nicht. Was auch gut ist, da es nebenbei auch meinen Schlagzeugkollegen nur vermitteln würde, sie seien "böse". (Da kommt eher unauffällig Elacin 15 rein).


    Aber Hörschutz für Kinder am Schlagzeug würde ich eher zur Regel machen, ich lebe es meinem Sohn vor, da er noch nicht gleich die Situationen abzuschätzen weiß, wann ja, wann nicht. Ein erfahrener Musiker kann das eher (nicht grundsätzlich) und nutzt entsprechend beide Varianten.


    Im Übrigen sind auch die Folgen individuell, aber frühestens ab Mitte 40 erfährt man, zu welcher Gruppe man gehört. Wohl dem, der sicherheitshalber rechtzeitig Hörschutz genutzt hat, selbst wenn er vielleicht zu den weniger Gefährdeten gehört hätte. Und auch im Alltag sich genug relative Stille geschafft hat.


    Grueße, hörnix

    2 Mal editiert, zuletzt von Hörnix ()

  • Guten Morgen,


    Test: 10 Becken hören ohne Gehörschutz, anschließend Gehörschutz rein und die 10 Becken gibts nochmal zum raten. Meine Prognose:

    Ich höre dann vor allem ein Pfeifen.
    Möglicherweise ist diese Herangehensweise der Grund für sämtliche Argumentationsstränge, welche das laute Hören schön reden wollen.


    Ich habe mit Gehörschutz angefangen als ich mein erstes 16er Crash aufgehängt und angeschlagen habe. Danach pfiff es.
    Und zwar in meinem Ohr. Seitdem ist das Thema ohne für mich nicht mehr relevant, ich werde einen Teufel tun, meine Ohren
    zu versauen, es sei denn ich darf alles (blind) selbst piano anspielen, dann würde es funktionieren, das mache ich daheim natürlich auch,
    aber das hat mit Schlagzeugspielen nichts zu tun, genauso wenig wie das Stimmen, das mache ich außer in Notsituationen nicht bei
    Betriebslautstärke.


    Ausnahme: Kinder, da muss ohne Ausnahme Gehörschutz rein, grade weil ein Kind nichts abschätzen kann

    Das halte ich für eine Selbstüberschätzung. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass als angenehm empfundene Geräuschkulisse (so um die 85 db herum das Radio daheim mal aufgedreht, um schön zu tanzen) auf Dauer das Gehör schädigt. Das empfindet aber auch der Erwachsene nicht wirklich so.
    Wenn es erst weh tut (pfeift) oder sonstiges Ungemach erscheint, sind schon viel stärkere Schäden eingetreten, die man auch nicht ohne weiteres feststellen kann.


    Grüße
    Jürgen

  • Sicher sind 10 dB bzw dieser Wert in Abzug gebracht zunächst schon eine relevante Größenordnung und in Anlehnung an die bekanten dB - Tabellen den ganzen Bereich abdeckend entspricht es im Spitzenpegelbereich noch immer 7,5% Reduktion des Schalldruckpegels.
    Düsenjäger=150 dB (mit gebührend Abstand), Disco 100dB, Hauptverkehrstraße 80-90DB usw. Ich habe sogar schonmal irgendwo gelesen, dass es auch entsprechende Einstufungen für Rockmusik, klassische Konzerte Sinfonieorchester, live-Musik in Kneipen ( ich meine, da ging es sogar um Jazzmusik, aber für Veranstaltungen gibt es ja mittlerweile einzuhaltende Grenzwerte) gibt, die interessanterweise alle recht nah beieinander lagen....100dB - 105dB...meine ich so zu erinnern.


    Grundsätzlich sind das durchschnittliche Näherungswerte und speziell das Metier Musik betreffend dürften Schwankungen bekanntermaßen ja nicht unerheblich sein.
    So festzustellen, wenn man in größeren Proberaum-Gebäuden sich mal so umhört, was aus den verschiedenen Räumen zu vernehmen ist. Das kann bis dahin gehen, dass eine eh schon sehr laut agierende Was-auch-immer-für-Musik-Band sich entschließt, dass Schlagzeug auch noch zu verstärken. Im Sinne des Druckausgleichs werden dann Fenster geöffnet...


    Aus meiner Sicht gibt es hier 2 unterschiedliche Werte, die es zu beachten gilt. Schmerzgrenzpegel 134dB und 85dB Grenzwert im Bereich zu vermeidender Dauerbeschallung. Speziell am Schlagzeug ist der Schmerzgrenzpegel insbesondere im Zusammenhang mit der Snare relevant. Als rimshot backbeat dürfte man diesen Wert regelmäßig erreichen können, wenn man es darauf anlegt (Ein Pistolenschuss liegt den Tabellen nach bei 140dB und war mir immer eine vergleichbare Größenordnung). Wobei ich persönlich glaube, dass die Ohrposition in diesem Fall durchaus eine wichtige Rolle spielt...
    Wer jedenfalls dauerhaft backbeat-Zeugs im Bereich laut spielt kann mit 10dB Dämpfung und entsprechender Dosierung sicher noch uunter der Schmerzgrenze bleiben, unter 85dB dürften aber schwierig werden...


    Der Hinweis von Hörnix, sich auch ausgiebige Ruhepausen zu nehmen ist auch sehr wichtig. Das Ohr braucht Regenerationsphasen. Ich würde sogar denken, dass generell "Stress" + eben übliche Alltagslautstärke z.B 8-Stunden-Tag als Verkäufer im Kaufhaus oder Vergleichbares sich ebenfalls nochmals negativ auswirken kann, soweit man das subjektive empfinden erhöhter Geräusch-Sensibilität hier als Reaktion des Körpers zum Schutze des Gehörs versteht und entsprechend kompensiert werden muss. Ich persönlich glaube das für mich jedenfalls so festgestellt zu haben.

  • 10dB entspricht empfunden einer Verdopplung der Lautstärke......





    Nö, das stimmt so nicht!


    Die Lautstärke oder auch Schalldruck ist mehr eine technische Größe.
    Die empfundene Lautstärke welches der Mensch wahrnimmt bezeichnet man als Lautheit oder Tonstärke (psychoakustische Größe) in Sone gemessen.
    Unterschiedliche Frequenzen werden akustisch vom Gehör unterschiedlich stark wahrgenommen und auch verarbeitet, eine Verdoppelung stimmt/gilt insoweit nur für einen Referenzton (Sinuston) einer bestimmten Frequenz.
    Frequenzspektren und Überschneidungen sind darin unberücksichtigt.


    Rhythmische Geräusche von zweidimensionalen Schwingern wie z.B. dem Schlagzeug oder z.B. auch Glocken werden stärker empfunden vom Gehör verarbeitet, können also mitunter weitaus niedriger Schalldrücke aufweisen und trotzdem lauter empfunden werden. Becken spielen in dem Zusammenhang innerhalb dieser Gruppe auch wieder eine Ausnahme und Besonderheit.


    Eindimensionale Schwinger wie Saiten- oder Blasinstrumente, also auch die Bandkollegen sind nicht selten von der Lautstärke dem Schalldruck im Kontext Lauter unterwegs, werden aber vom Gehör nicht so wahrgenommen.
    Also rhythmische Geräusche werden vom Menschen vorrangig als durchsetzungskräftiger wahrgenommen, was heißt das Schlagzeug nicht unbedingt lautstärkemäßig am höchsten unterwegs sein muss.


    Psychoakustische und rein physikalische Betrachtung können also weit voneinander abweichen, die Wahrnehmung also eine ganz andere sein.


    Technisch wird diese Tatsache z.B. auch in den ganzen Kompressionsverfahren genutzt.


    Wem das Thema ernsthaft interessiert der mache sich in der Psychoakustik und Musikwahrnehmung schlau.


    Vieles was hier geäußert wurde trifft die Wahrheit nur teilweise (Halbwahrheiten). Ist mit Sicherheit wie auch schon von einigen angedeutet zu komplex das Thema, aber mit Sicherheit interessant und mittlerweile in Bezug
    zur Überschrift auch ab vom eigentlichen Thema, Gehörschutz für Kinder.


    Edith: Ich glaube übrigens nicht das Gehörschutz das Freuenzspektrum 1:1 also unverfälscht ins Ohr gelangen lässt, gibt glaube auch bestimmte spezielle "Filtersysteme" für den entsprechenden Einsatzzweck, meist jedoch auf mittleres Spektrum und vermehrt doch auf Sprache/Sprachfrequenzen ausgelegt.


    Von daher wird der Gehörschutz schon einiges an "Brillianz" verschlingen. Muss jeder selber entscheiden wann und in welcher Situation dem Schutz des Gehörs der Vorzug zu geben ist.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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  • Nö, das stimmt so nicht!



    Seite: Klick mich


    Die Seite macht auf mich jetzt nicht den Eindruck, als wüßte die Betreiber nicht, was sie da tun und schreiben......

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
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  • Die Einschränkungen bei einem guten angepassten Hörschutz (wie meine elacin (15db Filter)) sind am Schlagzeug (nur nach meinen Erfahrungen) gering, eher vorteilhaft, so als wäre man etwas vom Instrument entfernt.
    Die "Brillianz" nimmt kaum ab.
    Als Bläser ist das viel ungünstiger, innerlich höre ich größtenteils das Mundstückgeschnurpse.


    Den Hörschutz aber (mit seinen Einschränkungen) bekommt man durch Herausnehmen wieder weg, einen Hörschaden nicht.


    Grüße, Hörnix
    (dessen 10 jähriger Sohn 1.) wegen eines ungeliebten hässlichen Fahrradhelms einen Unfall überlebt hat, 2.) Schlagzeug mit ungeliebtem hässlichen KapselHörschutz übt, und 3.) leider auf Sonnencreme allergisch reagiert ;) ...)

  • Seite: Klick mich

    Die Seite macht auf mich jetzt nicht den Eindruck, als wüßte die Betreiber nicht, was sie da tun und schreiben......


    Auf mich macht die Seite das jetzt im ersten Eindruck auch nicht.


    Bloß allein der Begriff TonTechnik lässt alleine schon vermuten das hier vermehrt aus rein technisch physikalischer Sicht betrachtet wird und nicht aus psychoakustischer und neurologischer Sicht.


    Das darf auch so sein schließlich geht's auf der Seite wohl um Tontechnik.


    Imho und wie bei vielen Dingen im Leben scheint sich da die Wissenschaft nicht ganz einig. Am besten selbst mit offenen Ohren wahrnehmen und immer hinterfragend beurteilen. :)

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  • Hörnix: Ob die Verdopplung 3 oder 6 dB hängt mit dem Abstand der Schallquellen zusammen bzw. ob sie phasengleich beim Zuhörer ankommen (kohärent sind). Beträgt der Abstand weniger als die halbe Wellenlänge ist mit 6 dB mehr Pegel zu rechnen, aber eben nur wenn die Quellen phasengleich sind. Bei höherem Abstand gibt es erstmal Überlagerungen bis irgendwann ab einer bestimmten Frequenz gar keine kohärente Kopplung mehr stattfindet, dann addieren sich einfach die Leistungen und der Schalldruckpegel erhöht sich nur um 3 dB. Vereinzelt kann auch bei zwei Musikern der Pegel um 6 dB steigen wenn sie ziemlich gleich spielen und der Zuhörer den passenden Abstand für diesen Ton hat, ansonsten mittelt es sich bei 3 dB ein, aber auch da nur wenn die Musiker gleich laut spielen. Man braucht ja zwei gleich laute Ereignisse um eine Verdopplung zu erreichen, auch das ist bei zwei Musikern vermutlich nicht so häufig der Fall (nehmen wir die Drumbassadors mit ihrem Stück "Let's improvise" mal raus...). Von einem auf zwei Geiger wird sich der Pegel also irgendwo irgendwo zwischen 0 und 3 dB erhöhen, unter gewissen Umständen aber auch 3-6 dB bei bestimmten Tönen.




    Nö, das stimmt so nicht!


    Als Faustformel kann man diese Regel in den meisten Situationen durchaus anwenden, die Einschränkungen sind eher Randbedinungen und eine genauere Betrachtung bringt in dieser Diskussion nur wenig Mehrwehrt.



    Bloß allein der Begriff TonTechnik lässt alleine schon vermuten das hier vermehrt aus rein technisch physikalischer Sicht betrachtet wird und nicht aus psychoakustischer und neurologischer Sicht.

    Sengpiel war Tonmeister und lehrte an der UDK Berlin, die Seite bildet ziemlich überall eine fachlich korrekte Darstellung ab, sowohl physikalisch als auch psychoakustisch. Die Seite war ursprünglich als Ergänzung zur Vorlesung gedacht und hat ihre Anfänge über Jahrzehnte zurück. Nicht von der Aufmachung täuschen lassen. :)

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