• und ich denke ich bin nicht so scheiße.


    ... das sagt hier ja auch keiner. Nur manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht oder denkt: Ich kann das doch - und dann kommt da vielleicht irgend so ein (Technik)Guru mit 'ner coolen Idee und dann sieht man, dass man doch nie ausgelernt hat. Siehe etwa Dave Weckl, der in den 80er/90ern schon irre gut gespielt hat. Und dann geht er zum Schlagzeugunterricht zu Bruce Becker und sagt ausgerechnet ihm: Deine Stickhaltung ist scheiße, weil XYZ. Und siehe da, Weckl probiert eine andere Stickhaltung und spielt seitdem nochmals besser. ;)


    In diesem Sinne: Probiert ein paar Vorschläge/Kombinationen aus. Einiges wurde ja jetzt genannt. Ich bin sicher, ihr findet mit ein wenig "Gefrickel" eine gangbare Lösung mit den vorhandenen Hats. Nur eine Patentlösung wird es sicher so nicht geben, weil ja irre viele Variablen reinspielen. Drummer, Instrumente, Raum, Sticks, Mikros, Aufbau,...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ah ja, nun gesehen, danke!


    Null Problemo :thumbup:


    Hier sieht man übrigens Steve Gadd an einem behandleten Becken:


    Geht sicher auch am HH. Würd's aber doch eher:

    • noch punktförmiger konzentrieren (1 cm^2 oder so)
    • noch massereicher gestalten (Mutter, 2 cent-Stück etc.)


    Dämpfen wird am HH nicht viel bringen, eher das Verstimmen. Du erinnerst ja sicher, viele komplizierte Schwingungssysteme sind näherungsweise einfache Federpendel, deren Resonanz abhängt von wurzel(D/m), mit D als Federkonstante und m als Masse. D wirst Du am HH kaum verändern können (es sei denn, Du dengelst gerne mit Hämmerchen). Je höher m, desto kleiner die Frequenz ... und da wollen wir ja hin ^^


    'Mal spielerisch könntest Du ja beispielsweise:

    • nur einseitig so eine Masse anbringen (wie im Bild)
    • 2 Massen symmetrisch gegenüberliegend (Balance ?)
    • 2 Massen asymmetrisch platzieren (Winkel ungleich 180 Grad, Radialabstände unterschiedlich, ...)
    • 2 Massen mit unterschiedlichen Werten verwenden
    • 3 Massen ...


    Alle Möglichkeiten wirken sich auf den Sound aus ...



    Grüße, Michael


    P.S.: Klebestreifen, oder besser noch linienartige an der Innenseite des HH angebrachte Versteifungen, können noch einen anderen nützlichen Effekt haben. Große Becken und kleinere HH erzeugen ja zwei gegenläufige umlaufende (Biege-) Wellen. Wie bei allen stehenden Wellen gibt es auch auf Becken/HH Bereiche, in denen die Schwingungsamplitude praktisch verschwindet, den sog. Knoten. Die können punktförmig, lininenförmig oder sonstwie gestaltet sein. Eine, besser zwei Versteifungen erzwingen solche Knoten ... und verändern die Frequenz ... es sind mechanische Filter für die umlaufenden Biegewellen ... 8o Und möglicherweise sollte man die radial, vom Zentrum weg anordnen, und nicht umlaufend, wie im Bild .... also senkrecht zum im Bild sichtbaren Klebestreifen ...


    P.S P.S.: Ich hatte übrigens die ganze Zeit die obere HH-Hälfte im Auge. Ist die bei Dir wirklich der Störenfried? Oder ist es die untere, oder sind es beide? Entsprechend modifiziert müssen natürlich die Ansätze ausfallen ;) Und vielleicht tut's ja auch schon eine Kombi aus zwei Häflten von 2 verschiedenen geometrisch passenden HH ?

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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  • Ich hatte übrigens die ganze Zeit die obere HH-Hälfte im Auge. Ist die bei Dir wirklich der Störenfried? Oder ist es die untere


    Guten Nachmittag,


    auch den Ständer nicht vergessen, der beherbergt immerhin unter der Kunststoffauflage
    ein metallenes Resonanzrohr, manche hören das auch.


    Grüße
    Jürgen
    symmetrisch, weil sonst schief

  • Bloß kein Gaffa auf die Becken!! Aah.. dann doch lieber Magneten und Filz, oder wer zu faul ist, €20 bei Meinl lassen.


    Ok, aber Magneten und Bronze? Das wäre mir neu, dass da auch Ferromagnetisches enthalten ist :whistling:
    ~~~
    Auch mein Supermagnet zeigt: Bronze nix, HH-Stange feste angezogen. Puh, Welt in Ordnung, Physik geht noch ^^
    Oder meinst Du's anders?


    Welchen Schaden richtet Gaffa oder anderes Klebeband an, optisch, klanglich, anderweitig?

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • auch den Ständer nicht vergessen, der beherbergt immerhin unter der Kunststoffauflage
    ein metallenes Resonanzrohr, manche hören das auch.


    Guter Punkt, Jürgen :thumbup:

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  • Was hat es eigentlich mit der im Titel erwähnten Ratte auf sich?


    Hatte ich auch zuerst misverstanden, als Englisch. Gemeint ist aber offensichtlich im Titel die deutsche Variante 'Rat & Tat'.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Falls es noch nicht geschrieben wurde:


    Schaumstoff oder sonstiges leichtes Dämpfmaterial zwischen die Becken legen, so dass dieses die Becken innen leicht berührt (also nicht dazwischen klemmen.


    (Das ist nur eine Notlösung, aber alles andere wurde schon geschrieben)

  • Meine geliebte Masterwork Custom Hihat ist zu laut. Gerade wenn ich aufnehme und besonders aufs Timing achten muss, spiele ich sauberer wenn ich rein haue, bin sowieso eher ein Heavy Hitter. Das geht mit der Hihat auch gut, aber sobald ich die einen Hauch zu offen habe, macht sie alles platt


    Es sind viele interessante technische Lösungsansätze genannt worden. Trotzdem, und entschuldige wenn ich wiederhole, was einige andere bereits schrieben, gibst du dir schon im Startpost die Antwort absolut selbst. Nur sauber spielen zu können, wenn man prügelt, ist ein spielerisches Defizit, an dem man arbeiten kann (und m.E. sollte). Natürlich heißt das nicht, dass du ein schlechter Drummer bist. Es gibt legendäre Schlagzeuger mit deutlichen technischen Schwächen.


    Wir neigen dazu, mit Hilfe technischer Ansätze schnelle und effiziente Lösungen finden zu wollen. Es gibt natürlich Becken, die aufgenommen komisch klingen. Andere klingen pur komisch, aber in Aufnahmen genial. Irgendwelche Bastellösungen ala Gaffa o.Ä. verändern am Ende immer den Sound spürbar, und ob das dann noch geil klingt, lasse ich mal offen. Mikrofonierung kann helfen, unterstützend manches zu kaschieren, nur ist Recording ein Feld, bei dem man, gerade als Amateur, so viel Erfahrung braucht, um SCHNELL eine wirklich gute Lösung zu finden. Sowohl als Drummer als auch als Tontechniker wird man nicht von heute auf morgen gut, sondern braucht Geduld. In welche der Bereiche du deine Geduld steckst, musst du selbst entscheiden.


    Für effektiver - und damit auch universeller für zukünftige Aufnahmen - halte ich das Üben von unterschiedlichen Dynamikbereichen. Denn dass irgendwas zu laut klingt und daher bewusst leiser gespielt werden muss, taucht beim Recorden immer wieder auf. Und spätestens, wenn du das Studio zahlen musst, freust du dich über jedes Experiment, das du dir sparen kannst, weil die Spieltechnik sofort abgerufen werden kann.

  • Dass eine Hihat im Kontext mit lauter Mucke unbeherrschbar zu laut sein soll, klingt für mich jedenfalls erstmal ungewöhnlich.
    Ohne weitere Infos (z.B Bild mit Ton) lässt sich Mutmaßung bis zum Kopfschmerz betreiben. Was sagen die jeweiligen Spuren der overhaed-Mikros im AB-Verfahren ( bei verschiedenen Ausrichtungen) aus und um welche Mikros handelt es sich? Da die Hihat ja zusätzlich mit eigenem Mikro abgenommen wird, sollte hier bzgl. der overheads doch ziemlich sicher noch einiges machbar sein.
    Lassen sich im visuellen Abgleich mit gut klingenden Trommlern aus vergleichbarem Genre Unterschiede in der Spielweise erkennen? Welche Hihats werden von denen gespielt?
    Das wären mal meine ersten Ansätze...

  • HiHat Top nicht zu fest einspannen bringt auch immens viel.
    Richtig gutes Tape hinterlässt keine Rückstände.
    Overheads von unten mach ich gerne, wenn es nicht grade zu viele Becken sind....
    Gerne auch das Ride extra.
    Dann hast Du auch weniger Probleme mit Übersprechen.

    Suche Yamaha 9000 Recording Tom 10x8 und 15x12 RA in Solid Black

  • Seltsames Problem, was meiner Meinung nach folgende Ursachen haben muss:


    1. Falscher Anschlagswinkel.


    2. Oder - was mein Favorit Nr. 1 ist - einfach an zu lautem verkrampftem Spiel:
    Warum das harte Spiel im Studio auftaucht ? Ich vermute, dass es das psychologische Problem ist, das "Red-Light-Syndrom". Ich weiß nicht, wie oft du schon im Studio gespielt hast, aber das Rot-Licht-Syndrom bewirkt, dass man anfänglich krampfhaft versucht, das Time zu halten, weil man a) aufgeregter ist als sonst und b) es nicht gewohnt ist, zum Click zu spielen. Und das Time hält man ja mit der HH oder eben dem Ride. Daher "nagelt" man die Beats, um ja in time zu bleiben. In Sachen HH kann das dann so zum echten Dreschen führen.

    Dass es an den Becken selbst oder an der Mic-Positionierung oder an den Mics liegt, halte ich für ausgeschlossen. Der einzige dortige Fehler kann in Sachen HH enstehen, wenn das Mikro so blöd positioniert ist, dass es den Luftzug beim schließen des HH mitbekommt und dann ein seltsames "Pffffft" auftaucht, wobei dann oftmals keiner anfänglich weiß, wo es herkommt. (Aber dann ist eben auch nicht das HH eigentlich zu laut, sondern es ensteht halt dieser nervige Luftzug-Sound, mehr nicht).

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Dass es an den Becken selbst oder an der Mic-Positionierung oder an den Mics liegt, halte ich für ausgeschlossen. Der einzige dortige Fehler kann in Sachen HH enstehen, wenn das Mikro so blöd positioniert ist, dass es den Luftzug beim schließen des HH mitbekommt und dann ein seltsames "Pffffft" auftaucht, wobei dann oftmals keiner anfänglich weiß, wo es herkommt. (Aber dann ist eben auch nicht das HH eigentlich zu laut, sondern es ensteht halt dieser nervige Luftzug-Sound, mehr nicht).

    Aha... Wenn ein overhead Mikro in einer direkten Linie auf die hihat gerichtet ist, passieren verzerrende peaks relativ schnell. Das schaffe ich sogar mit einer 13-er Agop Mel Lewis, die ausgesucht fein klingt. Um dieses Risiko zu vermeiden, positioniert man das Mikro dann eben so, dass es keine direkte Linie zwischen Kapsel und HiHat gibt.


    Hier geht es zwar eher um ein anderes Problem, nämlich dass die Hihat im "open-Modus" generell zu laut wird.Trotzdem würde dadurch schonmal etwas Abhilfe geschaffen, falls eben bislang die direkte Linie vorhanden war. Mikro-Position ist ja wohl doch bekanntermaßen Tüftelarbeit im Zentimeterbereich. Um diesbezüglich weiter ins Detail zu gehen, würde ich bei Interesse als nächstes nach Raumhöhe und Deckenbeschaffenheit fragen und eventuiell überlegen, hier etwas Noppenschaumstoff an geiegneter Stelle zu platzieren, um eben eine sich aufschaukelnde Lautheit bestimmter Frequenzen in den Griff zu bekommen....Interne Dynamik die Spiel-Balance betreffend ist selbstverständlich IMMER bedenkenswerter Faktor, an dem man arbeiten kann...


    Ansonsten einfach weiter frei raus mit Expertisen,.kost' ja nix...

  • Da muss ich drumrumköln recht geben. Ohne die Aufnahmebedingungen zu kennen ist eine Ferndiagnose nicht möglich.
    Welche Mikros in welchem Abstand, welche Ausrichtung, welcher Raum, wie sind die Abstände zu den Wänden und welche Dämmung gibt es.
    Dann im Mix, welche EQ settings, gibt es Phasenprobleme, usw...
    Ich sehe das Problem nicht bei der HH sondern wie man das Schlagzeug abnimmt und besonders was im Mix passiert.

    don´t panic

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