Laie braucht Hilfe! (PA für Band im Proberaum)

  • Hallo zusammen, nachdem ich schon einige Zeit interessiert hier im Forum mitlese bin ich überzeugt dass mir hier sicher kompetent geholfen werden kann. (Ja ich habe auch schon via Suche einiges gefunden...) Ich bin aber was die PA-Technik etc. betrifft absoluter Bilderbuch-Laie ;( Folgendes Szenario: -Proberaum (ca. 8 m lg. x 4,5 m br., sehr gut gedämmt) -4 Musiker (Bass, Gitarre, Synthie, Drums) Bass läuft über eigne Boxen / Verstärker, Gitarre ebenfalls. Synthie über momentane PA (Billigboxen + altes Behringer Mischpult und Endstufe) Gesang leider noch nicht vorhanden. Anforderung: -guter Klang im Proberaum -Möglichkeit zur Aufnahme in ein Programm (für Normalsterbliche zu beherrschen) -soll "bezahlbar" sein (kommt nicht auf den letzten Euro an - aber halt die Kirche im Dorf lassen, da wir das ganze zum Hobby betreiben) Meine Recherchen: -Mischpult Allen & Heath ZED 12 FX -Aktivlautsprecher the box CL 106/112MKII Power Bundle (z.b) Idee: -Gitarre + Bass + Synthie "mit-anschliessen" zum aufnehmen. Bass + Gitarre spielt jedoch primär über die eigenen Lautsprecher / Verstärker -irgendwann mal Schlagzeug abnehmen zum aufnehmen Was meint Ihr dazu? Tipps / Infos etc... So, jetzt bekomme ich von Euch entweder Prügel oder Hilfe (letzteres wäre mir lieber) :D Ich sage jedenfalls mal Danke. Viele Grüße Marc

  • Hi Marc,


    ja, könnt ihr grundsätzlich so machen. :thumbup:


    Die von dir genannten Komponenten finde ich knapp bemessen im Hinblick auf Leistung, Speakergrössen und Kanalanzahl, aber es kann damit hinhauen. Der Ansatz ist jedenfalls richtig - Gitarre und Bass verstärken selbst, so dass die PA für Voice und Keys da ist. Soweit zum Verstärken.


    Aufnehmen... Wie soll das Schlagzeug aufgenommen werden? Mit zwei Miks und evtl. einer dritten für die Bass Drum? Wie kommen Gitarre und Bass in das Pult? Per Mikros? Keys gehen über Stereoeingang rein, OK. Also, die Kanäle können schnell knapp werden, hängt nicht zuletzt von der Drumset-Mikrofonierung ab. Aber: Gehen tut es.


    In meiner Band hatten wir das genau so gemacht. Wir hatten einen 16-Kanal (16 Mik/Line-Eingänge!) A&H, aktiv, 2x500 W und dazu billige Thomann-Boxen mit 12" Speakern. War OK. Später kam noch ein aktiver Thomann Woofer dazu, 18" Speaker, 500 W. Mein Set war zum Aufnehmen mit sieben Mikrofonen abgenommen, zum Proben war nur die Basstrommel mikrofoniert.


    Aufgenommen haben wir vom Pult in einen Tascam Hand-held-Recorder - oder direkt in den Tascam per dessen Stereomiks.


    So hat das für uns super hingehauen: fürs Proben (sehr grosser Raum), Aufnehmen (f. Kontrollzwecke) und kleine Partiy-Gigs.


    Der Bassist fuhr ne Markbass 500 W-Anlage, 1x15" plus 2x10", der Gitarrist spielte in einen Vox-Röhrencombo. Die brauchten die PA normalerweise nicht. Meine Bass Drum lief über die PA dann, wenn wir in einem Zelt spielten, sonst brauchte ich die PA normalerweise auch nicht. Keys und zwei bis drei Stimmen brauchten die PA. Je nach Soundverhältnissen am Auftrittsort wurden Gitarre, Bass, Schlagzeug (durchaus auch mal mehr, als nur die Bass Drum...) allerdings homöopathisch in die PA reingemixt - wofür Mikros und Kanäle auch vorhanden waren...


    Nehmt alles eine Nummer grösser, wenns geht. Ansonsten passt das so. :)



    Beste Grüsse


    arti


    Edith wirft mir vor, ich hätte die Monitorwege vergessen. Stimmt! Unser Pult hatte zwei davon. Hat uns gereicht. Denkt drüber nach, was ihr braucht. Wenn eure zukünftige Sängerin sagt, dass sie die Gitarre nicht hören kann, die Gitarre aber hören können MUSS, dann gibts vier Möglichkeiten, mit ihrer Anforderung umzugehn: 1.) Gitarrenverstärker lauter machen. Noch lauter. Nun sagt der Basser, dass er sich nicht mehr hört, weil die Klampfe so laut ist. 2.) Gitarre auf den Monitor (einplanen!) der Sängerin legen. Thema erledigt. Naja, vorerst. Dafür muss der Gitarrero aber auch einen freien Eingangskanal am Pult haben! 3.) So tun, als ob man irgendwo irgendwas lauter dreht, dann fragen, ob es "so" besser sei? Kann wirken... 4.) Neue Sängerin suchen. :wacko:

    5 Mal editiert, zuletzt von arti ()

  • Für mich ist in dem Szenario das hier einfach die Allzweckwaffe: https://www.thomann.de/de/behringer_x_air_xr18.htm
    Was für Lautsprecher man dann dranhängt, da kann ich nicht so viel dazu sagen. Im Proberaum nutzen wir nur die Monitorwege....


    Durch die MIDAS Preamps klingt das Ding einfach gut, 16 XLR Kanäle mit Kompressor, Gate, EQ, alles was man braucht, 2 Line Kanäle (top für den Synthie), alles drin und so groß wie ne Stagebox.
    Über USB kann man alle 18 Ins direkt in einer DAW aufnehmen. Und noch dazu ist das Bedienkonzept echt einfach!


    Weiterer Vorteil. neben den MainOuts könnt ihr 6 unterschiedliche Monitormixes raushauen... Einfacher geht es kaum.
    Und wenn ihr weniger Kanäle braucht geht's auch billiger mit den kleineren Modellen, aber da kommt es meiner Meinung nach dann nicht drauf an. So bleibt man flexibel...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Hallo,


    meine Erfahrung ist die, dass Kapellen, die wenig Techniker an Bord haben,
    mit jedem Gerät mehr weitere Zeit für das ziellose Schrauben an Knöpfen,
    wo keiner weiß, wofür die sind, verbringen.


    Daher würde ich radikal abspecken und und deshalb bin ich ein großer
    Verfechter der Modularität:
    jeder Musikant sorgt selbst dafür, dass und wie er gehört wird.


    Im Falle von Schlagzeug ist das ganz einfach, wer das - selbst in einem
    38-qm-Raum - nicht hört, der muss mal zum HNO.
    Dasselbe gilt für Bass und Gitarre, die sind ja in der Pop-Musik elektrisch
    und sollten einen potenten und autonomen Verstärker nebst Box haben.


    Und: warum zum Teufel haben Keyboarder neuerdings so etwas nicht?
    Mir ist das unerklärlich.


    So, dann geht mir das mit "P. A." immer sehr gegen den Strich, eine "P. A."
    ist eine Beschallungsanlage für die Unterhaltung des Publikums und hat
    somit im Proberaum nichts verloren, es sei denn man probt in der Festhalle.
    In den Proberaum gehört für den Gesang eine Gesangsanlage.
    Die einfachste Variante ist eine Aktivbox, wo ein Mikrofon hineingesteckt
    werden kann, etwas komplizierter sind die Varianten Mischpult (bei mehreren
    Sängern), evtl. Endstufe (wenn es kein Powermischer ist oder die Boxen nicht
    aktiv sind), Box(en), Kabel, fertig.


    Und das Thema Aufnahme ist wieder eine ganz andere Kiste, da würde ich
    ein Kompaktgerät nehmen, es sei denn jemand hat einen Schleppi, den er
    gerne herumschleppt und dann noch die Peripherie dranhängen will, was
    meiner Meinung nach nur extra Zeit kostet.
    Ich persönlich begnüge mich mit R-16, es gibt aber auch größere Apparate
    wie der von Bruzzi genannte DP-24, auch da geht es noch oben noch etwas
    weiter, da muss man sich vorher mal überlegen, was man konkret will und
    braucht, es nutzt nichts, einen Apparat unter- oder über- zu -dimensionieren.
    Wenn es nur um Kontrolle geht, kann sogar ein Diktiergerät (diese neumodischen
    Aufnahmeteile für die Hosentasche) genügen, wenn ein Priester-Schlagzeug
    voll abgenommen werden soll, braucht man dann schon wieder ganz andere
    Apparate.


    Grüße
    Jürgen

  • Die Anforderungen an Mikros, Lautsprecher/Verstärker sind bei allen Lösungen gleich, deswegen lassen wir die mal aussen vor.


    Die Lösung von Bruzzi ist mir Abstand die Preiswerteste, das Tascam reicht vollkommen zum Proben, für Aufnahmen und auch für kleinere Gigs als Livemischer.


    Das XR18 von scarlet fade ist schon im Profibereich anzusiedeln und bietet alles was ihr zum aufnehmen und fürs livespielen benötigt.
    Allerdings braucht man dafür noch einen Rechner und oder Tablet zum Bedienen sowie eine DAW für Aufnahmen.
    BZW Aufnahmen in Stereo lassen sich auch direkt auf dem Gerät erstellen auf einem USB Stick.


    Ich habe mich für das etwas größere X32 Compact entschieden.
    Zum einen weil ich es zu einem Sonderpreis erworben habe und andererseits bietet es mir 40 Kanäle und ganz wichtig ausreichend viele Busse sowie unendliche Routingmöglichkeiten.
    Und es hat Motorfader und viele bunte Knöpfe. Es ist der größere Bruder vom XR18 und auch darauf lassen sich Probemitschnitte direkt erstellen.
    Angeschlossen ist ein 6 Kanal Kopfhörerverstärker und ein Cubaserechner.
    Da wir nur über KH Proben, brauchen wir keine PA und theoretisch auch keine Gitarrenverstärker (die meisten Gitaristen sind da allerding etwas zickig)
    Der Vorteil ist ein Sound wie von CD. Jeder hört genau das was er will in top Qualität. Und die Ohren danken es einem.


    Eine gute PA ist zudem deutlich teurer als ein paar gute KH+Vertärker.

  • [...] und deshalb bin ich ein großer Verfechter der Modularität: jeder Musikant sorgt selbst dafür, dass und wie er gehört wird. [...] Und: warum zum Teufel haben Keyboarder neuerdings so etwas nicht? Mir ist das unerklärlich. [...]


    Amen!

  • meine Erfahrung ist die, dass Kapellen, die wenig Techniker an Bord haben,
    mit jedem Gerät mehr weitere Zeit für das ziellose Schrauben an Knöpfen,
    wo keiner weiß, wofür die sind, verbringen.

    genau, man sollte sich im klaren sein das es mit der Anschaffung nicht getan ist (siehe mein footer)
    Wenn zumindest einer bereit ist sich tief in die Technik einzuarbeiten wird das ein enormer Gewinn für alle sein.


    Meine Erfahrung ist, das Musiker die technisch nicht in den 80er stehengeblieben sind eher bereit sind
    etwas Zeit für solche Technik zu "verplempern" als zb Gitaristen die meinen eine Röhrenendstufe wäre was tolles.


    Ich persönlich habe auch gar keine Lust mehr auf diesen Lärm und bin froh das ich auf den Proben alles so höre
    wie es auch fertig abgemischt auf Platte nicht viel anders klingt.
    Einen 100 Euro Wein kippe ich auch nicht mit zugekniffener Nase runter.


    Es ist heute gar nicht so teuer sich Technik in den Proberaum zu stellen die vor 20 Jahren selbst für viele Tonstudios unbezahlbar war.
    Meiner Meinung nach lohnt es sich wenn man den Anspruch auf mehr Klangqualität und Komfort im Proberaum hat sich damit zu beschäftigen.

    don´t panic

  • Vielen Dank für die zahlreichen Infos. Das hilft mir sehr weiter. Leider bin ich noch keinen Schritt weiter, was allerdings an der Tatsache liegt dass die (Hobby-) Musiker hier (Wohnort) nicht wirklich zuverlässig sind und wir (Keys, Drum, Git.) aktuell ein Bass-Casting haben :wacko: Vom Gesang will ich gar nicht erst reden. :thumbdown: Die Tascam-Sache sieht sehr interessant aus. Wie kann ich da mehr als 2 Aktivlautsprecher anschliessen? (Sorry, bin da ein absoluter Laie vor dem Herrn) Danke und Grüße Marc

  • Hallo!
    Wenn du nach Qualität suchst würde ich dir HK Audio empfehlen, die sind allerdings sündhaft teuer, kann man aber auf Ebay Kleinanzeigen teilweise günstig schießen...
    Ansonsten würde ich auf die Hausmarke von Thomann machen, bei einem kleinen Raum kann man da nicht viel falsch machen.
    Grüße!

  • Hallo,


    Ich würde keine billige Anlage aus dem Hause Thomann etc. nehmen, das bereut man meistens nach 1-2 Jahren. Lieber eine gebrauchte Qualitätsanlage kaufen. Hier kann man bei den meisten Marken nicht viel falsch machen, heutzutage sind die meisten gut.
    Mir persönlich gefällt z.b turbosound, yamaha, hk, k&m...


    Wir haben zwei mischer, einen analogen allen & heath und einen x air 18. der x air 18 kann alles was man als amateur braucht und ist meiner Meinung nach die beste wahl, besonders wenns später mal zum schleppen wird. Auserdem gibts eine 18 spur aufnahme obendrauf.
    Wenn ihr euch dafür entscheidet, kauft unbedingt den video-kurs dazu, nur dann versteht man das ding erst richtig.


    Aja, wenn ihr die pa auch mal live verwenden wollt, würde ich bei der pa folgende bestückung suchen: 2x 12" top-teile, 2x 18" basskisten, am besten wieder aktiv, dann habt ihr wieder weniger zu schleppen und passt gut zum x air

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