Setup für Kurzauftritte

  • Jetzt beginne ich zu verstehen, was ihr da so treibt. Das ist ein Szenario, welches ich so nicht kannte, da ich noch nie mit so wenig Aufbauzeit klarkommen musste. In welchen Settings (außer Karneval) ist denn so ein schneller Aufbau nötig? Ich habe das in 35 Jahren nicht benötigt, aber auch nirgends auf der Bühne gesehen. Es hat auch noch nie jemand in einer Situation geäußert, dass die Zeit nicht da sei, normal aufzubauen.


    Wenn ich mir dann so ein Angebot wie das verlinkte ansehe, spielen wohl alle hier große Touren mit eigenem Sattelzug und eigener Crew, und ich muss immer noch alles im Pkw von Job zu Job fahren :( ;)

  • Zitat

    Jetzt beginne ich zu verstehen, was ihr da so treibt. Das ist ein Szenario, welches ich so nicht kannte, da ich noch nie mit so wenig Aufbauzeit klarkommen musste. In welchen Settings (außer Karneval) ist denn so ein schneller Aufbau nötig?


    Eine gute Frage.
    Garnicht so knapp zu beantworten ;)


    Nur individuell zu beleuchten. Wir hatten früher in einer Band die Situation dass wir alles kompakter und/oder effizienter wollten. Keine Busse bzw. möglichst wenige Fahrzeuge zur Gig-Anreise einsetzen, möglichst nicht schon 5 + X Stunden vor dem Gig anreisen, kurze Aufbauzeiten, keine endlosen Soundchecks etc. All das Gegenteilige hatten wir früher so erlebt und wollten dies irgendwie nicht mehr. Wir wollten auch einmal den Schritt wagen mit eigener Band-PA ausgestattet zu sein und autark von anderen unseren! Sound zu haben. Dazu kamen (nicht oft aber manchmal) irre kleine Bühnen.


    Für viele gehört das obengenannte aber zum Gig-Flair dazu. Es ist also garnicht kritisierenswert sondern nur individuell zu betrachten. Wer das mag für den ist das ganze drum-herum irgendwie auch schön bzw. Teil des Gig- und Musiker-Lifestyles.


    Aber wir wollten irgendwann in einer Band das Prozedere nicht mehr. Vielleicht auch weil mancher zeitlich familiär oder berufstechnisch höllisch eingebunden war. Ich erinnere die finale Entscheidung bzw. Begründung um alles Zeit- und Logistik-effizienter zu handhaben, nicht mehr soo genau.


    Hinzu kam, dass wir auch auf lange Soundfriemelei und Mix-Debatten innerhalb der Band keine Lust mehr hatten (insbesondere das unvernünftige Höherschaukeln jedes individuellen Musikers: "ich muß noch etwas lauter eingestellt werden, ich höre mich nicht"... wir waren darin Meister... hahaha. In vielen Proben wanderten manche Regler Stück für Stück auf immer höhere Levelpositionen. Höher und höher... Das war immer "wie von Geisterhand" geschehen. Unerklärlich ;-))


    So lag es nahe, Mindrumset und eigene Band-PA anzuschaffen und eine gute Grobeinstellung mit bestmöglichem Sound der uns möglich war von allem schon im Proberaum vorzunehmen. Live dann nur noch eine Feinjustage dieses Mixes von Klanganteilen und Level und wirklich nur dann, wenn es nötig wird je nach Soundkulisse in der Location und im Wissen von allen Bandmitgliedern, wer gerade warum an welchem regler dreht. Die Folgen waren: tolle Zeitersparnis, unnötige Diskussionen gingen gegen Null, die Klang und Level-Anteil-Abstimmung war wesentlich besser als noch wenige Jahre zuvor. Auch das verladen in den Fahrzeugen wurde systematischer als vorher organisiert (das sparte auch Zeit und Nerven) und verlief zügiger und stressfreier.

    Viele andere Bands brauchen so etwas nicht. Viele sind vernünftiger ;)
    Uns aber half es immens. Wir hatten somit oftmals Aufbauzeiten inklusive! Soundcheck von ca. 15 Minuten und nahezu Null Diskussionen. Alles verlief viel relaxter. Ich fand das super.

  • Karneval hat eigene Gesetze in dem Bereich. Aber auch da - ähnlich wie bei dem Thema Bühnenanweisung - wenn eine Band zeigt, dass ein Umbau statt in 4 Minuten auch in 2 Minuten geht, dann verlangen es die Veranstalter natürlich von anderen Bands auch.
    BTT:
    Beim Kasalla-Kit mit kompletter Mikrofonierung und SPD-SX sehe ich den Sinn, auch weil die Band sicherlich immer 1-4 Helfer hat, die das auch bewegen. Ansonsten würden mich Gewicht und Größe von solchen fertigen Konstrukten abschrecken. Das ist alleine mit einem PKW nicht handhabbar. Es braucht einen Bus oder Anhänger und mindestens eine weitere Person. Und

    Zitat

    16" Bassdrum, 12" Tom, 14" Floor, 14" Snare, Hihat, 1 Crash

    sind doch ziemlich schnell gebaut und auch alleine getragen; z.B. das Yamaha Hip Gig.


    Ich mag ja auch tüfteln und ändern und ausprobieren. Aber ich glaube hier nicht, dass man sich wirklich verbessert.

  • Klar...die Nachteile bzgl. Haltbarkeit, Handling usw. sind nicht zu vernachlässigen, ABER, das Setup ist in erster Linie für Kurzauftritte gedacht und ehrlicherweise muss ich zugeben, bin ich nach Jahrzehnten die Auf- und Abbauerei auch satt. Set hinrollen, dransetzen und gut ist. Der Kasalla Link ist übrigens super. Vielen Dank. An dem Kasalla Teil durfte ich schon Platz nehmen, hab aber damals leider vergessen Bilder zu machen. Das Teil "schleppen" 2 Roadies auf die Bühne und ist immer noch gut händelbar.
    Vielleicht hat ja sonst noch jemand Bilder von seinem eigenen Set, welches ähnlich aufgebaut ist.
    LG
    De_Schumi

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