DRINGEND: Berliner Rockhaus soll plattgemacht werden!

  • Liebe Kollegen,
    ich schreibe aus dem bunten Berlin mit seinen vielen, vielen Musikern und ihren bis vor wenigen Jahren noch zahlreichen Proberäumen.
    Ich selbst probe im BERLINER ROCKHAUS in einem trockenen, hellen Raum mit Fenster und kann hier rund um die Uhr ans Schlagzeug. Hier treffe ich vormittags die Putzfrau, tagsüber nette Mukker und nachts den Wachmann. Alles sicher und sauber.
    Auch zum Unterricht eignen sich die Räume.
    Im Erdgeschoss befindet sich sogar ein Konzertsaal mit Equipmentshop, sodass für anstehende Tourneen geprobt werden kann.


    DOCH:
    Es droht die Schließung des Hauses mit über 200 Proberäumen und etwa 1000 Musikern.
    Der neue Eigentümer hat anscheinend andere Pläne und möchte den Betreiber Dirk Kümmele und uns baldigst
    loswerden. Wir wollen uns das nicht gefallen lassen und versuchen nun mit möglichst viel Krach, dagegen anzugehen. Noch gibt es ein laufendes
    Verfahren, sodass das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.



    Ihr alle hier würdet uns wahnsinnig helfen, wenn Ihr diese Online-Petition unterschreiben könntet - nicht nur die Berliner unter Euch!



    Wirklich, es wäre sehr wichtig! Anonym geht es natürlich auch!


    https://www.openpetition.de/pe…nline/rettet-das-rockhaus



    Hier ein kurzer Beitrag aus dem rbb Fernsehen:
    https://www.youtube.com/watch?v=F_2IevnH1iM



    Hier auch eine FB-Seite mir vielen Infos und Beiträgen:


    https://m.facebook.com/rettetdasberlinerrockhaus/


    oder im Tagesspiegel:
    http://rdir.de/form.do?agnCI=9…qL.jW6SC7uXgM-5XVy-PrD7Cw


    Verteilt den Link über eure Bandseite, eure Freunde, Kumpels, macht ne kurze Ansage beim nächsten Gig, wo auch immer!
    Und wenn ihr mit eurer Band nach Berlin kommt, dann schaut im Rockhaus vorbei und lasst ein paar Flyer zurück!
    Wir danken euch!
    Cheers,
    Axel

  • Ich hab noch keine Onlinepetition unterschrieben. Warum muss ich meine gesamte Adresse mit angeben?

    Das ist bei jeder Petition so. Da du nicht persönlich unterschreibst, soll dadurch die Glaubwürdigkeit des Adressaten gewährleistet werden (sonst könnte sich eine einzelne Person mehrfach eintragen).
    Dir wird dann noch eine Mail zur Bestätigung zugesandt und das wars.
    Wie gesagt, du kannst auch anonym unterschreiben.
    Besten Dank!

  • ..Oh man,


    soetwas hört man natürlich nicht gern. Ich hoffe auch, dass diese Petition irgendwas bringt.
    Mal eine andere Idee, was wäre denn, wenn die 1.000 Musiker sich zusammen tun, eine Gesellschaft gründen und das
    Rockhaus kaufen.

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • was wäre denn, wenn die 1.000 Musiker sich zusammen tun, eine Gesellschaft gründen und das
    Rockhaus kaufen.

    Der Sachverhalt ist nicht ganz so einfach.
    In Kürze: Herr Kümmele hat das Rockhaus damals gemietet, es fing mit einigen Räumen im Keller an und ist immer mehr geworden bis letztlich der ganze Komplex nur noch aus Proberäumen bestand. Irgendwann hat der damalige Eigentümer das Haus verkauft.
    Der neue Eigentümer, der wohl ausschließlich an eigenem Profit und Immobilien interessiert ist, hat Kümmele dann irgendwann fristlos gekündigt, weil er angeblich vertragliche Pflichten verletzt hat.
    Er hat sich dagegen juristisch gewehrt und hat verloren. Derzeit läuft noch eine Berufung.
    Der Eigentümer will uns jedenfalls alle da raus haben und das Ding zu Geld machen. Da er jedoch nur den Mieter Kümmele und nicht alle Untermieter (Bands) einzeln auf Räumung verklagt hat bekommt er uns da nicht einfach so raus.


    Das Beste für die Bands wäre zweifelsohne wenn Herr Kümmele und die Mieter das Haus kaufen würden.


    ABER: Für diese uralte Platte (und nicht für das Grundstück!) verlangt er wohl 9 Mio. Euro. (so die Mundpropaganda, ob das stimmt weiss ich nicht) Das wäre immer noch 9000,- pro Peron!


    Neben der Petition sind parallel noch weitere Ideen gefragt, wie wir in der Tagespolitik die Aufmerksamkeit und Notwendigkeit eines solchen Hauses bei den Berlinern wecken können!

  • hallo :| ,


    das sind aber schlechte nachrichten. und wenn das dann noch so viele musiker trifft, umso schlimmer. alleine die synergien die durch eine schließung flöten gehen, sind ein riesiger verlust! sehr schade, das sowas zugelassen wird.
    ich hab das mal unterschrieben, und drück die daumen, das alles so bleibt, wie es ist.


    mfg :|

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • ... wie gesagt, das ist sehr sehr traurig. Wahrscheinlich ist es jetzt auch zu spät, das Areal + Gebäude für einen sich weit unter dem Marktwert befindlichen
    Preis zu kaufen. Da hätte man wohl früher aktiv werden müssen, wenn überhaupt jemals die Chance auf einen Deal in der Art bestanden hat.
    Insoweit müsste man jetzt wohl auch sehr geschickt verhandeln um da zum Ergebnis zu kommen.
    Da das Gebäude vom Grundsatz her (es gibt Sonderfälle wie Erbbaupacht) aber immer am Grundstück klebt wird muss
    er wenn auch beides zusammen verkaufen. Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen!!!! :thumbup:

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • 9000€ pro Person? Ich weiß, dass viele Musiker dort Klamm sind, aber: das ist quasi nichts. Da würde ich als Band sofort einen Kredit aufnehmen und der Raum gehört euch und man muss keine Miete mehr zahlen.


    Immer diese Profitgier :( .

  • Mann Mann Mann,
    wir haben auch die Kündigung bekommen (nicht Rockhaus), seitdem unseren schönen Proberaum in Spandau so ein Investorheini gekauft hat gings auch nur bergab. Mein anderer in Potsdam in Potsdam wird auch ende des Jahres dichtgemacht habe ich gestern erfahren.
    Das Jahr geht echt scheiße los.
    Aber Rockhaus ist natürlich ne Ansage ... da hängen Existenzen dran. Und irgendwann wundert man sich in Berlin, dass nur noch tote Hose ist.
    Dann kann man sich in Berlin ja schon mal auf noch höhere Raummiete einstellen.
    Auf die Politik braucht man da nicht hoffen, wir sind halt nur asoziale Musiker :D
    Wenns nicht so traurig wäre...

  • Bei den Stichworten

    Berlin

    und

    wenn die 1.000 Musiker sich zusammen tun

    muss ich unweigerlich an das hier denken:


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    :D

  • Ich bekomm immer einen Lachflash, wenn hier in München von "Kulturhauptstadt" geredet wird. Da wird Jahrelang, über einen Orchesterkonzertsaal debatiert, nach und nach alle Proberäume dicht gemacht, abgerissen und dann kannmst du dir da ne 50qm Wohnung für 1200€ kalt mieten...


    Deutschland Kulturl... ach vergesst es... :|


    Ich hoffe es bringt was bei euch. Berlin ist ja trotzdem immer noch etwas offnener

  • Habe auch unterschrieben. Schlechte Nachrichten sind das. Ich hoffe, es geht gut für euch aus.


    Was ich euch empfehlen kann - abseits der Petition - sucht den direkten Kontakt zu euren Abgeordneten, insbesondere bei den Mehrheitsparteien (denn die könnten etwas im Ausschuss mit ihrer Stimmgewalt bewegen), redet mit ihnen, macht Termine mit ihnen, "nervt" sie so lange, bis sich in den Ausschüssen etwas bewegt. Aber immer freundlich dabei bleiben. ;)


    Ich denke, dass etliche Politiker es nicht begrüßen würden, wenn Berlin eine wichtige Kulturinstitution verliert, sowie die Steuereinnahmen von den Gewerbetreibenden in den Räumen bei gleichzeitig drohender steigender Sozialleistungen aufgrund möglicher Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig schmückt sich fast jeder Politiker erfahrungsgemäß gerne damit, einen Teil zur Rettung einer bedeutenden Anlage beigetragen zu haben.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich bin selbst betroffen von Proberaumknappheit und der Ignoranz der öffentlichen Hand, wenn sie den Wert von Kulturvielfalt nicht erkennt.
    Jederzeit setze ich mich gern für das Thema Kulturgewinn vs Luxusimmobiliargewinn ein.


    Dennoch - oder gerade deshalb - ein paar nachdenkliche Anmerkungen zur Petition:


    Dort steht, dass der Eigentümer einen vertraglichen "Formfehler" behauptet, hier heißt es, er behaupte, dass "vertragliche Pflichten verletzt" worden wären. Da ein Rechtsstreit aktuell stattfindet, kann ich gut verstehen, dass über konkrete Einzelheiten wenig gesagt wird, jedoch erfahre ich so nichts, was praktisch dafür oder dagegen streiten würde, dass der Eigentümer die Möglichkeiten seines Kündigungsrechts ausnutzt.
    Auch, wenn dessen Profitgier plausibel, unterstellbar und unerträglich ist, ändert dies ja nichts an seinen Eigentümerrechten. Eine konstruktive Gegenstrategie ist nicht zu erkennen, mit meiner Unterzeichnung der Petition drücke ich lediglich aus "Ich hab zwar nichts zu sagen, aber ich bin dagegen", was ich ohne einen Adressaten in die Welt hinaus schreie. Dadurch sorge ich womöglich für eine gesellschaftliche Wahrnehmung des Problems, aber konkret retten tu ich garnichts. Was ändert es, wenn die "Scharfstein Group" oder das Gericht zur Kenntnis nehmen, dass es 20.000 Gegner des Vorhabens gibt, die die Einzelheiten nicht kennen? Nicht die Profitgier und nicht die Rechtslage. "Jede Stimme zählt" ist insofern schlichtweg unzutreffend.


    Denkbar wäre vielleicht eine Petition im eigentlichen Sinn, die sich an eine zuständige öffentliche Stelle als Adressat richtet und auf konkrete Unterstützung von Bürgerinteressen durch die öffentliche Hand abzielt. Vielleicht nimmt ja jemand ernsthaft wahr, dass nicht nur Flugverkehrsförderung, sondern auch Kulturförderung einen kommunalen Wert darstellt (um es mal polemisch auszudrücken). Dazu müsste sich aber jemand, der einen solchen Wert herstellen kann, angesprochen fühlen.


    Ich bin sehr für den Erhalt des Rockhauses und wünsche euch Berlinern viel Erfolg dabei.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Danke @ PBU, ich hatte mich fast nicht getraut das mit dem Eigentum so direkt anzusprechen! :thumbup:

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Auf Politiker in Berlin ist leider kein großer Verlass ... die überlassen den Immobilienhaien schon seit Jahren die Macht.


    Wer nichts versucht, hat schon verloren. Persönliche und gute Kontakte zu den rictigen Politikern bewirken mehr, als manch einer glauben mag. Politiker wollen wiedergewählt werden. Dafür müssen sie ihren potenziellen Wählern auch einen Grund bieten. Der Erhalt einer Musik/Kulturstätte kann ein solcher Grund sein.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Was ist daran so schlimm, dass der neue Eigentümer/Käufer der "Hütte" damit Gewinn erzielen möchte?


    Warum soll er (kostengünstige) Kulturförderung betreiben?


    Ich mache selbst Musik und lebe davon, dass ich Künstlern meine Dienste anbiete.


    Ich bin aber nicht der Meinung, dass MAN ( sei es Privatperson oder der Staat) den Kunstschaffenden dafür Raum zur Verfügung stellen muss.


    Entweder man begesisert die (zahlungswilligen) Menschen mit seiner Kunst und kann all die anfallenden Kosten dadurch finanzieren oder man man hat die Begabung eben nicht und sollte sich besser überlegen, ob man nicht lieber was anderes tun sollte.


    Mir ging schon damals die Diskussion gegen den Strich, als es darum ging, ob Musikleher Steuern zahlen sollten oder nicht....



    "Ich bin Künstler", " Ich trage zum Erhalt der Kultur bei".


    Na und?


    Deshalb wills du alles kostenfrei haben?


    Ne, mit mir nicht!


    Ich bin selbst Musiker und betreibe die Musik als Hobby. Dieses Hobby kostes mich ähnlich viel Geld wie Modellbau oder Bogenschießen.


    Da kämen solche Gespräche nämlich niemals auf.

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