Lampenfieber - oder doch nicht ?

  • Moin...


    Kurze frage in die runde, wie das bei euch mit lampenfieber ?
    Hintergrund:
    Unserem keyboarder haben sekunden vor dem ersten stück letztens die finger dermaßen gezittert (habe ich vom schlagzeug aus gesehen),
    das ich dachte mit dem stimmt was nicht. Ebenso der basser - habe mal reflektiert und festgestellt das dieses "gen" bei mir vollständig fehlt.
    Is jetzt nicht weiter schlimm, wollte nur mal eure erfahrungen dazu hören, bzw lesen.


    Gruss joerch

    alles granatenquatsch

  • Lampenfieber, Ja das hatte ich neulich: Gospelkonzert vor 400 Leuten, klick im Ohr, Einsätze
    Vom Dirigenten sehen, Noten lesen ..............


    Da ich es aber jetzt schon mehrmals gemacht habe, stellt sich eine gewisse
    Routine ein! Beim ersten Konzert hatte ich auch zitternde Hände. Und da mein Puls
    Hoch war , hatte ich immer die Tendenz schneller zu werden!

  • Ist normal, kenne ich auch, aber es ist nicht immer da. Nur bei manchen Konzerten. Warum gerade bei diesen, weiß ich dann meistens auch nicht. Nach dem ersten Song ist das aber weg.

  • Guten Morgen,


    Lampenfieber hat jeder - mehr oder weniger.


    Es wirkt sich höchst unterschiedlich aus.
    Bei Manchen merkt man es kaum, manche merken es selbst nicht
    und wieder andere bekommen ernsthafte Probleme.
    Leider "therapieren" manche Musikanten das dann mit Mitteln,
    welche die Steuerungsfähigkeit beeinflussen, das geht über kurz
    oder lang dann vollständig den Bach hinunter.


    Für professionelle Musiker ist das Problem auch bekannt und
    es gibt da schon massenhaft Ratschläge von oft zweifelhaften
    Seiten.
    Von pauschalen Tipps halte ich nichts, jeder Jeck ist anders
    und je nach Struktur funktioniert die ein oder andere Methode
    oder eben auch nicht.


    Bei hartnäckigen Fällen würde ich dazu raten, sich ein anderes
    Hobby zu suchen.
    Tatsächlich gibt es Menschen, die einfach nicht für die Bühne
    gemacht sind (und auch umgekehrt).


    Grüße
    Jürgen

  • Au Backe, diesen Thread les ich lieber nicht kurz vor meinem ersten gig. Das ist dann ungefähr so, wie einen Flugzeug-Katastrophen-Film vor einer Flugreise zu schauen :S
    Hoffentlich kommen noch mehr Beiträge mit „das vergeht spätestens bei der ersten Nummer“ :D
    Sowas wie den letzten Satz von Jürgen will ich lieber nicht lesen :|

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Mahlzeit!


    Ganz ruhig!
    Gerade ich bin ein Adrenalin-Junkie und liebe Lampenfieber.
    Das ist wie ... nun ja, also ... schön.


    Und danach lauscht man den kaputten Stöcken, wie sie im
    Lager- oder Kaminfeuer knistern und trinkt einen Tee.


    Ansonsten: ich habe für den geschilderten Fall einen Flug-
    simulator, damit kann ich jede Katastrophe simulieren,
    ich erinnere mich noch an die Landung in Nizza, wo ich
    (weil Pilot und Co-Pilot eine Fischvergiftung hatten) die
    737 schnellstmöglich herunterbekommen musste.
    Nach 1 km stand das Ding (soll noch mal einer sagen, die Landebahnen
    wären dort so kurz).
    Ok, die Bugräder waren gebrochen und dem ein oder
    anderen bestimmt etwas flau, aber alle halbheil gelandet.


    Zurück zur Bühne:
    der erste Gig ist genauso katastrophal wie alle anderen danach auch.
    Man gewöhnt sich an den Irrsinn.
    Und das Publikum bekommt von all den Verwicklungen meist nichts mit.


    Ich hatte mal meinen Teppich vergessen und ganz früher hatte ich gar
    keinen dabei.
    Auch schön war die Irrfahrt im Odenwald, wo wie völlig verspätet kamen,
    aber nicht die Letzten waren und vor allem kam der Veranstalter noch
    später (der hatte Stau auf der Autobahn).
    Von einem Professionellen habe ich mal gehört, dass der wo auftrat, wo
    keiner kam. Man frug sich dann, wer eigentlich die Werbung gemacht
    hatte und erfuhr, dass es niemand war.
    Da waren wir damals mit drei Gästen im Jugendzentrum noch bestens
    bedient.


    Grüße
    Jürgen

  • Moin, persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass Bewegung die negativen Symptome gut abbaut. Das scheint mir vorteilhaft am Drumset.


    Das Adrenalin ist ja letztlich dazu da, schneller flüchten zu können.


    Muss man ruhig da bleiben, die Muskeln wollen aber Bewegung, ist das mit Angst (nicht Lampenfieber) ein Problem.


    Wenn man beim Bolero die kl. Trommel vor sich hat, ist Zittern ganz sicher doof. Am Horn still sitzen und über mehrere Takte einen einsamen Halteton zu spielen, ist mit starker Aufregung auch doof. Aber ganz ohne "Bühnenspannung" ist es und klingt's langweilig. Deshalb wird auch gern zwischen Lampenfieber und Angst unterschieden.


    Um im Lampenfieberbereich zu bleiben, hilft mir nur, mich regelmäßig zu fürchten, es zu trainieren, Soli nicht zu vermeiden (wie auch), um innerlich festzustellen, dass es trotzdem geht. Es gab auch mal einen Solobläser bei den Berliner Philharmonikern, der angeblich, und sei es mit dem Pförtner, immer vorm Konzert einen Streit vom Zaun gebrochen hat, vermutlich, um den ärgsten Adrenalinausstoß hinter sich zu haben. Wie oben schon steht, jeder hat so seine Methode. Die letztgenannte soll nicht beispielhaft sein.


    Leider kenne ich einige sehr empathische, sensible Musiker, die ebenso musikalisch wie aufgeregt sind und darunter bis zur Berufsunfähigkeit leiden. Und musikalische Stoffel, denen Aufregung genauso unbekannt ist, wie Musikalität (eine Regel möchte/kann ich daraus aber nicht ableiten).


    Grüße, Hörnix

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