Ultraleise Bassdrum für Wohnzimmerset - Silent Stroke?

  • Hey zusammen!


    Ich bastle zur Zeit an einem leisen Mietswohnungsset. Dabei bin ich nach längerer Recherche hier auf die Silent Stroke Felle von Remo gestoßen.
    Bei der alten Snare die ich mit ihnen bestückt habe funktioniert das wirklich einwandfrei - man kann sich problemlos unterhalten ohne gegen die Snare anschreien zu müssen.
    Kombiniert mit den Zildjan L80 ist das bislang ne feine Sache ohne auf Gummi klopfen zu müssen.


    Nun muss eine Bassdrum - oder Alternative her. Natürlich kam mir gleich in den Sinn eine einfache (günstige) Bassdrum zu kaufen und mit einem Silentstroke zu bespannen. Dabei denke ich an eine kleine Größe - da Ton kaum vorhanden sein wird durch das Fell und Platz dabei ja auch keine unwesentliche Rolle spielt.. richtig?
    Ich hab gelesen das einige hier sich bereits auf diese Weise ein Wohnzimmerkit zusammengestellt haben. Doch ich kann nicht ganz raus lesen wie es um die Lautstärke der Bass steht.
    Vielleicht kann hier jemand berichten? Und auch etwas zum Trittschall durch das Pedal verraten, wird durch das Mesh nicht nur der Sound allgemein sondern auch die Anschlagslautstärke verringert? Klar wird Trittschall weiter da sein, ist er denn im Vergleich zu einer E- Gummibassdrum leiser?
    Und noch die Frage nach der Alternative zu einer kleinen Bass. Ist es durch das Mesh nicht schon fast egal und es täte auch eine umgewandelte Floortom?


    Vielen lieben Dank bereits im Voraus!
    LG Baumhaus 8)

  • Hallo Baumhaus,


    ein paar Erfahrungswerte zu Deinen Fragen: Ich habe mit E-Drums angefangen und nun meine Liebe für die A-Kits entdeckt ;)


    Eine leise BassDrum ist so eine halboffene vom Tama Cocktail Jam Kit .


    Im Foto steht 'ne Flasche drin, ich lege da ein Handtuch rein, um Dröhnen zu dämpfen. Ist schon sehr leise ...


    Zum Pedal und BassDrum. Am E-Drum habe/hatte ich ein Mesh-Head. Dessen Geräusch an sich war vernachlässigbar. Hab's direkt nicht gemessen, aber das waren 70 dB oder weniger. Ein lauter abgespielter Song ist da lauter. Solche Lautstärken sind durch Türenschließen und Wände in der Regel wenig störend (liegt aber am Haus).


    Das Problem an der BD war, dass ich relativ hart treten musste - Trigger Settings haben da nicht so viel verändert. Als Folge vibrierte mein Stahlbetonboden, der als Decke im Zimmer darunter stolze 84 dB bei 34 Hz brachte: Also störender als störend. Ob Du ähnliche Verhältnisse hast oder nicht, hörst Du durch Aufstampfen auf dem Boden. Was Du dann hörst, hören Deine Nachbarn dann auch, vergleichbar im Klang, in der Lautstärke insbesondere über und unter Dir ebenfalls ähnlich (stelle Dir einfach diese Böden als verkoppelte Lautsprechermembrane vor, dann bist Du recht nahe an den wirklichen Verhältnissen).


    Daher vermute ich, dass Du eine gute Kombination brauchst aus sanfter Fußaktion, auch bei hohen BPM's, und mäßig lauter Fell-Trommel Kombination. Wenn die Meshes für A-drums so ähnlich sind wie für E-drums, dann sirren die nur ein bischen. Wäre dann leise und klänge nicht gut. Wenn Du hier gut arbeitest, ersparst Du Dir Überlegungen und Ausgaben zu Podestlösungen, die meßbar so gut wie nicht wirken (also: 3 - 5 dB Verändern zu leiser ODER lauter sind da immer drin, aber man braucht meistens mehr dB als diese Winzlinge).


    Grüße, Michael


    P.S.: Anbei mein lautstärkeorientiertes Schlagbesteck ;)

  • Danke für Deine ausführliche Antwort!


    Leider sprengt das Cocktailkit ein wenig mein Budget und es lässt sich die BD leider nicht einzeln erwerben. Wäre eher eine Überlegung wert sollten sich der Silent Stroke Versuch für die BD nicht verwirklichen lassen. In Erster Linie sorge ich mich um den Trittschall/Anschlagsschall durch die BD.
    Ich wohne in einer Sandwich Altbauwohnung aus den 1890ern, ganz gewiss ohne Stahlbeton Boden :D . Das Haus ist zwar nicht hellhörig für Geräusche oder Lautstärke jedoch wurde damals noch kein Trittschall verbaut und so kann man Stampfen auf dem alten Parket der oberen Nachbarn durchaus hören.


    Daher stellt sich vor allem die Frage wie heftig der Trittschall bei dem Silent Stroke wäre. Und in wie weit es eine kleine BD auch tun würde, da durch das Silent Stroke Mesh ohnehin weniger Ton entsteht. Für die denen die Felle (noch) nichts sagen hier ein Demo Video:


    https://youtu.be/wNi5vV1BrlI


    LG, Baumhaus 8)


    Link repariert
    mod orange

  • Tja, aus dem Video wird man leider nichts entnehmen können, da man für die Lautstärke keinen Vergleichspunkt hat.


    Daher stellt sich vor allem die Frage wie heftig der Trittschall bei dem Silent Stroke wäre


    Ok, noch ein Anlauf: Vielleicht war es ja noch nicht klar genug.


    Stelle Dir 2 gedachte idealisierte Bassdrums vor: Die erste ( A ) macht im Pedal nichts am Boden UND Krach am BD-Fell. Die zweite ( B ) hat ein unhörbares BD-Fell UND Deine normale Fußaktion, inkl. Pedal.


    Dein wirkliches Schlagzeug kannst Du Dir aus A+B zusammengesetzt denken. Diese Betrachtung ist auch nützlich, um praktische Abschätzungen bei Dir zu machen, siehe unten. (Die Wechselwirkung zwischen Trittstärke und Fellnachgiebigkeit vernachlässige ich einmal, um es überschaubarer zu machen. Ein für Nachbarn hörbarer Einfluss könnte nur dann nennenswert sein, wenn das eine Fell betonartig hart und das andere wie Watte nachgibt: Nur dann ändert sich den zeitliche Trittverlauf Deines Fußes. Abrupt ist laut, weich ist leise. Stichwort: Impulsübertragung (p), Kraft F(t) = dp/dt usw.)


    Dann wird das erste ( A ) Schall durch die Luft zu Deinen Nachbarn befördern, ohne jeglichen Trittschall. Das ist dann wie bei der aufgedrehten Stereoanlage.


    Das zweite ( B ) erzeugt gar keinen Schall und läßt Deinen Boden vibrieren. (Trittschall. Schau Dir einmal an, wieviel Kilogramm da trampeln, wie heftig und wie oft ...) Ein zweiter Weg, Lärm für Deine Nachbarn zu erzeugen.


    Welcher davon dominiert, musst Du ausprobieren (A: Stereoanlage, B: Stampfen). Ich denke aber, Dein Boden gewinnt (ist lauter für die Nachbarn). Du kannst auch anders herum betrachtet fragen: Wenn Du einen gewissen Lärm durch Deinen Fuß erzeugst ( B ) und das Deine (also mehrere) Nachbarn hören, wie laut musst Du dann Deine Stereoanlage aufdrehen (bzw. wie laut kannst Du auf andere Felle schlagen) ( A ), um dasselbe Maß an Gestörtfühlen bei Ihnen zu erzeugen? Da ist möglicherweise Reserve, sprich, das Fell an sich muss vielleicht nicht so leise sein.



    Daher stellt sich vor allem die Frage wie heftig der Trittschall bei dem Silent Stroke wäre.


    Weil wir es jetzt so schön zerlegt haben, muss die Frage lauten: Wieviel Schall (ohne Tritt !) erzeugt das Silent Stroke? Da müsste einmal jemand hier so nett sein, der so ein Fell hat, das mit einem Schalldruckmessgerät nachzumessen (abhängig von Kessel, Reso usw.). Alles andere ist leider Spekulation. Wieviel Deine Tritte machen ( B ), kannst Du sofort mit einem freistehenden Pedal ermitteln, dass vielleicht in ein Kissen oder Schaumstoff haut.


    Als vorläufigen Orientierungspunkt kannst Du wieder Fall A im Zusammenhang mit bisherigen Fellen nehmen: Wie laut kannst Du Deine Stereoanlage aufdrehen UND wie laut ist Dein bisheriges Fell dazu (eigener Hörvergleich)? Dann hast Du einen Anhaltspunkt, wie lohnend ein Silent Stroke möglicherweise / bestenfalls in Deinem Umfeld sein kann.


    Wie gesagt, sobald Du ein Gefühl für A und B bei Dir hast, kannst Du Deinen Aufwand genauer auf das lohnenswerte Ziel ausrichten (sanfter Fuß, säuselndes Fell oder ein mittel-sanfter Fuss an einem mittel-lauten Fell).


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    2 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Also, ich habe die Remo Silent-Stroke zu Übungszwecken auf meinem gesamten Set. Sie sind vergleichbar mit jedem anderen einlagigen Meshhead anderer Hersteller. Sinn war auch bei mir ein wohnungstaugliches Spielen zu erhalten.


    Generell scheint es so, dass die Meshheads ansich keinen wirklichen Sound produzieren, sondern eher reines Anschlags-Geräusch, welches durchaus etwas leiser ist als jenes von Gummimatten auf Becken. "Sound" entsteht viel eher durch die Resonanzfelle, welche dann Tonhöhe, Sustain usw. abbilden.


    Nach einiger Zeit habe ich mal mit meinen sehr netten und toleranten Nachbarn gesprochen. Sie wohnen direkt unter mir und haben das Getrommel laut und deutlich wahrgenommen, obwohl meine Wohnung 2 Etagen hat und ich das Set auf der 2., direkt unter dem Dach aufgebaut hatte. Sprich, Klack-Geräusche und Wummern waren tatsächlich überall im Haus hörbar, davon habe ich mich selbst überzeugt. Ein Problem waren z.B. Rimshots, da diese doch recht laut sind. Das Wummern entsteht durch ordentlich vorhandenen Trittschall.


    Mein Tipp wäre daher: Die Drums ohne Reso-Felle spielen! Gerade bei der BassDrum wird doch noch ordentlich Luft bewegt und bassige Schwingungen generiert. Ich persönlich glaube, dass die Größe vermutlich nicht wirklich entscheidend ist. Allerdings tut ein Schutz vor Trittschall durchaus Not, da Schwingungen vermutlich auch über das Pedal auf den Fußboden übertragen werden ...


    Ich habe jedenfalls daraus meine Konsequenzen gezogen, nämlich nicht in der Wohnung zu Trommeln, sondern in einem kleineren wenig genutzten Raum bei meinem Arbeitgeber. Da störe ich, auch mit Meshheads, wirklich niemanden ... :)

  • Hi!


    Danke für die Antwort! Das hilft auf jeden Fall schon mal meiner Vorstellungskraft auf die Sprünge!


    Trittschallmäßig müsste ich wohl so oder so was tun. Ich sehe du hast sogar mit DoubleBass Pedal gespielt.. das hab ich wenigstens nicht vor 8) .
    Wenigstens scheint ja der Anschlagsschall nicht so laut wie bei einer GummiBD. Was in der Vorstellunbg ja auch irgendwie Sinn macht da das Mesh viel weicher und nachgiebiger ist.
    Versuch macht wohl einfach klug in dem Fall.. so, vielleicht muss ich es einfach probieren. :whistling:

  • Hmmmm, das ist egal ob DoubleBass-Pedal, oder Single-Pedal, was ich jetzt spiele - am Ende geht es um die Schwingungen, die generell offensichtlich beim Pedal-Spielen entstehen können. Ich weiss nicht ob es einen Unterschied macht zwischen BD mit Meshhead oder BD-Practice-Pad. Der Attack könnte beim Meshhead möglicher Weise etwas leiser sein, aber es bleibt die Übertragung auf dem Fußboden ... dagegen würde ich etwas unternehmen. :)

  • Ja da hast du Recht! Dagegen muss man auf jeden Fall etwas unternehmen.
    Ich denke ich werde es mit einem Mesh versuchen..


    Jetzt fehlt eben noch eine möglichst kleine BD, hatte da an die 16" oder 18" (14" Tiefe) Größen gedacht.
    Einzeln scheint es soetwas kaum zu geben, das günstigste (unter 200€) wären in dem Fall die BDs von Fame, die aber leider auch alle ausverkauft zu sein scheinen.
    Im Grunde, für meine Zwecke wäre Fame auch völlig ausgereicht.
    Sonstige kleinere BD gibts nur im Shell Set (z.B. DDrum Flyer, Sonor Martini, PDP New York und eins von Tama - alle zwischen 350€ und 500€), wobei ich hier auch nicht über die 400€ kommen will, auch wenn hier ein ganzes Set (BD, SD, TT, FT) dabei ist. Am Ende ist es eben doch nur ein kleines Drumset das mit den Meshs dem größten Teil seines Klangs beraubt wird 8| ..das ist echt ne Herausforderung.

    Einmal editiert, zuletzt von Baumhaus ()

  • Wie gesagt - ich denke, die BD-Größe ist vermutlich nicht wirklich entscheidend. Auch eine 16er oder 18er BD kann, mit entsprechend gestimmten Fellen, ordentlich Tiefbass produzieren. Das Trittschall-Problem bleibt vermutlich so oder so. Deshalb wäre das nur bedingt eine Hilfe und Du könntest auch z.B. nach einer günstigen 20er BD schauen. Eine Thomann Millenium 20x14 kostet gerade mal 65€ ...
    Es geht ja eigentlich nicht wirklich um einen guten "Sound", sondern vielmehr um eine adäquate Wohnungstaugliche Übungsmöglichkeit, oder?

  • mhm nebenbei spielt der Platzfaktor auch keine unwesentliche Rolle. Wobei sie mit 14" ja tatsächlich nicht tief ist :)


    Was ist von einer umfunktionieren Floortom zu halten?

    Einmal editiert, zuletzt von Baumhaus ()

  • Bin mir nicht sicher ob ich das Problem vollende verstehe aber ich würde folgendes Vorschlagen:


    Drumset generell leise machen: Meshhead auf die BD. SoundOff Matten auf die Toms und Snare (gibt's auch für die BD; ist aber teuer und von mir ungetestet). Dann kannst du noch mit Hotrods spielen. Keine Resos hilft sicher auch noch, ebenso kannst du noch Meshheads unter die SoundOffs spannen.


    Trittschall: Das ganze Set (wahrscheinlich mit Teppich) auf 2 möglichst dicke (wichtiger: schwere) OSB Platten stellen und diese liegen auf ca. 10cm (oder ideal 14cm) dicken Matratzen/Schaumstoff. Damit solltest Du das meiste an Trittschall eigentlich eingefangen haben.

    Drummer bei Bowneck !!! Don't grow up - it's a trap !!!

  • Die Lösung des Problems hast Du geschrieben ;) nämlich das bauen eines gedämpften Drum-Podest, um den Trittschall zu reduzieren.
    Die Größe der BassDrum spielt meiner Meinung nach keine große Rolle, auch mit Meshhead nicht ...


    By the way: Das gilt nicht nur für eine BassDrum nebst Pedal, sondern auch für die HiHat-Maschine! Die tritt man ja auch mal ab und an ... :)

    2 Mal editiert, zuletzt von NoStyle ()

  • Hallo,


    Also, ich habe die Remo Silent-Stroke zu Übungszwecken auf meinem gesamten Set. Sie sind vergleichbar mit jedem anderen einlagigen Meshhead anderer Hersteller. Sinn war auch bei mir ein wohnungstaugliches Spielen zu erhalten.


    So läuft das bei mir auch, wobei ich auf den Auftreffpunkt vom Fußmaschinenschlegel ein Remo Falams Slam montiert habe, ohne so etwas wäre der Abrieb zu hoch, Filzschlegel reiben sich am Gewebe wie Schmirgelpapier ab.


    Klack-Geräusche und Wummern waren tatsächlich überall im Haus hörbar


    Das ist auch schwerlich vermeidbar, ich höre ja auch, wenn die über mir herumhopsen oder wenn früher unten im damaligen Gasthaus Schnitzel geklopft wurden (das ging durchs ganze Haus.


    Das Wummern entsteht durch ordentlich vorhandenen Trittschall.


    So ist es und das ist das, was man am Schwersten weg bekommt.


    Übungsstunden zu nachbarfreundlichen Zeiten oder eben überhaupt eine gute Nachbarschaft helfen mehr als die Diskussion über Zollgrößen.
    Meine Bass Drum hat 24 und das ist gut so.
    Der Rückprall von verschieden großen Trommeln ist enorm. Ich übe nicht auf einem Kinderset und versage dann auf dem richtigen Gerät, umgekehrt läuft das.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Neben SilentStroke (Remo) habe ich noch T-Drum aufgezogen und ddt früher gehabt, es gibt feine Unterschiede, aber das Prinzip ist (bei den einlagigen) gleich.

  • Ich erlaube mir, diesen Gedankenaustausch kurz zu kapern und insbesondere NoStyle und JürgenK eine Frage zu stellen:


    Ich plane in den kommenden Tagen ebenfalls, die Schlagfelle durch Silent Strokes zu ersetzen, um leiser üben zu können. (Trittschall ist nicht das Thema)


    Allerdings möchte ich nach wie vor via Inears gerne "zur Musik" spielen und mich auch am Ton meines Sets und meiner Becken erfreuen.
    Bisher habe ich lediglich ein Bassdrum-Mikro und Overheads in Form eines Zoom H5.


    Meine Hoffnung: Ich erhalte immer noch eine brauchbare Mischung aus Attack und Ton über die Mikros, die ich selbstverständlich sensibler/lauter als bisher auspegeln werden.
    Positionierung: Schulter mit Richtung auf Snare/Bassdrum. 12 und 16er Tom stehen sehr kompakt im Setgefüge.
    Die Becken sind ohnehin sehr dünn (24" um die 2kg, HH 600-800g), die vertragen ein wenig mehr Präsenz zu Lasten der Trommeln und der Musik.


    Mit ist klar: muss man selbst ausprobieren, aber vielleicht hat ja jemand Erfahrung und schreibt so Sachen wie: "ich habe mir noch ein (z-B. Großmembran-Kondensator)-Mikro unter unter die Snare gestellt, um den Ton der Resofelle und den BD-Attack zu erfassen...ist klasse...."


    Danke und Gruß
    C

  • Hallo,


    zum Exkurs:
    ich habe das mit dem Mikrofonieren schon probiert, mir hat es nicht so richtig gefallen.
    Das Anschlagsgeräusch kann das Gehirn zwar ausfiltern (sich dran gewöhnen), die Mikrofone
    können das nicht. Folglich hatte ich die Mikrofone an die Resonanzfelle gesetzt, wo es ein
    bisschen Ton gibt. Klingt recht unnatürlich, ich sehe da keinen Sinn darin, das ist dann
    schon wie E-Drums und die halte zum Üben für unsinnig.
    Über Overhead oder diverse Techniken über Raummikrofone bekommt man keinen vernünftigen
    Klang, den jemand hören will. Wenn überhaupt, macht nur close miking Sinn.
    Mit ungedämpften Becken hätte ich ohnehin Bedenken, dass selbige zu laut im Mix sein würden.


    Auf der Snare-Drum habe ich kein Gewebefell, sondern eine Gummimatte ("Gladstone"), das klingt
    fetter und runder, beim Gewebefell scheppert und zirpt das ziemlich, so klingt es extrem fett.


    Die Bass Drum knallt dank dem Falams Slam ziemlich, bei Innenmikrofonierung oder solcher nahe
    am Resonanzfell bekommt man einen Klang, der halt nicht toll ist, aber zumindest wie eine billige
    Bass Drum modern-fett ohne Charakter daher kommt.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Auf meinen Becken liegen diese Neoprenmatten (hießen früher "HQ", laufen jetzt unter "Evans" "Sound off", zum Üben geeignet, aber nicht für Aufnahmen)

  • Auf die Idee, ein mit Meshheads ausgestattetes Akustik-Drumset zu mikrofonieren, bin ich noch nicht gekommen - folglich fehlt mir da "Real-Live" Erfahrung. Allerdings, wenn ich meinen "Sound" so höre, ist das nur bedingt Vergleichbar mit einem Akustik-Drumsound mit konventionellen Fellen.


    Wie Jürgen K habe ich ein Falams-Slam auf der BD - a) gegen Verschleiß und b) um Soundunterschiede durch verschiedene Beater mehr hörbar zu machen. Für Übungszwecke ist das ganz prima. Meshheads auf der Snare haben die Eigenart, dass z.B. Rimshots nicht wirklich anders klingen als z.B. ein Side-Stick, oder ein Schlag nur auf dem Spannreifen. Hier fehlen deutlich die Möglichkeiten unterschiedliche Sounds durch diverse Anschlagstechniken umzusetzen. Zum Üben reicht mir das - zu mehr leider nicht.
    Auch bei den Becken handhabe ich das wie Jürgen: Gummi-Matten wie die Evans Sound-Off´s.

    Es bleibt die Tatsache, das Meshheads keinen eigenen Sound produzieren (ausser Anschlagsgeräusch), sondern nur die Reso-Felle etwas zum Schwingen anregen. Das auch deutlich weniger als mit üblichen Schlagfellen. Ob da ein mikrofonierwürdiger Klang entsteht, wage ich etwas zu bezweifeln - und Jürgen´s Erfahrung scheint das zu bestätigtigen ...


    Ich kann mich nur wiederholen: Zum reinen Üben sind Dinge wie Meshheads oder Gummimatten voll in Ordnung, ein brauchbarer Sound entsteht aber nicht wirklich. Die Lautstärke kann noch durch Demontage der Reso-Felle reduziert werden. Besonders bei großen Toms oder generell BassDrums verhindert das zusätzliches tiefbassiges Wummern. Nur dann ist der Sound nahezu komplett tot. Ein mögliches Problem bleibt das laute Klacken bei Rimshots. Ein weiteres, vielleicht sogar größeres Problem ist der Trittschall. Ohne dämpftendem Podest ist dem nicht beizukommen - zumindest bei Etagenwohnungen. Die einzige Alternative wäre ein Kellerraum, den man sich entsprechend einrichten und nutzen könnte. Hier dürfte sich Schalldruck jeder Art, oder Trittschall, am wenigsten auf Fußböden und Wänden übertragen.
    Und ja - vielleicht auch mal mit den Nachbarn sprechen. Es gibt sicher Möglichkeiten sich auf Übungszeiten zu einigen. Nette Menschen informieren in der Regel ja auch, wenn mal z.B. gefeiert wird und es lauter als üblich werden könnte! :)

    4 Mal editiert, zuletzt von NoStyle ()

  • Hallo,ich benutze auf Snare und Bass seit zwei Jahren die Silent Strokes im Wohnzimmer allerdings im Erdgeschoss (somit keiner unter mir ) und bin damit recht zufrieden.Es kommt doch darauf an "wie" ich damit umgehe.Nachmittags rudiments mit Sticks,Abends Besen oder Broomsticks und damit kann ich auch Nachts um 3 noch Drum'nBass Drive begleiten. Ich spiele die Bassdrum mit grossem alten Sonor Filzschlägel ,der sich nach zwei Jahren schon abgefrâst hat aber auf der Seite sicher noch 6 oder mehr Monate macht und dann drehe ich ihn einfach.Auf ein patch habe ich aus Lautstârke gründen bewust verzichtet.In der Snare liegt ein zusammen gefaltetes Spültuch.Seit ein paar Tagen versuche ich auch Toms,die aber entweder nicht klingen oder zu laut sind,vermutlich durch die tiefe.Immo klingen sie halt bescheiden,aber ich kann Stickings ausprobieren.Und es gibt ja auch noch Mallets.lg Norbert
    PS: Ultraleise wird das nie sein.

    Einmal editiert, zuletzt von dideldidel ()

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