Ein wichtiger Punkt wird hier immer vernachlässigt: die OPTIK 😜
Und zwar vom Hocker aus, das Gefühl.
Natürlich kann man irgendwie die Basics auch auf einem iiihhdrum erlernen, Koordination und so. Das geht genauso wie auf Töpfen oder totgedämpften echten Trommeln und Lochbecken.
Ein Punkt, den Nick auch erwähnt hat: mit Unterstützung von Leuten, die sich mit dem ganzen Technikklump auskennen, verliert man vielleiiiiicht weniger die Motivation, aber ich bleibe dabei, ich kenn halt inzwischen einige, die wieder aufgehört haben, weils ihnen (aus welchen Gründen auch immer) auf einem edrum keinen Spaß mehr gemacht hat. Weil sie vermutlich auch eher so ein 500€ Ding hatten.
Ich hab alleine in meinem ganz engen Freundeskreis 3 Leute, die wegen edrum aufgehört haben.
Zwei davon hatten sogar eines mit meshheads und nicht nur so ein gummipaddings.
Ein echtes Schlagzeug schaut halt auch aus wie ein Schlagzeug, ein edrum eher nur entfernt. Jaaa, ich weiß, es gibt auch schon welche mit Kesseloptik, aber welcher Anfänger leistet sich so ein teures Ding? Und die Becken sind ja auch wieder keine schimmernden schönen Teller.
Es mag oberflächlich klingen, aber es macht schon Spaß, wenn man an einem optisch ansprechenden Gerät sitzt.
Ich persönlich find die soundfrage auch nur sekundär, oder noch weniger wichtig. Am Beginn, als Anfänger, wenn man mit seinen 4 Extremitäten kämpft. Im Grunde muss es da weder ein echtes Schlagzeug noch ein edrum sein. Es reichen practice pads oder Kochtöpfe (nur als Beispiele, es gibt unendlich viele Dinge auf die man klopfen kann). Und natürlich hihatmaschine und kickpedal.
Dass man mit einem edrum quasi fast echten Schlagzeugsound machen kann, is MIR am Anfang (und immer noch) zb. völlig blunzn gewesen. Das hilft mir nix, wenn mir sprichwörtlich das Kotzen kommt, wenn ich mich hinter das Ding setz. Es gibt mir einfach nicht das Gefühl, das ich hab, hinter einem echten Schlagzeug zu sitzen. Schwer zu beschreiben, was ich meine. Es fühlt sich für mich irgendwie jämmerlich an hinter einem edrum. Vielleicht bin ich mit diesem Gefühl die einzige, aber vielleicht auch nicht, warum sonst haben die anderen, die ich kenne, aufgehört, „weils keinen Spaß machte am edrum“.
Es kommen so viele Anfänger daher mit „eigentlich hätte ich natürlich am liebsten ein A-Set, aber geht halt nicht, weil zu laut“. Ich hab zwar keine hieb- und stichfeste Statistik zur Hand, aber ich wette, 95% aller Leute, die mit einem edrum anfangen, tun das NUR aus Kompromiss. Die wenigsten wollen eigentlich eines, es ist immer nur so ein „muss ich halt, wegen Lärm“.
Und in diesem Satz schwingt ja schon der erste Frust mit, noch bevor sie eines gekauft haben. Man kann das seufzen direkt hören beim lesen. War auch bei mir selbst so, und meine Augen haben zu glühen begonnen, als ich erfuhr, dass man auch ein echtes Schlagzeug wohnungstauglich machen kann.
Mir ist bewusst, dass mein Text keine sachlichen Argumente gegen edrums beinhaltet, und ich rechne daher mit herablassenden Reaktionen der edrum-Fraktion, die mich sowieso nicht verstehen (will), aber für mich ist die Frage „E oder A“ auch eine sehr emotionale. Und ich steh dazu.