Hihat ist zu nah oder zu weit weg!

  • Hallo erstmal! Ich bin Anfänger und spiele seit wenigen Monaten erst.


    Bei mir ist das Problem aufgetaucht, dass mein linker Fuß/Bein sich recht schnell verkrampft. Beim normalen Herunterdrücken des Pedals;
    das ist aber wirklich anstregend, wenn ich auch mal die Hihat aufmache, und mehr als ein paar Takte. Wenn ich die Hihat so weit wegstelle,
    dass Fuß und Bein in gutem Winkel sind und es sich entspannt drücken lässt, ist die Hihat für meine Arme zu weit weg. Dabei muss ich dann den Arm fast durchstrecken.


    Habe schon versucht einfach den Hocker höherzuschrauben, aber dann ist die Snare wieder zu tief, ich komm mit dem Händen an meine Beine, ... irgendwie ist das nie richtig.


    Kann mir da jemand Tipps geben, wie ich mein Set evtl. von Grund auf nochmal richtig aufbaue? Inzwischen ist vermutlich alles verwurstet.


    Danke!

  • Hallo.


    Mach vielleicht mal ein paar "aussagekräftige" Bilder die zeigen wie du am Set sitzt und stelle ggf. das Problem "nach".


    Solche Probleme hängen von vielen Faktoren ab (Körpergröße, Länge der Gliedmaßen, Sitzhöhe, Anordnung/Schräge der Toms etc.) und da sagt ein Bild manchmal mehr als 1000 Worte.


    Gerade auch weil Begriffe wie "weiter weg", "etwas höher" usw. ohne Bezug schwierig einzuschätzen sind und damit für jeden etwas anderes bedeuten.



    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • In dem Video wird es gut erklärt!


    Ich würde mit dem Hocker anfangen.
    Er sollte so hoch sein, das die Kniegelenke ca 100 Grad haben.
    Also etwas mehr wie 90 Grad.
    dann stelle die Pedale so das die Füße
    etwas vor den Kniegelenken sind.
    Jetzt kannst du dein Set dazubauen!


    Die aktuelle Jojo Meyer DVD ist auch sehr hilfreich für Beinarbeit!
    Ansonsten spiele einen Groove auf dem Ride und trete die Hihat mit 1/4tel und 1/8tel)
    und das ruhig mal 10 Minuten! Muskeln müssen sich auch aufbauen.
    VG diekoh

  • Hi werners,


    Jared von Drumeo zeigt das auch sehr gut: https://www.youtube.com/watch?v=5-QdeS4EYdE .


    Der Trick ist, das Drumset mir und meinem Körper anzupassen und nicht umgekehrt. Die optimale Anordnung für einen selbst ändert sich auch im Laufe der Zeit, wenn Übung, Muskulatur, Routine usw. zunehmen.


    In Kurzform geht der Aufbau (in etwa) so:
    * alles weg, Platz frei machen
    * Hocker platzieren
    * so draufsetzen, dass Deine Beine bequem V-förmig geöffnet sind
    * Höhe so einrichten, dass Oberschenkel in etwa parallel zum Boden sind
    * bequem?
    * wo dann Deine Füße ruhen, sind gute Plätze für die Pedale


    * Snare mittig vor Dich setzen (also, ins V)
    * Arme entspannt hängen lassen (insbesondere die Schultern)
    * hochheben, bis Arme parallel zum Boden sind
    * unter dieser Höhe sollte Deine Snare sein
    * mit Sticks wiederholen, und bei entpannt bodenparallelen Armen und Beinen Höhe und Entfernung der Snare korrigieren
    * kannst Du nun bequem auf der Snare spielen?


    * weißt Du noch, wo Deine Füße nun entspannt ruhen?
    * dort HiHat und Bassdrum(pedal) platzieren und nach Deinen Füssen ausrichten (drehen)
    * HH und BD ausrichten, bis Du bei entpannter Haltung (s.o.) Snare, HH und BD bequem spielen kannst
    * Toms und Becken entsprechend behandeln
    * Alles muss bequem (also mit nahezu keinen ausladenden Bewegung) erreichbar sein (gut, etwas idealisiert gessagt)


    Am Ende sitzt Du entspannt aufrecht (gerader Rücken), stabil (Füße) und kannst alle Spielflächen mit wenig Strecke (also: mit hohem Tempo) erreichen.


    Alle Muskeln und Sehnen sowie Kopf (was will ich?) und Nerven (lass' uns 'mal machen - wer denkt, verliert hier) brauchen Zeit, um sich auf dieses ungewohnte Instrument einzustellen. Nimm Dir die Zeit, über einfache Stücke (langsam, Viertel oder so), steigere langsam. Wenn's irgendwo weh tut oder krampft: aufhören, Pause gönnen. Und nach einiger Zeit wirst Du überrascht sein, warum manche Dinge am Anfang "unmöglich zu spielen" erschienen ; -)


    Nebenbei: Schlagzeug spielen ist Sport. Also Aufwärmen ist nicht nur cool ; -) sondern auch nötig.


    Übrigens: Sport meint dabei nicht nur die Körpermechanik (Muskeln, Knochen, Sehnen, Gelenke ...) sonder auch unseren Kopf: Sehr anschaulich hier: https://www.youtube.com/watch?v=R0JKCYZ8hng . Kommt Zeit, kommt Grooove :rolleyes:


    Grüße,
    Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    Einmal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Hi,
    und auch mal mit der Federspannung der HH experimentieren, wenn möglich.
    Hat bei mir etwas geholfen. Um das Training der Muskulatur kommt man aber dennoch nicht herum.
    Einen für mich guten Aufbau zu finden, hat bei mir sicher zwei Jahre gedauert.


    Gruss

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Abgesehen von den bisherigen Tipps find ich es (bei jedem technischen Thema) immer hilfreich, sich ein paar der ausgefuchsten Profis
    abzugucken, wie die das Entsprechende lösen - vorzugsweise natürlich jene, von denen man weiss (oder alle Anzeichen drauf hindeuten),
    dass sie "technisch ausgecheckt" vorgehen. Vielleicht nicht unbedingt Lars Ulrich :D .
    Interessant auch, sich körperlich unterschiedliche Drummer anzusehen - sagen wir kurze, stämmige wie Chris Coleman, lange Stangen wie
    Benny Greb, tiefhockende wie Gavin Harrison, hochthronende wie Claus Heßler, gemütliche Groovemaschinen wie Steve Gadd, schnelle
    Fritzen wie Matt Garstka, etc pp...!

  • Abgesehen von den bisherigen Tipps find ich es (bei jedem technischen Thema) immer hilfreich, sich ein paar der ausgefuchsten Profis
    abzugucken, wie die das Entsprechende lösen - vorzugsweise natürlich jene, von denen man weiss (oder alle Anzeichen drauf hindeuten),
    dass sie "technisch ausgecheckt" vorgehen. Vielleicht nicht unbedingt Lars Ulrich :D .
    Interessant auch, sich körperlich unterschiedliche Drummer anzusehen - sagen wir kurze, stämmige wie Chris Coleman, lange Stangen wie
    Benny Greb, tiefhockende wie Gavin Harrison, hochthronende wie Claus Heßler, gemütliche Groovemaschinen wie Steve Gadd, schnelle
    Fritzen wie Matt Garstka, etc pp...!


    Tolle Idee :thumbup:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Die Antwort kommt etwas spät, aber danke euren Tipps konnte ich den Aufbau wirklich verbessern und kann nun besser spielen.
    Danke an alle!


    Prima :thumbup:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Nebenbei: Schlagzeug spielen ist Sport. Also Aufwärmen ist nicht nur cool ; -) sondern auch nötig.

    Das ist ein Punkt, den niemand vergessen sollte! Es sieht bei den Profis immer so leicht aus, weil sie das durch jahrelange Arbeit geschafft haben. Die Gefahr einer Sehnenscheidenentzündung ist groß, wenn man gewisse Dinge nicht beachtet und ich kann ein Lied davon singen ;)

    Das muß kesseln!!! :D

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