Vorstellung: Stark gedämptes Inear Monitoring - Low Budget

  • Hallo,
    nachdem ich viel ausprobiert habe, wollte ich mal meine derzeitige Lösung vorstellen mit der ich sehr zufrieden bin.
    Kurz gesagt: ich nutze Handy InEar Kopfhörer und ziehe zusätzlich den Gehörschutz Peltor Optime III darüber.


    Vorab: Ich bin relativ empfindlich was Lautstärke angeht und finde das mein Set an der Drummerposition nicht gut klingt. (Wenn jemand anders am Set spielt und ich Raum stehe, klingt das ganze deutlich besser! - Ja ich weiß, ich könnte noch das Set im Raum umstellen etc. aber darum soll es nicht gehen). Den Sound den ich über die Mikros aufnehme, find ich hingegen ziemlich gut!


    Ich habe mein komplettes Set mikrofoniert und mische mir den Sound über meine UR824 Soundkarte mit Directmonitoring.


    Ich habe folgende Kopfhörer probiert:
    - Vic Firth SIH 1: Relativ unbequem, mittelgute Dämpfung und durchschnittlicher Sound
    - Beyerdynamic DT-770 M: schon relativ lange her, dass ich den getestet habe, aber damit war ich auch nicht wirklich zufrieden. Vor allem von der Dämpfung.
    - AKG K-271 MKII: Den nutz ich eigentlich fürs Edrum. Sound und Sitz ist gut, aber die Dämpfung viel zu gering.


    Also bei allen 3 fand ich die Dämpfung viel zu gering, es war zwar von der Lautstärke her OK, aber um einen für mich guten Sound zu bekommen, musste ich die Kopfhörerlautstärke stark aufdrehen, so dass es dann doch zu laut wurde.


    Zwischenzeitlich hatte ich mir einfach normale InEars (mit denen ich über das Handy Musik höre) ins Ohr gesteckt und darüber noch den Vic Firth. Das war schon deutlich besser, aber auch ziemlich unbequem.


    Jetzt habe ich mir den Peltor Optime III für ca. 18€ gekauft. Darunter habe ich dann meine InEars und bin komplett begeistert. Die Dämpfung ist super gut, da ja der Optime schon stark dämpft und die Inears dämpfen natürlich auch nochtmal, der Sitz des Optime ist viel besser als bei Vic Firth, längeres Tragen ist viel angenehmer. Und jetzt ist der Sound für mich auch richtig richtig gut. Ich kann ein ziemlich leises Level für die Kopfhörer einstellen und habe trotzdem einen guten Sound, da der orignäre schlagzeug Sound so stark gedämpft wird, das auch ein leises Signal für einen ziemlich starken Mikrofonsound ausreicht.


    Wenn jemand also einen "reinen" Mikofonsound bevorzugt, für den ist das sicherlich eine sehr gute Lösung. Ich kann jetzt auf jeden Fall lange und entspannt üben, mit einem, für mich, super guten Sound. Außerdem kann ich je nach Übesituation die Kanäle einstellen, also mal die BD lauter, mal die Snare lauter etc.
    Derzeit benutze ich tatsächlich relative günstige Inears (die bei meinen Handy dabei waren), aber bin damit ziemlich zufrieden. Auf jeden fall zufriedener als mit allen anderen Lösungen. Evtl. wären bessere inears noch eine Alterantive:Zb diese

  • Sehr interessante Möglichkeit, Danke für's Posten! :thumbup:

    Ich hab die SE-215 mit Tannenbäumchen . Perfekt für mich, sowohl im Ü-Raum, als auch live.


    Gruß
    Jens

    Ich hab auch die SE-215 und finde sie vom Sound gut. Aber die Tannenbäumchen passen bei mir gar nicht. Mit Comply Foam geht es, wenn auch nicht optimal vom Sitz her. Ist also leider kein Tipp für jeden.


    Beim Proben benötige ich bisher den direkten Drumsound (fremdes Equipment, nur BD mikrofoniert) und verwende daher doch lieber meine Elacin-Dämpfer plus Monitorbox. Klingt von den Drums einfach besser, dafür der Rest schlechter. Hm, vielleicht einfach 1-2 Mikros mitschleppen ... ?(

  • Moin,


    Sicher kein tipp für jeden, deswegen ja auch der Nachsatz: "Perfekt für mich"
    Ich habe im Ü-Raum auch den Luxus, sämtliche Instrumente (vom Schlagzeug beide BDs und 2x Overhead) inkl. Gesang über einen kleinen Mixer zu bekommen.
    Da kann ich dann schön für mich regeln und den Mix auch gleich spontan mal aufnehmen.
    Live benutze ich den 215 am IPAD als Klickgeber. Das schöne an den Bäumchen ist, dass man sie bei Bedarf etwas rausziehen kann, wenn man mehr Raumsound braucht.


    gruß
    Jens

  • Ich mache das ähnlich:


    - SoundMAGIC E10
    - einstöpseln in meine Elacin Otoplastik (hält nicht bombenfest, aber für zuhause ok)
    - Peltor drüber, wenn ich (fast) nur den Mikroklang hören möchte.


    In Kombination mit der Otoplastik wesentlich basstärker und voluminöser als mit den Stöpseln.
    Der Klang mit dem relativ günstigen Soundmagic (ca. 40 EUR) hat mich weit mehr überzeugt als die üblichen KH-Kandidaten von BD 770xxx oder Sennheiser HDxxx. Ein tendenziell warmer, bei aller Bassstärke erstaunlich neutraler Klang, reicht zwarr nicht an meinen Lieblings-KH mit offener Bauweise heran, aber kam der Abblidung schon am nächsten, während die oben genannten KH in meinen Augen/Ohren zu wenig dämpfen und klanglich...wie gesagt...


    Der Tragekomfort mit Otoplastiken plus KH wird im Zeitverlauf allerdings auch bescheidener, die Conchaform mag da besser sein.

  • Ich kenn das Problem mit den extrem isolierten Kopfhörern
    für Drummer! Vom Sound her find ich da nichts passendes.
    Habe auch den VicFirth, nach 5 Minuten habe ich Ohrenschmerzen,
    vom Druck. deinen Tipp werde ich mal checken!


    Aber ich muss dich warnen:
    Ich war ein In Ear Freak! Toller Sound!
    Aber das Proben mit in Ear verdirbt dein Spiel!
    Man prügelt nur noch, hat keinerlei Dynamik!
    Ich habe es mir wieder komplett abgewöhnt!
    Und find den reinen Akustiksound wieder unschlagbar!
    VG diekoh

  • Wenn Du mit vielen Mikros abnimmst
    kannst Du alles schön abmischen!
    Toms lauter, Snare lauter, Becken leiser!
    Gerade das ist das Problem.
    Es verändert alles.
    Wenn abgenommen dann nur Overhead und Bassdrum!
    So habe ich es gemacht.


    Mitlerweile verwende ich meinen Kopfhörer nur
    noch als Gehörschutz!
    wenn ich zu playalongs spiele verschiebe ich den Kopfhörer leicht
    so das ich die akustischen Drums noch höre.

  • Hallo,


    ich habe auch mal mein Set komplett abgenommen, als ich es konnte,
    allerdings habe ich es dann wieder gelassen (obwohl ich es noch konnte).
    Die Manipulation war mir zu stark, selbst ohne Geschraube an den Knöpfen.
    Beim Üben will ich hören, was passiert und nicht irgendetwas Weichgespültes.
    Für Aufnahmen, Auftritte oder Alleinunterhaltung gilt das natürlich nicht.
    Als Gehörschutz verwende ich Elacin ER-25 oder eben die Kopfhörer
    (Beyerdynamic DT-100), manch Musiker hört auch ohne Gehörschutz nicht
    mehr.


    Grüße
    Jürgen

  • Seh ich anders.


    Ohne Gehörschutz ist das empfinden für den Klang und die Dynamik natürlich am direktesten und unverfälscht. Leider keine praktikable Lösung. Zumindest nicht, wenn einem das Gehör wichtig ist ;)


    Wenn ich nur mit Gehörschutz spiele, ist der Sound durch die Dämpfung, obertonarm, dumpf und nicht gut beurteilbar.
    Durch die Mikros fängt man das imho wieder auf.
    Ob man jetzt nur Bass und Overheads nimmt oder noch mehr Mikros , darüber kann man sicher streiten. Ich denke aber auch das Bass + OVerhead eine gute, "ausreichende" Lösung ist. Ob besser oder nicht, muss dann jeder für sich selbst beurteilen ;).


    " irgendetwas Weichgespültes" kann ich da auch nicht ganz nachvollziehen. Ich find den Sound eigentlich "ehrlich und direkt" - Außer du knallst alles mit Hall, EQ etc. voll ;)

  • Ob nur OH und BD oder das gesamte Set ist, glaube ich, wirklich eine Geschmacksfrage.
    Bei der Dämpfung mit Gehörschutz (ganz extrem mit den Billig-Gummipröppeln) hatte ich immer das Problem, dass ich auf die Becken eingedroschen habe, damit ich irgendwie Obertöne höre.
    - Suboptimal! -
    Ich spiele schon seit 36 Jahren fast ohne längere Pause (mal mehr, mal weniger), und ich spiele beim üben eben immer in einer gewissen Lautstärke. Da merke ich keinen Unterschied ob voll abgenommen oder nicht.
    Durch das In-Ear spiele ich eher immer in meiner Wohlfühllautstärke, da ich ja die anderen Instrumente zur Not wegregeln kann. Ich muss halt nicht gegenantrommeln.


    Wie heißt es so schön:


    "Spiel mal dynamischer!"
    - " Ich kann nicht lauter!"


    Gruß
    Jens

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