Micro für den singenden Schlagzeuger

  • Hallo Gemeinde,


    Ich beginne zu singen... (versuche es zumindest :D )
    ich hab schon ein paar Experimente gemacht und auch ein bisschen Erfahrung gesammelt. Meinen Test hab ich mit einem Shure SM58 gemacht, klanglich alles ok. Was mich aber nicht unerhelblich stört ist die Position bzw. Länge des Mics. Das Mic - egal wo ich es positioniere - stört mich beim spielen. Headset möchte ich keines. Bin aber draufgekommen, dass mich eher die Länge mit Kabel stört als die Position der Kapsel an sich. Nun mein Gedanke: wenn ich das Mic seitlich zu mir kommen lasse, könnte ich ein kurzes Mic positionieren. Dafür würde sich - schonmal rein der optik wegen - das Shure SH55 eignen. Eine parallele Überlegung ist, ein Sennheiser e904 zu verwenden. Was haltet Ihr davon? Hat schon wer ein 904 oder 604 zum singen verwendet? Geht das? Gibt es etwas, was gegen das SH55 spricht? was würdet Ihr empfehlen?


    Vielen Dank!


    Grüße, Charly

  • Also mit dem SM 58 hast Du keine schlechte Wahl getroffen (Habe das 58beta, gefiel mir einen Tick besser). ;) Letztendlich muss das Mic zu Dir und Deiner Stimme passen, das solltest Du die anderen mal testen, ob´s Dir vom Klang her liegt. Einer unsere ehemaligen Gitarristen schwor z.B. auf Beyerdynamic, weil er damit besser klar kam als mit den SMxx von Shure.


    Aber mal abgesehen von den Mikros.... Wäre so ein toller "Riesenbügelmikroständer" eine Alternative für Dich? Sowas wie Kollege Copeland damals bei der Polizei hatte. Könnte vielleicht Dein Positionierungsproblem lösen ;)

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Das mit dem Kabel habe ich vielleicht nicht richtig verstanden. Löst eventuell ein Winkelstecker schon dein Problem? Dann steht das Kabel hinten am Mikro nicht ab.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Wenn du unbedingt kompakt möchtest, würd ich zu nem Shure Beta 56 A raten. Das ist durch die Superniere nicht ganz so breit und sollte bei vernünftiger Positionierung dem FOH Mann recht wenig Stress mit Becken machen. (siehe Foo Fighters, Kings of Leon uvw.)
    Man gewöhnt sich allerdings an ein normales Mikrofon wie ein 58er!
    Hat bei mir ein gutes Jahr gedauert und hab mich so daran gewöhnt, dass es kaum noch ein Unterschied macht ob das Mikro da ist oder nicht.
    Ich habe lange mit SM58 und Schalter gearbeitet, aber da ich meine Vocals recht laut auf dem Ohr habe, war bei jedem Einschalten des Mikros mein In-Ear Sound Scheiße.
    Auch unser FOH Mann musste mit wenig kompression bei mir arbeiten, wenn er nicht ein zusätzlich und schlecht klingendes Overhead wollte! (Mache auch gelegentlich mal Leadvocals beim Trommeln)


    Für mich ist nach viel ausprobieren und mit Abstand das Audix OM7 die beste Lösung geworden. Klingt deutlich besser als 58 und Co, hat ne super enge Hyperniere und nimmt wirklich nur auf was sich innerhalb der ersten paar Centimeter vor dem Mikro auch abspielt.


    Mein persönlicher Tip nach einigen Jahren: Kauf die ein OM7 und suche eine angenehme Positionierung, dann ist dir die Länge vom Mikro absolut schnuppe... Möchtest du dich nicht daran gewöhnen, kauf dir das Beta 56A!

  • Die Positionierung eines "normalen" Gesangsmikrofons ( SM58 ) ist mir früher auch nicht angenehm gewesen. Es ging aber immer irgendwie und so dauerte es ne Weile, bis ich einfach mal Tom-Mics (Shure 56er Modelle) probiert hab. Auf wundersame Weise funktionieren die... Ok, nein - nicht wundersam. Eine Stimme ist kein Tom, aber die nötigen Frequenzen sind damit trotzdem locker übertragbar.


    Inzwischen singe ich nicht mehr selbst hinter dem Set, aber ich Mixe häufiger Bands, bei denen das ein Drummer tut. Mein Favorit für fast alle mittenorientierten Anwendungen ist sowieso das EV ND 468 und das funktioniert vorm Gesicht des Drummers genau so gut, wie an seiner Snare... oder am Amp des Gitarristen. In allen Fällen ist es konstruktionsbedingt auf sehr kleinem Raum anwendbar, da die Kapsel beliebig gedreht werden kann. Klanglich nah am SM58, aber meißt etwas feiner.



    Edit: Achso - die Windgeräusche!
    Was z. B. ein SM58 von einem SM57 unterscheidet, ist, dass bei letzterem niemand in das Mikro hineinatmen sollte und auf harte Plosivlaute wie "P", "T",... verzichten müsste, da der Luftstrom ungehindert auf die Membrane knallen würde ( es wird trotzdem gelegentlich für Gesang verwendet). Das 58er hat im Korb einen Windschutz, der wie ein Poppschutz wirkt. Es ist eine dünne Schicht aus Schaumstoff, die den Wind abbremst. Das macht es zu einem Gesangsmikrofon.
    Ich halte aber grundsätzlich jedes Instrumentenmikrofon auch für gesangsgeeignet, das solch einen Windschutz besitzt. Die meißten modernen Instrumentenmikrofone haben sowas, da man sie auch auf einer luftigen Open Air-Bühne benutzen können soll.

    2 Mal editiert, zuletzt von jalokin ()

  • Moin


    ...es wird trotzdem gelegentlich für Gesang verwendet


    Na, in Livesituationen ist das "gelegentlich" aber schon recht häufig ;)
    Ich nehme das 57er auch zum "mitbrüllen" und finde es wegen der fehlenden Klumpkugel vorne dran, etwas eleganter.
    Dazu kommt, das es im Gegensatz zum 58er nicht so schnell koppelt. Ja ich weis, . . . bzw. weis nicht :huh:
    Also ich weis das die Kapsel gleich ist, aber warum es weniger koppelt nicht, habe schon zwei 58er probiert. Wirklich nur der Korb !? Drauf gesch.... :)
    Aber die letzten 4-5 genannten, sind ja eh nix für Charly weil . . .


    ...dass mich eher die Länge mit Kabel stört als die Position der Kapsel an sich.


    Mal zu deinem Vorschlag SH55.
    Unsere Sängerin hat das als "Kölner Hausmarke" und das ist das Erste was pfeift sobald es etwas lauter wird :D
    Unter Berücksichtigung des eh schon höheren Pegels hinter der Schießbude denke ich, dass das originale SH55 nicht wirklich besser abschneidet.
    Und so 'nen Klotz wollt ich nicht vor der Schnüss haben :huh:

  • Das SM57 taugt ganz hervorragend für Gesang. Die Sängerin in meiner alten Band hat immer eins benutzt. Das klang richtig gut. Bei OpenAir Gigs einen Windschutz drüber und fertig.
    Es gibt sogar eine etwas bekanntere, isländische Sängerin, die gerüchteweise ein ganzes Album nur mit SM57 Mikros aufgenommen hat ;)

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Hallo,


    Vielen Dank schonmal für die vielen Beiträge.
    Nebenbei: wir haben mal experimentiert, als noch kein SM58verfügbar war, mit einem Sennheiser e906. Damit fühlt man sich im Vergleich super unwohl! bei einem harten P kommt ein Vorschlaghammer aus dem Monitor :D - sowas möchte ich unbedingt vermeiden.
    klanglich auf der sicheren Seite wäre ich sicher mit einem SM58 (beta oder nicht..), SM57 hab ich die gleiche Befürchtung wie mit e906, ich muss das ganze für live auslegen und nicht für Studio Umgebung.
    das 56a wäre eine interessante Alternative, die Frage ist, wie es im Vergleich zum 58er klingt? Zumindest könnte man es später - falls es deine schlecht Wahl als Gesangsmic ist, als Tom-mic verwenden =)

  • Ich verwende in der Regel entweder ein Shure beta 56a oder ein Audix OM7 für singende Drummer, funktionieren beide sehr gut....
    das beta 56a ist halt etwas kompakter...
    für leadgesang finde ich das OM7 etwas schöner, aber auch das Shure lässt sich problemlos hindrehen.

  • Soda, zurück vom Laden, es wurde ein Shure SM58beta, ich glaube damit sollte ich glücklich werden - falls sich das mit dem Platz eingewöhnt :D
    Aber da bin ich zuversichtlich, dass das gut wird.
    Audix war leider nicht verfügbar, wäre mir auch eher zu teuer geworden. Die restlichen Bandmitglieder singen auch in Shures, wodurch die Entscheidung auch dahingehend ausgefallen war. Da wir uns selber mischen, machts das sicher einfacher ;)


    Danke für Eure Inputs!

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