Heute mal etwas anders als sonst für mich üblich...
Ein etwas oberflächlicher Abriss – zwar viel Text aber doch eher ein „Bauchgefühl-erster Eindruck-Wannabe-Review“ zu einem Drumset für unter 250.- Euro.
Der lange Text deswegen, da ich vermute, dass manches durchaus auch als erste Info Sinn macht und insbesondere für Rookies hier 2-3 Dinge exemplarisch veranschaulicht werden können. Vielleicht werden auch ein paar „symptomatische Sachverhalte“ oder gar „systematische Schwächen“ im Denkansatz von uns Konsumenten als auch bei den erworbenen Produkten selbst, erkennbar...?
… und außerdem und überhaupt hatte ich nach vielen Monaten mal wieder Lust darauf hier etwas ausführlicher zu schreiben.
Für die erfahreneren/"materialverliebten" Freaks, habe ich mir auch einige Referenz- bzw. Querverweise zu meinem biographisch (seinerzeit nahezu traumatisch erlebten) ersten Drumset von 1979 erlaubt. Dieses kostete ohne jede Inflationsberücksichtigung schon mehr als das doppelte (1075.- DM seinerzeit).
Epilog:
Für ein Funprojekt dreier alter guter Freunde die etwa 1 oder 2 Mal im Jahr in Baden-Württemberg zusammentreffen, suchte ich ein Drumset. Da eine dauerhafte Räumlichkeit für die Nutzung vorhanden ist, war nun die Frage ob ich mir für jene Meetings jeweils Auf- und Abbautransport zumuten will... oder für diese seltenen Treffen ein total billiges Drumset erwerbe und dort dauerhaft platziere, zur Dampfabfuhr unter 3 alten Freunden die keinerlei Musikolympiade betreiben sondern ganz ambitionslos einfach nur beim seltenen freundschaftlichen Zusammentreffen Spaß! haben aber nicht viel Zeit für hin- und herschleppen (Keller) vergeuden wollen.
Die Erfahrung vergangener Jahrzehnte bei manchen streßfreien Funprojekten zeigte, dass immer wenn man garnichts investiert sondern stets alles aus dem Zuhause schon vorhandenen Musikinstrumente-Inventar mitnimmt und irgendwo "in der Ferne" aufbaut... nur wenige Wochen später z.B. genau der dort platzierte Snarestand, Zuhause dringend! benötigt wird ;-). Genau auf diese „Entbehrungsrekrutierung“ von Material oder einzelnen Drumkomponenten bzw. das hin- und her hatte/habe ich keine Lust mehr.
Also war das Ziel:
Ein sehr günstiges/billiges Drumset neu kaufen und direkt vom Versandhändler nach Baden-Württemberg schicken lassen zum selten genutzten Proberaum bei einem der Freunde. Ursprünglich war meine absolute Schmerzgrenze 333.- für ein Drumkit plus Hardware (also mit 2 Cymbalstands, Snarestand, Fußmaschine, Hihat).
Ich fand dann recht schnell online ein Drumset „Banxx Pro Series 2“ von MP für 249.- Euro dass meinen Maximalbetrag sogar noch deutlich unterschritt und scheinbar sogar noch einen Hocker beinhaltete und von den im Onlinekatalog abgebildeten Produktfeatures (scheinbar oder wirklich) etwas mehr bot als alle anderen Sets der Mitbewerber für maximal 333.- Euro. Ich hatte auch trotz mancher Dinge die mir optisch online auffielen, gewisse Zweifel ob wirklich für 249.- Euro das geliefert werden kann, was die Bilder (featuretechnisch) zeigen bzw. suggerieren oder letztlich doch etwas in der Produktion "downgegraded wurde", was dann erst nach dem Auspacken auffällt, im Sinne von etwaigen Abweichungen zu den Online-Produktphotos? Alleine wenn man bedenkt, welche Summe entsteht wenn man für ein Drumbau-Projekt 2 Rims-Clones in 12" und 13" ordert, zusätzlich 2 Tombrackets, eine Bassrosette und eine Doppeltomhalterung für jene sowie vielleicht noch 2 Bassdrumspurs nebst deren Brackets (ähnlich dem Banxx)... Sehr seltsam, wie solch ein Gesamtpreis des Banxx Drumsets möglich sein kann. Fragen über Fragen.
Spätestens nun dachte ich: bei 249.- bietet sich (unabhängig vom Ausgang) eine Vorstellung bzw "Schnelltest" des Sets im Drummerforum an.
Ich hatte noch Markenfelle Zuhause, die etwas angespielt waren (aufgrund eines Produkttestes vor einiger Zeit, aber mit Sicherheit aufgrund ihres guten Zustands noch prinzipiell guten Sound zuließen). Diese wollte ich für dieses Set bzw. meinen "Test" der Bude nutzen. Eigentlich war von mir geplant in Bezug auf die Felle einen Vergleichstest durchzuführen (mitgelieferte Banxx-Felle vs. Markenfelle auf Schlagfellseite). Dazu kam es dann aufgrund erheblicher Zeitverzögerungen beim Aufbau (siehe unten) leider nicht mehr. Es fehlte dann noch das 13“ Maß (just dies hatte ich Zuhause nicht vorrätig), aber da half wundervoll und unbürokratisch ein netter Kollege für diese "Fallvorstellung" im Forum. Vielen Dank! Frank.
Nochmals: die Online-Produktbilder machten dem erfahreneren Auge ersichtlich, dass dieses Set versucht eine (etwas) höhere Wertigkeit zu bieten oder suggerieren als andere Mühlen dieser Preisklasse. Da wurde ich wirklich neugierig, was hier möglich ist, da man normalerweise schnell diverse Ausfälle vermuten würde, miese Flügelschrauben und/oder Gewindeschnitt oder Holzspäne im Kesselinneren etc. insbesondere wenn einige bis viele sonstige „Features“ höherer Preisklassen gelistet werden... denn irgendwo muß der niedrige Preis ja herkommen. Aber das sind vielleicht nur meine Vorurteile und Bauchgefühle noch bevor ich irgend etwas in den Händen hielt.
Zu meinen individuellen Vorurteilen bevor! ich das Set überhaupt in den Händen hatte:
- Ich wollte in jedem Fall eine wirklich überzählige und nie genutzte (hier nur herumstaubende) Fußmaschine aus meinem Archiv (fremden Pedalen im Low-Budget Sektor mißtraue ich immer! - dazu später mehr) mitnehmen, denn eine annähernd funktional irgendwie taugliche Fußmaschine kann aufgrund des niedrigen Preises eigentlich beim Set nicht enthalten sein.
- In jedem Falle neue Schlagfelle einer Markenfirma. Bei einem Set für 249 Euro erwartete ich Felle die noch deutlich unter Remo UT, ja sogar wahrscheinlich auch noch unter UX-Niveau sein würden.
- Tomhalter mit „Kunststoff-Ball“ zur Winkel-Einstellung der L-Stücke können bei diversen Markenherstellern gut funktionieren. Sie tun es bei manchen (no namern) im Alltag leider nicht immer. Insofern hatte ich gewisse Vorbehalte, ob die Tomhalterung bei solch einem Niedrigpreissegment funktional in Ordnung ist oder sich nach wenigen Minuten Drumming, die Toms ihre ehemals eingestellte Position verlassen bzw. Stück für Stück „absinken“ bzw. mehrfach Schrauben nachgezogen werden müssen um „mehr Grip“ herzustellen.
- Gewindeschnitt bzw. Paßgenauigkeit und/oder Funktionalität der Stimmschrauben der Trommeln wie der Flügelschrauben der Drumhardware ist im Low-Budgetbereich otmals ein heikles Thema. Ich ging hier – sollte der worst case eintreten, vor dem Kauf mental auch mal als „Phantasiereise“ vorbeugend vom Schlimmsten aus.
- Womöglich ist die Folie der Kessel an einer oder mehreren Trommeln uneben oder gar wellenhaft aufgebracht? Da ist bei manchen Low-Level Kits mitunter einiges zu sehen bzw. zu erleben.
Es kam zum Erwerb des Drumkits und der Lieferung zum guten Freund nach Baden- Württemberg, dem "Banxx Pro Series 2“ Drumset von MP neu für 249.- Euro!
Geliefert wurden Drumkessel der Maße:
22 x 16 Bass
12 x 9
13 x 10
16 x 16 Toms
14 x 5,5 Snare
MP nennt hier Birke als bei allen Trommeln verbautes Holz (die Kessel sind schwarz foliert).
Hardwaresatz bestehend aus:
1 x Beckenstand doppelstrebig, 2-fach ausziehbar mit 2 Memoryclamps gerade
1 x Beckenstand doppelstrebig, 2 fach ausziehbar plus im Aufnahmenrohr versenkbarem Galgen und memoryclamps
1 x Snarestand doppelstrebig, memoryclamp
1 x Hihatstand doppelstrebig, memoryclamp
1 x Fußmaschine (auf keinem! Produktbild abgebildet, nicht mal millimeterweise erahnbar – verdächtig!)
1 x doppelstrebiger Hocker (auf Produktbild nur vage erahnbar).
Desweiteren dabei:
Doppelstrebige Tomhalterung Kunststoff-“Ball“-Prinzip mit Memoryclamps für beide Hängetoms sowie mit Memoryclamp zur Bassrosette
3 Floortombeine
Stimmschlüssel
ein paar Drumsticks
Bassdrumspannreif Schoner-Sticker
Ein kleines Döschen welches ich sofort (scherzhaft) als Lippenbalsam „empfahl“. Mein erster Eindruck war, er diente zum fetten der Spannschrauben. Später fand ein Freund tatsächlich einen kleinen Zettel wo wohl ein ähnlich lautender Hinweis enthalten war. Den habe ich aber nicht mehr gesehen, der Aufbau war sehr turbulent (dazu unten mehr).
Vielleicht noch an der Kesselhardware erwähnenswert (bedenkt man das Niedrigpreisgefüge):
Die 12“ und 13“ Toms haben eine rims-ähnliche Kopie einer Tomaufhängung,
Die Bassdrumspurs wie deren Aufnahmebrackets sind optisch wie funktional sehr! nah an dem Sonor Bass-Spur System angesiedelt (der Force, Accent etc. Serien). Ein Bild unten offenbart dies. Auch der ein oder andere Drumcustomizer/Drumbauer verwendet konstruktionstechnisch sehr ähnliche spurs - mitunter auch bei deutlich teureren Sets im Portfolio. Holla!
Zum turbulenten Aufbau:
Der in Baden-Württenberg wohnhafte Freund hatte freundlicherweise schon alle Produkte den Lieferkartons entnommen und diese fein säuberlich auf dem Fußoden aufgereiht. Daraufhin hatte ich vor unserem Treffen vollmundig per Email verkündet dass ich das Set in 20 oder 25 Minuten aufbauen kann - wir also nicht viel Zeit für unser Musik-machen verlieren. Das hätte natürlich eine Hochdruckgeschwindigkeit meinerseits erfordert – die ich gerne aufbringen wollte... wenn es nur möglich gewesen wäre... Fellwechsel sollte dann in Pausen während unserer Fun-Session stattfinden. So weit der Plan ... die Theorie
Diese ambitioniert-herbeifabulierte „Geschwindigkeit“ wurde aus diversen Gründen ausgebremst. Ich möchte bei 249,- Euro nicht kleinlich sein ;-), aber vielleicht kann es Rookies einen kleinen Einblick geben, dass alles seinen (persönlichen) Preis hat... irgendwo und irgendwie oder irgendwann (denn Zeit ist auch für viele Menschen ein relevanter Faktor).
1.) Bis auf die Snare, gab es keinen! Kessel an welchem schon irgendein Fell montiert gewesen wäre. Alles andere, also alle 3 Toms und auch die Bass waren komplett vom Endkunden zu befellen.
2.) Die Bassdrumklauen waren trotz sehr einfacher Bauart mit Gummi unterlegt... „waren“ ist leider geschwindelt ;-). Sie waren es nicht. Es lagen 16 kleine „Gummiläppchen“ bei, zu denen ich den 2 Freunden sagte, „kümmert ihr euch bitte um das Anbringen dieser in den Bassklauen, ich ziehe derweil schon mal die Tomfelle auf“.
3.) Bei den Hängetoms machte sich die geringe Länge der Stimmschrauben "etwas" hinderlich bemerkbar. Dazu unten mehr.
Etwa 30 Minuten später stellte ich fest, dass die 2 hilfsbereiten Freunde noch immer nicht alle 16 Klauen mit Gummi bestückt hatten. Was a.) wohl daran lag, dass ich zu viel Wissen vorausgesetzt hatte (mein! Fehler) andererseits die Gummieinlagen wirkten, als seien sie ursprünglich für einen anderen Klauentyp entwickelt worden. Die Passgenauigkeit war kurios bis seltsam bis unmöglich bzw. der Endkunde muß hier nochmal Hand anlegen und viel friemeln und manuell eingreifen (bei uns mit spitzem Schraubenzieher). Da die Zeit aber davonlief konnte und wollte ich nicht pedantisch sein und sagte, „macht es so dass die Gummi-Inlays irgendwie den Kontakt zwischen Metall und Holzspannreif (foliert) verhindern bzw. puffern“. Am Ende sah es ganz gut aus (von außen).
Die Kollegen empfanden es als unmöglich, dass keine Anleitung beigelegt sei. Nicht nur wegen der Klauen und diesen nervigen Gummi-Inlays aber insbesondere wegen jener. Ich verwies darauf, dass es bis heute noch nicht jede Firma so handhabt, eine Anleitung einem Drumset beizulegen, die meisten Hersteller, wenn! sie die Klauen wirklich mit Gummi puffern, jene entweder passgenau! und formstabil beilegen oder schon in der Klaue eingepaßt sind. Also der Endkunde normalerweise diesen Aufriss wie beim Banxx nicht hat.
Ich persönlich verlor neben den vielen Dialogen aufgrund des Drumsets und der ("erzwungenen" ;-)) Aufbau-Mitarbeit, deswegen noch viel weitere Zeit mit "meinen Aufgaben" (Stative Aufbauen und Felle aufziehen), da die Stimmschrauben für die Toms recht kurz waren. Man mußte also an manchen Stellen (je nach Fellauflage) mit reichlich Druck auf die Stimmschraube agieren, so dass diese letzlich in den ersten Windungen der Gewindehülse „griff“. Das war echt nervig! Das ist dann auch weniger eine Frage des lubrifizierens (der Schmierung) sondern simpel der Länge der Stimmschrauben. Fellwechsel macht also mit dem Kit nicht immer Spaß.
Die Stative sind im Handling (wie erwartet) eher lau. Sie erfüllten ihren Zweck, aber die Formgebung der Flügelschrauben wie auch der Gewindeschnitt lassen einen immer noch einmal zusätzlich prüfen, weil man etwas unsicher ist ob der Druck reichte damit alles in Position bleibt (obwohl da ja auch die Memoryclamps helfen). Auch Cymbalschrägstellung oder die Snarekorb-Winkel-Einstellung ist haptisch nicht so prickelnd. Das Handling der Flügelschrauben ist weit entfernt von wohliger Anfass-Haptik weil diese eher dünn sind und gefühlt-subjektiv in die Finger „schneiden“ (sie tun es natürlich nicht wirklich). Das ist vielleicht kleinlich von mir, aber ich faßte keines dieser Stative gerne an.
Hihat-Maschine wie Kickpedal des Banxx verfügen über eine Kette.
- Die Hihat funktioniert. Nicht toll, sondern etwas diffus-behäbig aber sie läuft irgendwie ganz passabel und man stellt nach einiger Zeit einen konstruktiven Gewöhnungsprozess beim Drumming fest, den ich bei dieser Preisklasse nicht erwartet hätte. Es gibt einen kleinen Konstruktions-Design-Kalauer mit dem Metall-"Rundling" auf dem das Bottom-Becken aufliegt, aber das ist nicht weiter tragisch.
Die Fußmaschine läßt leider keine Federspannung unabhängig zur Winkelstellung des Schlegels zu (der Schlegel läßt sich „konsequenterweise“ überhaupt nicht im Winkel verändern... hahaha). Das ist für mich ein Nogo, und ich könnte mir mit etwas Phantasie vorstellen, dass es vielleicht Absicht war die Fußmaschine nicht auf einem Produktphoto zu zeigen. Auch aus anderen optischen Gründen: ihre Säulen nebst Achse die sie aufnehmen sind konstruktionstechnisch sehr niedrig. Dies zusammen mit dem Lilliput-Pedal (beides siehe Photo - Banxx-Pedal rechts im Bild) läßt gewisse Zweifel aufkommen, ob man im Werk in Asien schonmal von „Schuhgrößen jenseits der Größe 39“ gehört hat?
Fairerweise muß ich aber sagen dass diese nicht sooo schlecht läuft wie ich in pessimistischer Grundstimmung beim Ordern des Sets unterstellt hatte. Man kann mit der durchaus trommeln. Sie läuft sehr behäbig (hat 2 Federn – wie diverse low Budget-Pedale aus Fernost, die mitunter viele Anbieter voneinander kopieren bzw, "weiterreichen") aber ist durchaus spielbar. Die Optik bzw. das Konstruktionsprinzip dürfte vielen alten Routiniers durchaus bekannt vorkommen (von „den letzten Seiten“ diverser No-Name-China-Drumprospekte).
Auch sollte spätestens hier gesagt werden, dass mein erstes Drumset 1979 von „Luxor“ für 1075.- DM erworben, wesentlich! schlechtere und/oder instabilere Hardware aufwies und auch im Bereich von Produktparametern wie Funktionalität und Menge der Produktfeatures deutlich zurücklag. Der Langezeittest steht freilich noch aus – in jenem hatte mein damaliges Luxor aber auch schon bei mehreren Ebenen sehr früh versagt bzw. manches war damals schon ab! Werk dysfunktional.
Auch die Holzverarbeitung der Kessel ist sichtbar bis sehr deutlich besser als damals bei meinem Luxor. Ich hatte hier mit schlimmem gerechnet bzw. war eher überrascht dass vieles auf den ersten hastigen Blick recht gut verarbeitet wirkt. Ich konnte aber aufgrund des Zeitdruckes noch nicht allzu kritisch inspizieren. Aber beim Luxor früher hat man auch mit nahezu geschlossenen Augen unzählige Mängel sofort! gesehen. Beim Banxx nicht!
Die schwarze Folie des Sets zeigt keine Wellen. Diesbezüglich haben Kollegen und ich noch vor wenigen Jahren bei Ultra-Low-Budget-Mühlen schon manches gesehen - bereits im Neuzustand. Hier bei meinem Banxx ist diese optisch nicht! zu bemängeln.
Es scheint allerdings so zu sein, dass die (oder manche) Kessel des Banxx nicht deutlich genug unterdimensioniert sind, so dass manche meiner Markenfelle etwas „zu stramm“ aufliegen bzw. nicht wirklich "schwimmend". Das werde ich aber zu einem späterem Zeitpunkt irgendwann nochmal genauer checken.
Von allen Hardwareteilen scheint die Tomhalterung das positiv herausragendste zu sein. Zwar mag ich auch hier die Haptik der Schrauben nicht so wirklich, aber die Tomhalterung gestattet tatsächlich diverse Ebenen der Einstellung da sogar die Tomarme abseits ihrer L-Stücke zusätzlich auch nochmal im Winkel zueinander am Basisteil der Tomhalterung einstellbar sind. Hoppla – bei dem Preis kurios und nüchtern betrachtet: recht gut!
Da bin ich wirklich, ohne jegliche Ironie, positiv überrascht.
Ob das Kunststoff-Ball-System die Toms dauerhaft in Position hält wird die nächste Probe nächstes Jahr zeigen.
Sound:
Aufgrund der Tatsache, dass der viel zu lange Aufbau deutlich mehr Zeit verschlang als ursprünglich geplant und meine Freunde schon sichtlich konsterniert bis gezeichnet waren, bekam jede Trommel von mir nur ca. 15 - 20 Sekunden Tuning. Auf Schlagfellseite der 3 Toms kamen die oben erwähnten Markenfelle zum Einsatz die ich vorsorglich mitgebracht hatte. Die Resofelle blieben die Originalfelle. Die Bass blieb komplett original und für ein Markenschlagfell auf der Snare (das ich dabei hatte) fehlte die Zeit.
Insofern muß ich hier peinlicherweise sehr unvollständig und oberflächlich bleiben und zu einer späteren „Begehung“/Probe 2017 nochmal Infos nachreichen.
Jetzt nur soviel: das 12“ klingt mit Markenschlagfell passabel und wirklich deutlich besser als der Preis suggeriert.
Selbiges würde ich für die Snare sagen, bedenkt man, dass hier sogar noch das original Banxx-Schlagfell aufgezogen war. Dieses Fell machte beim höherstimmen allerdings extremere Geräusche (im Vergleich zu „normalen“ Snarefellen) insofern vermute/unterstelle/rechne ich hier (mit) einen baldigen Ausriß aus dem Trägerreifen, aber die Probe hat es tatsächlich unbeschadet überlebt.
Das 13“ Tom war in 20 Sekunden nicht zu stimmen. Es klang nicht gut. Die Interaktion zwischen Schlag und Reso war der heikle Knackpunkt.
Selbiges beim 16“. Zusätzlich (kein Rims – somit kein Wunder) war das 16“ auch nochmals lebloser als das 13“. „Bopp-ieehh“ auditiv-sinnbildlich gesprochen für das 16" Standtom
Nicht wirklich schrottig, aber ich vermute die Tuningrange der sehr weich und dünn erscheinenenden Originalfelle auf Resoseite ist doch recht begrenzt und wenn man diese nicht wechseln will, ist deutlich mehr Angleichung und Abstimmung zum Schlagfell erforderlich als 20 Sekunden zulassen.
Die Bass klang in Bezug auf das Frontfell furchtbar. Dieses Fell mit Luftloch war ab Werk mit unzähligen Falten übersäht (typisches Phänomen diverser ultra-billig-Felle bei Kicks) und da ich keinen größeren Dämmstoff dabei hatte um Schlag und Resonanzfell gleichzeitig etwas zu dämmen, schwang das Reso absolut penetrant in misratener Stimmung bei jedem Kick-Tritt mit. "Ja, so klingt es wenn Anfänger ein Drumset nicht stimmen können" Ich kann stimmen, aber die Zeitarmut in Verbindung mit dem faltigen Fell ließ gestern akustisch nur „das Grauen“ zu.
Ich bin aber zuversichtlich: die Bass hat mehr Potential wenn entweder Zeit für das Stimmen ist (also die vielen Falten herausstimmen OHNE! dieses Ultra-hoch zu stimmen) und! Ein klein wenig Dämmung am Resofell anliegt. Sicher rächte sich auch zusätzlich, dass ich kein höherwertiges US-Markenfell als Schlagfell dabei hatte. Ein besseres Schlagfell und ein besser gestimmtes Reso und etwas mehr Dämpfung dürfte den Sound der Kick womöglich woanders hinbringen.
Gleichwohl gegenwärtig ist dies noch (reine) Spekulation meinerseits... auch ob ich das 13" Tom und erstrecht das 16" Tom auf die bessere Klangebene des 12" Toms (das bislang wirklich am akzeptabelsten klingt) hinbekomme... das wird das Jahr 2017 zeigen. Oder Kollegen, sollten sie das Set kennen, können vielleicht vorher über ihre Erfahrungen berichten.
Eine vielleicht nicht ganz unwichtige Fragestellung:
Kann solch eine Konfiguration inklusive Konzeption und Produktion in Asien, wirklich unter ausreichender Berücksichtigung von Arbeitsplatz- und umweltrelevanten Faktoren für 249.- Euro nach Europa verschifft und bis zum Endkunden gebracht werden? Es wurde tatsächlich das geliefert, was die Produktbilder zeigten. Es ist vielleicht garnicht sooo erstaunlich, dass noch beim Aufbau beide Freunde von mir das aussprachen was ich so oder zumindest ähnlich dachte: „Ist das durch Kinderarbeit entstanden?“ „Wie kann so ein Preis möglich sein?“ etc. Ich bin aber auch nicht ganz sicher, ob dieses Set vorher mal teurer angeboten wurde und nun reduziert war zum "Raushau-Preis... Es war ein „Deal“ Pictogram im Online-Shop eingeblendet... das heißt für mich aber erstmal garnichts, aber vielleicht war es tatsächlich ehemals teurer? Trotzdem erscheint mir wie den 2 Freunden solch ein Preis eigentlich unvorstellbar/unrealisierbar.
viele edits: mainly Rechtschreibung und eine handvoll ergänzende Wörter und bei den letzten Edits heute noch ein paar dutzend Buchstabendreher ausgemerzt, dazwischen viel Sport und tausend andere Dinge die mich fahrig und senil werden lassen und blind für die eigenen Rechtschreibfehler