HiHat-Maschine

Bevor du eine neue Hihat kaufst, hast du schon mal daran gedacht, von heel-down (was du anscheinend spielt, wenn ich deinen Text richtig interpretiere) auf die heel-up Technik zu wechseln? Zudem kannst du bei einer nicht ganz billigen Hihat auch die Zugkrafteinstellung verändern, bei einigen Modellen auch den Trittwinkel. Welches Modell spielst du denn bislang?

Arbeite an deiner Technik, eine neue Hihat wird da wohl kaum etwas verbessern - letztendlich drückst du auch dort nur ne Stange runter..

Naja, Curby, da ist was dran, aber es gibt auch schon Unterschiede z. B. in der (Leicht-)Gängigkeit und den Verstellmöglichkeiten.

Du kannst bei mir gerne ein paar verschiedene Maschinen mal testen Rainer. Ich vermute allerdings eher, dass es evtl. (hauptsächlich) an was anderem liegt, vllt. der Federspannung, Schmierung, einer krummen Stange oder auch deiner Sitzhöhe und -position (z. B. wenn die Maschine sehr dicht steht und dein Unterschenkel waagerecht - leicht nach vorne und das Fußgelenk geht spürbar auf; aber Ferndiagnosen sind schwierig).

Bei einigen HH Modellen (meist jedoch höherpreisig) kannst du den Pedalwinkel einstellen
Ich hatte das bei dem Iron Cobra Modell von Tama und auch der Yamaha HS1200

Zitat von raimic

Zugkraft habe ich schon auf niedrig gestellt, obwohl ich sie immer noch als hoch empfinde.

Dann hilft wahrscheinlich nur ein Modellwechsel oder pfiffige Bastelei (s.u.), wenn du nicht heel-up spielen möchtest.

Zitat

Aber Du sprichst von Trittwinkelverstellung. Wie muss ich mir das vorstellen?

Es gibt einige Modelle, die allerdings nicht günstig sind, bei denen das Pedal vom Winkel, in dem es in der Ausgangsposition liegt, verstellt werden kann. Etwa bei der *hust* sündhaft teuren *hust... 650 Euro... hust* DW MFG Modellpalette. Aber das Bild hier zeigt gut, wie so eine Verstell-Option beispielsweise aussehen kann.

Solche Einstellmöglichkeiten sollen ein möglichst bequemes Spiel ermöglichen, den jeweiligen individuellen Bedürfnissen angepasst. Ob diese Einstellmöglichkeiten bei deinem Leiden aber ausreichen, kann ich nicht einschätzen.

Bei einigen anderen Herstellern als DW gibt es die Option, das Pedal weiter nach vorne oder nach hinten zu verschieben, wenn ich das richtig erinnere. Auch das ändert den Spielwinkel. Jeder Hersteller hat da seine eigenen Vorstellungen, wie das am besten geht. Auch die Federspannungen sind vielseitiger einstellbar. Jedenfalls gibt es die derart genau verstellbaren Modelle nur in den höheren Preisregionen, wenn ich mich nicht irre. Also Tama Iron Cobra, Mapex HF 1000 Falcon, Yamaha HS1200 und wie sie alle heißen.

Ich selber habe 'ne Iron Cobra und eine HS1200, muss aber zugeben, dass ich keine Ahnung habe, wie die Verstellung da vonstatten geht, da ich sowas nie gebraucht habe.

Diese DW Mechanik da oben ließe sich sicherlich auch für deine Maschine nachbauen, nur erfordert das entsprechendes handwerkliches Geschick, passendes Werkzeug und die nötigen Werkstoffe.

Bei Tama und Yamaha stellst du den Pedalwinkel der HH über ein ähnliches System ein, dafür löst du zwei "Stimmschrauben" an der Säule

Richtig, so wie z.B. bei meiner Yamaha HS-1200, siehe Anhang. Einfach die beiden Schrauben lösen, dann fährt die untere Befestigungs-Schiene runter - stufenlos bis ca. 2 cm - und senkt somit den Pedal-Winkel.

"... Wenn ich bei meiner momentanen HiHat z.B. im Viertel mittrete, bekomme ich nach kurzer Zeit Verspannungen im Fußgelenk (Spann) und im Schienbein. Ich vermute es liegt daran, dass ich vor einigen Jahren eine Fraktur des linken Sprunggelenks hatte und jetzt kann ich den Fußballen nur eingeschränkt anheben ... Bei geschlossener HiHat ist der Fuß einfach schon zu sehr angewinkelt und beim Öffnen wohl zu viel ..."

Bei Deinem Problem würde ich folgendes Vorschlagen:
- Die HH-Maschine etwas weiter weg positionieren, damit der Winkel bei maximal angehobem Ballen zum Schienbein nicht zu sehr unter 90° geht.
- Alternativ zwischen Heel-Up und/oder Heel-Down wechseln bzw. bei getretener HiHat mehr und mehr auf Heel-Up umstellen.
- Je nach Gewicht des Top-Cymbals die leichteste Federspannung einstellen.

- Wenn das alles nur bedingt hilft, dann würde ich allerdings über eine neue HH-Maschine nachdenken, bei der man das Footboard absenken kann.

Hi,
die Zugstange hat doch immer einen Anschlag nach oben, wenn man den verändert steht das Pedal waagrechter.
Der Anschlag nach unten sind ja die Becken selbst.
Gruß
Bruzzi

Wenn es nich allzu teuer sein soll: Es gibt von Pearl ein älteres Modell (ca. von 1995) mit Umlenkrolle bei der sich die Kettenlänge und damit der Pedalwinkel einstellen lässt. Bei dieser kann man auch noch die Federstärke sehr leicht einstellen und leichtgängig ist sie auch noch. Hier auf dem Bild ganz links zu sehen: http://img.class.posot.es/en_g…Hat-St-20161104143519.jpg Leider weiß ich die Bezeichnung nicht mehr.
Man kann aber auch einfach den Filz zum Abdämpfen des Anschlages nach oben (siehe Bruzzis Bemerkung) dicker machen. Das erhöht aber die Federvorspannung.

Noch dreierlei Input: Ich war eben gerade trommeln und habe einfach mal das Hihat-Pedal hinten angehoben (bei Maschinen mit den einzusteckenden Metallbügeln unten -und das sind ja viele / die meisten- ist das kein Problem) ... und schon hast du ein flaches Pedal! Einfach unter das Fersenteil ein Stück Holz o. Ä. kleben (doppelseitiges Klebeband z. B.), fertig.
Ich hatte auch mal eine alte Tama Leverglide, da meine ich mich zu erinnern, dass das Pedal auch flacher als bei anderen war (ohne Gewähr).
Oder wenn es etwas aufwändiger sein darf: eine längere Kette einbauen (oder sonstwas geeignetes). Dürfte auch kein Hexenwerk sein.

Ehrlich gesagt, verstehe ich das Problem nicht ganz.
Wenn die Fussplatte zu steil ist, dann mach das Topbecken ein Stückchen weiter oben fest.
Beim drauftreten ist dann das Pedal flacher und aufmachen tu ich die Hihat so weit wie ich es brauche.
LG Trommelmann

Zitat von raimic

Eigentlich habe ich bis jetzt nur diese eine getreten

Ist doch nicht schlimm.

JoergS: Danke für die Ergänzungen.

Die Mapex Amory Hihat hat auch eine Verstellung! Die ganze Hardware Serie ist recht gut für das Geld solltest du dir vllt auch mal anschauen!

Interessanten Artikel bei eBay ansehen http://www.ebay.de/itm/131792595527

Ansonsten ein einfaches Modell und einfach die Kette verlängern um 1-2 Glieder (wie beim Fahrrad) hat sicher noch jemand n Stück Kette rumliegen für dich hier im Forum

Zitat von raimic

Ich habe das mit dem angehobenen Fersebteil probiert. Ist sehr gewöhnungsbedürftig. Eine längere Kette löst das Problem, ich werde mir was einfallen lassen.
Das Topbecken höher macht den Winkel etwas flacher, reicht mir aber nicht ganz. Wenn ich jetzt noch etwas nach unten justieren könnte, wäre ich zufriedener.
Ich werde die Tage mal in Ruhe ein paar Maschinen ausgiebig testen, vielleicht werde ich ja fündig, wenn alles andere auch passt. Bis jetzt habe ich keine
Vergleichsmöglichkeiten, da ich noch nicht so lange spiele. Eigentlich habe ich bis jetzt nur diese eine getreten .

gruß raimic

Verstehe ich nicht. Trommelmann hat doch recht. Wenn Du das Top höher festmachst - also als Abstand zwischen den Hats übertrieben auf z.B. 10 cm einstellst -, müsste die Trittplatte doch am Boden liegen...

Ja, trommelmann´s Vorschlag mit dem höher befestigtem Top-Cymbal, oder Bruzzi´s Vorschlag mit dem Verlängern des unteren Zuganschlags, klingen logisch und wären schnell und günstig erledigt.
Die Frage ist allerdings: Haben die Federn der Maschine eine lineare oder progressive Kennlinie? Bei linear ist der Kraftaufwand bei der Federkomprimierung immer gleich. Ist es progressiv, braucht es immer mehr Kraft, je mehr man die Feder zusammendrückt. Funktioniert ja auch so bei der Federvorspannung. Letzteres wäre ja dann eher ungünstig, da man schon bei geschlossener HiHat fester treten muss, besonders bei Heel-Down. Ist vielleicht aber auch nur ein theoretisches Problem und in der Praxis nicht spürbar ... ?!
Da fände ich eine Verlängerung der Kette z.B. sinnvoller, um das Footboard abzusenken - und ist zudem auch kein diesen Bastel-Akt.

Zitat von NoStyle

Die Frage ist allerdings: Haben die Federn der Maschine eine lineare oder progressive Kennlinie?

Feder haben von Natur aus immer* ein lineares Verhalten. Den entsprechenden Faktor nennt man "Federkonstante".

* Es sei denn, natürlich, man belastet sie so extrem, dass sie sich irreversibel verformt.