Jazzschlagzeug Studium

  • Klar, von Jazzmusik wird man jetzt nicht mega reich!
    Aber mal ehrlich, von Pop/Rockmusik auch nicht, wenn man nicht den Durchbruch schafft!
    Ein guter Jazzmusiker kann genau so gut auch Rock/Pop mitspielen.
    Außerdem kann man mit ner guten Jazzband besser Geld verdienen, wie mit ner Popband!
    Popschlagzeuger gibts wie Sand am Meer, gute Jazzdrummer gibts in Deutschland nur 2 Hände voll. :D
    Und mit Musikschulbetrieb verdient man echt ganz gut!
    Also als Musikschulbetreiber, nicht als 2Tage die Woche Lehrer!
    Wenn man auf gutem Niveau leben kann und zufrieden ist,
    bzw keinerlei Geldprobleme hat und die Zukunft abgesichtert hat,
    ist das eigentlich alles was man braucht!
    Und am Wochenende kann man noch Auftritte spielen! :D


    Kennt jemand die Unis?
    LG Konstantin

    Einmal editiert, zuletzt von k.drums ()

  • gute Jazzdrummer gibts in Deutschland nur 2 Hände voll. :D


    Dann müssen die wohl alle von meiner Uni kommen.


    Du siehst das tatsächlich extrem naiv, die ganze Welt ist voll von guten Drummern, ob Jazz, Metal oder Pop. Das ist in Deutschland nicht anders.
    Von eigener Musik kannst du nie Leben wenn du nicht "den Durchbruch" schaffst.
    Geld mit Jazz verdienen heißt meist Standards auf Hochzeiten zu spielen, aber schön ruhig und gediegen, nix da Kunst machen. Das kann mal ganz schön sein, kann aber auch frustrieren.
    Und doch, Popkonzerte werden in der Regel besser besucht, wie viel in deiner Klasse stehen auf Jazz?
    Wenn du eine eigene Musikschule betreibst wird dich das alle Zeit die du hast kosten, Zeit fürs Gigs am Wochenende ist weg, fürs üben auch. Proben muss man auch. Ob die Musikschule dann auch läuft ist noch eine andere Sache.


    Bau dir da keine naiven Traumschlösser auf, so easy wie man sich das ausmalt kommt es nie (außer man hat unverschämtes Glück).

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • ...gute Jazzdrummer gibts in Deutschland nur 2 Hände voll...


    von was träumst Du denn nachts???


    an jeder Hochschule (in Deutschland, in Europa, weltweit), stehen pro Semster einige noch bessere Jazzdrummer auf der Straße - wenn die Glück haben bekommen die einen Job als Taxifahrer.


    Im Jazzbereich gibts weltweit nicht so wahnsinnig viele, die nur davon leben können, Konzerte zu spielen - etwas mehr Realität wäre da schon hilfreich.
    Auch in Deutschland wird das Geld knapp für Kultur, die Clubs sterben weg wie die Fliegen, Festivals buchen nur noch Topleute, die garantiert Publikum ziehen.


    Wo willst Du spielen? schon gar, wenn Du keinen "Dienstleistungs-Jazz" machen möchtest? Wer, glaubst Du, gibt Dir dafür Geld?

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Lustig, was manche hier schreiben...



    Lern erstmal was gesch...


    Ich hab eine Lehre als Industriemechaniker gemacht. Gut bezahlt mit Aussicht auf einen Guten Job. Der Job an sich war OK. Stellenweise dann auch mit gutem Gehalt. Das aber nachdem die Firma erstmal nicht übernommen hat, Zeitarbeit und am Ende die letzte Firma nach 2 Jahren alle wieder entlassen hat, weil danach eine Festanstellung gesetzlich vorgeschrieben ist.


    Danach hatte ich die Schnauze voll und hab mich auf die Aufnahmeprüfung der Hochschule konzentriert (während ich Arbeitslos war) Ich bin dann 1 Jahr an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen (sehr zu empfehlen) gewesen als Sprungbrett zur Hochschule in München und habe 2 Diplome abgeschlossen.
    Unterrichten tue ich 3 Tage die Woche, Mugge und gebe noch Workshops.


    Alles in allem habe ich vielleicht weniger Geld als jemand, der bei BMW Räder schraubt. Das geht aber einher mit etwas, was mich ausfüllt. Viele Leute verstehen Arbeit immer als etwas, was keinen Spaß macht. Den Spruch „Was machen sie Hauptberuflich“ hab ich auch mal irgendwann gehört. Ich bin recht zufrieden. Aber falls jemand Kapitalist ist, sollte er sich vom Musikerjob distanzieren. Das ist man als erstes aus Leidenschaft und dann muß man schauen, dass das Geld stimmt.


    Das immer weniger Lehrer gesucht werden ist auch eine Mär. In manchen Regionen mag das stimmen, Prozentual steigt aber der Bedarf. Man muß halt dort hingehen, wo man gebraucht wird. Die städtische Musikschule München wird sich in den nächsten 10 Jahren so ziemlich verdoppeln um dem Andrang her zu werden. Die Warteliste von Schülern liegt im dreistelligen Bereich.


    Ich habe damals auch lange überlegt ob ich das machen soll. Es war die richtige Entscheidung. Hey... Ich kann jeden Tag Schlagzeug spielen und werde dafür bezahlt! Und falls jemand mir mit dem tollen Spruch kommt kann ich gut kontern

  • :D ja ich weiss, ich träum zuviel von Musik!
    Aber ich will Musiker werden!


    Was soll ich sonst studieren, klassik, ist nicht mein Ding und Jazz/Pop ist ja der Studiengang!


    Mit dem Unterrichten und dem Führen einer Musikschule mit mehreren Fillialen kommt man gut über die Runden!
    Und am Wochenende hat man viel Zeit für coole Projekt, und man ist sehr unabhängig.
    Außerdem hat man durchbezahlte Ferien.


    Und wenn man mega Glück hat, kann man das auch Nutzen?
    What shells? :D
    Wenn mans gut anstellt, kann man vielleicht auch ein kleines Label aufbauen!


    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
    Mein Vater kam auch aus nicht grad reichen Verhältnissen,
    und niemand hätte ihm abgenommen das er ne Musikschule gründet und es Schafft!


    Die vielen, die nur davon REDEN und NICHTS tun, habens nicht versucht.
    Am Schluss sind die alle nur Neider und neimand ziehts durch!
    Ohne zu versuchen, kann man nichts schaffen!


    LG Konstantin


    > ich ziehs durch!

  • Also so vor dreissig Jahren waren die ganzen Jazzer vs Rock vs Pop Musiker Witze vielleicht noch irgendwie gültig.
    Heute sitzen alle Musiker/Instrumentalisten in einem Boot und die beruflichen Perspektiven sind nicht sonderlich unterschiedlich.
    Zu nem Konzert einer unbekannten Pop/Rockband kommen ähnlich wenige Leute wie zu einem Jazz Konzert.
    Eine "Mittelkkasse" in der Pop/Rockmusik gibt es auch kaum noch. Da gilt auch eher Top oder Flop...
    Und man sollte sich nichts vormachen, grosse Teile der heutigen kommerziellen Musik kommen ohne Musiker und vor allem auch ohne Drummer aus.
    Das wird heute alles mehr oder weniger von Software erledigt.
    Der geneigte Instrumentalist darf dann hier und da noch vielleicht als Live Tour Musiker zu ner überschaubaren Gage mehr oder weniger live zu halbplaybacks spielen und das nur bei entsprechend kommerziell erfolgreichen Acts fpr ne Tour und ein paar Festivalgigs im Sommer...
    Und was Coverbands angeht, darf/sollte man sich auch gerne mal mit Leuten unterhalten, die seit vielen Jahren diese Branche bedienen. Auch dort sind die DJs oder Teil Playback Ensembles, bei denen Instrumentalisten eingespart werden (und nicht selten der Drummer) auf dem Vormarsch.


    Insofern ist der geneigte Jazzmusiker vielleicht gar nicht so viel schlechter dran als der Rock/Pop Musiker, vor allem weil der Drummer im Jazz nicht so schnell durch den Sequenzer/Laptop ersetz wird wie in der Pop Musik...
    Also kann man die Genre Diskussion mehr oder weniger aussen vorlassen. Ich hab schon mit manchen Jazzgigs bessere Gagen erzielt als mit Gigs für nen kommerziellen Act, unglaublich aber war...


    Lange Rede, kurzer Sinn: die Perspektiven für junge Nachwuchsmusiker sind bescheiden.
    Wer das machen will, soll sich 100% reinhängen, da gebe ich Michelchen absolut recht, alles andere ist nämlch Unsinn! Entweder oder, ganz oder gar nicht!
    Wenn er Glück hat, gehört er dann vielleicht irgndwann zu dem erlesenen Teil derer, die ihren Lebensunzerhalt ganz ordentlich mit Musikertätigkeiten bestreiten kann.
    Da ich aber davon ausgehe, dass sich die Gruppe der Musiker im Nebenerwerb noch weiter vergrössern wird, wird auch dies auf Dauer dem Hauptberufler zunehmend Probleme bereiten. Wenn es eins gibt, dann nämlich zu viele Musiker. Ein Bedarf fpr "neue" gibt es jedemfalls nicht...


    Zum Thema Unterricht vertrete ich die Auffassung, dass dies als vermeintliches Standbein vielleicht doch nicht mehr tragen könnte.
    Gründe dafür sind
    1. sinkende Geburtenzahlen und
    2. ein Kulturwandel, in dem wir durch die veränderte Musiklandschaft, Internet, Streaming, DJs, Computermusik derzeit erleben,
    3. auch hier gibt es mehr Nachfrage nach Unterrichtsjobs als Schüler da sind und das ist schon heute so.


    Auf lange Sicht dürfte der unter 2 angesprochene Kulturwandel auch Spuren in der Zahl der potentiellen Interessenten für Instrumentalunterricht hinterlassen. Wer überwiegend Musik hört, in der z.B. gar kein Drumset mehr gespielt wird, verliert vielleicht auch das Interesse, so ein altmodisches Instrument zu lernen und lernt lieber Ableton mit Drummatrix zu bedienen...
    Dabei lasse ich noch aussen vor, dass durch die Veränderung des Schulsystems mit zunehmenden Nachmittagsunterricht und Ganztagsschule sowieso die Möglichkeiten für Instrumentalunterricht für Schüler und überhaupt die Möglichkeit zum Musizieren mit Bands erschwert bis fast unmöglich gemacht wird.
    Alles so Entwicklungen der letzten 10-15 Jahre, wo man noch nicht sicher sagen kann, wo die Reise hin gehen wird. Ich bin da tendenziell skeptisch, weil bislang nicht zu erkennen ist, dass sich durch die derzeitgen Entwicklungen irgendetwas für Musiker verbessert...
    Da sich die Musiklandschaft mittlerweile in einem dramatischen Umgestaltungsprozess befindet, der im grossen Stil Existenzen vernichtet und völlig neue Strukturen schafft, würde ich heute niemandem mehr sagen können, ob man mit Plan xyz noch in 10-20 Jahren eine musikalische Existenz aufbauen/sichern kann.
    Darüber sollte man sich klar sein und wenn man mal die letzten 30 Jahre betrachtet, was alles an Berufen und Tätigkeitsbereichen durch den PC, das Internet vernichtet/völlig über den Haufen geworfen worden sind und wie dramatisch und schnell sich mittlerweile vieles ändert, sind alle Aussagen, so kann man es machen und dann klappt das auch irgendwie, fahrlässig...
    Wenn mir einer vor 15 Jahren gesagt hätte, im Jahre 2016 hören die Leute quasi auf, Musik zu kaufen, und hören Musik nur noch via Streamingservices, zahlen dafür gar nix oder nur ein paar Euro und kriegen fast alles an Musik, was sie haben wollen, hätte ich das auch nicht für möglich gehalten...
    Hätte ich das z.B. vor 30 Jahren gewusst, hätte ich wohl einen anderen Beruf ergriffen...

  • ...Die vielen, die nur davon REDEN und NICHTS tun, habens nicht versucht.
    Am Schluss sind die alle nur Neider und neimand ziehts durch!...


    Schlauberger !
    Ich hab Schlagwerk studiert (allerdings klassisch) UND Maschinenbau - ich bin Gott dankbar, daß ich keine Minute davon abhängig war, von der Musik leben zu müssen.
    Und das, obwohl ich altersmäßig 2-3 gute Jahrzehnte hätte haben können.


    So habe ich "nebenbei" viel und hochklassig Musik gemacht.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Nur mal so eine kurze Zwischenfrage, Konstantin. Ist nicht bös gemeint, aber vom Tippen im Forum her kann man Deine spielerischen Qualitäten ja schlecht einschätzen ;):
    Hast Du mal bei einem Prof oder Dozenten vorgespielt und gefragt, ob´s Talentmäßig für ein Studium reicht oder sowas in der Art oder hast Du Dir das jetzt einfach so in den Kopf gesetzt?


    Allgemeine Frage an alle: Gibt´s eigentlich noch sowas wie Vorspielen für ein Musikstudium?

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Berechtigter Einwand, nicht falsch verstehen, aber ich kenne jetzt niemand in meinem Alter der so spielt wie ich?
    Also ich habe für die Jazzförderung BW, schon vor Dozenten vorgespielt, und wirde angenommen als 1 von 2 von10 oder so.
    Also mein Notenlesen könnte ich noch verbessern! :D
    Früher war ich etwas übefaul, muss ich selbst zugeben, :(
    mittlerweile versuche ich aber jeden Tag 2h zu spielen, das zeigt Wirkung!


    Auf meine Audiodatei in meinem Fred (Konstantins Starclassic Bubinga),
    reagiert leider niemand? Vielleicht könnt ihr eich das ja mal anhören!


    LG Konstantin

  • Du versuchst mittlerweise jeden Tag zwei Stunden zu üben, das ist deutlich zu wenig - meine naive Meinung. Ich spiele jeden Tag drei Stunden Klavier und bin kein Konzertpianist.
    Du musst davon ausgehen, dass deine Konkurrenten jeden Tag vier oder mehr Stunden spielen. Wobei schon Claudio Arrau sagte, man müsse nicht mehr wie drei Stunden üben, sonst wirds mechanisch - wer weiß.

    Einmal editiert, zuletzt von Curby ()

  • Ich kanns ja noch steigern. :D
    Außerdem hab ich noch 4 mal die Woche Bandprobe, da spiel ich auch jeweils 1-2h.


    Mein Lehrer, der wirklich ein genialer Jazzdrummer ist, hat zu seinen Hoch-Zeiten auch nur 3h am Tag geübt.


    LG Konstantin

  • Hallo Konstantin,


    ich höre heute Abend mal rein, geht auf der Arbeit nicht. Komme zwar auch aus der Jazzecke, aber bei mir bekommst Du nur eine Hobbydrummer Meinung, für´s Studium war ich zu faul ;)
    Aber letztendlich ist für Dein Vorhaben egal, ob ich das gut finde oder nicht. Such Dir raus, wer an den Hochschulen Drums unterrichtet und frage mal an, ob Du bei einem von denen mal vorspielen kannst, da Du gerne Musik studieren willst und mal eine Meinung haben willst, ob das Sinn macht. Mehr als nein sagen können die auch nicht ;)


    Ein Claus Hessler oder eine Anika Nilles bieten z.B. auch Skype Lessons an. Und Patrick Metzger unterrichtet auch in Mannheim. Die können Dir bestimmt auch sagen, worauf Du hinarbeiten musst und ob es Sinn und Zweck macht für Dich studieren zu gehen.

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Letztendlich ist auch entscheident, was und wie du übst. Eine Bandprobe wird dich eher weniger auf ein Studium vorbereiten oder deine technischen Fähigkeiten verbessern.
    Und - dafür kriege ich jetzt Haue :D - bin sowieso der Meinung, dass Schlagzeug nicht so komplex wie Orgel oder Klavier ist, also reichen da wohl drei Stunden ;) ...

  • Bitte jetzt keine Diskussion, wie viele Stunden am Tag muss man üben, um xyz...
    Dazu gibt es keine sinnvolle Aussage, weil dies sowieso höchst individuell verschieden ist.
    Manche Leute müssen stundenlang üben, bis sie das eine oder andere meistern, andere lernen das wahnsinnig schnell.
    Nur möglichst viele Stunden am Instrument verbringen, bedeutet erst mal nur, dass man viele Stunden am Instrument verrbracht hat, mehr nicht.
    Wer unterrichtet, sieht tagtäglich, wie unterschiedlich die Menschen sind. Unfruchtbares Land kann man auch durch noch so viel Ackerpflege nicht dazu bringen, riesige Erträge zu erzielen und auf fetter Erde dagegen wächst schon was, wenn man nur kurz mal draufspuckt...


    Und am Ende des Tages spielt eigentlich für eine Musikerkarriere ganz viel anders Zeug noch eine Rolle, Persönlichkeit, das man was in der Musik zu sagen hat, Durchhaltevermögen, social Skills und Fähigkeiten zur Selbstvermarktung, wobei das letztere in der heutigen Zeit (leider) fast das wichtigste zu werden scheint.
    Man betrachte z.B. solche Studiengänge wie den Popstudiengang in Mannheim, der ein typisches Produkt unserer heutigen Zeit ist, in der im Zentrum der Ausbildung das Thema Vermarktung und "wie mache ich Musik, die sich gut verkaufen lässt", steht.
    Das zeigt, worauf es wohl in der heutigen Zeit ankommt (und warum die Musikwelt mittlerweile so ist, wie sie nun mal ist)...
    Also Schluss mit der Romatik, ich muss nur total viel üben und der beste Trommler werden, dann läuft das schon.
    Das ist bestimmt nicht der Schlüssel zum Erfolg,
    Ich zitiere da im er gerne den Studiengangleiter meines Jazzstudienganges, der schon vor über 20 Jahren zu uns Studenten damals sagte:
    "Eins ist sicher, gut sein schadet nicht!"
    er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es durchaus sinnvoll ist, sich um seine spielrischen Fähigkeiten zu bemühen, sich aber im Proberaum einzuschliessen und nur vor sich hinzuüben und darauf zu hoffen, "entdeckt" zu werden, ist müssig...

  • Ausbildung, was soll das bringen, da gehen nur 3 Jahre ins Land!
    Scheitern is keine Option!
    Außerdem werde ich sicher nicht 3 Jahre für ein Hungerlohn knechten,
    Ich bin doch net dumm.
    Und dann die Möglichkeit verpassen... ne danke
    LG Konstantin


    Ich finde diesen Spirit, diese Einstellung wirklich richtig gut. Ich liebe die "Do or Die" Mentalität die dort mitschwingt wirklich sehr weil ich diese auch selber lebe. Die meisten hier werden dir sicher dazu raten eine Ausbildung zu machen oder etwas anderes zu Studieren. Ich sehe das wie folgt:


    Was anderes Studieren: Bloß nicht, immer nur das studieren was einen wirklich interessiert und nicht nach Karrierechancen studieren. Das macht einen 1. super depressiv und 2. gibt es viel zu viele Studenten und Absolventen, die Jobchancen sind also quasi genau so "schlecht" wie wenn du den Bachelor im Taxifahren machst.


    Ausbildung: Eine Lehre gemacht zu haben ist nie verkehrt. Leider ist es nicht mehr der Regelfall übernommen zu werden, viele Firmen sparen Geld dadurch. Trotzdem sieht da der Markt wesentlich besser aus momentan, zumindest hier in meiner Region sind massig Lehrstellen frei und so schlecht ist das ganze dann auch nicht bezahlt. Außerdem lebt es sich stressfreier mit einer soliden Basis (wenn man irgendwas in der Hinterhand hat, eben einen Plan B) ). Also wäre die Zeit warscheinlich schon sehr zäh und nervig für dich. Aber eben auch eine Absicherung.


    Zu deinem eigentlichen Plan: Du suchst dir damit einen unkonventionellen Lebensweg aus, von dem viele Leute nichts halten und es wird immer wieder vorkommen (naja eigentlich ständig), dass Menschen deine Entscheidung anzweifeln und kritisieren (weil sie sich selber sowas niemals trauen würden) damit wirst du Leben und umgehen müssen. Auch nicht zu unterschätzen ist der Druck dem du dich aussetzt wenn du weist, dass alles was du machst an diesem Studium hängt. Eine finanzielle Grundlage wirst du während des Studiums ohne Probleme haben mit ein wenig Unterrichten und Bafög, aber wie schaut es danach aus? Du musst dir auf jeden Fall genau überlegen in welche Richtung es gehen soll. Professioneller Musiker zu sein und gebucht zu werden kann wirklich lukrativ sein. Aber der Weg dahin ist nicht mit deinem Studienabschluss vollendet, das dauert einige Zeit in der du quasi "überbrücken" musst und von Schlagzeugunterricht geben alleine kann man nicht sehr gut leben wie ich von Freunden weis (außer man heißt Benny Greb oder Jost Nickel etc). Trotzdem finde ich solltest du deine Leidenschaft leben und dein Ding machen, wenn man auf seine Träume nicht hinarbeitet wenn man jung ist, werden die sowieso nicht wahr! Fang am Besten schon mal jetzt an dir einen Namen zu machen. Mit 15 kann man doch noch bei "Jugend musiziert" mitmachen oder? Das kommt immer gut.

    Mein Zeug


    Meine Band


    "I'm not something like a talker, I'm a drummer" Michael "Moose" Thomas


    "I am not the best drummer, sue me! Well..just kidding don't sue me I hate paperwork"

  • Ja, da hast du recht!
    Ich hab such jetzt schon genug Neider, aber das motiviert mich nur noch mehr!


    Ausbildung kann man auch machen wenns garnicht geklappt hat, also nie! :D
    Im Fall der Fälle kann man immernoch auf Lahramt umsatteln, aber ich sehe meine Chancen schon in der Musik!


    Jugend Musiziert ist bei uns wohl ehr eine Sache von Sponsorengeldern und Korruotion...
    der Sohn vom Hauptsponsor, der nix drauf hat gewinnt natürlich:D ...
    Ich denke, da hätt ich schon ne Chance...
    ... aber das ist ehr nicht so mein Ding, ich lieber in vielen Workshops mit und spiele in vielen Bands!
    Die Jazzförderung is da kein schlechter Weg!


    LG Konstantin

  • Man muss aber ein gewisses Pensum am Instrument verbringen, wenn man gut spielen will. Auch als Hochbegabter und ich rede jetzt nicht von Selbstvermarktung, sondern nur von der reinen Fähigkeiten am Instrument. Und da reichen "ab und zu zwei Stunden" nicht aus.


    in der Tat sind heute leider andere Dinge wichtiger als die Musik selber. Da kannst du noch so gut sein und niemand will dich hören (oder sehen).


    Bei den asiatischen Pianisten, die die Hochschulen überströmen ist das auch sehr krass. Da spielen alle perfekt Klavier. Da muss man dann durch knappe Kleider etc. Publikum anziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Curby ()

  • Ohne jetzt sonderlich viel Ahnung zu haben von der Profimusikerkariere möchte ich folgendes anmerken:


    Du bist 15, spielst lange Schlagzeug und bist eigenen Aussagen her sher gut! Du Scheinst motiviert zu sein das durchzuziehen UND allem Anschein nach hast du für dein Vorhaben einen sehr guten Background, nämlich einen Vater mit einer funktionierenden Musikschule... Wenn das alles so stimmt würd ich mich auch von niemandem hier entmutigen lassen und vollgas geben!


    Die "neuen" Zeiten mögen den alt eingefahrenen Struckturen in der Musikbranche das fürchten gelehrt haben... aber andersrum tun sich ebensoviele neue Möglichkeiten auf. Ich denke wie oben schon erwähnt ist einer der wichtigsten Faktoren, neben herrausragenden spielerischen Fähigkeiten (die setzte ich jetzt mal vorraus) die Fähigkeit der Selbstvermarktung und (leider nicht erlenbar) Charisma. Ich würde neben dem eigentlichen musizieren grossen Aufwand in diesem Bereich betreiben. Videos, Blogs, Social-Media usw. Zusätzlich würd ich versuchen inovatives zu schaffen (wie es zB die Live Looper machen, oder um bei den Drums zu bleiben Jojo Mayer).... Du bist jung, unverbraucht und hoffentlich voller Ideen, da wird dir schon was einfallen... finde deine Nische und geh dann da mit vollem Herzblut und 1000% rein! Wenn du dann zB mit 20 merkst dass da überhaupt nix geht kannst du immernoch was anderes studieren und dir das Studium mit Unterricht finanzieren... oder kellnern od what ever, so wie es eben hunderttausende auch machen.


    Lange rede kurzer Sinn: Ich, an deiner Stelle, würde mächtig vollgas geben! Wenn du es nicht wenigstens probierst wirst du dich dein ganzes Leben lang ärgern!


    Das alles is jetzt vielleicht nich das sicherste.... aber ganz ehrlich, was is schon sicher! Thema Geld: Ich bin jetzt ein glücklicher Mensch, mit gutem einkommen... war aber mindestens genau so Glücklich und hab sehr viel erlebt mit ganz wenig Geld!

    Von NY Hardcore bis Reggae - Stay open Minded!

  • Außerdem kann man mit ner guten Jazzband besser Geld verdienen, wie mit ner Popband!


    Da liegst du m. E. gehörig daneben.


    Popschlagzeuger gibts wie Sand am Meer, gute Jazzdrummer gibts in Deutschland nur 2 Hände voll.


    Nö, s. o., +1.


    > ich ziehs durch!


    Dein Vater hat ja eine Musikschule, die nach deinen Angaben gut läuft und die du übernehmen möchtest / darfst (hättest du auch schon früher erwähnen können), und du musst dir also über Finanzen nicht allzugroße Gedanken machen. Außerdem käme es dem schon existenten Gewerbe entgegen. Sodenn, hau rein. Allerdings ...


    ich kenne jetzt niemand in meinem Alter der so spielt wie ich? ... ich habe für die Jazzförderung BW, schon vor Dozenten vorgespielt, und wirde angenommen als 1 von 2 von10 ... Auf meine Audiodatei in meinem Fred (Konstantins Starclassic Bubinga), reagiert leider niemand? Vielleicht könnt ihr eich das ja mal anhören!


    Hab ich getan. Und möchte dich zumindest vor dem Irrtum bewahren, dass du Jazz "kannst", weil du Cantaloupe Island halbwegs unfallfrei begleitet hast. Die Nummer ist wirklich kein Maßstab, es sind einige Wackler drin sowie Luft nach oben und ich habe schon viele in deinem Alter gehört, die so und sogar deutlich ausgefeilter spielen. * 2 Stunden am Tag sind übrigens nix für einen ernsthaft ambitionierten Studenten. Aber mach ruhig, mit dem Background sieht das ja ganz gut aus.


    * Das soll nicht demotivierend wirken oder destruktiv sein. Aber das Niveau ist inzwischen dermaßen hoch und es gibt so viele richtig gute, junge Trommler (wo ich mich immer frage, wie man sich das in so kurzer Zeit draufschaffen kann), dass man einen -evtl. mitlesenden- "normalen" Aspiranten (ohne Musikschulenleitung in Aussicht) darauf einstellen und lieber ein paar Traumblasen platzen lassen sollte. Besser als später hart zu landen. Aber wie gesagt, bei dir ist das ja eh eine andere Sache.

  • Hallo,


    hier mal noch was von mir mit Bigband:

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    [/YouTube]


    Bei Bedarf hab ich auch noch mehr Bigband videos!


    LG Konstantin

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