Gestern nacht habe ich auf arte den dritten Teil der Reihe "Sex'n'Pop" gesehen, dieser behandelte die black music. Eine tolle Mischung aus Geschichtsunterricht, Funk, Soul, HipHop und ein paar geilen Livesequenzen (z.B. Isaac Hayes beim Wattstax). Ziemlich informativ und spannend.
Die Sendung wird wiederholt am Samstag, den 31.07. um 17.45h.
Zur Information hier mal der Infotext von der arte-website:
(3): Sexual Healing:
Um keine andere Musikkultur ranken sich so viele Klischees wie um "Black Music". "Sex 'n' Pop" will die Besonderheiten einer Kultur zeigen, die bis heute durchwirkt ist von dem Erbe der Sklavenhaltergesellschaft - eben jener afroamerikanischen Kultur, die die weltweite Popmusik so nachhaltig geprägt hat. Am Beispiel von Tina Turner lässt sich zeigen, was dieses Paradox ausmacht. Es gibt kaum ein Interview, in dem sie nicht als "sexiest perfomerin ever" bezeichnet wird. Ihr wird gehuldigt und sie wird zu Recht bewundert. Ihr steter Schatten ist Ike Turner. Mit "Rocket 88" erschuf er einen der ersten Rock-'n'-Roll-Songs. Und ganze Hollywood-Epen wurden über Tinas und Ikes Ehe geschrieben. Ike wird dargestellt als das Böse im Mann, doch wird die Geschichte strikt personalisiert und der gesellschaftliche Kontext ausgeblendet. Und der heißt alltäglicher Rassismus und ökonomische Ohnmacht. Rapper wie Snoop Dogg spielen mit den ganz realen Zwängen und Abhängigkeiten, denen Schwarze in den USA bis heute ausgesetzt sind, und das macht sie ebenso verhasst wie erfolgreich. Diesen Bogen spannt der dritte Teil von "Sex 'n' Pop". Er erläutert, wie der brutale Sexismus in R&B und Hip-Hop entstand, begibt sich nach Memphis und ins Blues-Delta, wo mit den Blues-Veteranen Sam Carr und Albert Richardson sowie Musikern aus dem Umfeld von James Brown diskutiert wird. In New York lässt "Sex 'n' Pop" Hip-Hop-Legenden wie Kurtis Blow die Zusammenhänge zwischen Sex und Pop vor dem Hintergrund der Situation der Schwarzen in den USA erläutern. Auch schwarze Table-Dancerinnen und Prostituierte werden zum Thema befragt. Schließlich ist keine Figur so omnipräsent im Hip-Hop wie der "Pimp", der Zuhälter. Jene rosa-schwarzen Anzüge, aus denen Elvis Presley sein Image bastelte, wurden von ihnen getragen. Über Pimps und Gangsta befragt "Sex 'n' Pop" auch Luther Campbell, Rapper und bekennender Pornograf. Er berichtet über die sexuellen, kommerziellen und bildungspolitischen Abgründe der US-Gesellschaft, und ihm antwortet, drastisch, emotional und hochreflektiert, die Autorin Jennifer McLune. Mit dem Essays "Hip Hop Betrays Black Women" setzte sie sich an die Spitze des schwarzen Feminismus. "Sex 'n' Pop" zeigt mit ihrer Hilfe auf, was das berühmte Diktum für schwarze Frauen bedeutete und bedeutet: "Wer nichts hat, hat immer noch seinen Körper..."