Millenium MPS-750

  • Hi,


    so langsam finde ich die Diskussion befremdlich und fühle den Impuls aufsteigen, den Trommelhajo zu geben. Bei aller Liebe (einzelner) zu ihren TDxx … meine Ohren signalisieren mir bei Roland stets "Prima Drummachine aus den 90er Jahren … ach ne sündhaft teures E-Drum von 2016?". Kurz gesagt: Mir war schon immer latte, was auf dem Gerät draufsteht - ob Stereokiste oder E-Drum - oder was die Marketingtruppe fabuliert, mir ist wichtig, was heraus kommt. Und ob es nun (mies) gesampleter oder synthetisierter Plastiksound ist, Roland klingt für meine Ohren stets wie eine Beleidigung.


    Ich hatte hingegeben mal die Low-Cost-Version einer Sampling-Bibliothek auf dem Rechner (eine Idee, die ich der hohen Latenz wegen wieder verworfen hab) … DAS war ein brauchbarer und dem Jahre 2016 würdiger Klang. Die Snare- und Tomsounds aus dem Hause Roland bringen, wie schon gesagt, eher nostalgische Gefühle bei mir zum Vorschein ... wie sehr ich meine Roland R8 geliebt hab! Das war noch ein Sound … der eben den 90er Jahren würdig war.


    Gruß
    Hajo K


  • Schwaches Argument. SlotH hat wenigstens eine Quelle für seine Aussage. Du auch?


    Na klar: die Bestätigung von Hajo und meine Ohren. Papier war schon immer geduldig. Wer a posteriori in Sachen Roland-eDrum-Klang Werbungs-Bla wie "SuperNATURAL technology allows each instrument to behave as an acoustic instrument would" als Fakt nimmt, dem kann keiner helfen ;) .

  • Man kann meineserachtens den Roland-Klang für z.B. EDM-Drumming sehr schätzen und schaue sich mal Michael Schack an, der es beweist. Da klingt auf jeden Fall garantiert so einiges besser als bei Millenium und Co.
    Und auch laute Live-Musik kann für's Publikum durchaus sehr gut klargehen, selbst bei nicht-EDM-Styles. Dir sei also Deine Liebe gegönnt - aber findest Du die Snares und die Toms wirklich echt liebenswert, wenn Du standalone-mäßig 'n geilen Drumsound zelebrieren willst? Schon mal z.B. die Toontrack Allaire Toms im Default-Setting (ohne DSP - nur Mics) gehört/gespielt. Liebst Du danach die Roland-Toms immernoch?
    Für mich ist es eine Sache der Erfahrung und des Vergleichs: nachdem man mal Internet hatte, kann man nicht mehr zum Playboy zurück :D !

  • *ggg* schöner Vergleich... wie bei fast allen ist das E-Drum bei mir auch aus der Not raus gebohren... 2 Gitarren, Bass, Sänger mit Keyboard und Laptop und halt die Drums waren sehr viele Mikros im Proberaum ;) Derzeit spielen wir alle per InEar oder Kopfhörer und du hörst draussen höchstens noch einmal den Sänger singen... alles andere geht per DI-Bass, selbstgebaute Gitarren-Isolations-Amps und halt E-Drums direkt ins digitale Mischpult und von da aus zum Ausgang der InEars bzw. zum PC..... Ergebnis: Top-Bandsound, alles hört man wunderbar, kein übersprechen etc.... wie gesagt aus der Not heraus... wäre unser Proberaum 200qm² gross und wir hätten keine Nachbarn würde jeder sicherlich so laut aufdrehen, wie es eben geht und ich hätte nur Paiste Rudes an den Beckenständern hängen... ;) dem ist aber nicht so.... und wenn ich mich wirklich mal verliebt hinsetzt und alleine den Klang einer echten Snare geniessen möchte, ist ein E-Drum sicherlich die falsche Wahl... Ich habe meine individuell zusammgestellten Roland-Modul-Sounds (mit VExpression aufgepimpt) sehr lieb gewonnen und habe auch Superior Drummer 2.... dann müsste ich aber immer zusätzlich zum Modul noch einen PC rumschleppen und so deutlich sind die Unterschiede (die natürlich da sind) im Bandgefüge nicht zu hören..... 8)

    Pearl Vision VSX Champagne Sparkle,
    Paiste Rude, Paiste 2002, Zultan Rockbeat
    Roland TD4, Roland TD12, Superior Drummer 2.0


    A Minor Place

  • Für den aufgeräumten Band-Sound gratuliere ich Dir natürlich und stimme Dir voll zu. Die Tage an denen ich "normale" Bandproben aushalten mußte, sind bei mir, dem e-Drum sei dank, auch lange vorbei. Das ist bzgl. Band überhaupt DAS Argument für eDrums und auch für Digital- oder Isolations-Amps. Es ist echt super, mit 'nem produzierten Bandklang in angenehmer Lautstärke zu musizieren vs diffuse, breiige Proberaumlärmwand, und selbst wenn es Roland-Synth-Drum-Klänge sind, werde ich das bevorzugen. (ich spiele allerdings auch keinen leisen Jazz oder Akustik-Kram). Der Laptop lohnt sich für mich aber schon, denn der Unterschied kann schon gewaltig sein (check mal beispielsweise einige TT-Producer-Presets, dann weißt Du was da in SD2 generell mit Mic-Channels + DSP noch geht)

  • Von wo? Da braucht man nicht viel zu rätseln! Man hört es halt. Das FAQ-Dingens ist doch reiner Werbungs-Quark. Zeig mir mal z.B. einen einzigen Roland-Tom-Sound, der irgendetwas mit seinem akustischen Vorbild zu tun hat. Das ist quellmäßig ein astreiner Synthesizer, und sonst gar nichts ;) .


    Äh nee, Einspruch.


    Ich selber betreibe seit rund 15 Jahren Audio-DSP-Entwicklung, da kann ich beruhigt behaupten, Roland setzt bei den Klängen, die etwas 'natürliches'/'akustisches' nachbilden sollen, ganz normal Samples ein. Die sind für gewöhnlich halt aufbereitet. Zum einen ist Speicherplatz begrenzt und zum anderen soll der Nutzer idealerweise auch nicht ewig auf das Laden eines Presets warten, daher wird gerne am Rohmaterial geschnitten und 'optimiert'. [Dass gutes Sampling mit gutem Ausgangsmaterial und gutem Processing und vielen Velocity Layern eine Schweinearbeit ist, die nur wenige gut und konsistent beherrschen, sei davon einmal ausgeklammert.]
    Schlagworte wie COSM und Supernatural sind wie bei anderen Firmen auch Buzzwords für das Aufbereiten der Rohdaten. Z.B. kann man wenige Velocity Layer im Ausgangsmaterial 'faken', indem man Cossfades bei benachbarten Samples ansetzt , also graduell überblendet. Auch lassen sich die Transienten von der Releasephase trennen und ggf. austauschen, oder man fährt die ersten paar msec durch den Attack bzw. moduliert dies. Pitch Shifting / Resampling geht auch gut bei sowas. Mit etwas Erfahrung und Akribie kann man aus wenigen Samples schon ein bißchen was brauchbares prozessieren.
    Nach meiner Einschätzung ist es momentan immer noch die Kosten für den Content an sich und RAM-Bottlenecks, die Hersteller zu Kompromissen zwingen. Dass dann das Marketing daraus ein blumiges Wort kreiert, um es Anwendern als Vorteil zu verkaufen, ist nicht nur legitim, sondern auch völlig normal. Siehe Lebensmitteleinkauf oder Kosmetik.


    Synthetisiert hingegen ist da nichts. Man kann auf Hardware-DSPs ganz gut Schwingungsvorgänge in 1D simulieren (siehe Yamaha VL-1 bereits in den 90ern), aber 2D-Ausbreitung wie bei einem Fell (z.B. via Waveguide Mesh) geht höchstens auf einem dediziertem FPGA, oder halt nativ auf einem PC/MAC mit aktuellem Prozessor. Been there, done it; es ist nicht trivial. Beim Schlagzeug kommt spätestens durch den Kessel die 3. Dimension ins Spiel, und zusätzlich noch die ganze Interaktion der beteiligten Komponenten. Wer sich ansatzweise mit Systemtheorie auskennt, weiß was ich meine. Das sind hochgradig nichtlineare Systeme, und typische Modellierungstechniken aus der Industrie wie etwa Finite Elemente (z.B. Strömungsmechanik wie beim Schiffsbau oder Luftfahrt) sind nicht echtzeitfähig. Die resultierenden Abstriche in der Komplexität und Systemtiefe führen aber zu erheblich einfacheren Klängen als das was man aus aktuellen Drummodulen durchaus bekommt.
    Der Vorteil ist aber, dass die Spielweise stärker berücksichtigt werden kann, da man keine statischen Samples triggern muss, sondern einen 'Klangkörper' modellieren kann, der lediglich erregt wird und innerhalb seiner Parametrisierung selbsttätig schwingen kann. Da wird sicher in den nächsten Jahren das eine oder andere passieren, aber es dürfte für's erste - aus marktökonomschen Gründen - eine Domäne der Software-Instrumente bleiben.

  • Nenn es alles wissenschaftsromanmäßig, wie Du es willst; Fakt ist, wenn ich eine originale Trommelaufnahme einer Snare oder eines Toms (ein einziges Sample!) (kann durchaus mit billigen Amateurmitteln recorded worden sein) mit der Freeware "SuperDrumFX" von Denis Eismann abfeuere und da den auf Pitchbasis funktionierenden Humanizer etwas bemühe, klingt es im Gegensatz zu Roland trotzdem niemals wie ein Synth-Sound. Man stellt fest, daß man selbst mit billigsten Mittel niemals so unnatürlich klingt wie das teuerste Roland. Wenn es als Quelle tatsächlich recordete Trommeln beim Roland wären, wie kriegt er das nur hin, daß es mit dem Original nicht das Geringste zu tun hat? Das kann man eigentlich nicht schaffen, Bla hin oder Bla her. Wenn man nix an den Ohren hat, checkt man das doch mit nur einer einzigen Vergleichs-Aktion, oder hört jemand Gesundes tatsächlich eine Trommel als Quelle beim Roland? :S

  • und da den auf Pitchbasis funktionierenden Humanizer etwas bemühe, klingt es im Gegensatz zu Roland trotzdem niemals wie ein Synth-Sound.

    und das funktioniert live, während du spielst? .......

    Pearl Vision VSX Champagne Sparkle,
    Paiste Rude, Paiste 2002, Zultan Rockbeat
    Roland TD4, Roland TD12, Superior Drummer 2.0


    A Minor Place

  • Nenn es alles wissenschaftsromanmäßig, wie Du es willst; Fakt ist, wenn ich eine originale Trommelaufnahme einer Snare oder eines Toms (ein einziges Sample!) (kann durchaus mit billigen Amateurmitteln recorded worden sein) mit der Freeware "SuperDrumFX" von Denis Eismann abfeuere und da den auf Pitchbasis funktionierenden Humanizer etwas bemühe, klingt es im Gegensatz zu Roland trotzdem niemals wie ein Synth-Sound. Man stellt fest, daß man selbst mit billigsten Mittel niemals so unnatürlich klingt wie das teuerste Roland. Wenn es als Quelle tatsächlich recordete Trommeln beim Roland wären, wie kriegt er das nur hin, daß es mit dem Original nicht das Geringste zu tun hat? Das kann man eigentlich nicht schaffen, Bla hin oder Bla her. Wenn man nix an den Ohren hat, checkt man das doch mit nur einer einzigen Vergleichs-Aktion, oder hört jemand Gesundes tatsächlich eine Trommel als Quelle beim Roland? :S

    Kein Grund, ausfallend und angreifend zu werden. Ich bin es gewohnt, objektiv und mit analytischer Sorgfalt an solche Dinge heranzugehen (immerhin lebe ich davon). Wenn das nicht erwünscht ist, ok, dann werft Euch weiter unsachliche Argumente an den Kopf und tragt weiter die Mär herum, sie würden die Sounds im Drummodul synthetisch erzeugen.


    P.S.: Ich persönlich mag die meisten Roland-Drumsounds auch überhaupt nicht (mit Ausnahme der analogen Klassiker 606/707/808/909), aber ich ging davon aus, dass dies für eine sachliche Diskussion irrelevant ist.

  • ...werft Euch weiter unsachliche Argumente an den Kopf und tragt weiter die Mär herum, sie würden die Sounds im Drummodul synthetisch erzeugen.


    Mann, von mir aus sind da Samples drin, die einen Synth-Sound beinhalten, aber darum geht es doch gar nicht, manno!
    Tut mir leid, aber bei einer wie schon erwähnt dermaßen "befremdlichen Diskussion" kann man nicht komplett sachlich bleiben, aber echt nichts für ungut und Sorry, falls Du Dich persönlich angegriffen gefühlt hast. :)


    PS: und von mir aus ist es auch eine in einem teuren Studio edle runde Trommel aus Holz oder Metall in der Quelle, die der Roland bis zur Un(k)endlichkeit foltert und einen Synth-Klang draus macht.


    Und übrigens, hatte nicht Trommeltotti mal gesagt (tausendmal), daß man mit Synthese generell niemals einen Tom-Sound stimmig nachbauen kann, weswegen die Roland-Toms nicht funktionieren. Und hatte nicht Trommeltotti schon Ahnung? Ich vermisse ihn richtig - er wird die Hände überm Kopf zusammenschlagen, wenn er das liest. :D


    Und wieso kommt die Diskussion erst jetz auf??? Wurde hier im eDrum-Bereich nicht in der Vergangenheit schon oft von "Synth"-Modul-Klängen vs. echte Drumsamples (recordete Trommeln usw.) gesprochen?


    SlohT hat gesagt, daß es bei Roland-Modulen in "irgendeinem Sinne sample-basiert" ist. Kann ja sein und ist im Fall der 606/707 usw. und anderer Elektro-Sounds auch so, weil die z.B. von einem Analog-Synth stammen. Aber das hat doch nichts mit "Rock"-Snare und -Tom zu tun.
    Dazu ist das Ergebnis, was Sampleplayer liefern, welche echte Drumsamples (recordete Trommeln usw.) abfeuern vs. Roland Snare und Tom Sounds zu krass unterschiedlich.
    Welche Snare mag wohl für die Roland "VintMaple S" recorded worden sein :?: :D Für mich eine Farce!



    @ Trackpot: na klar, ist doch ein billiger, latenzfreier Algo. Teste es halt - es ist der Wahnsinn, daß man mit nur einem Sample dadurch schon wesentlich weniger steril klingt. Die Software ist alledings schon älter (32bit) und nicht weiterentwickelt worden. Ich hab ein paar geldfreie Kinder im U, die komplett nur damit e-drummen...

  • daß man mit Synthese generell niemals einen Tom-Sound stimmig nachbauen kann, weswegen die Roland-Toms nicht funktionieren.

    Falsches wird auch durch 100-maliges Wiederholen nicht wahrer, egal von wem.
    Der kausale Zusammenhang ist falsch. Abgesehen davon, dass eine hinreichend akurate modellbasierte Nachbildung nur eine Frage der Zeit, der verfügbaren Rechenleistung und eines gewissen Forschungsaufwands und der Akribie ist, ist die Schlussfolgerung einfach falsch: Roland-Toms 'funktionieren' nicht deshalb möglicherweise nicht. Die Auswahl der Samples und die Aufbereitung dieser entspricht einfach nicht dem Geschmack des Anwenders. Viele etablierte Drummodule haben einen gewissen 'sonic fingerprint', den muss man mögen oder nicht.


    Ich bin ein lausiger Schlagzeuger (dazu auch noch Anfänger und Quereinsteiger nach 25 Jahren am Bass), aber Pro-Audio-Produktentwicklung betreibe ich seit langem professionell. Ich fürchte, ich habe ein wenig 'Ahnung' davon. Und - um nochmal auf der exakten Definition rumzureiten - wenn ich sage, etwas ist synthetisch erzeugt, impliziert das nicht den resultierenden Klang sondern die zugrunde liegende Methode. Klar kann ein auf Basis von Sampling manipulierter Sound 'synthetisch' - also künstlich - klingen. Mir geht es aber um die technologische Abgrenzung. Da wird unter reinen Anwendern viel Unfug erzählt. Das liegt sicher am Marketing und der ganzen Komminkationskette, auch wissen es Verkäufer nicht besser. Als Entwickler schlage *ich* dann jedenfalls die Hände über'm Kopf zusammen. [Anwendern gebe ich dabei keine Schuld, vielmehr stört mich dann die Business-Ethik eines Unternehmens.]

    Zitat

    Das ist quellmäßig ein astreiner Synthesizer, und sonst gar nichts ;) .

    Nochmal: aktuelle Hardware-Drummodule sind allesamt samplebasiert, mit mehr oder weniger DSP-Methoden zur Bearbeitung der gespeicherten Sampledaten. Damit gebe ich keine Wertung über das klangliche Resultat ab. Wie Du sagst, es geht um die 'Quelle'.


    Das mag pingelig klingen, aber dann ist es halt so.

    Einmal editiert, zuletzt von Sascha ()

  • Na gut, dann haben wir das ja geklärt und ich (viele andere evtl) hatte Unrecht. Dann muß ich aber auch dem Roland gratulieren! Mit seiner "SuperNATURAL technology that allows each instrument to behave as an acoustic instrument would" kriegt er es nach viel DSP und Mühen souverän hin, daß das "acoustic instrument" der Quelle nicht mal mehr ansatzweise erkannt wird. Stattdessen hört ein jeder einen Synth in der Quelle. Ist 'ne Leistung! :D Vielleicht betrachten wir die Klänge jetzt anders: wo wir jetzt wissen, daß da tatsächlich mal eine edle Trommel angeschlagen wurde, wird glaub ich der Roland-Klang von Toms und Snares durch's Unterbewußtsein voll besser! :D

  • Das mag pingelig klingen, aber dann ist es halt so.


    Lieber Sascha,


    es ist mir ein Anliegen Dir für die fundierten und erhellenden Infos zu danken, die Du immer wieder in die Diskussionen in diesem Themenbereich einstreust! Das kann ich gar nicht genug würdigen!!!! Bitte gerne mehr davon!


    In der Diskussion geht es häufig emotional zu, aber ich verstehe und begrüsse Deinen Ansatz, die technische von der geschmacklichen Diskussion abzugrenzen.





    Ansonsten weiter - leicht off-topic:


    Ich selbst war auch immer überzeugt, dass Roland-Modul-Sounds wohl synthetisch erzeugt sein müssen, da sie eben diesen charakteristischen Klang-Charakter haben, der mir sagt, dass da "Plastik" im Spiel ist.


    Es ist natürlich richtig, dass hier schlichtweg auch Überlegungen eine Rolle spielen, die möglicherweise sogar für einen breiten User-Kreis passend sind, z.B. eine geringe Latenz ermöglichen, auch bei schlechter Technik einen voluminösen, mächtigen Sound erzeugen, aber eben NICHT uns Trommler befriedigen, die wir nach einem "Ersatz" (so dass denn überhaupt geht) für ein A-Set suchen, dass maximal authentisch tönt.


    Für mich selbst ist es übrigens immer wieder spannend, dass Nicht-Schlagzeuger die Modulsounds meist als "besser" bewerten, gegenüber den in meinen Ohren deutlich höherwertigen Sounds, die in meinem Fall Superior Drummer zur Verfügung stellt und auf die ich selbst nicht mehr verzichten möchte. Ich spreche hier ausdrücklich von Musikern, die das eigentlich hören sollten!


    Hier wird gerne mal genannt, dass die Modul-Sounds doch schön fett, satt und knackig klingen... Dass ich selbst gerne maximal viele Feinheiten akustischer Drum-Sounds hören will, scheint für andere irrelevant.
    Sind die Modul-Sounds also "schlecht", oder ist es nur so, dass sie nicht meinem persönlichen Klangideal entsprechen?


    Wen peilen Roland und Konsorten aber als Zielgruppe an? Vielleicht doch eher die Masse derer, die es klasse finden, wenn sie ohne Stimmkünste und hochwertige Drum-Hardware und passende Räume "mächtig" und "gross" klingen können? Sicher weniger die Schlagzeuger, die schon ein fein ausgebildetes Hörempfinden und klare Vorstellungen eines gewünschten Drumsounds mitbringen, die sie eben in einem solchen Modul nicht repräsentiert finden.


    Wie auch immer: Ich kann beide Welten nebeneinander stehen lassen, habe sogar - wenn auch selten - manchmal Spaß daran, wieder mit den Modul-Sounds zu spielen, auch wenn ich im Alltag deutlich mehr Freude am Einsatz von Superior Drummer habe. Mein System ist in 20 Sekunden hochgefahren, sehr stabil und hat mich noch nie im Stich gelassen... Gegenüber einem reinen Moduleinsatz habe ich nur minimal mehr Gerätschaften mit mir herum zu schleppen: ein altes MacBookPro und ein Audio-Interface - fertig. Das ist nicht mehr, als ein zusätzliches Tom an Raum beansprucht...


    Und ein nicht zu unterschätzendes Argument: Was bleibt im Band-Kontext tatsächlich von den Sound-Feinheiten hochwertiger Sample-Bibliotheken stehen, bzw. was setzt sich besser (im Sinne von identifizierbar und prägnant) durch?Mir ist hier mindestens ein Forenmitglied bekannt, der im ständigen Live-Einsatz wieder zurück zu den Modul-Sounds gekommen ist (natürlich auch getweakt), da sie im Band-Kontext besser funktioniert haben.
    Das kann also auch eine Entscheidung sein, die in hohem Maße auch davon abhängt, welche Instrumente im Band-Kontext noch vorhanden sind und in welcher Musikrichtung man unterwegs ist...

  • zwaengo: +1
    Hier im Forum wimmelt es von Geschichten von Bands, die ein neues Drumset erst nach Wochen (wenn überhaupt) registriert haben („War deine Kiste immer schon weiß?“). Klangveränderung bemerkt? Fehlanzeige! Wohlgemerkt: Erfahrene Musiker mit langjähriger Band-Historie.


    Dem Publikum ist´s eh wurscht, der Veranstalter in kleinen Locations liebt die E-Drums, alleine schon wegen der Lautstärke-Vorschriften. Der Mann am Mischer findet es auch toll und wenn das Ganze dann auch noch schnell und zuverlässig funktioniert (was die Roland-Module ja unbestritten tun), dann ahnt man schon, wohin die Reise geht.


    Und ehe ich mir in winzigen Locations den Sound UND das Spielgefühl mit einem akustischen Mini-Set und Rods ruiniere, dann überlege ich ernsthaft, ob ich nicht das TD-12 aufbaue, mir einen „satten“ und „mächtigen“ (Plastik-)Sound auf den Monitor lege und den Bass-Shaker anschalte. Könnte ein entspannter Abend werden …


    Nicht falsch verstehen: ich finde die Roland-Sounds alles andere als optimal. Aber es gibt durchaus Situationen, da erfüllt diese Technik ihren Zweck genauso wie der Synth unseres Keyboarders den Flügel ersetzt bzw. ersetzen muss.

  • @ jensenen: +1! ;) genauso sehe ich die Sache auch... würd ich mit meiner Musik Geld verdienen und jedesmal genügend Zeit für Soundcheck und der gleichen sein, wäre es vielleicht anders...

    Pearl Vision VSX Champagne Sparkle,
    Paiste Rude, Paiste 2002, Zultan Rockbeat
    Roland TD4, Roland TD12, Superior Drummer 2.0


    A Minor Place

  • :) Hallo Lorenz,


    Ich spiele seit 40 Jahren Schlagzeug und besaß vorher ein Alesis DM 10, dass im Sound, meiner Meinung nach dem MPS 750 um einiges nachsteht. Das verwendete Modul ist im Übrigen nicht das alte 600er und auch von einem ganz anderen Hersteller. Die Hardware habe ich nur begrenzt im Einsatz, ich gehöre also zu den Bastlern, da ich ein Kompaktrack gekauft habe, welches nicht nur stabiler ist, sondern auch erheblich besser aussieht. Die Pads als Toms sprechen sauber an und lassen sich relativ realistisch spielen. Ich gehöre dennoch nicht zu den Leuten, die unbedingt ein Gefühl beim Spielen benötigen, sondern Spaß und einen guten Sound, der auch dem Publikum gefällt. Wenn man etwas sensiblere Mucke macht wird man feststellen, dass sowohl Becken und auch die Snare sehr gewöhnungsbedürftig (unsensibel) sind. Na und? Pegel etwas runter schrauben und druckvoller anspielen, oder das Snarepad gegen z.B. ein Roland tauschen. (Also basteln) Das Modul ist gut, die internen Sound selbst sind ebenso brauchbar, nicht aber die vorgefertigten Sets. Mit etwas Feinarbeit bekommt man allerdings ein wirklich (sehr) gut klingendes Set hin, mit dem man von Pop bis Volksmusik alles auf die Reihe bekommt. Über die Zuverlässigleit dieser Geräte mache ich mir ganz sicher keine Sorgen, sonst müsste ich den Rest des Equipment, Korg, Behringer, TC- Helicon, Yamaha, Endstufen von Thomann usw. gleich zu Hause lassen. Das Zeug kommt ja auch nicht gerade aus Kufstein? Es gibt natürlich bei diesem Preis immer etwas zu mäkeln. Das Modul hat meiner Meinung nach einen etwas unterbelichteten Prozessor. Das macht sich aber nur dann bemerbar, wenn man Pattern ablaufen läst und sehr komplexe Übergänge auf allen Triggern umsetzten möchte. Dann ist schon mal ein Chrash stumm. Beim Livespiel ohne Musik aus der Kiste, gibts gar keine Probleme. Und nun mal ganz ehrlich: Du kannst das beste Roland hinstellen, und es klingt besch.... wenn der Nutzer einen sehr eigenen oder gar keinen Geschmack hat. Gleiches gilt doch auch für das spielerische Können sowie für alle anderen Musikinstrumente. Das beste Beispiel unsere PA. Vorher von Dynacord, Zeck bis HK und ne RCF hatte ich auch schon. Heute spielen wir auf Hausmarke und werden immer wieder auf den guten fetten Sound angesprochen. Also Endergebnis: Man kann aus dem MPS 750 etwas gutes machen und von der gesparten Kohle einen entspannten Urlaub machen. Wem der Sound gar nicht passt, kann sich ja auch per MIDI auf ein Keyboard oder ext. Soundprozessor verlinken. In anbetracht des sagenhaften Preises eine Alternative. Schleppen muss man Realsdrums auch und das ist meist noch gewichtiger. Wir machen Party- und Bumsmucke, je nach Anspruch reicht das offensichtlich aus. Habe lediglich gewechselt, da man das Teil schneller in Auto bekommt, wenn man nur mal eben nen Frühshoppen begleitet. Ich hoffe ich konnte da mal ein gaaaanz bischen Infos geben.


    Ach ja hatte noch was vergessen: Das Teil ist allerding alles andere als Leise und ja, das Hi Hat ist ein 3 Stufiger sog. Schalter L.G. Dirk

    2 Mal editiert, zuletzt von Dirk ()

  • Hallo Lorenz,

    Ich spiele seit 40 Jahren Schlagzeug und besaß vorher ein Alesis DM 10,
    dass im Sound, meiner Meinung nach dem MPS 750 um einiges nachsteht. Das
    verwendete Modul ist im Übrigen nicht das alte 600er und auch von einem
    ganz anderen Hersteller. Die Hardware habe ich nur begrenzt im Einsatz,
    ich gehöre also zu den Bastlern, da ich ein Kompaktrack gekauft habe,
    welches nicht nur stabiler ist, sondern auch erheblich besser aussieht.
    Die Pads als Toms sprechen sauber an und lassen sich relativ realistisch
    spielen. Ich gehöre dennoch nicht zu den Leuten, die unbedingt ein
    Gefühl beim Spielen benötigen, sondern Spaß und einen guten Sound, der
    auch dem Publikum gefällt. Wenn man etwas sensiblere Mucke macht wird
    man feststellen, dass sowohl Becken und auch die Snare sehr
    gewöhnungsbedürftig (unsensibel) sind. Na und? Pegel etwas runter
    schrauben und druckvoller anspielen, oder das Snarepad gegen z.B. ein
    Roland tauschen. (Also basteln) Das Modul ist gut, die internen Sound
    selbst sind ebenso brauchbar, nicht aber die vorgefertigten Sets. Mit
    etwas Feinarbeit bekommt man allerdings ein wirklich (sehr) gut
    klingendes Set hin, mit dem man von Pop bis Volksmusik alles auf die
    Reihe bekommt. Über die Zuverlässigleit dieser Geräte mache ich mir ganz
    sicher keine Sorgen, sonst müsste ich den Rest des Equipment, Korg,
    Behringer, TC- Helicon, Yamaha, Endstufen von Thomann usw. gleich zu
    Hause lassen. Das Zeug kommt ja auch nicht gerade aus Kufstein? Es gibt
    natürlich bei diesem Preis immer etwas zu mäkeln. Das Modul hat meiner
    Meinung nach einen etwas unterbelichteten Prozessor. Das macht sich aber
    nur dann bemerbar, wenn man Pattern ablaufen läst und sehr komplexe
    Übergänge auf allen Triggern umsetzten möchte. Dann ist schon mal ein
    Chrash stumm. Beim Livespiel ohne Musik aus der Kiste, gibts gar keine
    Probleme. Und nun mal ganz ehrlich: Du kannst das beste Roland
    hinstellen, und es klingt besch.... wenn der Nutzer einen sehr eigenen
    oder gar keinen Geschmack hat. Gleiches gilt doch auch für das
    spielerische Können sowie für alle anderen Musikinstrumente. Das beste
    Beispiel unsere PA. Vorher von Dynacord, Zeck bis HK und ne RCF hatte
    ich auch schon. Heute spielen wir auf Hausmarke und werden immer wieder
    auf den guten fetten Sound angesprochen. Also Endergebnis: Man kann aus
    dem MPS 750 etwas gutes machen und von der gesparten Kohle einen
    entspannten Urlaub machen. Wem der Sound gar nicht passt, kann sich ja
    auch per MIDI auf ein Keyboard oder ext. Soundprozessor verlinken. In
    anbetracht des sagenhaften Preises eine Alternative. Schleppen muss man
    Realsdrums auch und das ist meist noch gewichtiger. Wir machen Party-
    und Bumsmucke, je nach Anspruch reicht das offensichtlich aus. Habe
    lediglich gewechselt, da man das Teil schneller in Auto bekommt, wenn
    man nur mal eben nen Frühshoppen begleitet. Ich hoffe ich konnte da mal
    ein gaaaanz bischen Infos geben. :)

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