iNVERTED dOUBLES - Ein Anfänger-Wie-Wie lang-Thread

  • Hallo.


    Viele der bereits erstellten Threads drehen sich störenderweise ganz oft um die Frage: Wie lange brauche ich dafür? Da ich selber Anfänger bin, betrifft es mich selbst, wenn die Suche x solcher Warum-kann-nicht-mal-ein-Meister-vom-Himmel-fallen-?-Threads auswirft. Andererseits braucht man natürlich eine realistische Einschätzung, wie die Lernkurve verlaufen sollte, damit man notfalls seinen Übungsplan/ seine Übungsroutine umstellen kann.
    Was kann dieser Thread (hoffentlich) leisten? Nun, ich mag in diesem Thread berichten wie es bei mir vorangeht, welche Übungsmittel ich habe, wie ich meine Übung gestalten werde, etc. Zu dem soll mich dieser Thread auch selbst motiviert halten, da das Erlernen neuer Fähigkeiten ja doch Frustphasen und Durststrecken aufwirft.


    Fangen wir an.



    @Das kann ich:
    Nix. Ich spiele seit Kurzem überhaupt mit Sticks und seit noch Kürzerem mit Stick auf einem Akustik-Set. Also bin ich ein guter Nullpunkt für alle anderen. ;)


    @Das will ich können:
    Inverted Doubles für Grooves und Fills. Ich will sie in einer groovigen Art beherrschen können. Ich will sie nicht auf einem Fanfarenzug im Wettbewerb mit anderen auf einer Snare spielen.


    @Diese Hilfsmittel habe ich mir besorgt:
    DVD: Jojo Mayer - Secret Weapons for the Modern Drummer HERE
    Videos: JP Bouvet's Lernvideos HERE (einfach nach: "inverted doubles" suchen)
    Hardware: Practice Pad HERE und Pratice Pad Stand HERE (beide Sachen können in einem Rucksack täglich überall mit hin genommen werden)
    --> das aufgeschraubte practice pad klingt plötzlich immer dumpf, wodurch man nicht mehr mitkriegt, ob man durch falsche fingertechnik den stick zu früh abwürgt oder nicht. lege ich das pad nur irgendwo auf, so habe ich den geräuschunterschied zwischen locker gespielt und verbissen gehalten. ich bleibe also bei meinem alten practice pad zum auflegen/nicht montierbar
    Werkzeug: 5A Sticks (ich habe größere Hände, aber nicht Große, mit langen dünnen Fingern)
    Aufnahme: Mic meines iPhones (da ich das täglich überall dabei habe und eben täglich mit dem gleichen Mic aufnehmen will)

    Einmal editiert, zuletzt von PaulTheTom ()

  • inverted doubles: mal mit li mal mit re anfangen? Ich denke mal
    du meinst alle Rudiments?


    imho:
    Li herum, re herum sollte beim Üben Standard (zumindest erst mal bei den Händen) sein.
    1. Den Handsatz im Schlaf beherrschen - da wird es sich im Zweifel nach dem wie du es nennst "Fanfarenzug" anhören
    2. Groove reinbringen: da heißt es an der Dynamik arbeiten.
    Beispiel (Paradiddle): RLrr, LRrr und auch li herum: LRll, RLrr - mach das mal mit dem 2.Schlag auf ein Tom, Rest Snare, dann hörst du es schon.
    3. erstmal ein Rudiment nach dem anderen
    4. evtl Lehrer?


    PS: du meinst den double-Stroke-Roll in Variationen. Übe ich jetzt seit ca 20 Jahren, bringe ihn auch mittlerweile ganz gut hin, perfekt ist aber was gaaaannz anderes :)
    Nur mal so nebenbei wie lange das dauern kann......ich möchte nochmal Pkt 4 unterstreichen.

    2 Mal editiert, zuletzt von KC ()

  • KC: Vielen Dank, jetzt bin ich auch schlauer wie ich die betonten Schläge schreiben (nämlich: GROß.). Hier nun der bearbeitete Post:


    Erste Eintrag: Was sind iNVERTED dOUBLES?


    Doubles:
    --> immer der _erste_ Hit der Doubles liegt auf einer 8tel und sollte daher betont werden
    R r L l R r L l R r L l R...


    Inverted Doubles:
    --> um eine 16tel die Doubles verschieben, indem zuerst eine Single gespielt wird
    --> nun liegt immer der _zweite_ Hit der Doubles auf den 8teln und damit sollte auch der zweite Hit betont werden
    R l L r R l L r R l L r R...


    Das war die ganze initiale Weisheit in einem kurzen Post. Hehe.

    Einmal editiert, zuletzt von PaulTheTom ()

  • Was passiert heute?


    Ich lerne um. Tja, in Vorbereitung auf diesen Thread wollte ich schon mal Dinge ausprobieren und habe gleich meine erste Sackgasse gefunden. __Zeitaufwand: 1Woche__ (rechnet die also mal drauf, denn das wird wohl jedem irgendwann mal passieren)
    Warum lerne ich um? Folgende 3 Statements habe ich zusammengetragen:
    (1) inverted := contains upstroke that is immediately followed by an downstroke of the same hand ... Quelle: Jojo Mayer auf seiner DVD
    (2) nur der erste Schlag sollte aus dem handgelenk kommen, der zweite nur durch die finger ... Quelle: hier im Forum gelesen
    (3) even spaces between notes, no shuffles ... Quelle: ich glaube JP sagt das


    #2 vergesst ihr bitte. Man denkt hierdurch, dass man dann die free stroke-Technik anwenden könnte. Nein, denn bei der free stroke-Technik ist der erste Hit ein Downstroke. Man kann zwar durch anspannen der Finger den zweiten Schlag laut/lauter machen, aber der Erste ist dadurch noch immer nicht leise! Und vergesst es erst bei höheren Geschwindigkeiten (habe ich nicht selbst erreicht), da groovt es dann eben nicht wie die wirklichen leisen inverted doubles dies machen würden (habe ich in video/hörproben mir selbst verdeutlicht). Deshalb schön an den guten Jojo halten und eine Technik suchen, die seine Definition hinreichend erfüllt: Moeller-Technik. Und genau die fange ich heute an zu Lernen! Tja und 3. ist halt wirklich war. Die Doubles kann man natürlich unheimlich gut dahin shufflen, gerade mit betontem zweiten Hit, aber nicht immer will man Triolen und dann müssen die Hände eben 16tel spielen und nicht 16tel Triolen.

  • Einem Anfänger würde ich erst eine ganze Menge anderer Sachen empfehlen, bevor er sich damit beschäftigen sollte. Zwingend vorausgehen sollten jedenfalls saubere doublestroke-rolls. Aber auch die erst später. Ein Lehrer wäre wohl der beste Tipp...

  • drumrumköln: Ich finde, dass eine solche Betrachtung natürlich auch in den jeweiligen Technik-Thread gehört. Ich freue mich daher über dein Kommentar.


    IMHO sind die inverted doubles gut als Anfängerstoff geeignet. Ein ausgesuchtes Rudiment gibt einem ein Ziel (und bei den inverted doubles habe ich ohrenbezaubernde Sachen im Zielbereich gehört!) und zwingt einen gleichzeitig grundlegende Technik zu erlernen (ich jetzt eben Moeller über pull out accent hin zu push pull). Auf dem Weg zum Ziel müssen natürlich erreichbare Stationen liegen, sonst hört man frustriert auf. Diese Stationen formuliere ich gerade noch für mich. Aber ich habe bisher nichts dazu geschrieben, also ist auch das ein wichtiger Punkt von dir.


    Wann hast du denn mit Rudiments angefangen umzugehen? Ich habe mir Videos von dir angesehen und denke, dass du jemand sein musst, der wohl auf seine Bewegungsabläufe achtet.


    Einen schönen Abend euch.

  • Ich habe als Autodidakt begonnen und erstmal alles am Set rausgelassen, was so in mir war. Das waren keine rudiments, allenfalls sehr rudimentär das, was ich auf einigen Platten glaubte herausgehört zu haben. Dann kam ich schon bald mit einem Gitarrist mit Banderfahrung zusammen, der auch selbst etwas Schlagzeug spielte. Er zeigte mir dann typische Rhythmen und Fills verschiedener Stilistiken (grob: Rock in langsam und schnell,16-tel funky Zeugs,12/8-Blues...), die ich dann für unsere "Stücke" üben musste. Mein erster Lehrer brachte dann in Sachen "Tempo, Timing, Dynamik, Klang, musikalischer Form und SYSTEMATISCHEM Üben" etwas Ordnung in mein "Kraut und Rüben-Repertoire" und zeigte mir, wie man die Sachen auszählt und als Noten darstellt. Erste rudiments kamen dann auch irgendwann.


    Ich unterrichte selbst und gehe mit Anfängern eigentlich auch diesen Weg: verschiedene Grooves mit entsprechenden Fills als zunächst 4 oder 8 taktige Phrasen, um möglichst schnell einfache Stücke auf CDs oder mit Mitmusikanten spielen zu können.
    Dieses System funktioniert ganz gut und lässt sich sogar mit Grundschulkindern recht schnell umsetzen.. Der von Dir angedachte Weg erscheint mir daher eher nicht ratsam, denn bevor Du als Anfänger grooves mit inverted rolls ans Laufen bringst, wird wahrscheinlich ordentlich Zeit vergehen, die man im Sinne der Sache besser nutzen könnte.


    Ganz generell finde ich es eher nicht hilfreich, noch bevor man überhaupt mal ein paar einfache Rhythmen am Set spielen und sie im "Ganzkörpermodus" auch ansatzweise als "groovend" empfindet, sich schon auf sehr detaillierte, ineinandergreifende Bewegungsabläufe von Ober-, Unterarm, Handgelenk und Fingern zu konzentrieren und das als Notwendigkeit mit entsprechendem Zeitaufwand ansieht. Natürlich gibt es Bewegungstalente, die sehr schnell einiges davon leicht Umsetzen (als Lehrer bietet man das an und sieht dann eben, was aktuell machbar ist.... und natürlich arbeitet man konstant daran, die Bewegungsabläufe zu optimieren- durchaus auch mit kleinen Übungen, die dann im Ansatz schon in Richtung "rudiments" gehen. Das sind dann allerdings kleinste Bausteine eines grooves/patterns/licks, die dann gerne auch noch bassdrum beinhalten und als Kombination von Noten in ein Bewegungskonzept gebracht werden und im Idealfall auch noch musikalisch sinnvoll geübt werden können), aber darauf sollte zunächst nicht zuviel Fokus liegen. Wichtig ist bloß, dass man sich keine "Technik" aneignet, die dann später den weiteren Feinheiten im Wege steht.


    Natürlich sind Motivation, Fleiß und eigene Ideen sehr gut und unterstützungswürdig, worauf man als Lehrer sicher auch reagiert. Im besten Fall auf eine für beide Beteiligten möglichst sinnvolle Art und Weise. Allerdings besteht besonders für Anfänger eben die Gefahr, sich hier zu verzetteln und die zunächst nützlichsten Dinge aus dem Blick zu verlieren. Effektives Üben ist halt schon ein entscheidend wichtiges Element auf dem Weg zum fähigen Musiker/Instrumentalist.
    So, das mal grob meine Philosophie zu diesem Thema...kann man aber auch sicher alles ganz anders sehen.

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