Nach ca. 40 Jahren Schlagzeug spielen in Musikvereinen, Tanzbands, Rockbands muss ich mir nun ein Hörgerät anschaffen. Mit Gehörschutz bin ich nie zurecht gekommen. Nun meine Frage, gibt es hier Drummer die ein Hörgerät haben, und wie gehen die beim spielen in einer Band oder ähnlichem damit um. Schaltet man das Hörgerät einfach aus oder stellt es leiser. Danke schon mal für die Antworten.
Schlagzeug spielen mit Hörgerät
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Ich habe zwar keine Erfahrung damit, aber ich würde dir einfach raten, das Gerät so einzustellen, wie es angenehm für dich ist. Es kommt ja auch darauf an, wie schlecht du tatsächlich hörst; wenn du also Probleme hast deine "Mitmusiker" zu hören, dann machst du es eben nicht ganz aus, sondern stellst es nur leiser...
Oft kommen Hörgeräte mit solchen Lautstärke allerdings nicht zurecht und neigen dazu zu übersteuern. Einfach ausprobieren -
Meine Hörgeräte bleiben beim lauten Musizieren zuhause.
Man könnte sie ausgeschaltet als eine Art Gehörschutz-Propfen verwenden, sie sind mir aber zum Vollschwitzen und Verlieren einfach zu kostbar.
Die Idee, In-Ear-Monitoring über Hörgeräte zu realisieren, ist mir übrigens trotz umfangreicher Zusatztechnik nicht gelungen (schade eigentlich). -
heute erste Probe mit Hörgeräten, Kassenmodell, Hörschwäche im Hochtonbreich. Rascheln der Snares wird sehr verstärkt. Ungewohnt nach 45 Jahren ohne guten Schutz. Gibts noch weitere Drummer mit längeren Erfahrungen?
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Nach ca. 40 Jahren Schlagzeug spielen in Musikvereinen, Tanzbands, Rockbands muss ich mir nun ein Hörgerät anschaffen.
Auwei, ein 50+ Thread. Gedanklich hab ich den gleichen Satz auch schon angefangen… Ich kann nicht mehr richtig orten, heisst z.B., dass ich Gesprächen bei einem hohen Geräuschpegel im Hintergrund schwer folgen kann. Zudem fehlen mir wie Ralli obenrum auch ein paar Frequenzen.
Noch funktionieren meine Ohrwaschl noch zuverlässiger wie mein Tunebot, irgendwann wird das aber auch vorbei sein, deswegen würde ich mich auch über einen regen Erfahrungsaustausch freuen.
heute erste Probe mit Hörgeräten, Kassenmodell, Hörschwäche im Hochtonbreich. Rascheln der Snares wird sehr verstärkt.
mag ein Grund sein warum Steve Gadd seinen 10-Strand Teppich spielt (ich meine gelesen zu haben, dass er auch ein Hörgerät hat).
Edith meinte, dass wohl nicht nur mein Gehör aussetzt… im Beato Interview trug Steve kein Hörgerät.
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Ich werfe mal ketzerisch ein, dass vielleicht das Rascheln ohne Geräte etwas unterrepräsentiert war. Ich trage seit ca. 8 Jahren Hörgerät und nehme Sie bei Proben raus und hab in ears fürs Click. Alternativ trage ich einen VF Kopfhörer, weil es mich nervt die Geräte immer wieder einzusetzen, wenn nicht musiziert wird. Im leiseren musikalischen Kontext würde ich dazu übergehen mir angepasste Stöpsel zu holen. Der Prozess mit dem Hörverlust ist ein listiger Schurke. Meist ist es zu spät, wenn man agiert. Ich trage Im-Ohr-Geräte, die Kassengeräte hinterm Ohr waren mir zu auffällig.
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edith: zum "teppich" bevorzuge fast generell weniger Drähte, und zur Not werden die rausgezwickt.
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Bin seit ca. 2 Jahren HinterOhr-Geräteträger. Das Anpassen der Korrekturkurven war etwas zeitintensiv, aber die Hörgeräteakustikerinnen waren sehr kooperativ und haben meine zu Hause mittels 32-Kanal EQ selbst erstellten Korrekturkurven anstandslos eingearbeitet.
Ich habe fast den Verdacht, dass ich noch nie so gut gehört habe, wie jetzt mit den Geräten.
Proben und Spielen geht am besten mit OverEar-Kopfhörern. Aufsetzen und gut is'. Kein lästiges Herausfummeln und Einsetzen der Geräte. Das setzt idealerweise ein mikrofoniertes Set voraus.
In Ausnahmefällen gehen auch reguläre InEar-Hörer statt der Hörgeräte. Dann aber gerne mit Kleinmixer und Höhenanhebung, um meine Hörschwäche wenigstens grob zu kompensieren.
Manchmal trommel ich auch (kurz) alleine akustisch mit Hörgeräten. Bei sehr lauten Pegeln fahren sie die Korrektur/Lautstärke automatisch eeetwas zurück.
Ganz ohne Geräte klingt es dann doch ungewohnt dumpf.
Die Hörgeräte als drahtlose InEar-Lösung zu verwenden haut nicht hin. Erstens wegen Latenz, zweitens klingt es dann doch arg schrill, weil sie halt nur zur Kompensation der Hochtonschwäche eingestellt sind. Mittlere und tiefe Frequenzen erreichen meine Ohren noch direkt (an den Schirmchen vorbei). Selbst Telefonieren macht nicht wirklich Spaß damit.
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Dankeschön für die Rückmeldungen. Ich probe unmikrofoniert und wir spielen/ proben in einer Lautstärke, die bei uns allen keinen Tinitus hinterlässt. Das war früher nicht so. Ob Snares mit weniger Spiralen weniger rascheln werd ich ausprobieren, im Moment ists n breiter mit vielen. Das Rascheln wird schon sehr verstärkt, ich habe allerdings auch erstmal die erste quasi Grundeinstellung zum Testen, da geht bestimmt noch was mit anderen Einstellungen. Tragekomfort dieses Kassengerätes ist komfortabel, die Klangerzeugung ist per Lautsprecher im Ohr. Nicht über einen Schlauch im Gerät. Zwei von 3 meiner Musikerkollegen nutzen Kassengeräte wie meines. Lets give it a try on this road!
Werde weiter berichten!
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Solche mit Lautsprecher im Ohr hab' ich auch. Ja, die Einstellungen sind das A und O, da geht eine Menge. ABER: Die Hörakustiker wissen nicht, wie DU es letztendlich hörst. Wenn du etwas korrigiert haben möchtest, dann scheitert es meistens an der verbalen Schilderung. Da helfen konkrete Frequenz- und Dezibelangaben sehr. Und Musiker haben ja das nötige Equipment für Selbstversuche i.d.R. zu Hause.
Ein extrem wichtiges Ziel für den Anwender ist meiner Erfahrung nach, ein nahezu identisches Hörempfinden auf beiden Ohren zu schaffen. Wenn du also mit deinen Hörgeräten über OverEar-Kopfhörer auf mono hörst, sollte der gesamte Frequenzbereich aus der Mitte wahrgenommen werden.
Dafür habe ich viele Stunden mit unterschiedlichsten Signalen am EQ meines Soundcraft Ui12 geschraubt. Mit diesen "Korrekturkurven" auf Papier bin ich dann zum Hörakustiker - der hat's dann händisch in den EQ der Hörgeräte übertragen. Mit super Ergebnis. Würde ich immer wieder so machen.
Teurere Geräte haben meist feinere Justiermöglichkeiten.
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ja wird wohl oftmals so sein, aber der "körper" passt sich gewissen umständen mit der Zeit auch an, gewisse defezite übernimmt, die bessere hälfte,
manches wird geschult, ne gute ausführliche beratung ist zu empfehlen.
zu früh ist nicht in jedem Fall gut
Kannst du da Quellen zu nennen? Also gerade in Bezug auf das Hören, kenne ich da andere Theorien.
Im Allgemeinen empfiehlt man eher früher als später zu versorgen - also Hörsysteme anzupassen. Nervenbahnen "verkümmern" mit der Zeit und das Wiedererlangen der Hörfähigkeit wird nach langer Hör-Abstinenz schwieriger.
Dazu kommt die gesteigerte Höranstrengung, die eben durch dieses Ausweichen auf andere Hirnareale, die du beschrieben hast, entsteht. Natürlich kann unser Gehirn bis zu einem gewissen Grad den Sinn eines Satzes aus dem Kontext, dem Mundbild usw. erschließen. Das ist jedoch anstrengender und ermüdender, als es einfach zu verstehen. Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt in vielen Fällen deutlich ab. 5 bis 10 Minuten kann man in einer Kneipe mit lauten Nebengeräuschen auch mit Hörminderung und ohne Hörsysteme dem Gespräch folgen. Danach wird's schwierig und man zieht sich zurück. Übrigens ein Grund, warum das Tragen von Hörsystemen laut Studien das Demenzrisiko senkt. Menschen meiden in der Regel Gesellschaft, wenn sie sich nicht aktiv an Gesprächen beteiligen können (man fühlt sich ausgeschlossen). Solche Gruppengespräche fordern uns jedoch kognitiv heraus, was unser Gehirn auch bis ins hohe Alter auf Trab halten kann.
LG, Josef
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Ich habe auch ein Hörgerät, aber zu den Proben und/oder Konzert bleibt das teil draussen.
Das schafft es nicht, obwohl ich verschiedene Programme habe. -
Ich hab mal ne Frage - von jemandem OHNE Hörgerät:
Das Ohr sollte ja eigentlich geschützt werden vor lauten , fiesen Frequenzen...zB Snare oder Becken! Bringt ein Verstärken durch das Hörgerät nicht wieder neuen "Lärm" direkt auf das Innenohr?
Soll heißen, ist es nicht ein Teufelskreis?
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Ich hab mal ne Frage - von jemandem OHNE Hörgerät:
Das Ohr sollte ja eigentlich geschützt werden vor lauten , fiesen Frequenzen...zB Snare oder Becken! Bringt ein Verstärken durch das Hörgerät nicht wieder neuen "Lärm" direkt auf das Innenohr?
Soll heißen, ist es nicht ein Teufelskreis?
Ich denke, es kommt darauf an, wie laut alle Instrumente gespielt werden. Letztens die Youngsters im Nachbarproberaum waren für mein Empfinden wesentlich lauter als wir damals mit Mitte 20. Ebenfalls ohne inears oder Gehörschutz. Da wird/ wurde wahrscheinlich schon ein Gehörschaden ausgelöst. Heute probe ich wesentlich leiser und habe gelernt auch Becken leiser zu spielen. Dankeschön Drummerforum und Chris Beam. Dran arbeiten und dranbleiben ist da wohl unumgänglich.
Ein Teufelskreis also nur, wenn man nicht eingreift.
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Nebenbei: Ich finde es gut, dass dieses Thema so offen behandelt wird; ohne blöde Witze. Mit fast 70 habe ich zum Glück noch (!) keinen Bedarf. Aber es wird sicher irgendwann soweit sein.
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Ich hab mal ne Frage - von jemandem OHNE Hörgerät:
Das Ohr sollte ja eigentlich geschützt werden vor lauten , fiesen Frequenzen...zB Snare oder Becken! Bringt ein Verstärken durch das Hörgerät nicht wieder neuen "Lärm" direkt auf das Innenohr?
Soll heißen, ist es nicht ein Teufelskreis?
Soweit ich weiß, sind Hörgeräte eher Multibandkompressoren als Verstärker. Es werden also vor allem leise Signale angehoben, die lauten werden nicht weiter verstärkt.
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Bringt ein Verstärken durch das Hörgerät nicht wieder neuen "Lärm" direkt auf das Innenohr?
Soll heißen, ist es nicht ein Teufelskreis?
Könnte sein, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Schließlich bekommt das Ohr Frequenzen im Übermaß hinein geblasen, genau in dem Bereich wo das Gehör eh schon Probleme hat, damit es wieder "normal" klingt-- und wird womöglich noch weiter geschädigt. Würde mich nicht wundern, wenn die Akustiker dies nicht schon längst wüssten.
.....obwohl ich verschiedene Programme habe.
Vergiss diese Automatik-Programme. Eine fest eingestellte Korrektur bringt das beste Ergebnis.
Ich habe anfangs immer sehr schnell gemerkt ( = gehört!) wenn morgens meine geladenen Geräte wieder im Automatik-Modus gestartet sind und habe dann auf meine starre User-Konfiguration umgeschaltet.
Die Geräte müssen nicht für mich entscheiden, wie ich was hören soll. Das kann mein Hirn noch ganz alleine.
Ich habe mich einmal beim Mischen über das schwammige, instabile Klangbild
gewundertgeärgert, bis ich gemerkt habe, dass meine Geräte auf Automatik standen. Auf manuell ( = fixe Korrektur) umgeschaltet war plötzlich alles schick.Jetzt starten meine Geräte immer gleich im User-Modus. Hörgeräteakustiker sei Dank.
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Hier hatte ich schon einmal meine "Einstellungsprozedur" in einer FB-Gruppe beschrieben.
Ich denke, du hast dich schon sehr komplex mit dem Thema auseinandergesetzt und für dich eine gute und praktikable Lösung gefunden. Dankeschön für den Link! Wenn ich da auch mitlesen könnte, wär ich wohl auch ein Stück weiter, die Anfrage ist raus. Technische Möglichkeiten, wie du sie später beschreibst, hab ich leider nicht und bin wohl erstmal wie die meisten Anderen auf mündliche Kommunikation beschränkt. Mein nächster Termin zur Verbesserung der Einstellungen ist nächsten Freitag, bis dahin werd ich ne Menge neuer Hörerlebnisse gesammelt haben und kann dann hoffentlich ausdrücken, was mich stört oder besser eingestellt werden könnte!
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Soweit ich weiß, sind Hörgeräte eher Multibandkompressoren als Verstärker. Es werden also vor allem leise Signale angehoben, die lauten werden nicht weiter verstärkt.
Das ist korrekt. Damit das Ausgangssignal der Hörsysteme keine zusätzliche Hörminderung hervorruft, gibt es je Kanal (=Frequenzband) einen MPO-Pegel (Maximum Power Output). Also eine Begrenzung. Die wird individuell bei der Anpassung der Hörsysteme im Ton- und Sprachaudiogramm ermittelt. Diese Begrenzung ist übrigens einer der Hauptgründe, warum Hörsysteme in Deutschland ein Medizinprodukt sind und sogenannte Höververstärker (gibt's manchmal bei ALDI und co) eine maximale (relativ niedrige) Verstärkung nicht überschreiten dürfen.
Vergiss diese Automatik-Programme. Eine fest eingestellte Korrektur bringt das beste Ergebnis.
Bis zu einem gewissen Grad der Hörminderung und der kognitiven Fähigkeiten mag das stimmen und auch im musikalischen Kontext ergibt es durchaus Sinn, eine fixe Einstellung zu haben. Für viele Menschen sind die Auotmatikprogramme jedoch recht nützlich. Generell würde ich die nicht verteufeln
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