Andrea Beccaro, noch so ein hierzulande unbekannter Drummer

  • Name: Andrea Beccaro
    Land: Italien
    Genre: Jazz (u.a. Andrea Beccaro Trio) + Blues/Rock (u.a. Popa Chubby) und sonst auch fast alles...
    Arbeitet auch als: Drumlehrer und Tester für Fachzeitschriften
    Studierte: Percussion-Institute of Technology, Musicians Institute, Los Angeles (USA)
    Bekannt in Deutschland: So gut wie gar nicht.


    Warum eigentlich? Nirgends wird er groß genannt, dabei ist das, was der Mann kann, ganz großes Kino. Aber ich gebe zu: Nicht ganz einfach, etwas über ihn zu finden im Netz. In Italien ist er aber recht bekannt. Endorsements mit Yamaha und UFIP, wenn ich mich nicht irre, veranstaltet Joe Morello-Tribute-Konzerte (bei denen er auch selbst spielt mit Gästen), hat mit Andrea Manzoni und Popa Chubby Konzerte gegeben. Einfach nur ein sehr guter, sehr musikalischer Drummer. Wollte ihn euch mal vorstellen. Vielleicht mag ja noch wer, was der so macht.


    Hier ein nettes musikalisches Trommelduo:


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=wsYNlSr_-7E[/video]


    Hier bei einer Jazz-Version von Black Dog (Led Zeppelin) mit Manzoni...


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=knTjCIgIsZU[/video]


    ...mit Popa Chubby beim Blues...


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=6nZN615sbkQ[/video]


    ...und hier mal alleine am Werkeln (Bitte bis Min 2:35 vorspulen, es sei denn ihr wollt seine Kommentare auf italienisch zum Drumset hören. ;))


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=YaMISLGKHvs[/video]



    Es ist jedenfalls immer wieder erstaunlich, wie wenig italienische Musiker hierzulande bekannt sind. Mir ein Rätsel, die haben da eine ganz hervorragende Musikerszene. Naja... so ist das halt, die Alpen sind dem Blick im Weg. :D


    Also wenn der mal nach Hamburg kommt, gehe ich jedenfalls hin. Gefällt mir ausgesprochen gut sein Spiel. :thumbup:

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Genre: Jazz (u.a. Andrea Beccaro Trio) + Blues/Rock (u.a. Popa Chubby) und sonst auch fast alles...
    Arbeitet auch als: Drumlehrer und Tester für Fachzeitschriften
    Studierte: Percussion-Institute of Technology, Musicians Institute, Los Angeles (USA)
    Bekannt in Deutschland: So gut wie gar nicht.


    Sorry, aber was macht ihn für dich so herausragend?
    Trommler mit diesen Skills gibt es weltweit Unzählige und sogar hierzulande Tausende.


    Verstehe mich nicht falsch, aber Klassetrommler habe ich auch schon auf vielen Kleinkunstbühnen gesehen, die ich nicht alle namentlich kenne.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.


  • Sorry, aber was macht ihn für dich so herausragend?
    Trommler mit diesen Skills gibt es weltweit Unzählige und sogar hierzulande Tausende.


    Verstehe mich nicht falsch, aber Klassetrommler habe ich auch schon auf vielen Kleinkunstbühnen gesehen, die ich nicht alle namentlich kenne.


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    +1

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Zum einen, HOHK: den Begriff herausragend habe ich nicht in den Mund genommen. ;) Ich schrieb, dass das ein sehr guter, musikalischer Drummer ist, den man vielleicht doch mal kennen lernen sollte.


    Und was ich an ihm mag, ist sein sehr gutes Dynamikgespür. Nie zuviel, nie zu laut, nie zu leise, immer genau richtig. Davon könne sich einige viel bekanntere Drummer 'ne Scheibe von Abschneiden. Und im letzten Video ist es ihm gelungen, mich bei zwei völlig unterschiedlichen Soli, die er da spielt (die noch dazu viel musikalischer aufgebaut sind, als vieles, was andere Berufsschlagzeuger abgeben) nicht eine Sekunde lang zu langweilen. (Das schaffen nicht viele.) Schöner Groove mit gepaart mit einem überaus durchdachten Einsatz der klanglichen Optionen, die sich ihm durch Becken und Trommeln bieten. Und dabei produziert er recht schnell einen rhythmischen Ohrwurm. Ich habe auch schon viele, viele Schlagzeuger gesehen, aber meines Erachtens muss er sich vor solchen Namen wie Keith Carlock oder Manu Katché überhaupt nicht verstecken. Vollkommen auf Augenhöhe, wie ich finde.


    Mir ging es auch eher darum, mal drauf aufmerksam zu machen, was jenseits der Alpen musikalisch los ist. Hierzulande wird "italienischer Musiker" ja immer noch mit Eros Ramazotti, Pavarotti und Albano & Romina Power stereotypisiert. Musiker wie Francesco des Gregori, Cappoesela, Concato, Jovanotti usw. kennt hier dagegen kaum einer, dabei ist das musikalisch m.E. oftmals viel besser, interessanter, innovativer, als das was hierzulande produziert wird. Und bei den Schlagzeugern ist es nicht viel anders. In Italien (einige auch den USA gefeiert), hierzulande aber kaum bis gar nicht wahrgenommen. Warum auch immer. :|


    Dass es auch hier gute Drummer gibt, ja sicher. Aber Tausende auf DEM Niveau, pardon, da übertreibst du maßlos.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Herausragend war meine Interpretation und "großes Kino" hast du als Eigenschaft für ihn gewählt....


    und:

    da übertreibst du maßlos.

    Übertreibung macht's deutlich ;)


    Vergleiche mit Schlagzeugern, die wir allgemein als "vom anderen Stern" bezeichnen, finde ich insofern unglücklich, weil davon nun wirklich mehr als genug Videos existieren, die in Erstaunen versetzen.
    Im Übrigen habe ich Andrea Beccaro ja nicht einmal im Ansatz kritisiert.
    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Zitat

    Trommler mit diesen Skills gibt es weltweit Unzählige und sogar hierzulande Tausende.


    *Hüstel hüstel!"* Ich möchte dir ja nicht zu nahe treten, aber DAS, Monsieur ist mehr als Kritik. Damit stellst du ihn, so liest sich das für mich, auf die Stufe von "gewöhnlicher Durchschnittstrommler", was er mitnichten (!) ist. (Popa Chubby und Andrea Manzoni nehmen einfach nicht "irgendeinen Durchschnittstyp" auf ihre Tourneen mit) Das möchte ich mal sehen, wie ein Feld-Wald-und Wiesen-Trommler die Sachen im ersten und letzten Video mal so eben nachspielt.


    Großes Kino habe ich gewählt, wegen der Eigenschaften, die ich genannt habe. Das Gesamtpaket dieses Trommlers ist alles andere als Mittelmaß sondern ebenbürtig mit vielen anderen Drummern, die viel mehr Aufmerksamkeit erhalten. Wenn du das nicht erkennst... naja, daran kann ich nichts ändern.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Mach doch bitte keine Religion draus. Wenn er dir besonders am Herzen liegt, ist das doch in Ordnung.


    Ich mache mir lediglich weniger Gedanken darüber, ob der eine oder andere Drummer möglicherweise zu wenig Aufmerksamkeit erhält.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Oops, was geht'n…


    Eigentlich wollte ich nur schnell reinschneien und Moe für das Black Dog Video danken. Das habe ich nämlich gleich mal an meine Jazzbandkollegen/innen weitergeleitet, weil ich Ihnen die Nummer schon vor ein paar Monaten fürs Repertoire vorgeschlagen habe. Jetzt anhand des Videos hat es glaube ich gezogen. Wir spielen in den kommenden 2-3 Monaten einige Auftritte, danach werden wir sie wohl angehen. Black Dog im Hardbop-Style, yessss :thumbup:


    Jetzt lese ich hier eine Diskussion, die ich überhaupt gleich gar nicht nachvollziehen kann (gibt's hier ein Kopfschütteln-Smiley?).


    Ich glaube jetzt wird es Zeit die genannten Trommler an ein Drumometer anzuschließen um wissenschaftlich nachzuweisen wer der Bessere ist…





  • Mir ging es auch eher darum, mal drauf aufmerksam zu machen, was jenseits der Alpen musikalisch los ist. Hierzulande wird "italienischer Musiker" ja immer noch mit Eros Ramazotti, Pavarotti und Albano & Romina Power stereotypisiert. Musiker wie Francesco des Gregori, Cappoesela, Concato, Jovanotti usw. kennt hier dagegen kaum einer, dabei ist das musikalisch m.E. oftmals viel besser, interessanter, innovativer, als das was hierzulande produziert wird. Und bei den Schlagzeugern ist es nicht viel anders. In Italien (einige auch den USA gefeiert), hierzulande aber kaum bis gar nicht wahrgenommen. Warum auch immer.


    Danke für Publikation dieses Schlagzeugers. Solche Beiträge helfen wirkli h über den Tellerrand rauszuschauen, unabhängig, ob man ihn faszinierend findet oder auch nicht. Ich denke es ist ja kein typisches deutsches Phänomen, sondern ein allgemeines, daß man über das regionale aus anderen Ländern nicht immer so am Laufenden ist. Internet hilft da logischerweise seit Jahrzehnten enorm. Aber so manches Schmankerl muß man sich auch noch immer raussuchen. Umgekehrt ist es ja auch irgendwie gleich: in Italien sind deutschsprachige Künstler weniger bekannt, als Musiker, die englisch singen. Wenn wir mal Rammstein aussen vor lassen, die scheinen ja ein ganz anderes Phänomen zu sein.
    Bei Andrea Beccaro bedient zum anderen Teil auch ein gewisse Genre (Jazz usw..), welche ja auch generell nicht so sehr - einschlägi Szene ausgenommen - in der Welt bekannt sind.
    Ich habe das Glück in einer Zone zu wohnen, wo ich grenznah sowohl zur italienischen, österreichischen, schweizerischen und "relativ" nah an der deutschen Grenze zu sein. Da bekommt man dann schon bissel mehr von den verschiedenen Kulturen und Künstlern mit.

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