Minimal Jazz-Set - welche Felle

  • Hallo,


    hier erst einmal eine Kurzvorstellung:


    Ich bin nur ein Aushilfsdrummer. Normalerweise spiele ich Saxophon aber auch Kontrabass oder E-Bass in Jazz- und Folkformationen.


    Kürzlich habe ich ein 80er Jahre Hohner-Set mit Snare, BD, Standtom und Hi-Hat gekauft um es für meinen Proberaum zu restaurieren.


    Es soll ausschließlich für akustische Proben optimiert werden. Dabei kommt es mir auf einen ordentlichen Klang und dezente Lautstärke an. Welche Felle würdet ihr vorschlagen? Ein preiswertes Crash/Ride-Becken brauche ich auch noch. Es soll auf der BD befestigt werden um möglichst wenig Teile bewegen zu müssen. Welche Größe sollte es haben?


    Grüße, Johann

  • Kurze Antwort:
    Toms und Snare: Einschichtig beschichtetet Felle ( also Remo Ambassador Coated, Evans G1 coated, Aquarian Texture)
    Bass: Einschichtig mit Dämpfung, z.B. Remo Powerstroke 3.
    Becken: Soultone Vintage 19" Crash Ride....mein Favorit


    Lange Antwort:
    bgl. Felle: Wie klingt dein Set jetzt? Kesselmaße? Wie gut kannst du stimmen? Bestimmte Soundvorlieben? usw usw.


    Becken: Budget? Generell: Besser was hochwertiges Gebrauchtes! Die kleinen Marken haben meist ein besseres Preis/Leistungs Verhältnis.

  • Kann man so eigentlich gar nicht genau beantworten, ohne mehr zur Musik, Einsatzräume und Drumsetspezifikationen zu wissen. WAS man aber mit auf den Weg geben kann: Wichtig ist hier insbesondere die Wahl der Sticks, Rods, Besen. Die sind für die Lautstärke zu etwa 50 Prozent entscheidend, 20 Prozent geht an die Kesselmaße, die anderen 30 Prozent sind der Drummer, sprich, wie er spielt.


    Generell: Einschichtige Felle (wie obig genannt) aber auch Remo Diplomat u.ä. ist eine Option.
    Bei der Bassdrum würde ich nicht per se auf ein PS3 setzen. Da kann auch sehr gut mit Ambassador coated (u.ä.) auf schlag- und Resonanzfellseite gearbeitet werden. Beim Reso sogar ein Diplomat.


    Fußmaschine sollte einen Filzschlegel haben. Möglichst weich.


    Becken: Mein Tipp für günstig aber gut und universell, nicht zu laut: Zultan (=Turkish) Caz 19" Crashride. Finde es übrigens nicht ganz okay, wenn hier jemand vom Soultone-Vertrieb für Soultone mal eben "Werbung macht". Das hat für mich ein leichtes "Geschmäckle".

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Kenne das Problem "Set ist zu laut". Allerdings habe ich ein "Hochleistungs-Set", ein Yamaha Maple Custom Absolute. Trotz der Bebop-Abmessungen musste ich leiser werden, da vorwiegend akustischer Jazz begleitet wird. Habe mit Remo Vintage-As auf dem Toms und einem Skintone auf der Snare das Ziel erreicht: Weniger Attack und weniger schneidende Obertöne, trotzdem guter, warmer Ton und Sustain, da keine Dämpfung nötig ist. Und das über einen großen Dynamikbereich! :)


    Nur mit der 18x16" Bassdrum gelingt mir mit keinem Fell und keiner Simmung ein befriedigendes Ergebnis. :( Die ist und bleibt zu dominant. Da warte ich zur Befellung nochmal gespannt andere Meinungen hier ab. Vielleicht kann man auch was mit der Loch-Anordnung im Fell machen? DW hat ja das 6-Loch-Reso ...


    Aber ein paar Tipps zum runter-dimmen der Kickdrum habe ich bereits gesammelt: Schlagfell nicht mittig anschlagen, Trommel nicht auf Riser spielen, Filzpad auf Fell kleben wo der Beater auftrifft (bei Jeff Hamilton live gesehen), weichen Filz um den Beater kleben (Gaffa hält bei mir gut und mit Lammfell-Beater war der Sound zu weich und pauken-ähnlich), Beater kurz einspannen, Aufschlagfläche vom Beater klein halten, Seitenlöcher im Korpus (ich habe nix im Tom-Mount), 7-10"-Loch zentral im Reso (betont aber Attack), kein Loch im Reso (Attack weicher), Teppich unter und vor dem Kick. Im Proberaum kann man auch ein dickes Kissen oder Schafsfell vor die Bassdrum legen - weiß nur nicht wie das auf der Bühne kommt. :S

  • Hallo,
    die bisherigen Ausführungen zum Thema Felle kann ich eigentlich nur unterstützen. Ich bevorzuge hier eine relativ hohe Stimmung auch bei der 16" BD.
    Snare-Stimmung nach den Masshoff-Methode. Auch hier relativ hoch ( was die Tonhöhe angeht).
    Allerdings finde ich die Stickauswahl auch wichtig. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen mit Qsticks gemacht. Im Moment spiele ich bei kleinen Räumen neben Besen und Rohema Tango Sticks QSTICKS RODS WHISPERER - ORANGE.


    Ich bin auf einer Hausmesse drauf gestossen. Allerdings muss man sich auch erstmal dran gewöhnen und auch mit der Fellstimmung etwas experimentieren.


    Viel Spass



    Einmal editiert, zuletzt von EL LOBO 59 ()

  • Da viele unserer Gigs sehr leise sein müssen
    Habe ich da Erfahrung .


    Ich würde für Toms und Snare
    Remo ambassador coatet nehmen.
    Damit bekommst du einen offenen und
    Warmen Jazzsound!


    Bassdrum auch coatet emperior oder powerstroke.
    Bassdrum Lautstärke ist perfekt mit einem
    Beater von Schlagwerk ( hat eine Art Gummiball )


    Ride: schau mal nach anatolian
    Ride hihat Lautstärke kann man mit billigsticks aus weichem
    Holz reduzieren!
    Ich spiele gerne Roods mit holzgriffen.
    Da kann man sidestick spielen.
    Ganz leise sind auch nylonbesen von Schlagwerk .
    Damit bekommt man eher einen leisen Popsong hin.


    Das sind meine Erfahrungen ! Ich hoffe
    Du kannst was damit anfangen.

  • Würde in dieselbe Bresche schlagen wie meine Vorschreiber. Einlagige Felle sind nicht verkehrt, da weniger Attack als dickere.
    Empfehlen würd ich ausserdem aufgerauhte (coated, weiss).


    Becken: Eher dünn und nicht zu gross - bei einem Ride eher nicht 22", wobei eine solche Verallgemeinerung eigentlich gar nicht geht :) .
    Auch bez. dünn und dick könnte ich jetzt bei beiden Beispiele und Gegenbeispiele geben :S !

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