Welche Kopfhörer für Edrums?

  • Hallo,


    ich spiele inzwischen zunehmend auf meinen Edrums mit Kopfhörern, leider mit eher minderwertigen.


    Welche Kopfhörer würdet ihr empfehlen, welche bringen den Bass richtig rüber?


    Preisklasse bis 100€ realistisch? Wenn nein, macht gerne einfach Vorschläge.


    Vielen Dank, R.

  • Wie hier Unser werter Moderator mc.mod schon anmerken durfte, sollten diesbezüglich im DF bereits etliche Themenbereiche zu finden sein. Trotzdem von mir eine Bemerkung dazu weil hier bereits die Beyerdynamic DT-770 Pro bzw. die "M" Version als mögliche Option erwähnt wurde. Keine schlechte Möglichkeit wie ich finde. Allerdings im Preisrahmen etwas über der anvisierten 100.00 € Marke angesiedelt. (Besitze ebenfalls einen DT-770 Pro Kopfhörer in geschlossener Bauform)


    In Sachen Nennimpedanz bekommt man die Pro Variante in zwei verschiedenen Ausführungen angeboten. Jeweils als 80 Ohm und als 250 Ohm Variante. Verbaute Kopfhörer Verstärker in den jeweiligen Modulen werden in der Regel wohl nicht in aller höchster Güte ausfallen. Um einen gewissen "Dampf" am Headphone erreichen zu können würde ich in diesen Fall immer die niederohmige 80 Ohm Variante bevorzugen wollen, wenn es denn ein Beyerdynamic Kopfhörer werden sollte.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Hi,


    also ich habe einen Roland RH200S. Nachdem ich schon einge Kopfhörer ausprobiert habe und mir ein Beyerdynamic einfach zu teuer ist. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass alle, die davor an meinem TD-9 gehabt habe, irgendwie nach kurzer Zeit kaputt gegangen sind. Da waren dann eine Knacken oder Aussetzer drin. Kann sein, dass dies auch am Modul liegt. Mit dem Roland hab ich jetzt keine Problem mehr und nutzte den jetzt schon fast zwei Jahre.


    VG
    Tom

  • Wir haben hier in der Firma (Audio-Softwareentwicklung) den AudioTechnica ATH50 zum Standard erhoben, nachdem einige jahrelang Beyerdynamik benutzt hatten. Die sind aber halt eher 'badewannenartig' (sprich: Loudness) abgestimmt, wogegen die ATs sehr linear sind. Ich selber benutze einen ATH-M40x zuhause und im Job, der ist günstig (~80€) und mit den 40er Membranen noch etwas linearer als der 50er, weil die immense Bassanhebung fehlt und eine kleinere Membran in den oberen Mitten und Höhen weniger zu Verzerrungen neigt. Trotzdem geht er sehr weit runter, und: er ist schweinelaut, Trommeln macht damit Spaß. Die neue 'x'-Serie ist auch viel neutraler als die alte, besser verarbeitet, und man hat auch nicht mehr diese quärkigen Gehäuseresonanzen (bei ~900Hz). Ich persönlich bin da sehr pingelig und höre sofort, ob ein geschlossenes Gehäuse mitschwingt oder nicht. Dahingehend kann ich auch den 840er Shure empfehlen, der sogar noch etwas neutraler ist, aber auch etwas teurer.
    Also, mein value-for-money-Tip: ATH-M40x


    Nachtrag: vielleicht ist (auch für andere) diese Seite ganz aufschlussreich, wo momentan 120 Kopfhörer mit ihrem Klangbild hörbar sind:
    https://soundcloud.com/sonic-s…udio/sets/headphones-test

    Einmal editiert, zuletzt von Sascha ()

  • Nachtrag: vielleicht ist (auch für andere) diese Seite ganz aufschlussreich, wo momentan 120 Kopfhörer mit ihrem Klangbild hörbar sind:
    https://soundcloud.com/sonic-sense-pro-a…headphones-test

    Coool! Danke, Sascha! sagt
    Hajo K

  • Habe letztens meinen Ath m 50x (der definitiv eine gute Wahl ist) gegen den Teufel Aureol Real ausgetauscht - gabs bei amazon für knapp 70 € - und bin ziemlich begeistert. Finde den klang klarer und auch die bass wird besser abgebildet und verzerrt nicht so schnell bei hoher lautstärke. Ist zwar ein offener kopfhörer, weshalb ich ein wenig bedenken hatte (wg. evtl. hörbarer klackergeräusche der pads), hat sich aber bei meiner (etwas höheren) spiellautstärke nicht bestätigt. :D

  • Offene Kopfhörer haben normalerweise immer eine bessere Klangtreue, das ist schon prinzipbedingt (Kein Druckstau, weniger Probleme mit Resonanzen, d.h. bessere Mittenabbildung). Der Tragekomfort ist auch oft besser.
    Sofern man aber den Hörer noch für andere Zwecke verwendet, wie z.B. Recording von A-Drums oder Vocals, ist ein offener durch das Übersprechen eine nervige Störquelle. Aber wenn man Alternativen rumliegen hat, warum nicht.
    Vorsichtig würde ich aber sein, wenn Du einen offenen lauter aufdrehen musst, um die E-Kit-Geräusche zu übertönen. Je nach Sound u. Samplequalität (rolandesque glattgebügelt oder unbearbeitete Transienten?) kann man sich da tüchtig die Lauscher zu Brei hauen. Die Erkenntnis darüber kommt aber leider erst über die Zeit, das ist das perfide.
    Ich persönlich mag auch dieses 'locked-in'-Gefühl beim spielen, d.h. man wird nicht durch Umgebungsgeräusche irritiert und kann ggf. leiser drehen.

  • Ich habe beim Händler aktuell verschiedene Kopfhörer getestet.


    Geplant war der Kauf des Beyerdynamic DT-770Pro, allerdings war nur der 250 Ohm lagernd und der war im Klang zu dünn und zu leise. Wenn Beyerdynaic, dann auf keinen Fall den 250db nehmen (nur 80 Ohm oder besser den 32 Ohm).


    Nach öfterem Wechsel (auch 500,- Euro Teile) bin ich beim Roland RH-300 V gelandet. Der war für mich einfach der Beste. Lauter, präziser und satter mit vollerem Bass. Bestimmt ist der für die Roland V-Drums optimal abgestimmt.

    Viele Grüsse aus dem Süden :)
    Ciao Adi

  • Wurde hier noch nicht erwähnt:
    Shure SE215-CL
    http://www.thomann.de/de/shure_se215cl.htm


    Es geht hier ja ums Spielen am E-Drum (möglicherweise auch im Bandkontex?)
    Dann gibts eigentlich nichts besseres.
    Hat man sich einmal daran gewöhnt sind die Dinger saubequem.
    Gut, das Auf- und Absetzen ist etwas fummeliger, dafür wird man belohnt mit nahezu kompletter Abschottung gegen Außengeräusche!
    Mir persönlich gefällt auch das Klangbild. Klangvergleiche bei Kopfhörern sind natürlich subjektiv, aber meine anderen Hörer ( DT770-pro/Stax/Sennheiser) nutze ich jetzt eher weniger.
    Und der Preis passt auch!


    Gruß
    Atterl

  • Hier kommt wieder mal das unerwünschte Phänomen auf, dass insbesondere bei Empfehlungen in Foren die eigene, subjektive Produkterfahrung als quasi physikalisch-allgemeingültig dargestellt wird.


    Geplant war der Kauf des Beyerdynamic DT-770Pro, allerdings war nur der 250 Ohm lagernd und der war im Klang zu dünn und zu leise. Wenn Beyerdynaic, dann auf keinen Fall den 250db nehmen (nur 80 Ohm oder besser den 32 Ohm).


    Das ist so pauschal ein völlig falscher Ratschlag. Es gibt deutliche Klangunterschiede zwischen verschiedenen Ohm-Versionen; die Wahl des Modells sollte individuell nach dem Gerät, an das man es anschließt, getroffen werden. Passt dessen Verstärkung z.B. nicht so gut für eine 250-Ohm-Version, mag man - mit korrespondierenden klanglichen "Einbußen" (in Anführungszeichen, weil auch hier individuelle Anforderungen unterschiedlich sind), und der Gefahr früher einsetzenden Clippings - zur 80-Ohm-Version greifen wollen. Die Verstärkungsquelle ist entscheidend, nicht ein allgemeines Lautstärke-Bedürfnis, ansonsten könnte man hochohmige Hörer ja aus dem Programm nehmen.


    meine anderen Hörer ( DT770-pro/Stax/Sennheiser) nutze ich jetzt eher weniger.


    Ein Vergleich von Kopfhörern mit Billig-In-Ears hat schon was von Äpfeln und Birnen. Um was für Stax-/Sennheiser-Modelle handelt es sich denn? Wenn ich mich nicht irre, bietet Stax nicht Monitoring für Musiker, sondern Elektrostaten für betuchte HiFi-Freaks an ...


    Übrigens (Edit):
    Wenn man die feinen Klangunterschiede sowieso nicht wahrnimmt, oder es situationsbedingt nicht so sehr darauf ankommt, sollte man in Sachen Beyerdynamic-Kopfhörer auch den am stärksten akustisch abgeschirmten 770-M in Betracht ziehen, den finde ich (persönlich, individuell, an meinem Verstärker) in lauter Band-Monitoring-Situation (nicht zum Musikhören/Mixing/Mastering) impulsmäßig klar überlegen.


    Übrigens 2:

    ich habe hier noch den Bose QuietComfort 15.


    Bose QuietComfort-Modelle wiederum sollen mit batteriebetriebener Klangbeeinflussung für bestimmte Mobiltelefone "optimiert" sein. Zu solchen Consumer-Geräten, mit Apple- und Samsung-Logos für eine bestimmte Zielgruppe als anwendungsspezifisch dargestellt (scheinbar muss man bei Apple- und Samsung-Geräten klanglich eingreifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen), gibt es sicher ähnlich unterschiedliche Meinungen wie zu Roland-Monitoring-Lösungen, bei denen man eine angebliche spezielle Abstimmung teuer bezahlt. Wenn es aber schon mal vorhanden ist, dürfte nichts dagegen sprechen, den beworbenen "naturgetreuen Spitzenklang" mal vorsichtig mit E-Drums auszuprobieren.

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  • gibt es sicher ähnlich unterschiedliche Meinungen wie zu Roland-Monitoring-Lösungen, bei denen man eine angebliche spezielle Abstimmung teuer bezahlt.


    Naja, was soll da eine spezielle Abstimmung sein? Das Zurechtbiegen des eher 'besonderen' Roland-Sounds (ich mag die meisten der Sounds nicht, aber nun gut...)? Dann wäre der Kopfhörer ja 'kompensatorisch' und an jedem anderen Gerät ziemlich 'falsch'. Oder behauptet Roland, dass ihr Hörer linealglatt ist und alles unverfälscht wiedergibt? In dem Fall würde ich behaupten, es gibt eine Menge Hersteller, die das richtig gut und zu einem moderateren Kurs können.
    Bei Lautsprechern, Mikrofonen und Kopfhörern lehrt mich meine Erfahrung als Live-Mischer und Studiofutzi, dass man mit den Herstellern am besten oder langfristig konsistent fährt, die das schon seit langem und/oder ausschließlich machen. Ob Roland da jetzt OEM-Muscheln nimmt, etwas customizen lässt und seinen Namen draufdruckt, weiß ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein ganzen Entwicklerteam hinter steckt wie vielleicht bei Beyer, Sennheiser, AKG oder Audio-Technica. Ist wie bei Studiolautsprechern, da sind z.B. günstige Adams den aufgebretzelten Digitalboxen von Roland haushoch überlegen.

  • Ja, exakt das meine ich. Wenn man sich nicht auskennt, könnte man halt auf solche Werbeaussagen hereinfallen.
    https://www.rolandmusik.de/products/pm-03/
    https://www.rolandmusik.de/products/rh-300v/
    Soll aber natürlich nicht heißen, dass solche Produkte nur von Trotteln gekauft werden - wenn sie individuell den Ansprüchen genügen: Alles gut ;)


    Edit:
    Interessant für uns: Roland bietet als "auf V-Drums[-Verstärkung] abgestimmt" ein 32-Ohm-Kopfhörermodell an.

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  • Die geringe Impedanz düfte schlicht aus Gründen des Wirkungsgrads gewählt sein, klangfördernd sind geringe Impedanzen bei Magnetschallwandlern eigentlich nie. Höhere Impedanzen resultieren aus mehr (aber dünneren) Wicklungen auf der Schwingspule, die dadurch leichter ist als eine mit weniger Wicklungen, aber dickerem Draht (um thermsich stabil zu bleiben). Leichtere Spulen sorgen für schnellere Membranauslenkungen, das heißt die Impulstreue (und dadurch auch die Höhenwiedergabe) wird verbessert. Hat man eine trägere Membran-/Spulen-Einheit, muss man anderweitig konstruktiv auf den Frequenzverlauf einwirken. Ist i.d.R. aber schlechter; das fällt in einem Bodediagramm u.U. nicht auf, aber im Wasserfalldiagramm sieht man häufig anhand der Resonanzen, dass getrickst wurde.

  • Man hört es auch, daher finde ich im Grundsatz höhere Impedanzen an einem geeigneten Kopfhörerverstärker bevorzugenswert.

    Hab ja leider wenig Ahnung. Aber beim Test an den Roland VDrums waren die KH mit höheren Impedanzen einfach nur halb so laut (also sehr leise) und damit hat man die vielleicht tolle Qualität einfach nicht gehört ?(

    Viele Grüsse aus dem Süden :)
    Ciao Adi

  • Ja, du hast Recht, je nach Modell sind die im Modul eingebauten Kopfhörerverstärker einfach viel zu schwach.


    Ich erinnere mich, dass ich beim TD-6V die Pad-Empfindlichkeit hochgedreht habe (und die damit verbundenen weiteren Dynamikeinbußen verkraften musste), um eine erträgliche Lautstärke zu erreichen, ohne dauernd voll reinprügeln zu müssen. Hot-Spot-Fehltrigger wurden dadurch allerdings tatsächlich unerträglich laut. Dass Roland da lieber auf Nr. sicher geht, kann ich nachvollziehen, zum Teil könnten die schwachbrüstigen Verstärker nämlich auch aus Haftungs-Zusammenhängen resultieren; in manchen Ländern ist es sicher nicht ganz einfach, Consumer-Geräte zu verkaufen, die gesundheitsschädlich sein können, wenn man sie nicht beherrscht.


    Spätestens im Bandkontext bewegt man sich oft im Schädlichkeits-nahen Lautstärkebereich, daher würde ich insbesondere bei In-Ears nur mit Verstärkern, die einen Feedback-Limiter beinhalten, arbeiten wollen. Wir hatten neulich noch bei so Moog-Taurus-Basstönen im Monitormix derartig früh (nicht weit aufgedreht) Clipping auf den 80-Ohm-Hörern, dass das einfach nicht so richtig Spaß gemacht hat.


    Dafür, dass manche Hersteller sparen, nicht haften, ggf. externe Kopfhörerverstärker verkaufen wollen, kann aber der gute hochohmige Kopfhörer (mit dem 250er-770 war da einiges mehr an Lautstärke drin) jedenfalls nix ;)

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