akustische Black Beauty Snare von Ludwig, das Mandala V3 Pad und ein Roland V-Drum Pad im direkten Vergleich von Danny Carey

  • Ist das echt so erschütternd
    http://www.bonedo.de/artikel/e…-den-schatten-stellt.html


    oder hat man da einen besonders schlecht eingestelltes Roland TD30 mit Modulsounds und empfindlichkeit ganz unten genommen ????


    Mandala V3 PAD
    https://www.indiegogo.com/projects/mandala-drum-v3-system#/



    http://mandaladrum.tumblr.com/…um-v3-system-announcement



    http://mandaladrum.tumblr.com/



    Trommel Totti - bitte antesten !!!!

    Einmal editiert, zuletzt von tthorsten ()

  • Nun denn, mein Name ist in diesem Zusammenhang gefallen .....


    Also ich persönlich werde schon aus augenscheinlichen Gründen kein Interesse an diesen neuen Mandala V3 Pads aufbringen wollen. Für meine Zwecke benötige ich zwingend Trommeln und Becken welche optisch nicht mehr von einem herkömmlichen Schlagzeug Setup zu unterscheiden sind. Alles andere ist für mich ein absolutes No Go. (Damit also auch ROLAND/Yamaha und Co.) Des weiteren darf man hier durchaus die Frage in den Raum stellen wie es in Sachen Mandala V3 Pads mit dem Spielgefühl aussehen sollte. (Kein Meshfell) Die nächste Frage wäre wie laut dabei die Anschlaggeräusche ausfallen werden.


    Übrigens: Bei dem kurzen Vergleichsvideo sehe ich keine wirklich umfassende Dynamikspielweise des Akteurs gegeben. Gerade auch bei schnelleren Schlagabfolgen. Somit erscheint mir dieses Video nur bedingt aussagekräftig zu sein. Bei entsprechenden Spielweisen wird man die derzeitigen Schwächen gängiger E-Drum Systeme noch wesentlich deutlicher offenbaren können.


    Über diese zwei konsequenten Aussagen von Bonedo darf man hier gerne weiterhin tiefgründig nachdenken wollen.....



    "E-Drums sind nach wie vor schwer im Kommen, doch in diesem Punkt
    haben viele Hersteller keine Lust, einen großen Schritt nach vorn zu
    machen."

    "Selbst die allerteuersten Modelle können hier bisher mit einem
    akustischen Instrument nicht annähernd mithalten. Wer es dynamischer
    mag, ist auf einer Verbindung mit einem Rechner und externen
    VST-Libraries angewiesen."



    Gruß


    Trommeltotti

  • hat man da einen besonders schlecht eingestelltes Roland TD30 mit Modulsounds und empfindlichkeit ganz unten genommen ????


    Das wird´s schon sein.
    So dermaßen kacke hat meins nie geklungen.
    Wäre mal interessant zu wissen, welcher Snaresound aus dem Modul da zum Tragen kam.

    Ich bin nicht dick, nur zu klein für mein Gewicht. X(


    Musik sagt viel über Gefühle aus, sie muß nicht perfekt sein. Denn Perfektionisten
    haben keine Zeit für Gefühle, sie sind zu sehr damit beschäftigt perfekt zu sein. Und wer mag schon Musik ohne Gefühle? (
    Neil Young)


    F-O-B

  • Nun, ich bin weit davon entfernt, das TD-30 zu verteidigen. Aber in dem verlinkten Video klingt das so unterirdisch, da unterstelle ich fast schon Absicht.


    Es gibt nicht so rasend viele Videos vom TD-30, aber in ziemlich jedem, das ich gefunden habe, klingt die Snare "besser" als im von Bonedo geposteten Video, z.B. vom hier schon oft zitierten Ralf Schumacher, der die drum-tec Videos einspielt.


    Alternative: Luke Oswald Drum Solo (VST: Superior Drummer / Music City & Allaire SDX) (HD-Option & Kopfhörer empfohlen)


    Edit: Blue Note hat recht. Vom TD-30 steht da gar nix :D

    Ich habe keine Ahnung, ich spiele E-Drums.

    3 Mal editiert, zuletzt von Seitenwähler ()

  • Da das ja von Chris Beam geschrieben wurde, wird er sicherlich bald Stellung hier beziehen.
    Eine bewusste "Ver...sche" (Ludwig Black Beauty vs. Roland Billig-Modul) kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
    Die TD30-Sets, die ich bisher unter den Stöcken hatte, liessen sich jedenfall deutlich dynamischer spielen.

  • Ich meine, daß das Pad als TD-30 Pad beschrieben wurde, was darauf schließen oder vermuten lässt, daß auch das benannte Modul verwendet wurde.
    Auf Bonedo steht noch folgendes:
    Selbst die allerteuersten Modelle können hier bisher mit einem akustischen Instrument nicht annähernd mithalten.


    Hier konnte ich aber auch keinen weiteren Hinweis mehr finden.

    Ich bin nicht dick, nur zu klein für mein Gewicht. X(


    Musik sagt viel über Gefühle aus, sie muß nicht perfekt sein. Denn Perfektionisten
    haben keine Zeit für Gefühle, sie sind zu sehr damit beschäftigt perfekt zu sein. Und wer mag schon Musik ohne Gefühle? (
    Neil Young)


    F-O-B

  • Ich meine, daß das Pad als TD-30 Pad beschrieben wurde



    Wo?


    Außerdem existiert kein TD-30 Pad. Die Pads PD 128 usw. können mit jedem Roland-Modul betrieben werden...



    was darauf schließen oder vermuten lässt, daß auch das benannte Modul verwendet wurde.



    Wenn ich der Hersteller von Mandala wäre, würde ich mir auch wünschen, dass potentielle Kunden solche Schlüsse ziehen.


    Entschuldige, aber das ist mir einfach zu wenig! "Hier" wird sehr oft ohne konkrete Informationen "Halleluja" und "kreuziget ihn" gerufen.




    Dabei finde ich die Idee, 9 verschiedene Anschlagszonen mittels dieser konzentrischen Kreise umzusetzen, gar nicht mal schlecht. Man kann das Ding ja einfach mal im Auge behalten...


    Grüße


    Edit: Dreckfuhler

  • Ich hatte das Video auf facebook gefunden und meine, daß das da stand. Ich konnte es vorhin nichtmehr auf fb finden.
    Dass das Pad auch mit anderen Modulen verwendet werden kann, stelle ich doch garnicht in Frage.
    Jedoch wird es mit dem TD-30KV verkauft. Beim TD-15 gibt es das nicht.

    Dabei finde ich die Idee, 9 verschiedene Anschlagszonen mittels dieser konzentrischen Kreise umzusetzen, gar nicht mal schlecht. Man kann das Ding ja einfach mal im Auge behalten...


    Das steht hier außer Frage, obwohl ich hier auch anhand des Videos keinen ansatzweise fairen Vergleich finde, der mich zukünftig interessiert stimmt.
    Somit ist die Demonstration der tollen Technik für´n Eimer.
    Wenn das Video von Mandala selber ist, empfinde ich es, trotz möglicher bahnbrechender Erfindung/ Dynamik des Gummitellers, als Roland TD-30 Besitzer als unverschämt, ein Pad aus dem TD30KV zu nehmen und mit so einem K...Sound in den Vergleich zu schicken. Das bürgt nicht gerade von Selbstbewusstsein.
    Dynamiksensation hin oder her.
    Für mich ist Mandala bei so einer Art Vergleich erstmal durchgefallen.
    Warum Bonedo so ein Grottenvideo einstellt und auch noch über soziale Medien verteilt, finde ich auch nicht gerade prickelnd.
    Diskussionswille hin oder her.

    Ich bin nicht dick, nur zu klein für mein Gewicht. X(


    Musik sagt viel über Gefühle aus, sie muß nicht perfekt sein. Denn Perfektionisten
    haben keine Zeit für Gefühle, sie sind zu sehr damit beschäftigt perfekt zu sein. Und wer mag schon Musik ohne Gefühle? (
    Neil Young)


    F-O-B

  • Leute, vergesst die Bonedo-Seite. Das sind Musiker, also wenn rumbitchen an der Technik, solltet Ihr auch vernünftige Quellen verwenden.


    Wenn man sich die Mühe macht, die Crowdfunding-Seite zu lesen und ein paar weitergehende, wird das Bild etwas klarer. Z.B.:


    https://www.indiegogo.com/proj…ala-drum-v3-system#/story
    http://mandaladrum.tumblr.com/
    http://www.businesswire.com/ne…um-V3-System-Crowdfunding


    Die Pads sind aus Santopren (Handelsname), ein thermoplastisches Material, eine Art Mischung aus Synthetikkautschuk und Polypropylen. Mehr hier:
    http://www.exxonmobilchemical.…stic-vulcanizate-tpv.aspx?
    Es ist ein Elastomer, das sich in der Industrie bewährt hat, alterungsbeständig, kein Memoryeffekt, d.h. gleichbleibende Flexibilität, temperaturstabil, und für die Massenfertigung geeignet.


    Nachteil ist natürlich (wie bei Yamaha): kein Fell, man kann es nicht stimmen. D.h. es muss für möglichst viele Anwendungen 'passen'. Für das, was sie vorhaben, sind aber Felle mit Piezos ungeeignet, da Piezos Impuls- und keine Kraftgeber sind.


    Dass die Pads hässlich sind (ich persönlich mag das hexagonale Design nicht) und es keine Becken-Variante gibt, steht auf einem anderen Blatt. Das Marketing ist auch recht 'amerikanisch', aber man darf auch nicht vergessen, dass sie gerade in der Finanzierungsphase sind.


    Aber die eigentliche Technik und auch die softwareseitige Herangehensweise finde ich aus Entwicklersicht (wie meiner einer) gut und durchdacht. Sie sollten aber das mda-Format zügig freigeben, denn der Content bzw. die Unterstützung von 3rd-Party-Devs ist der Knackpunkt. Eine gute Sample-Library in dem Umfang zu erstellen ist sehr zeitaufwändig und teuer, und es gibt nur wenige Studios und Engineers, die das logistisch und in gleichbleibender Qualität hinbekommen.


    Ob das ganze 'durchfällt' oder nicht, dafür gibt es eine Menge Faktoren, aber sicher ist ein Vergleich mit einem Roland-Pad da völlig unerheblich.

  • Hier schwimmen ein paar Enten umher!


    Daher zuerst etwas informative Ordnung.
    Alle Information stammt aus den englischen Texten des Mandala-Blogs:

    • Das Mandala V3 soll 128 konzentrische Positionsringe aufweisen.
    • Es soll nonagonal sein und deshalb auch 9 Randtrigger-Zonen (ohne Positionserkennung) haben.
    • Das Hardware-"Modul" dafür soll MIDI benutzen, und wird deshalb hoffentlich die Positionsdaten als CC Daten senden, wodurch es auch mit sämtlichen (Computer)-(Drum)-(Sample)-Synthesizer benutzt werden können sollte.
    • Die Virtual-Brain Software (Standalone & Plugin) soll per MDA-File bis zu 10 Round-Robin Samples pro Position und Velocity enthalten können (gibt 162'560 Einzelsamples!). Inwiefern Resonance-Modelling, Intervall-Control und/oder ähnliches in der Sample-Engine implementiert sein werden, ist mir noch offen (Vielleicht hab ich aber was überlesen?).


    Nun meinen persönlichen Senf :D

    • Zum Quasi-Vergleichsvideo: Das Video finde ich komplett uninformativ, einerseits, da ich (wie wohl totti und andere) empfinde das nicht die 'gesamte' Dynamik erspielt wird; andernseits, da der Sound aller drei Varianten mir nicht gefällt --- wäre dieses Video das einzige "Sound-Demo" dieser drei Produkte würde mich das eher dazu bewegen das Drummen aufzugeben ;(, als eines dieser Produkte zu kaufen ;).
    • Zum Produkt: Eine relativ hochaufgelöste konzentrische radiale Positionserkennung ist sicherlich schon mal schön :thumbup:, aber wieso nicht auch eine angulare? Wieso 'nur' MIDI und nicht auch noch ein höher auflösende Übertragung ermöglichen, auch wenn dieses (vorerst ) nur von ihrem Virtual Brain verstanden wird? Als A-Emulator finde ich nur Velocity und radiale Position als Modulatoren zuwenig, damit kann ich nicht alle mir bekannten Fell-Anspiel-Arten einer Snaredrum direkt übertragen. Wie siehts mit Cymbalchoking aus?
    • Softwareseitig gefällt mir eine Lösung mit riesigen Datenunmengen nicht wirklich, da er mir unflexibel erscheint, insbesonders falls mal zukünftig (Mandala V9... :P) die Modulatorenanzahl grösser werden sollte (z.B. angulare Positionserkennung und Kontaktfläche o.ä.) dürfte man schnell die "Curse of Dimensonality" erfahren :S.

    Ich bin ein Folivora :?:

  • Wieso 'nur' MIDI und nicht auch noch ein höher auflösende Übertragung ermöglichen, auch wenn dieses (vorerst ) nur von ihrem Virtual Brain verstanden wird?


    Das ist genau das, was ein großer Teil der Community nicht zu honorieren vermag. Bei meinem MarkDrum ist das der Fall, alle Pads (jeweils interner µC auf ARM-Cortex-Basis) senden 10bit-Triggersignale ans Modul (d.h. 512 theoretische Velocitystufen), und erst über Midi wird das um den Faktor 4 runterskaliert. Eine gute und auch technologisch sinnvolle Idee, aber die Leute haben's nicht verstanden und stattdessen den Kübel über der Firma ausgekippt, wie sie es denn wagen können, proprietären Mist zu verzapfen, diese pösen Purschen mit ihrer Geldgeilheit... (wobei ich nicht sehe, dass die ihre Investitionskosten (Entwicklung und Fertigung in Italien) bis dato ansatzweise eingefahren haben... alles was man neu entwickelt ist für eine Firma ein finanzielles Wagnis, kopieren ist 'sicheres Fahrwasser').


    Midi ist nicht totzukriegen, vielleicht ist es einfach ein Festhalten am Gewohnten und Einfachen bei den Anwendern. Funktioniert ja. Halbwegs. Und die potenzielle Möglichkeit, Komponenten über Herstellergrenzen hinaus kombinieren zu können scheint für viele attraktiver zu sein als sich konkret für ein System zu 'committen'. Wir leben in 'vorsichtigen' Zeiten. Früher mussten wir dem Verkäufer im Laden glauben, wenn er von einem Gerät überzeugt war, und es gab mit viel Glück ein Fachmagazin mit einem Produkttest. Und groß Preise vergleichen war auch nicht. Heute führen wir dank Google ein Vollkasko-Freizeitleben ohne jegliche Risiken. Obwohl die technischen Möglichkeiten vielfältiger geworden sind, günstiger, mit globalen Fertigungs- und Absatzmöglichkeiten, ist es für kleine Firmen trotzdem schwerer geworden, mit alternativen Lösungen am Markt zu bestehen, da eine Art 'Schwarmintelligenz' dazu führt, dass ein Großteil der Nutzer mehr oder weniger das gleiche benutzen.


    Blackberry war einst eine sichere Smartphone-Plattform. Aber selbst schützenswerte Staatsoberhäupter sind längst iOS und Android verfallen, und das ist keine technische sondern eine psychologische Kiste. Also musste Blackberry bluten, und jetzt sind sie nur noch ein Android was so tut als sei es ein Blackberry.


    Vor Jahren hat Yamaha mit mLan einen Versuch gestartet, Midi in eine aktuelle Basistechnologie zu überführen. Alles was davon übrig blieb, kennen wir heute als FireWire. Und es ist nicht so, dass die keine Marktmacht oder keine Ausdauer gehabt hätten.

    Einmal editiert, zuletzt von Sascha ()


  • Super Beitrag von jemandem mit Detailkenntnissen, der trotzdem über den Tellerrand hinausblicken kann und die Dinge in einen sinnvollen und nachvollziehbaren Zusammenhang stellen kann. :thumbup:

  • Bei aller berechtigten Aufräumwut fand ich diesen Beitrag doch zu interessant und zu gut, um ihn im Trash verschwinden zu lassen:


    Geschrieben von Sascha am 25.11.2015 (minimal um- bzw. neutraler formuliert, inhaltlich nichts verändert)


    Man kann davon ausgehen, dass bei den großen E-Drum-Herstellern hervorragende Ingenieure sitzen. Abgesehen davon, dass große japanische Unternehmen weit verzweigte Mischkonzerne mit diversen Industriebereichen sind, bedienen wir Musiker uns auch nur am reich gedeckten Tisch etablierter Industrielösungen, die ursprünglich nichts mit Musik zu tun hatten. Symmetrische Eingangsstufen in Vorverstärkern kommen z.B. aus der Medizintechnik (Messen von EKG & EEG), FSRs sind als Berührungsgeber in feuer- oder explosionsgefährdeten Anlagen anzutreffen, wo Schalter/Taster auf mechanischer Kontaktbasis nicht zulässig sind. Piezos sind in der Robotik, Pneumatik und Medizintechnik oft die einzig sinnvollen Sensoren, sie sind langzeit- und temperaturstabil, sie messen nicht nur Druck sondern (via seismischer Masse) auch Beschleunigung. Die Frage ist nur, wie man einen Sensor sinnvoll einsetzt, ob man absolut, relativ, zeitvariant oder invariant misst. Dies herauszufinden, ist klassische Ingenieursarbeit, und dafür ist man ausgebildet; kreative Lösungen für ein gegebenes Problem zu finden, die aber auch wirtschaftlich sein müssen und sich in einen mittel- oder langfristigen industriellen Fertigungsprozess einbinden lassen. Demzufolge müssen Ingenieure auch über den technischen Tellerrand blicken, u.a. auch betriebswirtschaftlich denken können.


    FSRs haben bei Drums konkret einen Vorteil, dass man sie besser entkoppeln kann, da Körperschall/parasitäre Kräfte (d.h. nicht in Hauptkraftrichtung) keine nennenswerte Auswirkung auf das Messergebnis haben. Sie halten relativ hohen Drücken stand, haben aber bei anhaltendem Druck einen Memory Effekt.
    Periodische Vorgänge werden bevorzugt optisch oder infrarot abgetastet. Das liegt aber eher daran, dass eine Messanordnung mit Piezos hier relativ aufwändig und entsprechend teuer ist. In der Medizin- und Gebäudetechnik werden Piezosensoren im Ultraschallbereich zur Durchflussmessung verwendet. Wer behauptet, das geht alles gar nicht für Schlagzeuganwendungen, liegt schlicht falsch.


    Ergänzung von jensensen:


    In Saschas Beitrag wird sehr anschaulich erklärt, was an technischen Lösungen hinter der schlagzeugerisch so simplen Aktion „Ich schlage mit einem Stock auf eine Oberfläche“ folgt bzw. folgen kann inkl. der für Wirtschaftsunternehmen höchst wichtigen betriebswirtschaftlichen Komponente. Und bevor man sich (berechtigter Weise) Gedanken über Spielgefühl und Eigenlautstärke der neuen Instrumente Gedanken machen kann, muss erstmal gemessen und geregelt werden – und das möglichst schnell, möglichst genau und in möglichst vielen Dimensionen.


    Natürlich greift man als Entwickler erst einmal auf bereits vorhandene Mess- und Regeltechnik zurück, zumal, wenn man anfangs sehr begrenzte Möglichkeiten / Budget hat. Das führt fast zwangsläufig dazu, dass man mit „fachfremdem“ Personal (in diesem Fall also mit Nichtmusikern) arbeiten muss. Die traditionellen Drumhersteller hingegen haben sich fast komplett aus den Anfängen der E-Drums herausgehalten:
    Simmons? Kein traditioneller Drumhersteller. Dynacord? Kein traditioneller Drumhersteller. Clavia/ddrum? Kein traditioneller Drumhersteller (die ddrum-Akustikdrums kamen erst wesentlich später, als Clavia die Namensrechte verkauft hatte). Dann kam Roland (immerhin Hersteller von Musikinstrumenten/Keyboards) und dann kleckerten Hersteller von akustischen Drums hinterher wie Yamaha und Tama, wobei Tamas Engagement im E-Bereich ja nur von kurzer Dauer war. Die Traditionsfirmen wie Sonor, Ludwig, Gretsch etc. haben sich im E-Bereich bis heute so gut wie überhaupt nicht engagiert – trotz allem dort vorhandenen Know-Hows.


    Ergebnis: Die „fachfremden“ Firmen haben zumindest etwas auf die Beine gestellt. Ob das nun gut oder schlecht oder „die vorläufige Krone der Entwicklung“ oder der „Holzweg“ ist, sei mal dahingestellt. Die „Fachfirmen“ dagegen haben bisher nichts gebacken bekommen. Warum auch? Sie haben ja ein funktionierendes Geschäftsmodell, das man ja nicht selbst kanibalisieren muss bzw. will. Aus dieser Richtung sollte man tunlichst nicht viel erwarten.

  • In Saschas Beitrag wird sehr anschaulich erklärt, was an technischen Lösungen hinter der schlagzeugerisch so simplen Aktion „Ich schlage mit einem Stock auf eine Oberfläche“ folgt bzw. folgen kann inkl. der für Wirtschaftsunternehmen höchst wichtigen betriebswirtschaftlichen Komponente. Und bevor man sich (berechtigter Weise) Gedanken über Spielgefühl und Eigenlautstärke der neuen Instrumente Gedanken machen kann, muss erstmal gemessen und geregelt werden – und das möglichst schnell, möglichst genau und in möglichst vielen Dimensionen.


    Ich halte einmal dagegen und erlaube mir anzumerken, dass wohl möglich auch der Endverbraucher das Recht haben sollte wirtschaftliche und praktische Abwägungen zu bemühen. Entsprechende Trigger-Technologien benötigen nicht nur Anschlagflächen sondern sinniger Weise auch entsprechende Kessel/Beckenkörper. Es wäre gegenüber der Kundschaft mehr nur als fair wenn man sich als Anwender bezüglich der Kessel/Becken Auswahl den unzähligen Varianten gängiger A-Hersteller in allen Preis- und Qualitätsstufen bedienen dürfte. Sprich: Entsprechende Trigger Produkte sollten grundsätzlich als sehr flexible Einbausätze konzipiert sein. Zum Vorteil des Kunden. Das findet Derzeit aber nur bei kleinen und innovativen Unternehmen statt. Man möchte ja schließlich alles aus eigener Produktion verkaufen. Ohne Rücksicht auf den betreibenden Anwender. Ich bleibe dabei: Traditionelle Schlagzeug- und Beckenhersteller werden entsprechende Produkte wesentlich besser, ausgereifter und auch preiswerter anbieten können. Zumal damit die Auswahloptionen hinsichtlich Kesselgrößen und Tiefen, Finishes und gewünschte Qualitätsabstufungen der Materialien für den Endkunden dramatisch zunehmen würden. Das gilt es aber scheinbar zu vermeiden.


    Übrigens hätte es dem Verfasser ( Sascha) bei seinen durchaus fundierten Beiträgen gut zu Gesicht gestanden, wenn man bereits im Vorfeld eine gewisse Neutralität gegenüber den anwesenden DF Teilnehmern an den Tag gelegt hätte. (Von jensensen freundlicher Weise überarbeitet) Damit wäre sicherlich die Notwendigkeit entfallen hier einiges in den "Trash" Ordner verschieben zu müssen, damit wichtige Bemerkungen nicht verloren gehen. ;)



    Die „Fachfirmen“ dagegen haben bisher nichts gebacken bekommen. Warum auch? Sie haben ja ein funktionierendes Geschäftsmodell, das man ja nicht selbst kanibalisieren muss bzw. will. Aus dieser Richtung sollte man tunlichst nicht viel erwarten.


    Das kann sich aber zukünftig auch ändern. Wenn Schlagzeug Simulationen nicht nur authentisch ausfallen werden sondern darüber hinaus die Möglichkeiten anbieten werden extrem hochwertige Studioproduktionen des jeweiligen Instruments etwa auch sicher im Bühnenalltag in Echtzeit einzubinden, dann wird dieser mögliche Trend auch nicht spurlos an den traditionellen A-Herstellern vorbei gehen können. Übrigens, ein Weltkonzern wie etwa Yamaha überlässt es den spezialisierten Cymbal Herstellern seine angebotenen A-Kesselsets zu komplettieren. Das täte dem Unternehmen im Sinne der Endnutzer auch bei der E-Drum Sparte sicherlich gut zu Gesicht stehen. (Nicht nur dieser Firma)


    Und seit dem sich der traditionelle Beckenhersteller Zildjian via den GEN16 oder ganz aktuell den L80 Low Volumen Metallbecken dieser Thematik angenommen hat, stimmt obige Aussage nur noch bedingt.


    Nachteil ist natürlich (wie bei Yamaha): kein Fell, man kann es nicht stimmen. D.h. es muss für möglichst viele Anwendungen 'passen'. Für das, was sie vorhaben, sind aber Felle mit Piezos ungeeignet, da Piezos Impuls- und keine Kraftgeber sind.


    Richtig! Daher schon im Vorfeld meine Skepsis hinsichtlich dieses neuen Mandala Projekts. Ohne Schlagfell IMHO kein authentisches Spielgefühl. Eine akustische Trommel ist ein sehr lebendiges Instrument. Ohne eine Vielzahl an Positionszonen wird man niemals eine gelungene Simulation erreichen können. Im Umkehrschluss muss es dann aber eigentlich auch heißen: Piezo-Elemente sollten für dieses Vorhaben schlichtweg ungeeignet sein. Dafür sind Piezos aber bezahlbar (Quasi Cent Produkte) und seit Jahrzehnten Realität in diesem Segment. Für mich ein Teufelskreislauf. (Bis dahin jedenfalls) Ich halte Piezo-Elemente schon alleine deswegen für diese Zwecke ungeeignet, weil diese Technologien eine gewisse "Scan Time" von etwa 3-4ms benötigen werden um überhaupt einigermaßen vernünftige Velocity Werte ermitteln zu können. In einem sehr zeitkritischen Bereich wie das sehr perkussive Schlagzeug Instrument sollte dieser Umstand eigentlich ein No Go darstellen. Mit Kraftgeber Systemen scheint wiederum eine Nutzung von realistischen (Mesh) Fellen ausgeschlossen zu sein. Ich schrub ja bereits ..... Ein Teufelskreislauf eben! Keine schöne Situation.


    Dass die Pads hässlich sind (ich persönlich mag das hexagonale Design nicht) und es keine Becken-Variante gibt, steht auf einem anderen Blatt. Das Marketing ist auch recht 'amerikanisch', aber man darf auch nicht vergessen, dass sie gerade in der Finanzierungsphase sind.


    Siehe meine Zeilen oben bezüglich der Auswahl entsprechender Trommel- und Beckenkörper. Vielleicht sollte gerade auch dieses neuartige Mandala Projekt noch einmal eingehend seine gewählte Strategie überdenken.


    Gruß


    Trommeltotti

    2 Mal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • Ich halte Piezo-Elemente schon alleine deswegen für diese Zwecke ungeeignet, weil diese Technologien eine gewisse "Scan Time" von etwa 3-4ms benötigen werden um überhaupt einigermaßen vernünftige Velocity Werte ermitteln zu können.


    Bitte tue uns doch mal allen den Gefallen und sage, woher Du die Aussage von 3-4ms hast, sofern Dir das möglich ist. Wenn Du etwas für 'ungeeignet' hältst, bitte belege es mit harten Fakten.
    Ich habe hier Plots direkt vom Tektronix mit den rohen Piezodaten (und dem aufbereitetem Steuersignal für den ADC) eines mir bekannten E-Drum-Entwicklers (die ich aber nicht öffentlich rausgebe), wonach problemlos nach 2ms (worst case) eine komplette Auswertung erfolgt ist, und das inklusive Positionserkennung ähnlich dem TDOA-Verfahren. Da nicht wie bei Roland Harmonische zur Erkennung Mitte<>Rand extrahiert werden müssen, geht das fix. Ich darf das sagen, da ich mich seit fast 15 Jahren täglich im Job mit Signalverarbeitung befasse.
    Ein Sensor ist nur so gut wie die anschließende Auswertung seines Signals, und erst dort fängt die eigentliche Arbeit an.

  • da hab ich ja was los getreten.


    Evlt wäre es sinnig ihr erstellt einen Thread - wie das Ideale E Drum aussehen sollte - also allgemein Design - dann Technik wie Abtastung - Interface - etc.


    diesen Thread verschickt ihr dann als Link an die einschlägigen grossen und kleinen Entwickler und Foren und Sonstigen Plattformen - wo sich der Potentielle Entwickler so aufhält.


    dann sucht ihr den persönlichen Kontakt in die Entwicklung bei Messen , Demoshows und im Fachhandel.


    Evlt dreht sich ja dann was in eure Richtung.

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