Snare mal nicht auf 2 und 4....

  • Moin zusammen!


    Ich hab gerade wieder einmal eine komische Erfahrung mit den Hörgewohnheiten anderer Menschen gemacht. Wenn man die Snare bei einem Song mal nicht auf 1, 2, 3 oder 4 sondern mal auf ein "und" setzt heißt es gleich "soll das so? Das ist doch falsch!". Anscheinend sind viele Menschen von der 0-8-15 Musik die im Radio läuft so indoktriniert worden, dass alles andere Falsch ist. Krass, aber zeigt wieder die Verarmung der Musiklandschaft. Ok, die Betonung auf "und" kommt mehr aus dem lateinamerikanischen Bereich, aber das klingt doch nicht falsch?!


    Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Darf man heute wenn man "Massentauglich" sein will im Rock/Pop Bereich nur noch 0-8-15 spielen? Dann kann ich mir auch einfach einen Rhytmus programmieren den ich bei jedem Song einsetze. Geschwindigkeit kann man ja anpassen. :thumbdown:



    Gruß, Blues

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  • ...also eigentlich kommt die snare sehr sehr oft auf 3 ;) wahrscheinlich im Radio sogar am öftesten :D


    ...zusätzlich oft auch auf eins... :thumbup: ...dann geht der beat ab 8o ...und das Publikum hats beim Mitklatschen einfach :P


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    Offbeat Geschichten, wie auch "seltsame" Taktarten gibt es bekannterweise auch, da muss man nicht mal im FreeJazz suchen, jedoch ist der
    4/4 Takt in der "gewöhnlichen" Unterhaltungs und Rockmusik wahrscheinlich der am meisten verwendete.


    Kommt die Betonung auf 1, dann ist das natürlich Apacheeee :D


    Zumindest liegt die Betonung rhytmisch auf der 1, auch wenn der Drummer jetzt nen "Tangorythmus" spielt (weis wie man das nennt).
    Bin ja Autodidakt und kann vieles, weis aber nicht, wie man es nennt :D


    Die Betonung auf der 1 beim 4/4 hat halt sowas von Indianertrommel und Totempfahl :rolleyes: ...Lederstrumpf


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    ...vll. alles nur eine Sache der Gewohnheit, ich denke musikalisch ist eigentlich alles "erlaubt", nur obs dann halt so gefällig ins Ohr geht, ist ne andere Frage.

    4 Mal editiert, zuletzt von Bbrrahdomm ()

  • ;) naja Du weißt was ich mein nicht auf die geraden Takte sondern auf "und" egal an welcher Stelle. Von ungeraden Taktarten wollen wir gar nicht erst anfangen... mal abgesehen von Solsbury Hill, das läuft ja gern mal im Radio :D


    P.S.: Pretty Woman ist laaangweilig... :)

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  • Zitat

    die im Radio läuft so indoktriniert worden


    damit beantwortest Du Dir das Problem ja eh...


    Die Meisten sind ja keine Musiker und hören hauptsächlich "seichte" Mucke... die sich, muss man schon sagen, sicher nicht umsonst bei der breiten Masse durchgesetzt hat...


    "Four on the floor" gehört da auch irgendwo dazu... Das ist halt für jeden hirn- und gefühlsmässig gleich nachvollziehbar...


    Beispiel: gestern bei meinem Schüler... 3/4 Takt... nichts ganz so Ungewöhnliches, aber man kann (noch) nicht sagen, dass er sich damit wohlfühlt, weil er es eben kaum kennt. Jetzt is nen Walzer (gut, den hört er ja nicht täglich) in unseren Breiten keine sensationelles Phänomen...


    4otf und "2 und 4" sind halt schnurgerade, wie z.B. der Herzschlag... der "variiert" in der Form auch eher nicht... vielleicht steckt das also gaaanz tief in uns drinnen...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



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  • Roy Orbison ist sehr cool!! Das ist nicht langweilig, sondern kultig :D
    Ich finde irgendwie jede Musik gut, von Klassik, über Abba, bis hin zu Rammstein und alles dazwischen.
    Ausser jetzt vll. so "Almdudler", wie das "Napalm Duo", oder ausgeprägte Schmachtschlager.... würg


    ...aber damit will ich Niemandem zu nahe treten, erlaubt ist was gefällt. Da gehe ich mit Rammstein konform :D


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  • Kommt immer auf die Leute an, mit denen man zusammenspielt. Meine alte Kapelle hatte ich irgendwann so gut erzogen ^^ , dass sie auch bei scheppen oder gegenläufigen Betonungen nicht rausflogen. Von vielen erntet man aber auch irritierte bis böse Blicke, wenn man mal etwas Synkopie wagt. Dran bleiben, nach und nach so Sachen in den Groove einflechten (betonte Hihat oder Bell vom Ride kann ja die Hauptzählzeiten erst mal weiter tragen als Übergangshilfe), den Kollegen den Groove mal alleine vorspielen (damit sie ihn besser verstehen, hilft ihn auch anzunehmen) ... oder sich halt gleich vernünftige Leute suchen. :D

  • Kommt immer auf die Leute an, mit denen man zusammenspielt. Meine alte Kapelle hatte ich irgendwann so gut erzogen ^^ , dass sie auch bei scheppen oder gegenläufigen Betonungen nicht rausflogen. Von vielen erntet man aber auch irritierte bis böse Blicke, wenn man mal etwas Synkopie wagt. Dran bleiben, nach und nach so Sachen in den Groove einflechten (betonte Hihat oder Bell vom Ride kann ja die Hauptzählzeiten erst mal weiter tragen als Übergangshilfe), den Kollegen den Groove mal alleine vorspielen (damit sie ihn besser verstehen, hilft ihn auch anzunehmen) ... oder sich halt gleich vernünftige Leute suchen. :D


    Da stimm ich auch überein ^^


    ...also imho muss man kein begnadeter Musiker sein, um bei einer synkopierten Spielweise auf der snare "aus dem Rythmus zu fallen", aber ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass andere Musiker damit ein Problem
    haben können, wenn man einen break, oder Übergang mal ungewohnterweise mit einem vorgezogenen fill auf den toms bringt, der dann quasie doppelt so lang ist.
    Da hat unser letzter Gitarrist es nicht verwarten können und vor Ablauf eben die bridge, den Refrain... begonnen. Halt eben nach 3 von 4 Takten. war dann auch richtiggehend böse und hat mir solche Dinge versucht zu untersagen... :whistling:


    Ich zähle da auch nicht mit, aber sowas sollte einem bei Stücken, die man echt draufhat, eigentlich nicht passieren. Der Drummer muss halt immer als "Übergangsmitteiler" herhalten, manchmal vll. auch noch nickend mit ner Fahne wedeln...


    Wie auch immer, zu viel, wie auch anders gesetzte Akzente haben das Potential schnell mal den tuffen und straighten beat zu zerstören und den Groove zu zerhackstückeln. ;(


    Mit dem Gitarristen mache ich auch keine Musik mehr, weil er zudem auch ständig an dem Stressbrett rummontiert hat, auch während des Spiels... Killer :thumbdown:


    ...genau so scheisse, wie als Trommler in "Ruhephasen" immer irgendwo rumzudreschen :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Bbrrahdomm ()

  • Zitat

    dass sie auch bei scheppen oder gegenläufigen Betonungen nicht rausflogen. Von vielen erntet man aber auch irritierte bis böse Blicke, wenn man mal etwas Synkopie wagt


    Oh ja :D Und spiel mal nen Übergang über die 1 raus :D oder mal ne ternäre statt ner binären Figur als Fillin... eieieieiei xD

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    Meine Spielsachen

  • Ich hab ja schon das ein oder andere mal den Groove von super bad oder cold sweat (edit: oder eben artverwandtes) von James Brown eingebaut. (siehe: http://www.vicfirth.com/education/drumset/WeWantTheFunk.php )
    Das fanden meine Mitmusiker immer ganz cool, zumindest die mit denen ich länger zusammenspiele, die ein gewisses musikalische Niveau hatten.
    Diejenigen, die eher auf unterem Niveau waren, haben es nicht kapiert und fanden es doof und ich habe dann meistens nicht mehr so lange mit denen gespielt. Die waren zwar nicht doof, aber musikalisch eben nicht reif genug für solche Späßchen.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Ich hab ja schon das ein oder andere mal den Groove von super bad oder cold sweat (edit: oder eben artverwandtes) von James Brown eingebaut. (siehe: http://www.vicfirth.com/education/drumset/WeWantTheFunk.php )
    Das fanden meine Mitmusiker immer ganz cool, zumindest die mit denen ich länger zusammenspiele, die ein gewisses musikalische Niveau hatten.
    Diejenigen, die eher auf unterem Niveau waren, haben es nicht kapiert und fanden es doof und ich habe dann meistens nicht mehr so lange mit denen gespielt. Die waren zwar nicht doof, aber musikalisch eben nicht reif genug für solche Späßchen.

    Stimmt, im Funk wird es ja auch gern eingesetzt. Ich liebe ja auch den moderneren Funk wie Keziah Jones... hab ich eine Zeit lang viel gehört und gespielt, oder hab's wenigstens versucht. ;) Das zu 100% auf den Punkt zu spielen ist hart. "Bluefunk is a fact" ist eine Killer Scheibe. Jeder ders nicht kennt sollte sich die Drums mal antun.

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  • ...aber all das vorgestellte ist eben doch eine Abweichung vom "Bumm Tschak Bumm Tschak" und bezieht sich also immer darauf. Jede Drumsetschule ist darauf aufgebaut. Trotz der zu erlernenden Offbeatschläge.
    Ist nach dem Mittelalter entstanden, unsere 4/4 Marschmanie, auch in der Sprache. Eine Verarmung, wie ich meine. Also baut so viel wie möglich Latin, Balkantänze oder alte mitteleuropäische ungerade Rhythmik ein.
    In meiner SchülerMetalband war es damals auch nicht beliebt und vielleicht auch lächerlich, einen verteilten Bossa Nova (auch nur ein Vierer-Rhythmus) einzufügen, den hatte ich aber frisch gelernt und fand ihn cool (sagt das mal heute, dass Bossa Nova cool sein kann (wars damals auch schon nit mehr :whistling:) ). Gegen die Hörgewohnheiten können nur wir Musiker angehen. Das gibt manchmal Ärger, logisch. Besonders, wenn man, wie ich, für ein Blasorchester Stücke raussuchen darf :D :D :D (leider dann auch einstudieren muss :S ;( ).
    In dem Sinne, klopft immer schön neben die Zählzeit...
    Grüße, Hörnix

    Einmal editiert, zuletzt von Hörnix ()

  • Ich würde nicht von einer Verarmung der Musiklandschaft sprechen, da ich der Meinung bin, dass auch heute noch tolle Musik gemacht wird. Und vermutlich wird das in Zukunft auch so bleiben. Die Musiklandschaft sollte gerade von uns Musikern nicht als das wahrgenommen werden, was im Hitradio läuft oder was Leute, die eben nur dieses Hitradio hören, von Musik für eine Ahnung haben. Das ist zwar eine recht große Masse, aber es gibt auch genügend andere Musikhörer.


    Außerdem:
    - Musik wird erstmal nicht prinzipiell "ärmer" oder "reicher", weil die Snare auf 2 und 4 ist oder eben nicht. Da geht's um viel mehr. Wenn ich eine Liste schreiben müsste mit "wertvollen" Songs, da wären wahrscheinlichganz viele mit Snare auf 2 und 4 drunter.
    - Sogar dem, der nur um beim Arbeiten nicht im Stillen zu sitzen das Hitradio leise anmacht, ansonsten aber keine Musik hört, kann eine Snare, die nicht auf 2 und 4 ist gefallen. Z.B. weil er es gar nicht merkt weil's gut zum Song passt. Und weil der Song täglich im Radio läuft und man sich daran gewöhnt hat. The Police ist etwa sehr erfolgreich gewesen und wir Drummer wissen alle, dass der Copeland seine Snare gerne mal abseits von 2 und 4 geschlagen hat.

  • Ich würd mal behaupten dass sich ne verschobene Snare und kommerzieller Erfolg bzw Massentauglichkeit nicht ausschließen, wenn man wie schon erwähnt Use Somebody von den Kings of Leon oder auch Hold Back the River von James Bay anhört. Generell läuft aber wenig im Radio was den Durchschnittsmenschen potentiell beim Putzen oder Autofahren stören könnte. Sei es jetzt durch übermäßigen Gebrauch von Synkopen oder jazzigen Akkorden.

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