Nach einem Jahr massiver Übung - Schmerzen

  • Bin grad selbst betroffen: Golfer Ellenbogen (lt. Orthopäden).


    Ich: vom Schlagzeug spielen!?
    Er: vom Computer arbeiten


    Das glaub ich nicht: ist ein Technik Problem. Auf dem Pad und sonst auch auf dem Drumset spiele ich sehr "loose", nur bei einem lauten Backbeat spiele ich plötzlich ganz anders und drücke den Stick rein in das Fell. Kann nicht gut sein, daran muss ich arbeiten.


    Aber spannend: Er hat mir Cortison gespritzt, eine Epicondylitisspange verschrieben (explizit fürs Schlagzeug spielen), ich soll mich 1-2 Tage schonen, ab dann stretchen und Kraft aufbauen und wieder Schlagzeug spielen.


    Was ist jetzt? schonen oder trainieren? :rolleyes:


    https://www.fitforfun.de/gesun…edikamente_aid_10739.html

    Audiofront eDrumIn. Triggering mainly SD3.
    Yamaha Cymbals, drum-tec HiHat Ctl, DW PDP Drumset with Jobeky Triggers and drumtec Pro Snare. Zoom UAC-2 Interface.
    "Drums are they only Instrument that is fun to play, even when you suck"

  • Was ist jetzt? schonen oder trainieren? :rolleyes:



    Das fragst du uns hier im Forum? ?(
    Warum traut man heute eigentlich der Medizin nicht mehr? Weil alle immer irgendwas im Internet lesen und meinen besser zu wissen...

  • Alles zu einvernehmlich hier; es lebe die Meinungsvielfalt.


    Ich glaube, bei der Technik richten Tips, Lernvideos und z.T. sogar Unterricht mehr Schaden an als sie Nutzen bringen. Man nehme zwei Stöcke in die Hand und spiele mal einfach ganz locker los. Klar lernt man auch Technik von anderen, aber man sollte davon nur das machen, was einem selber gut von der Hand geht. Es ergeben sich daraus viele verschiedene Stockhaltungen und Techniken, die zu den eigenen Eigenschaften (Körpergeometrie, Muskeln, Gelenke, Sehnen, Stil) passen.


    Lehrer zeigen Hand- und Fuß-Techniken, die bei ihnen funktionieren. Manche sind sogar populär und werden wie Religion vermarktet. Es plagen sich Tausende verzagter Trommler mit Technik, die ihrer Körpermechanik gar nicht gerecht wird. Im Gegensatz zu anderen Bereichen bin ich bei der Technik froh, Autodidakt gewesen zu sein - mit sehr guten Ergebnissen übrigens. Ich halte die Systematik bei Stockhaltung und Technik für hoffnungslos überbewertet.


    Hier wurde Aufwärmen angesprochen. Was soll das denn sein? Ich mache doch keinen Kampfsport sondern Musik. Die BPM-Junkies unter uns können ihr Bassdrum-Geratter vielleicht nur aufgewärmt hinrotzen, aber ich würde doch sagen: Wer locker spielt, kriegt keinen Krampf und keine Entzündungen; auch nicht bei hohen Lautstärken, schnellen Tempi und hohem Alter.


    Was ist jetzt? schonen oder trainieren?


    Trommeln! Mach' Musik; so viel wie Du Lust und Zeit hast! Aber LOCKER vom Hocker.


    M.

  • Das fragst du uns hier im Forum? ?(
    Warum traut man heute eigentlich der Medizin nicht mehr? Weil alle immer irgendwas im Internet lesen und meinen besser zu wissen...


    Stimmt, ist ja nicht so das ein Forum für den Austausch von Meinungen und Erfahrungen gedacht ist... da dürfen nur ausgewiesene Experten diskutieren! ?(


    2019 muss man schon unterscheiden können welche Quellen man wie bewertet. irgendein Typ im Internet <> Doktor. Deswegen kann man trotzdem Erfahrungen hinterfragen.

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  • Und selbst unter Doktoren sind die Meinungen ja z. T. auch unterschiedlich. Zweit- oder Mehrfachmeinungen können also nicht Schaden.
    Sind laut Kasse, soweit ich weiss auch zulässig und werden getragen.
    Mann denke nur an die z.B. aktuell geführte Disskusion zu den Abgasen

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Das Interessante an der "Lockerheit" ist ja, dass dafür eben schon eine gewisse Spannung erforderlich ist. Sonst fliegen eben z.B. die Sticks weg ;)


    Muskeln halten den Bewegungsapparat ja generell in Form, das können die Bänder nur teilweise.


    Und zumindest ich muss mich schon kurz warm spielen, um wirklich richtig im Spielen drin zu sein. Und dafür sollten auch die Finger usw. nicht gerade kurz vorm Abfrieren sein. Ist schon alles richtig. ;)

  • Warum traut man heute eigentlich der Medizin nicht mehr?


    Weil man - korrekterweise - weiß, dass es unglaubliche Inkompetenz auch in der Ärzteschaft gibt. Das ist nicht anders als bei Kfz-Werkstätten. Manche arbeiten solide, andere liefern Pfusch, den man sich nicht vorstellen kann und mag.


    Um meinen Hausarzt zu zitieren
    Ich: "Kennst du nen guten Orthopäden"
    Er: "Gibt's net"


    Ich hatte selbst beidseits nen Tennisarm (auf schlau: Epikondylitis humeri radialis ;)), und ich habe vom behandelnden Orthopäden nicht wirklich fundierte Hilfe bekommen, sondern schnell mal ein Rezept für solche Manschetten. Da Schonung im Alltag sowieso in der Regel nicht zu realisieren ist, kannst du auch gefahrlos weiter trommeln. Du solltest allerdings Schmerzen als Warnsignal des Körpers ernst nehmen und pausieren, sobald die Beschwerden zunehmen. Das heißt natürlich auch, vielleicht nicht gerade jetzt die lang ersehnte Welttournee zu beginnen, bei der du jeden Abend abliefern musst.


    Bei mir hat das Trommel mit den Manschetten am Arm gut geklappt, allerdings sollte man sie von Zeit zu Zeit kurz mal lockern, da es sonst zu Druckschäden kommen kann. Ist mir einmal passiert, da war die Auflagestelle tagelang etwas taub.


    Eine gute Übung, die meine Heilung deutlich beschleunigt hat, ist folgende:
    Den Arm hängen lassen und Hand ganz Richtung Handfläche abwinkeln. Mit der anderen Hand den Handrücken greifen und mindestens 30 Sekunden gleichmäßig zum Unterarm ziehen. Die Übung mehrfach täglich wiederholen, wann immer es gerade paßt.
    Hat mir super geholfen, aber natürlich kam der Hinweis NICHT vom behandelnden Orthopäden ;)


  • Weil man - korrekterweise - weiß, dass es unglaubliche Inkompetenz auch in der Ärzteschaft gibt. Das ist nicht anders als bei Kfz-Werkstätten. Manche arbeiten solide, andere liefern Pfusch, den man sich nicht vorstellen kann und mag.


    Das muss ich leider unterschreiben. Ich habe mich lange Zeit mit diversen Problemen wie Sehnenscheidenentzündungen und Tennis- wie auch Golferarm rumschlagen müssen. Ich habe nach vielen Versuchen selbst rausfinden müssen, was MIR PERSÖNLICH hilft. Von Ärzten kriegst du natürlich Diagnosen und Ideen zur Verbesserung mit. Das heißt noch lange nicht, dass sie DIR PERSÖNLICH helfen.


    Solche Beschwerden sind nunmal auch hochkomplex und multikausal. Bei jedem kommen andere Faktoren zusammen. Faktoren sind zum Beispiel:
    - Schlagzeugtechnik


    - Sticktechnik


    - Körperhaltung


    - Muskeldysbalancen
    - Psychische Anspannung
    - Muskeltonus
    - Beweglichkeit
    - Muskelkraft
    - Muskelkoordindation
    - Berufliche Tätigkeit
    - Intensität des Schlagzeugspiels


    - weitere Hobbies


    Bei mir persönlich hat daher auch nur eine Kombination verschiedener Faktoren geholfen:
    - konstante Arbeit an der Schlagzeugtechnik (Schulter unten lassen, Nacken gerade halten, etc.)


    - Krafttraining gegen Rundrücken und meine Überbeweglichkeit (Rudern, Kreuzheben, Klimmzüge, etc.)
    - Training des Gegenspielers im Unterarm (Reversed Curls, externale Rotation, Joint Mobility Übungen)


    - Achten auf Atemtechnik beim Schlagzeugspielen
    - zu lange am Stück spielen vermeiden, mehr kurze Pausen


    - Nacken dehnen (wenn warm) und Hände/Unterarme mit Ball selbst massieren
    - auf Arbeit nutze ich die Computermaus auf der nicht-dominanten Seite
    - parallel viel Gitarre oder Piano spielen lasse ich, einseitige Schlagsportarten (wie Tennis oder Badminton) sind für mich tabu


    - nur noch Heimwerken mit Akkubohrschrauber (habe damals meine erste Sehnenscheidenentzündung nach einem Umzug und Möbelaufbau bekommen)
    Das Ganze herauszufinden hat Jahre und viel Probieren gedauert, wirkt aber nachhaltig!
    Ich kriege zwar immer mal wieder, z.B. wenn ich im Studio für drei Tage war, leichte Probleme, aber ich weiß damit umzugehen und diese im Keim zu ersticken.


    Ach so, direkt für den Tennisarm hat mir damals folgendes geholfen:
    http://www.tennisarm.ch/
    Kostenlos und wirksam, aber auch hier gilt: Probieren geht über studieren! 8)

  • Mein Fazit: Habe einfach weitergespielt, mit Epipoint, und bin mittlerweile wieder schmerzfrei.

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