Drums Mikrofonieren ( Aufnahme / Live abmischen )

  • Moin Community,
    ich wollte jetzt endlich anfangen mein Schlagzeug aufzunehmen und auch live abzumischen.
    Hauptsächlich nur Live abmischen aber auch ab und zu mal was aufnehmen.


    Zum Aufnehmen: Ich weiß, dass ich mit einem normalen Mischpult nur einen normalen Stereosound als Ausgangssingnal habe. Würde mir persönlich aber reichen.
    Ein Interface, bei welchem ich alles am Rechner bearbeite, hat mir zu viel Latenz.
    Ich brauche also irgendein Mischpult, bei dem ich einige Mics und einen MP3 Player o.ä. bzw. ein Metronom anschließen kann, aber auch ab und zu mal einen PC.


    Wieviele Mikrofonanschlüsse brauche ich ?
    Da ich noch Schüler / Student bin, habe ich nicht viel Geld zur Verfügung.
    Deswegen denke ich, dass vier Mics ausreichen.
    Also Bass Drum, Snare und Overhead.
    Dazu halt die nächste Frage, würden die Toms ( 12", 14" und 16" ) über die Stereomics gut rüberkommen, oder müssen die früher oder später doch mit abgenommen werden ?


    Ich habe mir schonmal einige Mischpulte angesehen und finde das Yamaha MG10XU eigendlich garnicht schlecht.
    Kann man das für sowas gebrauchen ?
    Was habt ihr für Vorschläge ?


    Mics:
    Bass Drum : Shure Beta 52 A um gleich einen vernünftigen Sound zu haben.
    Snare : Shure SM57
    Overhead : Rode NT5


    Ich freue mich über eure Antworten.

  • Die Mikros gehen ok, das ist anerkannter, professioneller Stoff. Stative von K&M dazu und XLR-Kabel von Cordial mit Steckern von Neutrik, dann passt das.


    Das Pult finde ich sehr minimalistisch, das hat noch nicht mal parametrische Mitten im EQ. Vielleicht mal das Allen&Heath ZED 10 anschauen...

  • Die K&M und die Cordial XLR Kabel hatte ich auch in Planung. ;)


    Das Allen&Heath ZED 10 sieht garnicht mal so schlecht aus.
    Hast du bzw. wer anders Erfahrung damit, vor allem mit dem Sound ?
    Ist irgendein starkes Rauschen zu hören ?


    Was mir aufgefallen ist, dass es über keine Effekte verfügt ( brauche ich fürs Schlagzeug überhaupt Effekte ? ) und dass das Interface nicht wirklich zu gebrauchen ist.
    Sonst noch irgendwelche Vorschläge, da der Markt ziemlich groß ist ?
    Was haltet ihr von Behringer ?

  • Hast du bzw. wer anders Erfahrung damit, vor allem mit dem Sound ?
    Ist irgendein starkes Rauschen zu hören ?

    Ein Mischpult sollte möglichst gar keinen "sound" haben. Ebenso wenig sollte es rauschen.
    Dir sollte klar sein das ein analoger 300 Euro Mixer sich anders verhällt als ein digitaler für 3000 Euro.

    Was haltet ihr von Behringer ?

    für geringe Ansprüche und kleinen Geldbeutel hat auch Behringer seine Zielgruppe. Obschon das X32 brauchbar sein soll.


    Ich verstehe nur nicht was du willst. Du sagst ein Audiointerface hat dir zu hohe Latenzen,wie kommst du darauf?
    Du willst geringes Rauschen und liebäugelst mit einem Behringer Pult.
    Mein Empfelung wäre nämlich ein Audiointerface und eine DAW, da hast du kein Rauschen und kannst das ganze auch noch prima bearbeiten.


    Wie willst du dein Schalgzeug selbst abmischen? Entweder man hat nen Tonmensch beim Gig oder man spielt ohne PA.
    Du kannst dich schlecht mixen wenn du auf der Bühne stehst, wie soll das gehen? Und haben deine Mitmusiker auch alle ihr eigenes Pult und mixen sich selbst?

    don´t panic

  • Ich meinte damit, ob der Sound von den Mics möglichst " neutral " durch den Mixer durchgeht und
    wie stark das Rauschen des Mixers selbst ist. ( für den Preis gesehen )
    Dass sich ein analoger 300 Euro Mixer anders verhällt als ein digitaler für 3000 Euro ist mir bewusst.


    Ich verstehe nur nicht was du willst. Du sagst ein Audiointerface hat dir zu hohe Latenzen,wie kommst du darauf?
    Du willst geringes Rauschen und liebäugelst mit einem Behringer Pult.
    Mein Empfelung wäre nämlich ein Audiointerface und eine DAW, da hast du kein Rauschen und kannst das ganze auch noch prima bearbeiten.

    Ich möchte Live bzw. wenn ich für mich selbst zuhause spiele den Sound von den Drums auf meinen In Ears haben und zusätzlich noch ein Metronom oder Mukke vom Handy.
    Das ( integrierte ) Interface möchte ich nur haben, um mal Drumcovers zu machen oder Demos auzunehmen.
    Was ich in meinem ersten Post meinte, war, dass ich den Sound von den Mics über das Interface in den Rechner schicke, die DAW mir den Sound EQed usw. und ich den Sound dann auf dem In Ear höre.
    Wenn ich das dann so mache und " live " spiele ist die Verzögerung, bis der Sound am In Ear da ist zu lang. ;)

    Wie willst du dein Schalgzeug selbst abmischen? Entweder man hat nen Tonmensch beim Gig oder man spielt ohne PA.
    Du kannst dich schlecht mixen wenn du auf der Bühne stehst, wie soll das gehen? Und haben deine Mitmusiker auch alle ihr eigenes Pult und mixen sich selbst?

    Richtig Live erstmal so oder so noch nicht, aber später ( mit Tonmann )
    Ich meinte mit Live ( Sorry, dass ich es nicht gleich reingeschrieben hab ), dass spiele mit Mkke oder Metronom im Ohr und dazu dann halt den Drumsound.
    Da mir die In Ears zu wenig abdämpfen und mir der Sound von den Mics besser gefällt. ;)

  • Ich würde das Budget anders verteilen. An den Mikros kannst du z.B . locker die Hälfte sparen. Denke stattdessen doch lieber über die Anschaffung eines Interfaces nach....

  • Warum ?
    Was ich so gehört habe, war die Latenz zum " liveabmischen " damit zu groß.
    Deswegen ein Mischpult.
    Oder habe ich da was Falsch verstanden oder ist das nicht so schlimm ?

  • Zitat

    Zum Aufnehmen: Ich weiß, dass ich mit einem normalen Mischpult nur einen normalen Stereosound als Ausgangssingnal habe. Würde mir persönlich aber reichen.
    Ein Interface, bei welchem ich alles am Rechner bearbeite, hat mir zu viel Latenz.
    Ich brauche also irgendein Mischpult, bei dem ich einige Mics und einen MP3 Player o.ä. bzw. ein Metronom anschließen kann, aber auch ab und zu mal einen PC.


    Die Stereosumme engt dich sehr in deinen Möglichkeiten ein.
    Ich würde mir ein vernünftiges Firewire Interface kaufen. (Kann man mit den USB Interfaces eigtl mehr als die Stereosumme übertragen?)
    4 Kanäle reichen erstmal. Wenn du aber später mal mit mehr als 4 Mikrofonen aufnehmen willst, ist es sinnvoll gleich ein größeres Interface zu kaufen.
    z.B. sowas: http://www.thomann.de/de/mackie_onyx_blackbird.htm
    oder sowas: http://www.thomann.de/de/presonus_firestudio_project.htm



    Ich nutze ein Mackie Onyx als reines Interface, habe die Buffergröße auf 64 Samples gestellt und merke damit keinerlei Latenz.
    Habe so aber tausend Möglichkeiten (in meinem Fall mit Cubase) mir meinen ganz persönlichen Sound auf die Ohren zu mixen.


    Wäre auch live sehr gut einsetzbar.


    http://www.thomann.de/de/mackie_onyx_1620i.htm


    Zitat

    Dazu halt die nächste Frage, würden die Toms ( 12", 14" und 16" ) über die Stereomics gut rüberkommen, oder müssen die früher oder später doch mit abgenommen werden ?


    Das kommt drauf an welche Musikrichtung du machst. Wenn man einen sehr direkten, knackigen oder fetten Sound will, ist es von Vorteil die Toms separat aufzunehmen.
    Als Anfänger empfehle ich die Recorderman Methode. Zuviele Mics überforden am Anfang.


    Zitat

    Mics:
    Bass Drum : Shure Beta 52 A um gleich einen vernünftigen Sound zu haben.
    Snare : Shure SM57
    Overhead : Rode NT5


    Gute Wahl.
    Ich werfe mal noch das Sennheiser E902 in den Raum.
    Schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um. Da kann man nochmal die ein oder andere Mark sparen und ins Interface oder gute Kabel investieren.
    Vergiss Kabel und Mikrostative nicht.

  • Bei USB Interfaces kannst du jeden einzelnen Kanal übertragen.
    Ich spiele eher Rock / Metal Schlagzeug, also eher fetter Sound.
    Also dann doch eher ( später ) die Toms mitmikrofonieren.


    Ich bin jetzt etwas verunsichert, ob jetzt Mischpult oder Interface.
    Aber wenn die Latenz nicht so groß ist beim " livespielen ", würde ich dann doch eher zum Interface greifen.
    Ich würde in dem all aber ein USB Interface nehmen, da ich keinen Firewire Anschluss am Laptop habe bzw. keiner rann geht.


    An die Recorderman Methode habe ich auch gedacht.

  • Ich möchte Live bzw. wenn ich für mich selbst zuhause spiele den Sound von den Drums auf meinen In Ears haben


    Hallo,


    hier geht es drunter und drüber, für mich sowohl die falsche Frage als auch die falschen Antworten, sofern sie keine Fragen enthalten.

    Wenn ich mich beim Spielen hören will, dann ist das ja schön und gut, aber umgekehrt: wie kann es denn sein, dass ich mich beim
    Spielen nicht höre?


    Wenn es darum gehen soll, dass das Schlagzeug irgendwie bearbeitet klingen soll und das Ganze auch noch in Richtung von Popularmusik,
    wo gerne bearbeitet wird, dann ist die Vier-Mikro-Nummer nur sehr bedingt geeignet, denn das klingt eher natürlich statt modern und
    der Effekt ist somit im Verhältnis zur Investition fragwürdig, ich würde sagen: zweifelhaft, auf Deutsch: das ist Unfug.


    Ich habe das mal ausprobiert im Proberaum: acht Mikrofone (ca. 800 €), R16 (das neckische Ding von Zoom, mein Computer steht nämlich daheim
    und hat keine Rollen) (350 €), Mikrofonständer und Klemmen (200 €), Kabel (160 €, ja, ich fahre kein Cordial, ich habe Sommer), Kopfhörer (120 €),
    Playalong vorher auf das Gerät aufgenommen: ein Riesen-Aufwand, klingt ganz gut, aber auch eine Lärmorgie, denn der Naturklang, der ja sowieso
    da ist, wird mit dem Geräteklang noch mal übertönt. Muss das sein? Nein.
    Zum Spielen habe ich den Kram direkt wieder abgeschaltet, also Playalong oder Metronom ja, aber die Bude höre ich auch noch mit der stärksten
    Dämmwolle im Ohr, bei In-Ears sovieso und im Zweifel eher noch zu laut.


    Ganz nebenbei: mit dem Selbstbeschiss spielt man im Zweifel schlechter, denn we fix it in the mix, das geht schon in Richtung Elektroschlagzeug und
    versaut die Spieltechnik. Nur wenn es in Natur gut klingt, klingt es.


    Wenn es ums Aufnehmen geht: die Mikrofone sind ok, ich weiß nicht, was gegen ein Interface sprechen soll, wenn man den Schleppi gerne herumschleppt
    oder sowieso zum Zweitrechner neigt.


    Grüße
    Jürgen
    32° C

  • Mischpulte mit USB sind Mischer mit Interface, bei denen mehr Wert auf die Ausstattung gelegt wird, als auf die Recording-Möglichkeiten.


    Bei einem Mehrkanal-Interface ist das Augenmerk mehr auf das Recording gelegt, es ist immer auch eine Mischmöglichkeit drin, aber eben nicht die ganzen Regelmöglichkeiten (EQs usw.), die beim Aufnehmen sowieso der Computer übernimmt. Wenn man es im Live-Einsatz über dessen Audio-Ausgänge an einem Verstärker oder Mischpult betreibt, erzeugt es keine Latenz (nur beim Spielen über den Computer ist Latenz ein Thema).


    Edit:
    Ich würde ein Interface vorziehen, weil ich (neben den Recording-Vorteilen) in der niedrigen Preisklasse wegen Wegfall der ganzen Mischpult-Spielereien mit hochwertigeren (z.B. rauschärmeren) Mic-Vorverstärkern und auch einem hochwertigeren Kopfhörerverstärker rechnen würde.
    Empfehlung: Presonus 44 VSL

    -
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  • +1


    Ich weiss auch noch nicht genau worum es geht. Aufnahmen zuhause würde ich mit einem guten Set Mikrofone und einem guten Interface machen und mich da erstmal rantasten.


    Und bei Livegigs sind doch in aller Regel Mikros vorhanden oder was für eine Art von Konzerten spielst du so?

  • Hi,

    Ich weiss auch noch nicht genau worum es geht.

    ich auch nicht, aber ich habe eine Vermutung: Es geht um's Klären. Klären des eigenen Vorhabens, Klären der Prioritäten (Mix vs. Recording), Klärung der Ausbaustufen und Klärung der Klangvorlieben. Da ist also noch viel zu tun.


    @Class: Ich mein' das nicht großkotzig (wenn's so klingen sollte), sondern spreche einfach aus eigener Erfahrung: Ich hab exakt mit 4 Mikros über einen Behringer-Minimischer angefangen und das war durchaus OK, auch, um mal Erfahrungen zu sammeln. Aaaaber: Ich mag tendentziell eher einen natürlichen Sound, von daher kam ich mit den vier Signalen lange klar. Hier mal ein paar Hörbeispiele (mehrere Links im Post). Bei User XIAN klingt das noch überzeugender (Link am Ende seines Post), finde ich.


    Bei Dir könnte das aber anders ausfallen. Sprich: Deine Klangvorlieben sorgen dann schnell für eine Ausweitung auf 7-8 Mikros. Das kam bei mir später aber auch und ich hab mir irgendwann ein ordentliches Interface mit 8 Anschlüssen plus Erweiterungsoption gekauft und insgesamt 'ne Menge Geld investiert.


    Heute nutze ich das Interface, um mich zu hören, wenn ich zu Playalongs spiele (und fürs Recording unserer Demos). Allerdings taucht hier sofort das Kopfhörerproblem auf: Wenn der nicht exzellent isoliert, ist das ganze schon wieder für den Allerwertesten. Lies Dich zu den diversen Themen mal in Ruhe ein.


    Generell: Die meisten der heutigen Interfaces leiten das Eingangssignal ohne Verzögerung an die Outputs durch. Erst, wenn Du das Signal in den Computer (die DAW/Digital Audio Workstation) laufen, dort bearbeiten und als Monitorsignal zurückführen lässt, wirst Du Latenz spüren, dann allerdings auch knackig. Ich hab in dem von Dir skizzierten Bereich (Monitoring/Mix-Output) keinerlei Störungen, sondern einen exzellenten Sound.


    Dennoch: Ein gutes 8-Kanal Interface kostet schnell mal 500 Euro, ein günstiges 200, ein Behringer Minimischer mit 4x XLR-Eingängen kostet dagegen deutlich weniger und - ganz ehrlich - das Rauschen ist für uns Amateure wirklich die allerkleinste Sorge. Die ganzen anderen Klangfaktoren (Aufnahmeraum, Qualität der Stimmung und des Drummers, Mikropositionierung und und und … das alles sorgt für hörbarere Katastrophen als ein bisschen Rauschen


    findet und grüßt
    Hajo K

  • Also nochmal ganz von vorne:
    Ich spiele jetzt seit 2,5 Jahren Schlagzeug.


    Der Grund für die Mikrofonierung ist der:
    Wenn ich spiele, habe ich meistens In Ears in den Ohren und höre darüber das Metronom oder auch mal Musik, zu der ich spiele.
    In letzter Zeit hat sich meine Spieltechnik so verändert, dass das Schlagzeug sehr laut geworden ist, ohne dabei mit Gewallt zu spielen. ( normale gefühlvolle Spieltechnik halt )
    Aus dem Grund muss ich die Lautstärke der In Ears sehr laut machen, was mit der Zeit unangenehm wird.
    Deswegen habe ich jetzt noch Mickiemäuse drüber.
    Um Jetzt doch noch was vom Set zu hören, möchte ich dieses mikrofonieren und über den In Ear hören( leicht EQed ). ( Hauptgrund )


    Desweitern möchte ich es aber auch mal aufnehmen, um Drumcovers zu machen oder Demos aufzunehmen.
    Außerdem möchte ich es im Liveeinsatz auf die PA schicken.
    Eine richtige Band habe ich noch nicht, aber das ist jetzt so langsam im Kommen.
    Ich möchte in dem Fall schonmal vorsorgen.


    Ich hoffe, dass es jetzt klar geworden ist.


    Würdet ihr in dem Fall jetzt den ganzen Mikrofonierungskrams machen oder nicht ?
    Einige hatte ja schon so am Rande angedeutet, dass das Schwachsinn ist.


    Danke schonmal für eure Antworten.

  • Hallo,


    Problem 1: statt In-Ear mit schlechter Dämpfung plus Mickimäuse mit offenbar zu guter Dämpfung: Kopfhörer mit anständiger Dämpfung oder Otoplastiken, Kosten: 150 bis 200 €


    Problem 2: da würde ich mit vier Mikrofonen beginnen (!) und Aufnahmegerät setzen, das ist am einfachsten und letztendlich billigsten.
    Wenn man anständige Mikrofone gebraucht kauft, ist der Verlust am geringsten (im Falle des Weiterverkaufs).


    Grüße
    Jürgen

  • Danke für die Schnelle antwort.
    Also die In Ears sind Shure SE 215.
    Ohne Drums dämpfen die eigendlich ganz gut.
    Mit den Drums lassen sie mir zu viel durch.


    In dem Fall würdes du eher andere In Ears empfehlen und die Mics nur zum aufnehmen, nichts mit auf die In Ears geben, richtig ?

  • Hi claas,


    meistens stimme ich ja mit meinem sehr geschätzten K-Kollegen überein. Endlich mal nicht. :D

    Problem 1: statt In-Ear mit schlechter Dämpfung plus Mickimäuse mit offenbar zu guter Dämpfung: Kopfhörer mit anständiger Dämpfung oder Otoplastiken, Kosten: 150 bis 200 €

    Ich spiele genau wie Du: Gut abdichtende In-Ears (die bereits besser abdichten als die so oft empfohlenen klassischen Kopfhörer) und dann noch ne Mickey-Mouse. Genau wie Du, will auch ich die Playalong-Musik so leise wie möglich haben und mein Drumset *abgenommen* hören. (Manchmal spiele ich zur Musik von der PA, dann habe ich angepassten Gehörschutz drin, dann höre ich mein Set in natura. Entweder ... oder.)


    Da ich ohehin die Mikros (und inzwischen auch etwas Recording-Erfahrung) habe, nehme ich mit mehreren Mikros das Schlagzeug ab und kann mir den Sound dazu mischen. Was ich optimal finde: Übe ich gerade etwas auf der Bass Drum, kann ich diese bewusst lauter machen, ist die Hihat, auf die ich aktuell achten will, mache ich diese laute. Das ist zum Üben genial.


    Aaaber: Der Luxus (von 6, 8, ja 10 Signalen) ist für Dich teuer und gerade anfangs sehr lernintensiv. Ich würde mir bei der von Dir beschriebenen Kassenlage ein günstiges (USB-) Interface wie so ein Tascam kaufen, die vier Mikros anschließen und den Sound genießen. Feddich. :)

    Problem 2: da würde ich mit vier Mikrofonen beginnen (!) und Aufnahmegerät setzen, das ist am einfachsten und letztendlich billigsten.
    Wenn man anständige Mikrofone gebraucht kauft, ist der Verlust am geringsten (im Falle des Weiterverkaufs).

    Hier sehe ich's wie Jürgen K: Wenig Mikros, wenig Komplexität, wenig Kosten. Du hast vier Mikros, die genau für die Aufgabe passen und bereits sehr ordentlich sind. Jetzt geht's darum, herauszufinden, wie Du mit denen ein möglichst optimales Signal herausholst. Dann kommt die Nachbearbeitung des Klangs. Da haste erstmal für 'ne Weile "was zum Kauen". Ich hab anfangs auch nur mit dem Digitalrekorder die Stereosumme aufgenommen. Für die Selbstkontrolle fast schon übertrieben. Wenn Du wegen Thema 1 bereits ein Interface angeschafft und einen Laptop zur Hand hast, ist die Aufnahme im Proberaum ja kein Problem. Sonst würde ich auf die Nachbearbeitung pfeifen und mich darüber freuen, wie viel man mit guter Mikropositionierung, gutem Stimmen und gutem Spiel bereits klanglich herausholen kann.


    Grüße
    Hajo K


    P.S.: Sei vom später erzielten Klang nicht enttäuscht. Gerade, da Du aus der Metal-Ecke kommst, kennst Du einen hochgradig produzierten Sound, der das Ergebnis von Top-Technologie, Top-Verfahren Top-Material und Top-Leuten ist. Can't beat it! :)

  • Das hört sich schonmal gut an.
    Greifst du den Sound für deine In Ears vor der DAW Bearbeitung oder nach der DAW Bearbeitung ab ?
    Und wie sieht das da mit den Latenzen aus.
    Es ist nämlich auch nicht so schön, wenn der Anschlag des Set erst ne gefühlte Ewigkeit auf dem In Ear zu hören ist.

  • Hi claas,

    Es ist nämlich auch nicht so schön, wenn der Anschlag des Set erst ne gefühlte Ewigkeit auf dem In Ear zu hören ist.

    das ist nicht nur nicht schön, sondern gänzlich unmöglich. Ich hab deswegen meine Experimente mit E-Drums + Computersounds aufgegeben und bin da selbst extrem empfindlich.


    Greifst du den Sound für deine In Ears vor der DAW Bearbeitung oder nach der DAW Bearbeitung ab ?
    Und wie sieht das da mit den Latenzen aus.

    Die Frage hatte ich Dir ja schon ansatzweise beantwortet:


    Generell: Die meisten der heutigen Interfaces leiten das Eingangssignal ohne Verzögerung an die Outputs durch. Erst, wenn Du das Signal in den Computer (die DAW/Digital Audio Workstation) laufen, dort bearbeiten und als Monitorsignal zurückführen lässt, wirst Du Latenz spüren, dann allerdings auch knackig. Ich hab in dem von Dir skizzierten Bereich (Monitoring/Mix-Output) keinerlei Störungen, sondern einen exzellenten Sound.

    Ich greife daher unbedingt den Sound vorher ab. Und das ganz simpel: Ich stecke meinen Kopfhörer in den Kopfhörerausgang des Interface. Easy. Den Monitorweg meiner DAW benutze ich niemals.
    Generell gilt also: Entweder der Sound Deiner Mikrofone (d.h. Deiner Entscheidung bzgl. Mikrowahl/Mikroposition/Stimmung/Felle/Spiel) und keine Latenz. Oder eben der Sound der DAW und damit extreme Latenz. Es gibt darüber hinaus nur zwei Alternativen:


    1. Interface mit DSP-Chip kaufen (dann hat das Interface quasi eine Effekt-Sektion, meist aber sehr sparsam, ein Hall, vielleicht ein Compressor, eher gedacht für Sänger und Solisten als Drummer).
    2. Doch mit einem Mischer (mit Effektsektion) den Sound bearbeitet auf die Ohren geben (und so eben keine Mehrspuraufnahme mit der DAW machen).


    Tja, irgendwas ist immer. :)

    Meine Wahl ist sehr klar: Ich will schnell ans Spielen kommen, ich will's möglichst einfach haben und möglichst wenig rumfriemeln. Meist stecke ich einfach meine OH-Mikros ein (das Snare- und BD-Mikro sind immer in Position), setze den Kopfhörer auf, lasse Musik laufen und los geht's. Der Sound meines Drumset ist mir dabei nicht so wichtig, ich will spielen und dabei kontrollieren, was ich spiele. Wenn ich gut klingen will, mache ich Aufnahmen und wende dann viel Zeit für deren Bearbeitung auf. Wenn ich großartig klingen will, gehe ich in ein Studio und lasse die Experten ran.

    Gruß
    Hajo K

  • Mischpult oder reines Interface?
    Wenn die Haupt-Anwendung erst mal sein soll, dich beim Spielen selbst zu hören, ist ein Mischpult doch die richtige Wahl. Du willst ja die Signale leicht EQen (das kann auch sehr sinnvoll sein je nach Raum) und garantiert auch PANnen (zumindest die OHs nach links und rechts).
    Das ginge mit einem Interface grundsätzlich nur Software-seitig, d.h. du würdest das Signal hinter dem Computer abnehmen, und da ist dann schon mit Latenzen zu rechnen (auch, wenn die Hersteller versprechen wird, dass die vernachlässigbar sind).


    Wieviele Kanäle?
    Bei 4 Mirofonen + Click brauchst du schon mindestens 6 Kanäle. Die in den ersten beiden Posts genannten (200-EUR-Klasse) haben jeweils 10, würden also erst mal ausreichen. Allerdings haben die beide nur 4 direkte Mikrofon-Eingänge, da ist sofort Schluss mit Erweitern, die würden für eine Tom-Abnahme später nicht reichen. Wenn es dabei bleiben soll, dass alles in einem Gerät abgenommen wird, solltest du also vorsorglich ein größeres Modell nehmen.
    Die 6 Mikrofon-Eingänge beim jeweils nächst-größeren (14 Kanäle, 300-400-EUR-Klasse) sind auch schnell weg, etwas Luft hat man erst mit mindestens 8 Mikrofon-Kanälen. Die übernächst-größeren Modelle von Yamaha und Allen&Heath haben jeweils 10, das wäre dann Zukunftssicher, auch um mal ein zusätzliches Raummikro oder Gesang mit dranzulassen. Die Preise gehen in der "Klasse" aber schon weiter auseinander, ein Yamaha kostet ab 460 (hat aber dann auch parametrische Mitten) und ein Allen&Heath ZED-18 so 600 EUR.
    Wenn man aber erst mal bei 600 angekommen ist, würde ich den von AAXplosion empfohlene Mackie Onyx 1620 vorziehen, weil der (über FireWire) auch alle Kanäle getrennt aufnehmen kann.


    Live-Einsatz?
    Da besteht noch eine Unklarheit. Für eine ganze Band reicht ja ein Kleinmischer mit z.B. 4 oder 6 Mikrofonkanälen sowieso nicht, für Solo-Auftritte kann man den natürlich einsetzen. Wenn du aber dein Schlagzeug per Submischer selbst mixen willst und bei einem Band-Auftritt zwei Kanäle an das Haupt-Mischpult schickst, wird dessen Bediener wahrscheinlich dazu neigen, damit konzeptionell nicht einverstanden zu sein, weil er den Mix aus der Perspektive des Publikums optimieren möchte. Denkbar wäre noch ein persönlicher Monitor-Mix, den du dir aus DI-Ausgängen des Haupt-Mischpults selbst zusammenstellen willst.


    In-Ears/Kopfhörer?
    Das Wichtigste beim Monitoring ist, dass außer dem Monitoring-Signal so wenig wie möglich auf die Ohren kommt. Gute Ergebnisse erzielt man am Einfachsten mit geschossenen Kopfhörern, die (wie deine Mickeymäuse) wenig von außen durchlassen. In-Ears schaffen das am besten mit Otoplastiken. Problematisch wird es, wenn dir live ein Mischer versehentlich ein Feedback auf die Ohren schickt, dann ist der Song im Zweifel direkt vorbei, und genau das, was man mit dem Monitoring erreichen wollte (Gehörschutz) hat sich ins Gegenteil verkehrt. Daher ist ratsam, sich einen Monitoring-Verstärker mit Limiter anzuschaffen (wenn man den Mix nicht selbst im Griff hat).


    Behringer?
    Ein vergleichbar ausgestatteter Behringer (Xenix-X-USB-Modelle) kostet in der 4-Mikrofon-Klasse ca. 180 EUR, bei 6 Mikrofonen 260 Eur und bei 10 Mikrofonen ca. 380 EUR.
    Bei Behringer herrscht ein undurchschaubares Durcheinander an Modellreihen und Ausstattungsmerkmalen. Es gibt scheinbar viel Kritik an der Verarbeitungsqualität und der korrespondierenden Live-Einsatz-Tauglichkeit. Wie es sich tatsächlich damit verhält, sollte man für sich selbst herausfinden. Im Extremfall vergleicht man bei hohen Preisunterschieden Äpfel mit Birnen, das sollte klar sein.
    Nicht gänzlich aufschlussreich, aber auf jeden Fall interessant ist zum Thema Behringer ein Amazona-Interview mit dem Gründer von 2009.


    Edit:
    Hajo: Tascam ... Ich hatte ja auch erst die Interface-Idee, wenn allerdings auf das direkte Monitoring am meisten Wert gelegt wird, finde ich zumindest das Panning der verschiedenen Mikrofone wichtig, und würde dafür auch nicht unbedingt mit Latenz-Zweifeln einen Rechner anschmeißen wollen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

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