Erfahrungsbericht Fame FMP Maple Drums

  • Hallo Trommlergemeinde!
    Ich habe mir vor knapp einem Jahr ein Fame FMP Maple Set, in der Konfiguration 22, 10,12,14,14 und ein zusätzliches 8er Tom, zugelegt und wollte nun an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
    Für die, die auf der Suche nach einem günsigen Set sind, könnte das interressant sein.
    Erstmal zu den Kosten, also das Set in der Fusion Ausführung 599€ Shellset ohne HW mit Tomhalter und Multiklammern.
    Zusätzliches 8er Tom 88€ also 687€ gesamt.
    Die Features: Ahornkessel, Gussspannreifen, Rims-system, BD ungebohrt, Remo UT Felle, gummiunterlegte Spannböckchen und BD Klauen.
    Die Inspektion: Da ich eine "Neubefellung von vornherein eingeplant habe, habe ich mir, bei der Gelegenheit gleich Spannreifen und Kessel genauer angeschaut.
    Also die Kessel sind rund die Gratungen sind einwandfrei, die Spannreifen rund und plan.
    Auf die Toms habe ich Evans G2 Clear aufgezogen die Resos sind die Werksfelle, auf die Snare kam ein Evans Genera HD Dry, auf die BD ein Evans EQ3, Reso Werksfell (Logo entfernt).


    Zum Sound: also das ist ja eine sehr subjektive Sache und hängt von vielen Faktoren ab wie Stimmung Fellauswahl Spielweise usw.


    Snare: Wie gesagt Evans Genera HD Dry, die Unterseite ist werksmäßig geblieben. Der Sound ist über die gesamte Tuningrange solide die Trommel klingt aber im mttleren bis höheren Stimmbereich am besten, da ist auch die Teppichansprache schön crisp und sensibel und Ghostnotes werden schön abgebildet.
    Die Abhebevorrichtung funktioniert leichtgängig und zuverlässig.
    Mit Marken Resofell und Teppich ist da garantiert noch was rauszuholen.


    Die Toms: Die fühlen sich in der tiefen bis mittleren Stimmung am wohlsten, da klingen sie richtig schön voll und satt.
    Bei höheren Tunings bricht das Sustain, besonders beim 8er und 10er ein.


    Die Bassdrum: Die hat schön Punch und einen guten Schub.


    Mir gefällt der Sound des Sets ausgesprochen gut, das Set hat jetzt einige Semiprofessionelle Liveeinsätze hinter sich, und die Tonleute waren verblüfft, als ich ihnen erzählt habe, was das für ein Set ist.
    Besonderheiten, Mängel: Die Stimmschrauben sind metrisch! M6 und waren teilweise etwas hakelig. Ich habe dann sämtliche Gewindebuchsen nachgeschnitten.
    Das ging mit einem Maschinengewindebohrer und Akkuschrauber ruck zuck, dann noch gut geschmiert und nun flutschen die Stimmschrauben.
    Die Verchromung an den Spannreifen ist teilweise leicht milchig, das ist aber kaum zu sehen.


    Fazit: Wer nicht viel Geld ausgeben will oder kann und auf "Namen" verzichten kann, ist mit diesem Set gut bedient.
    Und wenn man das Ganze noch ein wenig pimpt, wird es auch semiprofessionellen Ansprüchen durchaus gerecht.
    Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet.
    Inzwischen lassen ja alle namhaften Hersteller ihre "unteren" Serien bis teilweise in die obere Mittelklasse hinein, in China produzieren.
    Und gerade in diesem Segment bezahlt man die ganze Marketingmaschinerie und Endorsments kräftig mit.


    Ein Wehrmutstropfen: bis vor etwa einem Jahr, gab es bei MS das volle Einzeltrommelprogramm, d.h. Toms von 8-14 Floortoms von 14-18 und BD`s von 18-24.
    Inzwischen sind die nur noch rudimentär zu bekommen, meine Anfrage ob die FMP Serie ausläuft wurde zwar verneint, ganz glauben kann ich das jedoch nicht.
    Im Aktuellen Katalog sind die FMP und FBP Serien nicht mehr drin!



    Hier noch ein Bild....


    So, vielleicht interessiert es ja wen :rolleyes:


    Wenn Interresse besteht, versuche ich mal Soundfiles zu basteln

    Mein Gerümpel

    Die globale Erwärmung macht mir keine Sorgen, was mir Sorgen macht, ist die globale Verblödung.

  • Erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Testbericht.
    Leider ist es immer dasekbe mit diesen Ringeltauben im Billigsektor - wenn man mal herausgefunden hat, dass sie doch höherwertig sind, bekommt man sie nicht mehr im deutschen Handel (im näheren EU Ausland vllt dann doch noch).
    Auch das Basix Custom ab 2004 war damals so eine Ringeltaube, gab es dann aber auch relativ schnell nicht mehr im Original (bzw. nur noch als schlechtere Klone mit Mischkesseln).
    Aber interessant dürfte der Bericht für Gebrauchtkäufer sein, ist also nicht ganz umsonst geschrieben worden.


    Fazit: Auch allen Unkenrufen zum Trotz sollte man auch bei den billigen Sets ruhig mal genauer hinschauen, denn, wie du schon schriebst, bei den Markenherstellern wird auch nur noch in China produziert (oft sogar auch die teuren Serien), also erübrigt imo auch sich die übliche Billiglohnland-Diskussion (so schlimm das ist, aber wir User können nur das kaufen, was uns angeboten wird und ein halbes Leben sparen, um sich ein politisch/ethisch korrektes Custom-Set made in Germany/GB/USA kaufen zu können, ist z.B. für einen Schüler/Studenten auch keine Lösung.


    P.S. Ich habe mir letzte Woche ein 16" Standtom aus der Fame Maple Regular Serie bestellt (für ein Mini-Drumset) und ich muß sagen, auch hier ist die Verarbeitungsqualität sehr ordentlich, alle Hardwareteile sind mit Gummi unterlegt, beide Spannreifen makellos (Einschränkungen: hat nur 6 Stimmschrauben und Billigfelle - da ich eh noch gute Markenfelle herumliegen hatte, war ein guter Sound trotzdem schnell eingestellt) - für 77€ inkl. Versand imo ein Schnäppchen.


    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Inzwischen lassen ja alle namhaften Hersteller ihre "unteren" Serien bis teilweise in die obere Mittelklasse hinein, in China produzieren.

    Was nicht heißen muss, dass die Produktionsqualität schlecht sein muss. Mehr noch, sie ist inzwischen sehr hoch - zumindest bei den Produkten von Sonor, Tama und Pearl. Yamaha lässt inzwischen alles aus dem Schlagzeugsektor dort fertigen. Die Qualität der Produkte hat nicht drunter gelitten, wie es scheint (Dass man beim Gehalt spart, ist eine andere Geschichte...). Es gibt aber auch Hersteller, die in China nach wie vor Schrott produzieren lassen, diese Hersteller haben aber auch vorher schon Schrott produziert. Ich würde das Fertigungsland heutzutage daher nicht mit Fertigungsqualität gleichsetzen. Es hängt vielmehr von der Firmenphilosophie ab, was man bereit ist, dem Kunden "zuzumuten", bzw. welche Qualitätsansprüche man an sich selbst hat. Und auch die Arbeitsbedingungen sind von Firma zu Firma unterschiedlich. Yamaha hat kürzlich einen Einblick in seine China-Werkstätten gegeben und was da in den Berichten zu sehen und zu lesen war, war sehr, sehr ordentlich - sowohl in Sachen Hitech-Einsatz, als auch in Sachen Arbeitssicherheit, Fertigungsqualität und Arbeitsbedingungen.

    Zitat

    Und gerade in diesem Segment bezahlt man die ganze Marketingmaschinerie und Endorsments kräftig mit.

    Sehe ich anders. Da zahlst du für qualitativ hochwertigere Ware. Dass z.B. bei Tama ein Gewinde nicht in Ordnung ist und nachgebessert werden muss, auch wenn's auch China stammt, habe ich noch nicht erlebt. Auch eine bessere Verchromung kostet halt mehr. ;)
    Wer keine Kompromisse eingehen will, der greift halt zu den etablierten Qualitätsanbietern. Wer Kompromisse in Kauf nehmen mag/muss, findet bei Fame und wie sie alle heißen zumindest bezahlbare Alternativen für's Trommelvergnügen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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