Unzureichendes musikalisches Gedächtnis

  • Liebe Trommelfreunde,


    erst einmal vielen herzlichen Dank für Eure zahlreichen
    Ratschläge und Tipps.


    Es ist schon ein beruhigendes Gefühl wenn man sieht, dass man
    nicht der einzige mit diesem Problem ist.
    Da ich das Gefühl habe, das es auch anderen helfen könnte wenn
    dieser Thread lebt, gebe ich einmal ein paar Ergänzungen zu meinem Posting.
    Leadsheets mit Songstruktur, Songstyle und Tempoangabe verwende ich ebenfalls in der Art von redsnare.


    Die vielen Tipps zum Notenlesen, habe ich schon versucht.
    Für einfache Rhythmen geht das ok. Für komplexere Rhythmen aus Funk, Fusion und Jazz ist das für mich nicht mehr so einfach möglich.


    Wenn ich einen Song höre, löst dies bestimmte Gefühlsmuster in mir aus.
    Nur wenn ich zu Beginn eines Songs aus der Erinnerung diese Gefühlsmuster wieder aufrufen kann, werde ich auch den Groove am Songstart überzeugend
    spielen können und die Band auf das richtige Gleis fahren.
    2 Sekunden nach dem Songstart ist das ja kein Problem mehr,
    da die Erinnerung wiederkommt und ich dann Notfalls ein paar Weichen stellen muss.
    Wahrscheinlich geht das auch mit einer gut notierten Notenfolge mit allen Ghostnotes, etc. Stichwort David Garibaldi.
    Ich denke nur, das bedarf viel Übung.


    >> Zur Frage von trommla: Stellt sich bei dir denn nach gefühlten 1000 mal hören so etwas wie eine musikalische Erinnerung ein?
    Das geht oft schon nach 3-4 Wiederholungen. Die Muster verschwinden nur irgendwo im Nirwana des Gehirns.


    Interessant finde ich auch den Rat von TiBen: Finde Deinen Lerntyp?
    Was ich benötige, ist quasi eine Assoziation die mir den Song wieder aufruft.Dies scheint bei mir mit Textfetzen gut zu gehen.


    Ein Beispiel: Ein Jamaikaner wollte einen Calypso spielen.
    Auf die Frage hin, wie man so etwas spielt, sagte er nur: Kennst du den Song „Matilda“.
    Nur dieses eine Wort hat ausgereicht, die Ecke in meinem Gehirn zu finden, wo der Song abgelegt war, den ich irgendwann einmal gehört habe.


    Die Lösung meines Problems mit der ich es nun, dank Eurer Anregung, versuchen werde ist folgende:
    Da viele Songs keinen Text haben muss ich mir halt einen Ausdenken.
    Als ersten Ansatz versuche ich es einmal mit Textphrasen Methoden.
    Das wären dann meine "Kognitive Brücken" von Drumstudio1


    Dazu hätte ich ein paar Fragen an Euch:


    • Wie nennt man solche Methoden eigentlich? Dann könnte ich im Netz mal eine Recherche starten.
      Das einzige was ich selbst mal gehört habe, sind die Phrasen von meinem Hero „Trilok Gurtu“.
    • Welche Methoden kennt Ihr und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht.


    Dann herzlichen Dank an alle, wünsche Euch eine gute Woche
    und immer ein Fell unter Eurem nächsten Schlag.


    Grüße


    Rythmman

  • Zitat

    Für komplexere Rhythmen aus Funk, Fusion und Jazz ist das für mich nicht mehr so einfach möglich.


    ...was ja nicht bedeuten muss, dass Du Dir das nicht draufschaffen könntest... Dass das dauert, liegt schon auf der Hand, aber hey, besser irgendwann als nie ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Leadsheets mit Songstruktur, Songstyle und Tempoangabe verwende ich ebenfalls in der Art von redsnare.


    Das finde ich schon mal gut :thumbup:


    Wenn ich einen Song höre, löst dies bestimmte Gefühlsmuster in mir aus.
    Nur wenn ich zu Beginn eines Songs aus der Erinnerung diese Gefühlsmuster wieder aufrufen kann, werde ich auch den Groove am Songstart überzeugend
    spielen können und die Band auf das richtige Gleis fahren.
    2 Sekunden nach dem Songstart ist das ja kein Problem mehr,
    da die Erinnerung wiederkommt und ich dann Notfalls ein paar Weichen stellen muss.


    OK, jetzt verstehe ich noch mehr, worum es Dir geht und was Dein "Problem" ist. Ich denke, da wirst Du fast nicht viel dran ändern können, als die Songs, die gerade akut für die Band sind, öfters zu hören und Dich dadurch zwangsläufig wieder daran erinnern zu können. Aber ich finde es schon mal klasse, dass Du genau dieses bei Dir beobachtet hast und ein Song für Dich nicht einfach nur ein Stück Notenpapier mit Anfang und Ende ist.

  • Heikles Thema. Ich finde es super, dass du da so offen drüber sprichst. Ich kenne das Problem selbst und habe mich dafür immer ein bisschen geschämt. Meine Lösung, die ich auch immer versucht habe nicht an die große Glocke zu hängen, sind die "kognitiven Brücken, von denen Drumstudio1 schon schrieb. Das bedeutet, dass ich in der Setlist markante Stellen zu "fraglichen" Songs dazuschreibe. Das kann auch mal eine Lautmalerei sein, falls es keinen Gesang gibt, (oder wenn er einfach nicht markant genug ist 8) ).


    Das klappt dann in der Regel so gut, dass ich auch direkt das richtige Tempo "im Ohr" habe. Benny Greb gibt in "Art & Science of Groove" einen Tipp, den ich ebenfalls beherze: Nimm dir die Zeit um in den Song gedanklich reinzukommen, zur Not auch mit Metronom. Ein paar Sekunden mehr Pause sind allemal besser als ein verhunzter Song.

  • Nimm dir die Zeit um in den Song gedanklich reinzukommen


    Das empfinde ich als sehr wesentlich.


    Man probt, und spielt die Stücke ja erst live, wenn diese im Bandkontext funktionieren. (Zumindest sollte es so sein, empfinde ich.) In der Livesituation singe ich dann eine, für mich, markante Stelle, bei der ich mir sicher sein kann, dass die Schwankungsbreite (zum geplanten/geprobten Tempo) des gewählten Tempos kleinstmöglich ist. Ab und zu kann es auch schon mal mehr Zeit/mehrere Takte in Anspruch nehmen, die ich mir vorsumme bis ich denke das Feeling für die Nummer verinnerlicht zu haben. Dann funktioniert bei mir das Spiel am Besten und ein Songbaustein nach dem anderen rutscht aus dem Gedächtnis nach, ohne einen Gedanken an die Songstruktur einzuschieben. Sollte das gewählte Feeling mit dem ich in die Nummer starte unpassend sein, dann funktioniert das "von selber" nicht mehr (so gut).


    Es kann - selten, aber doch - auch vorkommen, dass mir partout der Track nicht einfällt den ich gerade auf der Setlist lese. Dann bitte ich einen meiner Kollegen mir die Nummer anzusummen oder -stimmen, sodass ich das benötigte Feeling erreiche um die Nummer unfallfrei eingezählt zu bekommen. Wenn es so ist, dann geniere ich mich aber nicht unbedingt, dass ich eine Melodie/Phrase vom Kollegen benötigt habe, um in den Song zu finden. (Wenn der Song dann normal/gut verläuft.)


    Geo_Leo

    "Ich weiß, das klingt alles nicht so einfach..."
    Fred Sinowatz

  • Ich kann mich normalerweise an die Songs erinnern, aber eine Band, in der ich mal war hatte ein Programm mit Committment-Songs. Da waren ein paar dabei, bei denen ich auch vorm Anzählen ums verrecken nicht wusste, wie der Song gehen soll. Interessantweise waren das immer Songs, die ich nicht sonderlich mochte.
    Ich habe mir in diesen Fällen immer eines der Bandmitglieder gebeten, mir den Anfang oder Refrain kurz vorzusummen.

  • Ich denke, es ist in einer halben Stunde möglich, einem das zu erklären [...]


    Das war gemeint. Ich dachte das ist verständlich.



    Oh mann :rolleyes:

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • hey, Michelchen, ich will keine Erbsen zählen, aber Du schreibst:


    Zitat

    Aber LERN NOTEN LESEN. Das dauert eine halbe Stunde und ist nicht schwer


    Der Satz sagt keinesfalls eindeutig, dass sich die halbe Stunde nur darauf bezieht, das erklärt zu bekommen... ;)


    Was das zweite Zitat betrifft, da hättest Du den Rest des Satzes vielleicht noch mitzitieren sollen, dann gäbs keinen Grund zum Augenrollen. So ist die Aussage, wie ich sie beabsichtigt habe, etwas verzerrt bzw nicht eindeutig... Ich wollte damit nur verhindern, dass der Threadstarter das mit den 30 Minuten ggf doch so versteht und dann verzweifelt, weils nach 30 Minuten nicht klappt. SO war das gemeint, also entspann Dich. Ausserdem war ich nicht der Einzige, der Deinen Satz oben angesprochen hat, aber nicht um zu kritisieren, sondern dem TS ggf vor nem Missverständnis zu bewahren, es is also alles gut, Michel... von meiner Seite jedenfalls...

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    Einmal editiert, zuletzt von kride20 ()

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