Schlagzeugspielen im Alter - Will man das wirklich?

  • Zitat

    Bin ich der einzige, der nach vier Stunden am Set nicht im Eimer ist sondern sich pudelwohl fühlt?


    Ne, macht mir normalerweise auch nix aus und ich hab die 40 auch schon seit ein paar Jahren hinter mir.
    Aufhören Musik zu machen, werde ich auf jeden Fall nicht an einer Altersgrenze fest machen. Ich denke, es wird sich vielleicht mit der Zeit etwas ändern, z.B. Musikrichtung, Anzahl Auftritte... aber solange ich noch irgendwie Musik machen kann, werde ich das tun. Und wenn es die Triangel im Musikverein ist, was keineswegs als Abwertung der Triangel zu sehen ist ;)

  • Bin ich der einzige, der nach vier Stunden am Set nicht im Eimer ist sondern sich pudelwohl fühlt? Komisch... was macht ihr denn alle für Spitzensport am Drumset?...


    Ich bin normalerweise nach einer ausgiebigen Probe besser drauf als vorher.


    Vorher:
    - müde von der Arbeit
    - Sehnsucht nach der Couch
    - mäßige Laune


    Nachher:
    - gute Laune
    - angenehm aufgeputscht, trotz gewisser Erschöpfung
    - Sehnsucht nach einem Feierabendbier und dem Bett


    Nur der Hintern tut mir meist weh, ich brauch wohl mal einen neuen Hocker...

  • Zitat

    Ich bin normalerweise nach einer ausgiebigen Probe besser drauf als vorher.

    Ganz genau so ist das. Ich bin zwar inzwischen 63, spiele aber besser/reifer als zuvor und Musizieren wirkt auf mich immer noch wie Medizin. Mein alter Herr bläst noch mit 86 Trompete in diversen Rentnerbands, und so denke ich, dass die genetische Ausstattung eben auch viel ausmacht.
    Zum Hocker: Pearl Roadpro mit Stoffsitz - perfekt!

  • Spätestens seit ich Roy Haynes live gesehen habe und feststellen musste, dass der Herr mit 90 Jahren immer noch um Meilen besser spielt als ich es je werde ist alter kein Thema mehr für mich :)

  • Hört ihr auch alle einfach auf zu ESSEN? Na bitte....


    Können wir das ganze mal umdrehen: Warum soll ich mit 14 Drums spielen, wenn ichs auch noch mit 56 kann?

    "Kaffee, schwarz?"

  • hi,


    nachdem ich hier auf das musische Gymnasium kam, fing meine Mutter an sich für die Geige zu interessieren. Ca 6 Monate später meldete sie sich in der Musikschule an. Am Anfang belächelten sie alle, aber nun nach 4 Jahren ist sie wirklich gut. Ich denke nicht, dass das etwas mit dem Alter zu tun hat, sondern eher mit Liebe zur Musik. Und wenn einem Musik oder ein gewisses Instrument interessiert, sollte man das einfach mal testen. Meine Mom ist seit dem viel ausgeglichener, und fröhlicher.


    LG

  • Hi Gil,

    Ca 6 Monate später meldete sie sich in der Musikschule an. Am Anfang belächelten sie alle, aber nun nach 4 Jahren ist sie wirklich gut. Ich denke nicht, dass das etwas mit dem Alter zu tun hat, sondern eher mit Liebe zur Musik. Und wenn einem Musik oder ein gewisses Instrument interessiert, sollte man das einfach mal testen.

    erst mal herzlich willkommen im DF. Ich bin nicht ganz sicher, ob Du die Diskussion wirklich verfolgt hast. Gleich im Startpost stand ja, dass es eben diesmal nicht um die Frage geht, ob man in höherem Alter noch mit dem Drummen beginnen soll, sondern die Frage, ob und wie sich das Drummen im Alter verändert:

    Worum geht's?
    Nicht darum, ob man mit 50 noch anfangen kann oder sollte, Schlagzeug zu spielen. Natürlich kann und sollte man. Warum denn nicht?


    Es geht darum, wie sich die Qualität des Spiels im Alter ändern kann.

    Aber sonst hast Du natürlich völlig Recht: Das Alter spielt nur eine geringe Rolle, was den Spaß an der Sache angeht. Und es ist doch toll, wenn jemand wie im Fall Deiner Mom auch später im Leben noch ein Instrument für sich entdeckt.


    Gruß von
    Hajo K

  • fing meine Mutter an sich für die Geige zu interessieren. Ca 6 Monate später meldete sie sich in der Musikschule an. Am Anfang belächelten sie alle, aber nun nach 4 Jahren ist sie wirklich gut.


    Auch wenn es vielleicht ein bißchen OT gewesen sein mag....
    Die Geschichte finde ich klasse!


    ... und Leute die sowas belächeln, sind zu bedauern.


    Ganz liebe Grüße
    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Klar kann man im Alter anfangen zu trommeln. So wie mit allem anderen auch.
    Der Vorteil ist, wenn man früh angefangen hat, dass viele Dinge Routine und eingefleischt sind und man sich darüber keinen Kopf machen muss....


    Diese endlosen Fragen über Aufbau, Rimshots, Paradiddle, open Hand, timing, Singen am Set usw usw. :D musst du eben in kürzerer Zeit für dich beantworten.


    Vermutlich könnten darüber Bücher geschrieben werden (sollte ich....??? :rolleyes: )


    Ich vertrau auf das Zitat aus dem Film "Starsky und Hutch" - "TU ES, TU ES!!!!!!!!!!!!"


    Spaß wirst du auf jeden Fall haben, wenn du Bock drauf hast. Und dein Talent und deine Veranlagung wird dir schon den Rest öffnen oder eben schließen... ;)


    Gruß *jagger*

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • Ich glaube schon, dass man im Alter weniger fit ist... habe es bei meinem Vater und dessen Blasmusikverein erlebt.
    Dort waren die Blessuren des Alters (Gebiss, Hörschäden, Zittrigkeit, etc.) schon merklich vorhanden, auch wenn die Leute fit waren und teilweise bis in die 80er Lebensjahre hinein gespielt haben.
    Wirklich alte Schlagzeuger habe ich allerdings selten gesehen, viele schwenken denke ich irgendwann um... aber ich glaube generell spielt das Alter sicherlich böse mit, aber wer Talent hat und regelmäßig probt der kann sicherlich auch im Alter noch fitter sein, als die meisten Lernfaulen Jungen ;)

  • Achherrje.... zu schnell und zu schusselig gelesen. Sorry.. 8)


    Na zumindest partiell passen ja meine Aussagen.


    Ansonsten denke ich ist Fitness wichtig, aber nicht ausschlaggebend. Klar haste als Opi schon erste Blessuren und nach nem 2-Stundengig vielleicht weniger Puste. Na und? :D
    Klar, irgendwann is Schluss.......


    Ist doch wie bei allem.... Und wer sich grundsätzlich fit hält, hat auch beim Trommeln keine übermäßigen Einschränkungen.


    Und sorry nochmal für den unpassenden Eintrag....dicht daneben ist auch vorbei... ;)
    Nein, es sind keine Ferien.....und ich habe auch schon seit ein paar Jahrzehnten keine mehr.


    Gruß *jagger*

    Ein Leben ohne Musik ist keins..


  • Wirklich alte Schlagzeuger habe ich allerdings selten gesehen, viele schwenken denke ich irgendwann um...


    Worauf? Doppelhuf muss sein... Oder gibts sowas wie Doppel-Cajon...?


    Gibt genug Beispiele für alte Säcke an den Drums. Ian Paice, Cobham, Louie Bellson (lebtvderveigentlich noch?)


    Ich hoffe dreimal die Woche Muckibude hält mich fit für die nächsten Trommeljahrzehnte...

  • lebtvderveigentlich noch?


    Nein, der ist 2009 verstorben.


    Und Fitness ist wohl weniger wichtig als ein ausgewogener Lebensstil (Bewegung, Ernährung, Nahrung für den Geist, innere Einstellung zum Leben etc.). Behaupte ich jetzt mal.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich spiele mit meinen 53 Lenzen ja erst seit viereinhalb Jahren,
    davon vier in Bands. Davon waren fast drei Jahre fast verschenkt,
    weil ich bis vor kurzem fast gar kein Gefühl mehr in den Händen
    hatte. Habe dann zu Mallet-Stick-Kombis gegriffen, damit ich
    überhaupt mal ein schnelleres Stück durchspielen kann, ohne
    dass die Dinger durch die Gegend fliegen. Seit Freitag ist mir
    das auch nicht mehr sooo peinlich, nachdem die Top-Percussionisten
    der Gruppe "Elbtonal" an neun Toms ihr Helikopter-Stück zum
    Besten gegeben haben - eben genau mit diesen Kombisticks (Malletfilz
    am Handballen) :) Bei längeren Sachen habe ich am Ende die Sticks
    mitunter mit der Faust - so wie ein Kleinkind anfangs den Plastik-
    löffel hält - gegriffen. Da kann man schonmal ans aufhören denken,
    bevor es überhaupt richtig losgegangen ist.


    Doppelter Bandscheibenvorfall. Klar nicht so schön, aber bis
    zu einem gewissen Grad kann man was dagegen tun. Machte und
    mache ich auch, aber mit den Händen wurde es nicht besser.
    Bis dann durch Zufall auf den unendlich vielen Kernspinaufnahmen
    eine Eigenart festgestellt wurde, die schlußendlich zwar nicht
    dramatisch, unentdeckt aber zu unschönen Auswirkungen und/oder
    falschen Diagnosen führen kann. Daraufhin nehme ich jetzt diverse
    Medikamente und gelegentlich angepasste Physio. Der Erfolg
    machte sich recht schnell bemerkbar. Langsam kommt das Gefühl
    zurück. Malletkombi müssen nicht mehr sein. Getapte Sticks genügen.
    Somit fange ich jetzt quasi fast nochmal ganz von vorne an.
    In den Bandproben macht sich das auch bemerkbar. Sind zwar jetzt
    einige mehr Hakler drinn, weil ich wieder mehr versuche, aber
    das sitzt dann auch irgendwann.


    Anfangs habe ich mich auch reingestresst, weil ich meinte, so
    schnell wie möglich soviel Technik wie möglich zu erlernen, damit ich
    später, wenn es wirklich überall zwickt und zwackt, davon
    zehren kann. Ich denke, die vielen von Euch, die mehr oder minder
    mit den Sticks auf die Welt gekommen sind, sollten das für sich
    als Bonus und Mutmacher verbuchen.


    Mani Neumeier (Ü70) von "Guru Guru" (ja, tritt noch auf und wirkte zumindest letztes
    Jahr noch seeehr lebendig!) fragt ja in "Elektrolurch" sein Publikum


    "Was macht ihr, wenn ihr mal älter seid?".


    Letztes Jahr in Hamburg brüllte er uns dann von der Bühne seine Antwort entgegen:


    "WEITER MACHEEEEENNNNNNNNN!!!!!".


    In diesem Sinne ;)

    3 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Ich finde deine Lösung mit der Stick/Mallet-Combo überhaupt nicht peinlich. Was für dich aber noch eine Option darstellt, damit die Sticks besser in der Hand liegen ist zum einen "Wax" zu benutzen, zum anderen die Sticks ein wenig aufzurauhen, mit Schleifpapier. Je weniger glatt die Oberfläche, desto besser der Grip. Andere wickeln gerne Sporttape an die Griffenden, auch das geht.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich finde deine Lösung mit der Stick/Mallet-Combo überhaupt nicht peinlich. Was für dich aber noch eine Option darstellt, damit die Sticks besser in der Hand liegen ist zum einen "Wax" zu benutzen, zum anderen die Sticks ein wenig aufzurauhen, mit Schleifpapier. Je weniger glatt die Oberfläche, desto besser der Grip. Andere wickeln gerne Sporttape an die Griffenden, auch das geht.

    Danke Dir für die Tipps - aufrauhen und Wax habe ich noch nicht versucht. Derzeit nutze/teste ich zwei Lösungen:


    - Vater Stick & Finger Tape: anfangs wirkt es wie Schmiergelpapier, aber letztendlich komme ich gut damit klar. Eine Rolle langt auch für einige Stick-Paare


    - Schrumpfgummi (speziell für Drumsticks, Marke vergessen) - ein Tick besser/angenehmer, aber teuer für ein Set für ein Paar Sticks. Lösen sich aber schnell
    wieder, zumindest wenn man Fön statt Heißluftpistole nutzt. Vielleicht mal sowas aus dem Baumarkt versuchen, ganz sicher günstiger. Kann man für das
    gesparte Geld auch gleich eine Heißluftpistole mitnehmen :D


    Edith möchte noch an ein prominentes Opfer erinnern: Phil Collins (Nervenkrankheit).
    Immer wieder lese ich, dass er sich seine Sticks an die Hände tapet! Dabei ist in mindestens einem hier im Forum geposteten Video gut zu erkennen, das er
    sich Schlaufen um die Handgelenkte gelegt habt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Ich hab noch noch nicht ein paar Sticks kaputt gekriegt und spiele jetzt sieben Jahre (bin 47!).


    Die richtige Technik hilft ungemein um entspannt zu spielen - ich denk mal, es ist umso wichtiger wenn man später im Leben anfängt.




    Albatross - haste n Lehrer?

    "Kaffee, schwarz?"

  • Ich hab noch noch nicht ein paar Sticks kaputt gekriegt und spiele jetzt sieben Jahre (bin 47!).

    Ich hoffe, halbwegs On Topic zu antworten:


    Sticks kaputt gemacht habe ich doch gar nicht, lediglich deren Flugeigenschaften getestet
    (machmal wünschte ich mir eine Hochgeschwindigkeitskamera, weil sah mitunter so cool aus).
    Das von Dir angesprochene Thema "richtige Technik" hat mich, wie wohl jede/n, natürlich
    von Anfang an beschäftigt. Verkrampfen bei schnellem HiHat-Spiel usw. Das habe ich durch
    Unterricht (ja, habe einen Lehrer) und entsprechend voranschreitender Technik kompensieren können.
    Hier ging es aber darum, dass Fitness- und Rückenübungen sowie Unterricht an meinen Lämungserscheinungen
    an den Händen nichts geändert haben. Dafür ist meine Fußarbeit viel besser geworden :rolleyes: , denn hier haben
    sich die Bandscheibenprobleme besonders ausgewirkt. Wenn man kein Gefühl mehr in den Händen hat, dann
    wird es schwer, die Sticks schulmäßig zu halten - Anweisungen oder Tipps des Lehrers umzusetzen.
    Ich habe halt trotzig weiter getrommelt, was dann zu den genannten Tennisarmen geführt hat,
    bis dann irgendwann eine Nervenärztin bei der Betrachtung meiner Schädelbilder ein lautes "Oha!" ausrief.
    Der Rest war Erleichterung und neue Energie, nochmal verstärkt an meinen "Fertigkeiten" zu arbeiten.
    Inzwischen kann ich ja wieder daran arbeiten, und mein Lehrer achtet auch wieder verstärkt darauf,
    denn besonders die rechte Hand hängt deutlich zurück (Linkshänder). Davor haben wir an anderen Dingen gearbeitet.
    Unterricht fiel halt doch sehr oft aus - wir waren beide des öfteren unpässlich. Auch Lehrer werden älter :)



    Und doch: Sticks (5A) halten ein paar Monate bei mir, dann platzt das Holz langsam von den Spitzen.
    Egal ob Vic Firth, Pro Mark, Co. oder No Name.


    Edith hat den Linkshänder ins Spiel gebracht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Mani Neumeier (Ü70) von "Guru Guru" (ja, tritt noch auf und wirkte zumindest letztes
    Jahr noch seeehr lebendig!) fragt ja in "Elektrolurch" sein Publikum


    Mani Neumeier habe ich am Samstag mit Guru Guru live gesehen und da hat er am Schluss noch ein Hammersolo gespielt (habe ich sogar aufgenommen ;) )


    Irgendwann im Solo war das Publikum reif für den Sack :D
    War total lustig: Mitten im Solo ist er von den drums aufgestanden und hat dem Publikum erklärt, dass sie jetzt reif für den Sack sind. Gemeint war ein Rucksack voller Deckel und kleiner Becken. Aufgemacht, alles auf dem Boden geworfen (hat furchtbar gescheppert) und dann hat er kniend darauf rumgetrommelt, auf alles was da lag. Vom Bandscheibenvorfall ist der weit entfernt, 74 ist er. Wird Silvester 75.


    Den Elektrolurch habe sie natürlich auch gespielt, worum ging es diesmal dabei: passend zum Thread ums Altern


    Hab hinterher kurz mit ihm gequatscht und mir auf einer Underground-CD aus dem 70ern von ihm ein Autogramm geben lassen. Auf mich wirkt der höchstens wie 60. Beim Gig hat er alles gegeben und die ganzen jungen Jungs vorher in Grund und Boden gespielt. War einfach nur klasse.


    BTW: Guru Guru ist jetzt seit 47 Jahren auf Tour :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von noPsycho ()

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