Eigene CD veröffentlichen

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, dass ich hier in der richtigen Abteilung bin ;)


    Wir haben 4 eigenen Songs im Studio aufgenommen und möchten diese nun veröffentlichen. Da das ganze eher ein Hobbyprojekt ist, erhoffen wir uns keinen wirtschaftlichen Erfolg oder so. Wir möchten einfach nur unsere Musik auf CD haben und gerne auch als digitale Variante auf Spotify, iTunes und co.
    Ich habe jetzt schon diverse Online CD Presswerke für Kleinauflagen gefunden und auch Anbieter, die sich um digitale Vermarktung kümmern.


    Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung damit, worauf man achten sollte?
    Kann jemand vielleicht einen Anbieter empfehlen, der beides macht? Offline und Online?


    Worauf sollten wir achten?
    Wir sind für jeden Ratschlag dankbar!


    Liebe Grüße
    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von Itze ()

  • Ich bin mit meiner einen Band seit bestimmt zwei Jahren zufriedener Kunde bei CD Baby, die sich um den digitalen Vertrieb kümmern.
    Es gibt auch diverse andere Anbieter, die im Prinzip das Gleiche machen, CD Baby ist aber glaube ich so mit der größte und wirklich sehr unkompliziert.


    Mir stellt sich jetzt die Frage, ob du nur nach einer Möglichkeiten für den "Vertrieb", also den Verkauf suchst oder auch nach einer "Vermarktung", also Werbung, Reviews und Platzierung der Musik in Werbung, Radio, was auch immer usw...
    Das wäre eher die Aufgabe eines Labels oder einer Agentur.


    CD Baby bietet auch den "offline" Vertrieb an, aber ich glaube das lohnt sich nur für internationale Kunden. Da ist es einfacher sich einen eigenen online-Shop, wie zB. bigcartel einzurichten und die Bestellungen selber zu bearbeiten oder andere zum Stil passende Online Shops anzufragen ob sie die CD mit ins Sortiment aufnehmen möchten.

  • Danke für den Tipp. Das schaue ich mir mal an.
    Den Vertrieb übernehmen wir selbst. Ich meine nur cd Produktion und dessen juristischen Grundlagen.
    Muss mich zum Beispiel noch schlau machen, wie es mit Gema und Steuern im Verkauf aussieht

  • Digital: Unbedingt auf Bandcamp einen Account erstellen: https://bandcamp.com/ Da bleibt am meisten hängen, außerdem ist das quasi Standard, man wird von Fans gefunden. Weitere Digi-Distro über: https://www.musickickup.com/ Haben nicht ganz so viele Vertragspartner wie Reverbnation, Tunecore und Co, aber es ist UMSONST. Allerdings habe ich da persönlich keine Erfahrungen, steht noch aus. Am einfachsten ists für den Vertrieb wenn ihr eine Label findet ;) , aber... Vielleicht am Anfang auch direkt über euch (Mail, Bandcamp), bis ihr ein Label findet? In der Regel lohnt sich ein so ein Vertrieb der "Hardware" über externe Anbieter für kleine Bands kaum. Grüße, Philip

  • Wenn niemand von euch GEMA-Mitglied ist und die Songs alle zu 100% von euch geschrieben sind, so fallen keine GEMA-Gebühren an.


    In Sachen Steuern nehme Ich an, dass Ihr als Band bisher noch keine GbR mit eigener Steuernummer seit. Das kann auch so bleiben. Kosten und erlös der CD/MP3s dürfte eh keinen Gewinn abschütten. Sollte größteres geplant sein, empfihlt sich ein gespräch mit einem Steuerberater (am besten mit einem der sich mit der Unterhaltungsbranche auskennt).

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Die Pressung der CD ist wirklich nicht mit kommerziellen Absichten. Wir werden vielleicht 200 Stück pressen lassen. Für Freunde, Bekannte und so weiter.


    Außer um die Gema Befreiung müsste man sich eigentlich um nichts kümmern, wenn man sie verschenken möchte?

  • Hi Itze,


    ich lese bei Dir zwei Dinge, die für mich unvereinbar sind: Hobbyprojekt und "Vermarktung". Entweder ihr macht das Ding zum Spaß, dann verschenkt ihr Eure 200 CDs an Freunde und Bekannte bzw. erhebt einen kleinen Obulus, der die Kosten deckt. Dann gibt's ja auch keine steuerlichen Fragen.


    Parallel bietet ihr die Musik dann noch bei Bandcamp an, idealerweise auch für ganz kleines Geld, sodass keine Gewinnerzielungsabsicht vermutet werden kann.


    Für iTunes braucht ihr Codes, für eine professionell vertriebene CD einen Labelcode. Und das alles erzeugt doch nur Folgen (Beratungsbedarf, Steuerfragen) und Kosten, die nicht mit einem Hobbyprojekt vereinbar sind. Was die GEMA nun mit dem Thema zu tun hat, verstehe ich nicht. Auch hier: Entweder bringt ihr eigene Songs unter die Leute oder auf der CD befinden sich urheberrechtlich geschützte Werke, dann wird das ganze wieder teuer. Denn die GEMA ist streng und hat wenig Verständnis für alles, was "eher ein Hobbyprojekt" ist.


    Also, ich ruf Dir zu: Schlicht halten, Kurs "Hobbyprojekt" konsequent beibehalten und Spaß haben. :)


    Viel Erfolg!
    Hajo K

  • Soweit ich mich erinnere, möchte das Presswerk einen Schriebs, dass auf der Platte nix GEMA-pflichtiges ist. Wir hatten seinerzeit ein solches Dokument gleich mitbekommen.


    Es gibt heutzutage auch einige bands, die CD komplett umgehen und
    a) Vinyl anbieten (ich kann es nicht nachvollziehen) für Look&feel
    b) Download anbieten (für die usability)


    Grüße Marcus

  • Angenommen wir verschenken die CDs und nehmen ggf spenden in ein Sparschwein...
    Wie ist das mit der digitalen Vermarktung? Muss man da auch schon für kleinere Beträge eine GbR oÄ. anmelden?

  • Angenommen wir verschenken die CDs und nehmen ggf spenden in ein Sparschwein...
    Wie ist das mit der digitalen Vermarktung? Muss man da auch schon für kleinere Beträge eine GbR oÄ. anmelden?


    Ein klares Nein.

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    Wolfgang Neuss

  • Ich befasse mich aus gegebenem Anlass auch gerade mit dem Thema CD-Veröffentlichung, bzw. Pressung.


    Fakt ist: Soll die CD gepresst werden (das geht eh meist erst ab einer Auflage von ca. 300 Stck.), darf das Presswerk die CD erst ausliefern, wenn die GEMA eine Freigabe (nach Lizensierungsantrag) erteilt.


    Der Lizensierungsantrag ist bei Erstveröffentlichung kostenlos, wenn keiner von Euch Mitglied bei der GEMA ist. Ist jemand schon ei der GEMA angemeldet, wird was fällig.
    Es gibt einen Lizensierungsantrag für CDs, die über den normalen Einzelhandel vertrieben werden.
    Dann gibt es noch einen mit Sonderbedingungen - bei dem ist mir bis heute auch nicht so recht klar, wofür er eigentlich da ist. Ich schätze mal z.B. für den Fall der nichtkommerziellen Verbreitung der CD.


    "Plattenfirma to Go" ist bestimmt ein guter Tipp!
    Wer eine gebrannte Master-CD vorliegen hat und die Druckvorlagen für Cover, Booklet, etc. als perfektes PDF anliefert, ist bei den alteingesessenen Presswerken wie z. B. Hofa-Media auch ganz gut beraten.
    Da kommt man in diesem Falle eventuell etwas günstiger weg.
    Lässt man die Aufnahmen noch bearbeiten oder tauchen in den Druckvorlagen Fehler auf, langen alle ganz ordentlich zu.


    Zum Thema "Urheberechtlicher Schutz" und eigene Stücke schließen sich nicht aus:
    Es ist nicht ganz so leicht, die eigenen Stücke urheberrechtlich zu schützen. Ich habe viel recherchiert: Es scheint keinen wirklich sicheren Weg zu geben.
    Empfohlen wird immer wieder:
    - die Texte auf dem Booklet der CD veröffentlichen
    - eine CD mit den Stücken sowie die dazugehörigen Texte per Einschreiben an sich selbst schicken, bei Erhalt nicht öffnen und am besten unterm Kopfkissen verstecken.
    Im Falle eines Falles kann man so zumindest durch den Poststempel ein Datum nachweisen, ab dem die Stücke auf jeden Fall existiert haben.

  • Fakt ist: Soll die CD gepresst werden (das geht eh meist erst ab einer Auflage von ca. 300 Stck.), darf das Presswerk die CD erst ausliefern, wenn die GEMA eine Freigabe (nach Lizensierungsantrag) erteilt.


    So ist das bei uns momentan auch, nur dass das Presswerk mittlerweile sagt, dass sie erst bei 500 Exemplaren anfangen zu arbeiten.


    Zum Thema "Urheberechtlicher Schutz" und eigene Stücke schließen sich nicht aus:
    Es ist nicht ganz so leicht, die eigenen Stücke urheberrechtlich zu schützen. Ich habe viel recherchiert: Es scheint keinen wirklich sicheren Weg zu geben.
    Empfohlen wird immer wieder:
    - die Texte auf dem Booklet der CD veröffentliche
    - eine CD mit den Stücken sowie die dazugehörigen Texte per Einschreiben an sich selbst schicken, bei Erhalt nicht öffnen und am besten unterm Kopfkissen verstecken.
    Im Falle eines Falles kann man so zumindest durch den Poststempel ein Datum nachweisen, ab dem die Stücke auf jeden Fall existiert haben


    Das mit dem Einschreiben meine ich, wurde an anderer Stelle hier im Forum schon mal diskutiert.
    Wir haben ja auch den ein oder anderen Rechtsanwalt hier, und ich meine mich erinnern zu können, dass da mal erwähnt wurde, dass man da im Ernstfall keine Erfolgsgarantie hat.


    Wer eine gebrannte Master-CD vorliegen hat und die Druckvorlagen für Cover, Booklet, etc. als perfektes PDF anliefert, ist bei den alteingesessenen Presswerken wie z. B. Hofa-Media auch ganz gut beraten.


    Richtig.
    Außerdem wird auch angeboten, dass man nach Ablieferung dieser Dinge erstmal ein Muster zugesendet bekommt, und dann erst nach erfolgter Freigabe die Presse angeschmissen wird.


    Grüße!
    Tom

  • Eigene Stücke/Werke sind mit Ihrer Schaffung Urheberrechtlich geschützt, dazu bedarf es nichts weiter. Was hier gerne verwechselt wird ist, wie man sein Werk vor Plagierern schützen kann. Und das ist in der Tat nicht ganz einfach. Mit der CD Pressung hat man zumindest einen Nachweis, dass die auf der CD vorhanden Titel kurz vor der Pressung bereits geschaffen wurden.

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    Wolfgang Neuss

  • Was ich mich immer frage: WARUM ist das Thema GEMA immer so ein rotes Tuch?? ?( Umgehen, Befreiung........ GEMA ist der kleinste Kohleanteil bei ner CD Herstellung.


    Es kann doch einer der Bandmember in die GEMA, alles "normal" laufen lassen und wenn mal Gigs anstehen und ihr die Werke zockt bekommt man die Kohle dafür. :thumbup:


    Also wir haben es so gemacht und es klappt wunderbar =)


    Lieben Gruß
    Marc


  • Wenn man halbwegs gut im Geschäft ist und kommerzielle Ambitionen hat, ist das sicher der richtige Weg. Da geht kein Weg an der Gema-Mitgliedschaft vorbei.


    Es gibt aber genügend CD-Produktionen, die sich weitaus mehr im Amateur-Sektor abspielen.
    Mit absolutem Mini-Budget, alles selbst gemacht - und was dann?
    Solche Bands investieren meist weitaus mehr Geld in Equipment und solche Dinge, als das sie das jemals wieder einspielen würden. Für die CD ist schon mal gar nichts übrig. Wird dann alles aus eigener Tasche bezahlt.
    Das ist dann der Faktor Gema halt ein Faktor von vielen, die erst einmal Geld kosten - welches ja meist nicht da ist >> es gibt ja meist kein Budget.
    Gema heißt zudem immer hoher bürokratischer Aufwand. Das geht schon los, wenn du Mitglied bist, deine Stücke angemeldet hast und sie dann auf der eigenen Homepage veröffentlichen willst.
    Geld auch wieder rausziehen kannst Du ja nur, wenn du dann genügend Auftritte mit vor allem genügend Publikum machst. Und wenn du dann auch schön regelmässig Playlisten einreichst.


    Ich kann schon verstehen, das eine Band, die nur mal so was zum "Eigengebrauch" und vielleicht als Teaser rausbringen will, diesen Aufwand versucht zu meiden.

  • Grundsätzlich kann ich Dir Recht geben.


    Ich möchte jetzt auch nicht großartig mit Zahlen um mich werfen - allerdings sehe ich es als recht kurzsichtig, wenn es sich um einen
    einmaligen Aufwand im Rahmen der CD handelt, man 100,-€ in die Hand nehmen muss und dann aber über Jahre versorgt ist.


    Es ist eine einmalige Sache, die ein wenig Aufwand bedeutet, aber wenn es erledigt ist kann man ( wie Du schon geschrieben hast ) über
    Jahre immer wieder schön die Listen einreichen und gut ists :thumbup:


    Lieben Gruß
    Marc


  • Die GEMA-Mitgliedschaft kostet jährlich 25,56 € und das für jedes Mitglied der Band. Da muss man wie schon vom Kollegen erwähnt viele Auftritte spielen und Musikfolgen bei der GEMA einreichen, damit dabei überhaupt was am Ende raus kommt. Die GEMA lohnt nur wenn man sehr regelmäßig (besonders auch überregional und ganzjährig) auftritt und/oder die eigenen Werke werden regelmäßig in Radio, TV, Websites, etc gespielt, gecovert oder auf Compilations gepackt... Für ein hobby Projekt welches auf 500 CDs gepresst wird, die regionalen Lokalsender es spielen und die Gigs im 100km Umkreis nur in 2. und 3. Quartal des Jahres stattfindn nicht.

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    Wolfgang Neuss

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