Also, als hier ernannter Themenstarter würde ich auch sagen wollen das die bisherigen Beiträge von Sascha durchaus inhaltliches Potential aufweisen werden welches man sicherlich vertrauensvoll annehmen darf und damit hier gerne ihren Platz finden sollten. Ich würde ja grundsätzlich auch lieber eher positive Dinge in dieser Angelegenheit anbieten wollen. Vielleicht sind es aber auch folgende Ansätze und Standortbestimmungen welche mich dazu bringen werden dieses Segment aus einer gebührenden (kritischen) Distanz zu betrachten .....
Ich bin verwöhnt durch Studioarbeit und Sample-Libraries (die auch kein Rocket Science sind, nur viel Zeit und sauberes Arbeiten erfordern). Insofern schockiert es mich auch massiv, wie rückständig aktuelle Soundmodule klingen, wie schlecht die Dynamik ist (sowohl der Triggerverarbeitung als auch besonders die geringe Zahl an Sample-Layern). Da wird einem state-of-the-art verkauft, das klingt dann wie ein Alleinunterhalter auf einer Tanzfeier für Rentner. Und das seit Jahren auf gleichem Niveau, mit Midi-Playalongs zum fremdschämen.
Ihr könnt sicher sein, insbesondere Roland (als 'Marktführer') hat so ziemlich alles patentiert, was nicht bei drei auf dem Baum ist, selbst Dinge, die nach europäischem Recht 'trivial' sind. In den USA sieht die Rechtslage ganz anders aus, und so kommt es, dass einige europäische Firmen (z.B. 2box oder Markdrum), die unter der Haube z.T. tolle Sachen machen, nicht auf dem US-Markt Fuß fassen können/dürfen (mit enstprechend kleinerer Streitkasse), oder Produkte abwandeln müssen.
Man kann ohne Probleme ein gutes E-Kit entwickeln, dass die Technologien Piezo-Abtastung, Druck- oder Hall-(Magnetfeld)Sensoren sinnvoll kombiniert (oder gar Infrarot, aber das ist etwas aufwändiger), um daraus nicht nur Triggersignale zu generieren, sondern vielleicht gar Gestensteuerung oder lernfähige Systeme zu bemühen (bereits in den 90ern gab es erste Guitar-To-Midi-Systeme mit neuronalen Netzen, wenn auch sehr primitiv). Es ist auch problemlos möglich, hochwertigen Content mit vielen Multisamples von einer SDHC (oder gar einer internen SSD) zu laden. Problemlos ist aktuell auch der Einsatz leistungsfähiger und trotzdem günstiger DSPs (Blackfin, Cortex/ARM), die sich auch ohne Teams mit speziellem Inselwissen ansprechen lassen, und auf die sich portierbare Algorithmen in Hochsprache implementieren lassen.
Ich finde, wer den 'großen' weiterhin als Fanboy hinterher rennt und etwa ein TD-25 'druckvoll' und 'realistisch' findet (wobei die Hardware gar nicht so übel ist, nur den Sound find ich arg künstlich und undynamisch, und die Produktpolitik mit den künstlich klein gehaltenen Pads der günstigen Variante ist schlicht lächerlich), der hat nichts anderes Verdient.
Das Problem ist nur: damit werden Marktanteile zementiert und Innovationen im Keim erstickt. Es ist wie Facebook und Amazon; die 'Schwarmintelligenz' tut ganze Arbeit, und die kleinen wendigen Firmen bleiben auf der Strecke, wenn eine Art 'break even' erreicht ist.
Wenn denn der angesprochene Dynamikbereich bei dem vorgeschlagenen Markdrum Modul vergleichbar erheblich besser ausfallen sollte als bei den hinlänglich bekannten Produkten am Markt, dann wäre es doch sicherlich einmal interessant in Erfahrung zu bringen inwieweit dieses Gerät kompatible mit entsprechenden Lösungen von kleinen spezialisierten Firmen ausfallen wird. Etwa mit jenen kleinen Firmen welche den Trend erkannt haben, dass man durchaus auch als E-Drum Anwender authentische Kesselgrößen benutzen möchte oder gar benutzen muss. Bei mir persönlich geht in Sachen Klanggenerierungen unter den Qualitäten von großen VST-Libraries definitiv nichts mehr! (Siehe auch obige Zitate) Ich suche immer noch Hände ringend nach einem wirklich brauchbaren Drum-To-Midi Konverter für meine Toontrack SD Sounds mit genügend Trigger-Eingänge ohne unnötige Onboard Sounds. (Wenn diese sich preislich nicht belastbar auswirken sollten, dann meinetwegen auch mit Sounds)
Es wäre sicherlich ein hilfreicher und konstruktiver Beitrag wenn Du hierzu entsprechende Eindrücke und Erfahrungen beisteuern könntest, inwieweit dieses hierzulande eher noch unbekannte Markdrum Modul vielleicht eine ungeahnte (Drum To Midi) Alternative darstellen könnte. (USB Schnittstelle an Board?) Jedenfalls solange, bis dann wahrscheinlich ein eher kleinerer und innovativer Hersteller diese wichtige Geräteklasse in geeigneter Qualität anbieten kann. Vielleicht wäre mit dieser brauchbaren Option wieder etwas mehr Licht in Sicht in diesem eher "düsteren" Segment.
Gruß
Trommeltotti