Und zuletzt: "Es kommt mir nicht so auf den Klang an" finde ich immer wieder eine befremdliche Aussage, wenn es um Musik - also nichts anderes als Klänge - geht.
OK, aber mindestens ebenso befremdlich wäre das in diesem Zusammenhang mögliche andere Extrem: "Die Spielbarkeit ist mir nicht so wichtig..."
Was nutzen uns denn die bestmöglichen Sample-Sounds, wenn sie das, was wir spielen nicht in allen Nuancen abbilden?
Man kann doch zur Zeit zwischen zwei Kompromissen wählen:
1. Modeling-Technik (Beispiel TD-30 als Flaggschiff!): zur Zeit bestmögliches Triggern plus bestmögliche Nuancen auf der Snare, z.B. Unterschiede zwischen Presswirbel, Doubles und Singles, sehr gute Positionserkennung. Mit dieser Lösung wird das, was der Drummer spielt zur Zeit am besten abgebildet. Nachteil/Kompromiss: die Sounds klingen etwas synthetischer als gute Samples.
2. Sample-basierte Klangerzeugung: bestmögliche Sounds! Nachteil/Kompromiss: Das, was der Drummer spielt wird nicht so gut abgebildet wie bei der Modeling-Lösung (keine Überragung aufgrund des Midiprotokolls etc.)
Die Entscheidung für Lösung 1 oder 2 muss doch höchst individuell ausfallen. Ein Drummer, der in erster Linie auf einen fetten Backbeat mit Rimshot Wert legt, wird Lösung 2 wählen, der Drummer, der großen Wert auf Phrasierung legt, Shallow-Rimshots spielt etc., wird Lösung 1 bevorzugen. Jeder muss einen Kompromiss eingehen. Warum sollte uns die Entscheidung für das eine oder das andere befremdlich stimmen?
Im Übrigen sollte Husamis Aussage nicht ins Extrem gerückt werde. Ich glaube nicht, dass er dahingehend verstanden werden möchte, dass ihm der Sound überhaupt nicht wichtig ist. Vielmehr geht es um das letzte Quäntchen Soundqualität, das dann letztlich hinter dem letzten Quäntchen Spielbarkeit zurücksteht.