Frage an die Holzspezialisten: 26" Marching-Trommel in Bassdrum konvertieren.

    Hallo zusammen,


    ich habe vor Kurzem für schmalen Kurs eine 26" Sonor Exclusive Marching Bassdrum bei ebay schießen können.



    Mein Ziel ist, diese als Set-Bassdrum zu nutzen und zu diesem Zweck Beine daran anzubringen, die ich noch von einer Phonic-Plus Bassdrum habe. Tomrosette soll sie keinen bekommen.


    Nun habe ich die Trommel mal aufgemacht und gesehen, dass diese aus doch recht filigranem Kesselmaterial besteht (geschätzt 7-8 mm), welches mit Verstärkungsringen an den Gratungen zum einen, und zum anderen mit ca. 5 mm dicken Aussteifungsplatten verstärkt ist. Diese Aussteifungsplatten sind z.B. an den Stellen, wo früher die Tragegurte eingehängt wurden.




    Nun wollte ich eigentlich in diese verstärkten Bereiche die Beinhalterungen fixieren. Diese müssten aber eigentlich weiter auseinanderliegen, so dass ich hier selber eine Verstärkung für den Bassdrum-Beinhalter anbringen muss. Eine ganz leichte Riss-Stelle konnte ich ebenfalls im Kessel feststellen, dort wollte ich auch sicherheitshalber eine Versteifung anbringen.


    Wer von den Holzwürmern unter Euch kann mir sagen, wie ich diese Aussteifungen am besten anbringe/festleime? Ich habe hier noch ca. 0,5 mm dickes Birkenfurnier, eignet sich das z.B. dafür?


    Denkt ihr, ich kann dann die Beine ohne weiteres auch dort anbringen? Hält das?


    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!


    Gruß,
    Stefan

    0,5mm dickes Furnier wird wohl eher wenig bringen. Ich kann Dir ein paar Stücke Eiche Starkfurnier schicken, das hat so 2-3mm, das dürfte schon eher stabilisierend wirken.
    Aber eigentlich brauchts dass bei einem 8mm Kessel nicht wirklich, denke ich. Ich habe hier eine 26er Bassdrum mit Verstärkungsringen, die hat 4mm, die Ringe nochmal 5 oder 6mm, da wackelt garnichts. Klar, man sollte sie nicht am Fuß tragen, aber ansonsten geht das problemlos.

    Danke für deinen Rat.
    Eigentlich dachte ich, das dünne Birkenfurnier in mehreren Schichten darauf zu verleimen.
    Bekomme ich denn 2-3 mm dickes Furnier so in Form gebogen, dass ich es leimen kann?


    Gruß,
    Stefan

    Hi,


    Ich schreibe mal spontan was ich in dem Fall machen würde. Soll aber keine "So macht man das!"-Anleitung sein.


    Meine Idee wäre, zuerst die Versteifungs-Streifen aus mehreren Lagen in der richtigen, leicht gebogener Form zusammenzuleimen, dann die in der endgültigen Form zuzuschneiden, dann die einzuleimen. Das dürfte ein viel saubereres Ergebnis liefern, als wenn Du direkt anfängst Schicht für Schicht am Kessel aufzukleben. Es ist nähmlich so, daß Furnierschichten verrutschen, Leim rausquillt und verläuft usw.


    Konkreter: ich würde für den ersten Schritt den (zumindest teilweise von der Hardware befreiten) Kessel als Laminierform für das längs gebogene Schichtholzstück nehmen - entweder die Innenseite oder die Außenseite.
    Bei Verwendung der Innenseite: die eine oder andere Schicht Kunststofffolie (z.B. Müllsack) in den Kessel legen, eventuell mit Klebeband fixieren. Die Furnierstreifen einleimen und übereinander legen. Dann in den Kessel auf die Folie legen, oben drauf noch eine Bahn Folie, dann einen Streifen dicken Schaumstoff (oder mehrere Streifen dünneren Schaumstoffoder Teppich oder zusammengerollte Isomatte...), dann ein paar Latten (z.b. Dachlatten) die etwa so lang sind wie der Kessel tief über den Schaumstofft legen und mit Schraubzwingen gegen den Kessel andrücken.
    Bei Verwendeung der Außenseite: Folie drauf, eingeleimtes Furnierpaket drauf, Folie drauf, weiches Zeug drauf, mehrere Spanngurte drauf, die um die BD fetgezurrt werden. Wenn Du nicht genug Spanngurte hast, um die ganze Fläche abzudecken, kannst Du die Lücken auch mit Schnur/Seil überbrücken. Alternativ kann man genauso verfahren wie bei der Innenseite-Variante - weiches Zeug drauf, Latten drauf, pressen. Aber mit Gurten ist es raffinierter.
    Der Unterschied im Außen- ind Innendurchmesser des Kessels sollte für die Anwendung egal sein. Ich würde die Außen-Variante wählen, da Dein Kessel Verstärkunsringe hat die die Länge der Teile begrenzen.


    Nachdem das Stück ausgehärtet ist kannst Du es auf die endgültige Form trimmen und in den Kessel einleimen, evtl. die umgebenden Bereiche abkleben.


    Grüsse,


    Martin

    Zitat von Marto

    Soll aber keine "So macht man das!"-Anleitung sein.


    Wäre aber keine schlechte Anleitung. :thumbup:
    Ich würde die Sache wohl ähnlich angehen.


    26" Bassdrum = einfach pornös :thumbup: :love:


    Ansonsten:
    Der nächste Schreiner schneidet dir bestimmt auf der Kreissäge auch mal ein paar 2mm Streifen von nem Reststück runter, einfach freundlich fragen.
    Dann weiter machen wie Martin beschrub.


    Ich würde aber nochmal die Kesselstärke genau ermitteln (Schieblehre) solltest du wirklich >7mm Kesselstärke haben, machs wie GrafWoodworks sagt.
    Da sollte eigentlich nix passieren, etwas größere U-Scheiben (Karosseriescheiben) leicht vorgebogen verwenden um die Last etwas zu verteilen und gut.
    26 oh Mann ... :rolleyes:


    Gruß und viel Erfolg
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

    Danke Martin, danke Bruzzi,


    sehr anschaulich erklärt von Martin. Ich denke, ich weiss, was ich zu tun habe.


    Schieblehre habe ich leider keine, muss mir wohl doch mal eine kaufen. Ich habe aber gerade nochmal mit einer Schraube in einer Bohrung nachgemessen. Der Kessel ist tatsächlich nur 3-4mm dick. Wahrscheinlich um Gewicht für den tragenden Trommler zu sparen.
    Ich denke daher, ich werde die Stellen, wo die Füße hinkommen werden, zumindest um 5 mm mit Holzblättern verstärken.


    Gruß,
    Stefan

    Hübsche Trommel, könnte toll klingen mit der geringen Wandstärke.
    Wie tief ist sie denn? Sie sieht so konisch aus auf dem Foto.

    -
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    Sie ist 14 Zoll tief. Der Kessel ist zwar dünn, die Gratungen sind allerdings sehr phonic-mäßig, also auch in etwa in dieser dicken Stärke.
    Die Trommel scheint werksseitig mit dicken Schaumstoffringen an der Gratung ausgestattet worden zu sein. Diese Polster werde ich noch komplett entfernen und es mit einer weniger brachialen Form der Dämpfung versuchen.

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