Ich denke schon, dass es insgesamt mehr Erwachsene aller Richtungen (Einsteiger, Hobby bis zum Profi) gibt, die sich für E-Drums interessieren. Aber die Kids sind schneller und leichter zu begeistern.
Mir tut kein Erwachsener leid, der anstatt den Geschmack von Teer den Geschmack von Freiheit und Abenteuer erwartet und den Kauf bereut. Aber ich mag überhaupt nicht, wie die jüngeren mit Imperativen zugeballert werden, und womöglich anstatt Kompetenz für eigene Beurteilungen zu entwickeln, es ganz normal finden, Verkäufersprüche nachzuplappern und zu verbreiten, wie wir das auch hier manchmal erleben.
Grundsätzlich meine ich, dass jemand, der von einem bestimmten Bereich viel versteht, für Werbung für diesen Bereich mit Phantasie-Begriffen nicht empfänglich ist. Wenn man das für seinen Kompetenzbereich herausgefunden hat, kann man sich vorstellen, dass es überall so ist und man wird für Werbung generell nicht mehr so empfänglich.
Zu einem gewissen Maß ist es so, dass Werbung Naivität und Inkompetenz des Konsumenten voraussetzt. Deshab funktioniert Markenhype so gut insbesondere bei jungen Leuten.
Natürlich ist die Musikmesse eine Art Verkaufsshow. Ich bin aber auch so unheilbar romantisch, dass ich mir dort mehr Musik- und weniger Kaffefahrt-Atmosphäre wünschen würde.
Bei E-Drums gibt es natürlich viel mehr zu beschrei(b)ende Features, als z.B. bei einer Konzertgitarre, bei der jeder weiß, wie sie funktioniert. Man merkt an dem identischen Vokabular der verschiedenen Roland-Vorführer, dass sie scheinbat relativ strikt gebrieft sind, welche Schlagwörter fallen müssen.
Wenn der Auftraggeber das aus werbepsychologischen Erwägungen so vorsieht, wird er sich davon irgend etwas versprechen, die Vorführer sind da eher unschuldig. Die Würde einzelner würde ich da nicht in Frage stellen, ich kann mir gefühlsmäßig ohne weiteres vorstellen, dass der hier kritisierte Roland-Drummer unheimlich sympatisch ist. Nein, er ist kein Verkäufer, Musik kann er viel besser. Und das spricht für ihn.