Musiker und Werbung und … die Würde?

  • Hi,


    ich nehme mal die Diskussion über Dirk Brands TD-25 Präsentation auf der MuMe als Aufhänger:

    Sich über Werbe- oder Marketingsprüche zu echauffieren, ist gleichsam müßig wie sinnfrei (jeder Kleinwagenhersteller preist selbst die billigste 45-PS-Möhre als "sportlich", "dynamisch" oder "fahraktiv" an).

    Ich hab mich in der Tat die letzten Tage gefragt, was mich am Auftritt eines anerkannten Drummers (und Lehrers) wie Dirk Brand zugunsten von Produkten, für die er im Rahmen eines Vertrags werbend eintritt, so sehr stört.


    Sind es inhaltlich die Werbesprüche? (Hier: E-Drum spielt sich wie ein A-Drum) Nein. Wer sowas glaubt, ist entweder sehr jung und/oder sehr begeistert und/oder sehr ... hm, sagen wir, noch nicht ganz wach. :)


    Ist es das Posing? Nein. Das mag ich generell nicht, aber andere eben schon.


    Ist es gar das Spiel oder sind es womöglich die Sounds? Iwo! Ich wünschte, ich könnte 1/100 von dem, was Dirk dort zur Schau stellt und die Sound sind doch so, wie man sie seit Jahren kennt.


    Endorsing entwickelt sich … nicht zum Guten


    Was mich so massiv stört und wirklich innerlich in Rage bringt, ist - hier am Beispiel Brand/Roland - die wirklich extreme Verbindung von Musiker und Musikproduktwerbung. Für mich unterscheidet sich Brand in seiner Selbstpräsentation überhaupt nicht mehr von einem Verkäufer. Sollte er meiner Meinung nach aber.


    Wir haben uns über die Jahre langsam an eine stetige Zunahme von aktiver Werbung der Endorser gewöhnt: Ich erinnere mich noch an dezente Hinweise auf LPs und im Booklet: Fritz Shultz proudly plays Bäm-Cymbals and HeyJoe Heads. Inzwischen muss ich mir einen - von mir sehr geschätzten - Peter Erskine anhören, der von seinen ganz neuen Trommeln schwärmt, als hätte er nie zuvor auf einem hochklassigen Set gespielt. Tommy Igoe - ebenfalls ein großartiger Drummer und Lehrer - taucht in seinem Lehrfilm in Vic-Firth-Kleidung auf und erläutert gerne noch, was man mit diversen Schlagutensilien aus dem Hause VF alles so machen kann. Wenn ich ihm diese Fan-Attitüde nur glauben könnte!


    Dass Hersteller ihren (eigentlich im Drumming ja sterbenslangweiligen, weil immer nahezu gleichen) Produkten einen Image-Push, etwas vom Glanz des Künstlers verpassen wollen, kann ihnen niemand verübeln. That's just the way it is. Aber dass anerkannte Musiker dafür ihr (meist über Jahre erworbenes) Standing - teilweise eben bis zur Lächerlichkeit - hergeben, ist für mich ein unverständlicher Fehler.


    Kommerzielle Kooperation - ja. Aber Geld gegen Würde?


    Mich macht das traurig, denn je weiter von mir geschätzte Drummer sich in Richtung Staubsaubervertreter "weiterentwickeln", desto mehr verlieren sie für mich ihre Würde als Musiker. Sprich: Ihr Verhalten lenkt mich davon ab, ihre Arbeit, ja teilweise auch ihre Kunst, ernst zu nehmen.


    Dirk Brand hat - hier bin ich anderer Meinung als pbu - sich das Verhalten der Tele-Verkäufer und Marktschreier offensichtlich sehr genau angeschaut, präsentiert er sich doch in Wortwahl, Tonfal und Mimik mitunter genau so. Das finde ich sehr schade, denn ich habe ihn mir in einigen seiner "musikbezogenen Videos" mal angesehen und finde ihn dort sehr beachtlich. Nur geht diese Musikerperson Brand unter in der heutigen Mischfigur als MusikerWerbeFuzziVerkäufer.


    Was ich mich wirklich frage: Haben diese Männer und Frauen das wirklich nötig? Bringt dieses Art von Endorsing derart viel ein? Und bringt unglaubwürdiger Enthusiasmus ("Boy, these new DW Kit are just PHANTASTIC!") wirklich messbar Gewinn für den Hersteller?


    Positive Beispiele


    Es scheint ja auch anders zu gehen. Ich denke z.B. an Benny Greb. Ihn höre ich nie von Sonor schwärmen (ich bin sicher, jetzt findet die Crowd die passenden Filme, sei's drum: es machte die Situation nicht besser). Steve Gadd ist seit jeher bei Yamaha. Es gibt bestimmt ein paar Werbebilder, wo er mit Sets posiert, aber schwärmerisch wie Erskine? Für mich unvorstellbar. Es gibt Werbeaussagen, die ich ihm abkaufen würde und solche, die ihn lächerlich machten. Letztere habe ich von ihm bisher nicht entdeckt. Dennoch sind die Marken durch die Musiker positiv aufgewertet. Werbung mit Würde. Endorsing, das funktioniert.


    Es geht aber auch "ne Nummer kleiner": Mein Lehrer hat einen Vertrag u. a. mit einem beliebten Schlagzeughersteller aus Fernost. Er verliert nie ein Wort darüber, aber in jeder Stunde nehme ich ganz praktisch mit, dass selbst Mittelklassesets außergewöhnlich gut klingen. Ergo: "Hm ... wenn ich nochmal ein Set brauche ... hm ... es könnte ein M-einemarke werden." Leise Werbung. Ohne Peinlichkeit. Endorsing, das funktioniert.


    Mein Fazit: Ich würde mir wünschen, dass professionelle Drummer, gerade dann, wenn sie in ihrer Karriere einen Sprung nach vorne gemacht haben, sich nicht für jede Endorsing-Mark kaufen lassen. Dass sie nicht jede alberne Präsentation tatkräftig unterstützen. Dass sie das mögliche Plus auf dem Konto einem möglichen Minus im Ansehen oder feierlicher: ihrer Würde gegenüberstellen. Dass sie sich nicht vollends verkaufen, bis von der Musikerpersönlichkeit fast nichts mehr übrig bleibt. Außer einem Staubsaugervertreter oder einem Marktschreier.


    Gruß
    Hajo K

  • Hajo, mein Gedanke ist spontan:


    Die unterschwellige M-Werbung bekommst du mit, weil du dich seit langem für Schlagzeug-Sound interessierst. Wer Ahnung hat, ist sowieso eher nicht Ziel von aufdringlicher Werbung, schon gar nicht von solcher für Produkte, die nicht halten, was sie versprechen.
    Nimm jüngere Menschen, die zum ersten mal im Schlagzeugladen sind. Tama muss dafür sorgen, dass diese den Namen Tama kennen und sexy finden.


    Eine ähnliche Erfahrung habe ich neulich gemacht beim Mobiltelefon-Einkauf. Da standen Marken rum, von denen ich noch nie was gehört habe, die habe ich mir gar nicht erst angesehen, weil ich keine Ahnung von der Materie habe und keine Lust habe, irgendwas Komisches zu kaufen, mit dem mir hinterher keiner weiterhelfen kann. Habe mich ausschließlich bei den mir bekannten Marken umgesehen und zugegriffen.


    Wer kauft E-Drums? Kiddies, die sich keinen Proberaum oder Krach im Keller leisten können (natürlich auch andere, liebe erwachsene E-Drummer, nicht schimpfen, aber die primäre Zielgruppe seid ihr nicht, das müsst ihr einsehen). Die gehen - wie ich beim Handy - ahnungslos zum Händler und stürzen sich auf das, was sie kennen - und mit dem Axxis-Drummer im Hinterkopf ist klar, was sie kennen. Wenn man dann als erfahrenerer Drummer sagen würde, das liegt nur an den wahrheits-kreativen Werbeversprechen, hört man dann auf dich alten Jazz-Spießer oder auf den coolen Typ aus der Werbung?
    Ich habe miterlebt, wie auf der MuMe nach einer E-Drums-Präsentation ein Lausbub mit seinem Rotznasenkumpel seinen Videomitschnitt auf dem Telefon ansah und meinte: "Klingt das nicht ma volle geil?". Ich dachte "Was meint er bloß? Die E-Drums? Den Kreische-Lautsprecher in seinem Second Sony?".


    Für diese Menschen wird die Werbung gemacht.
    Es gibt nicht genug Wettbewerb, um die Produktentwicklung wie gewünscht voranzutreiben, aber genug, um seinen Markennamen zielgruppengerecht etabliert halten zu müssen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Hajo ich bin ganz bei Dir und Deiner Aussage !



    ...nur fürchte ich, das einige der betreffenden Musiker trotz aller Kunst und Kunstfertigkeit öfter mal vor einem leeren Kühlschrank standen - sowas prägt auch.
    Dann lieber mit ein paar Peinlichkeiten gut über die Runden - ist in der schnelllebigen Zeit eh bald vergessen und Menschen wie Du und ich gibts immer weniger. Also ist die schnelle Mark am Ende wichtiger als das bißchen Würde, das VIELLEICHT angekratzt würde...??!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Schöner Post Hajo, trotzdem mal reingegrätscht:


    Sind solche Beobachtungen anlässlich einer Messe nicht etwas überzogen ?


    Immerhin ist das eine Messe, d.h. eine reine Werbe- und Verkaufsveranstaltung. Sicherlich für uns Drummer ist 'ne Messe eine gute Gelegenheit, unserem GAS zu frönen und das neueste des Neuesten zu entdecken. Irgendwie ist ja ne Messe für uns immer so ein bißchen wie Weihnachten. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eben für die Firmen und die Drummer eine reine Geschäftsveranstaltung ist. Es geht um Geld und - da es dem Bereich nun keine Milliarden zu verdienen gibt - auch letztlich um alles andere, Einkommen aller Beteiligter, Arbeitsplätze, gerade auch auch der Drummer.


    Und wie schon richtig hier bemerkt: Die Zielgruppe einer Messe sind in Zeiten des Internet auch schon nicht einmal mehr die Zwischenhändler, auch nicht die Profi-Drummer, die eh endorst werden, aber eben auch nicht die alten Hasen, die bereits Equipment im Werte eines veritablen Kleinwagen bei sich im Proberaum stehen haben und sich bei der Frage "Muss ich das auch noch haben ?" eher "Nein" sagen.


    Die Zielgruppe ist klein, der Markt umkämpft. Reine Marketing-Veranstaltungen verzeihe ich da allen Beteiligten gerne, sie müssen schließlich davon leben. Ich muss ja nicht hingehen. Richtig ist, dass einige Werbeaktionen richtiggehend peinlich entarten können, mir aber ist es lieber, dass - um im Bild zu bleiben - ein Herr Brand eine Marke zum 346ten Male anpreist, die er selber schon seit Jahren spielt, als ein Drummer als Marken-Hure mal wieder das Team gewechselt hat und uns nach dem mittlerweile 11ten Transfer in 6 Jahren erzählen will, dass er jetzt aber wirklich sicher sei, endlich die geilsten Becken der Menschheitsgeschichte entdeckt zu haben.


    Denn eins wissen wir doch ohnehin alle: Ob Du nun Drums der Marke X spielst, Deine Hufen auf 'ne Doppelfussmaschine der Marke Z drückst oder Deine Ride-Pattern auf Becken Marke Omega morst: es ist ziemlich wuppe und interessiert außer uns selbst auch so ziemlich keine Sau auf diesem Planeten.


    Und so sagt - glaube ich - unsere Reaktion auf solche Messeveranstaltungen auch letztlich weniger über die Messe selbst aus, als etwaig über unsere geänderte Wahrnehmung dieses ganzen Zirkus: Man ist fokussiert auf das Wesentliche, das Lametta überlassen wir den anderen, Jüngeren, die, die tatsächlich meinen, der Weihnachtsmann käme irgendwo vom Nordpol und auf Lametta mit dem typischen Leuchten in den Augen reagieren.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Man muss einfach akzeptieren, dass Dirk Brand Verkäufer von Beruf ist und die Eigenschaften der Produkte, die er verkauft, bis ins Höchste lobt.


    Er ist zwar handwerklich gesehen ein guter Schlagzeuger, großartige Erfolge kann er jedoch nicht verzeichnen.
    ....als Lehrer Geld zu verdienen, dazu hat er vlt. keinen Bock?

    So viel, wie in den letzten Tagen über sein Wesen gemeckert wurde, genau so viel kann man über jeden anderen Verkäufer diverser Läden ablassen.


    Was erwartet ihr denn von ihm?

  • Dieses ganze ENDORSING ist einfach verrückt! Im Endeffekt ist mir persönlich sowas wurscht, aber ich schaue schon mal, was meine Helden so spielen, allerdings lasse ich mich davon nicht so sehr beeinflussen. Es ist mehr ein Interesse.
    Toller Thread, Hajo, interessante Diskussion. Ich kann nicht so viel dazu beitragen, wollte diesen Thread aber mit einem kurzen Beitrag meinerseits würdigen.
    VG redsnare

  • Hi there!

    Sind solche Beobachtungen anlässlich einer Messe nicht etwas überzogen ?


    Immerhin ist das eine Messe, d.h. eine reine Werbe- und Verkaufsveranstaltung.

    Klasse argumentiert, dennoch :D ...
    Ich hätte nicht ein einziges Wort verloren, wenn:


    a) Der zuständige Produktmanager sich vor Begeisterung überschlagen hätte und ihm Tränen der Rührung über die Wangen geflossen wären und
    b) Dirk Brand wie der Teufel auf dem Ding gespielt und ... von mir aus ... zielgruppengerecht sein Teufelshändchen gereckt und Grimassen der Verzückung geschnitten hätte.


    Vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg. Zumindest, wenn man hier zustimmt:

    Man muss einfach akzeptieren, dass Dirk Brand Verkäufer von Beruf ist

    Aber muss man das? Er mag von seiner Ausbildung her als Verkäufer taugen, seine Website jedenfalls weist ihn als "Drummer + Tutor" aus, nicht als Marktschreihals bei Roland. Über seine Erfolge kann ich wenig sagen und so gesehen gebe ich Dir Recht: Ich kenne ihn als Autor eines Buches, das ich hab (hm, wo isses eigentlich), vor allem aber als Roland-Verkäufer. Und das ist ja auch ein Erfolg.


    Vielleicht besser für Blutdruck und Gemütslage, wenn ich das mit "Drummer + Tutor" einfach vergesse. Dann passt's scho! :D


    Grüße von
    Hajo K


    P.S.: Ich denke gerade noch über pbus Zielgruppen-Argument nach. Vielleicht nehme ich den E-Drum-Sektor tatsächlich viel zu ernst. Irgendwie warte ich ja wohl (zusammen mit trommeltotti) auf den Tag, da jemand ein ernstzunehmendes elektronisches *Instrument* präsentiert. Da würde die von mir gewünschte seriöse Demo wohl passen. Für Kids darfs vielleicht wirklich "ein bisschen mehr" sein. Also Dirk, lass krachen, Alter!

  • und fand die Präsentation toll!
    Dirk hat alles gegeben, sowohl an Input über das Material, wie auch an den Stöcken.
    Ein echt schweisstreibender Job, von einem Vollprofi mit Elan und Herzblut durchgezogen.


    Auf einer Fortbildung für meinen Job hat der Kursleiter mal gesagt:


    Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.


    Ist so, wenn man im Job bleiben oder weiterkommen will.
    Sonst sollte man wechseln.
    Muss man für sich erkennen, und anderen auch zugestehen.
    Just my two cents...

  • Hallo Hajo,


    schöner Thread. Da Du mein Zitat als Eingangspost verwendet hast, will ich auch mal :D Ich bleibe dabei, dass es müßig ist, aber das schließt mich und mein Empfinden natürlich nicht aus.


    Dirk Brand verstärkt das von Dir angesprochene Empfinden durch sein überzogenes Getue. Im Endorser-Video von Roland zum TD30 kann man schön vergleichen. Natürlich sagen alle die gewünschten Begriffe (weil sie es müssen), dennoch gibt es Unterschiede in der Art und Weise. Mark Schulman z.B. übertreibt auch hier maßlos, ihm nimmt man aufgrund seiner Erfahrung seine typisch-amerikanisch-übertriebene Begeisterung schlicht nicht ab ("ARE YOU KIDDING ME?").


    Die Vorstellung, dass gerade Musiker sich nicht zum Affen machen sollten, ist vielleicht etwas naiv oder romantisch. Und selten dient die Frage, ob sie das Geld überhaupt nötig haben, zu einer zufriedenstellenden Antwort. Wenn ich z.B. einen Jürgen Klopp sehe, der als Multi-Millionär grinsend und glücklich am Steuer eines Opel sitzt, kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Aber da sind eben unfassbare Summen im Spiel und vielleicht erhält der gute Dirk Brand als (bekannterer) deutscher Schlagzeuger den ein oder anderen Euro mehr.


    Schwierig wird es dann, wenn z.B. Mitarbeiter in Musikläden aufgrund ihres Endorsements mir als Kunden gewisse Produkte anpreisen, während andere verrissen werden. War vergangenes Wochenende im großen Laden in Köln, testete Doppelfußmaschinen. Zitat eines Mitarbeiters, der, wie sich erst später herausstellte, von Yamaha unterstützt wird: "Die Tama-Pedale kannste alle vergessen, qualitativ haben die nachgelassen. Aber hier, ich nutze die von Yamaha. Super, sag' ich Dir ..." - Gestern zurück im lokalen Laden in München, gleiche Situation, Mitarbeiter: "Die Eli von Pearl ist klasse, aber qualitativ ist die Tama besser, hält länger, besser verarbeitet." - Das haben sicherlich alle schon erlebt, aber ich verlange von einem Mitarbeiter eines Musikfachgeschäfts, dass er einigermaßen wertneutral berät.


    Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass der Grad an Penetranz allgemein zugenommen hat. Auch das ist ein Phänomen, das ich aus den Medien bzw. im Journalismus kenne, in dem ich selbst arbeite. In der heutigen Internet-und-immer-alles-verfügbar-Zeit ist der schlichte Kampf um Aufmerksamkeit der größte geworden. Wenn Du heutzutage gefunden und gelesen werden willst, musst Du eben einen Tick greller oder lauter oder spektakulärer sein. Ein 17-Jähriger, der ein E-Drum haben will, tippt halt in Google und Youtube "E-Drums" ein. Und dann, das muss leider konstatiert werden, klingen die Dinger von Roland eben im Vergleich zu Fame, Millenium & Co. besser. Produktvideo eines Fame-Sets (ab 2:48 Uhr). Ohne den Glaubenskrieg um "realistische E-Drums" wieder vom Zaun brechen zu wollen, aber wenn man sich von diesem Gedanken einfach mal löst, ist die Debatte darum auch nicht so aufgeregt. Ich bekomme das mit VST-Lösungen einigermaßen zufriedenstellend hin, aber natürlich weiß ich, dass ein akustisches Set unerreicht ist. Man kennt das aber aus der Auto-Szene: Da glaubt de 18-Jährige, mit seinem gepimpten GTI der Held der Straße zu sein, wird aber von seinem Nachbarn mit dessen BMW M3 ausgelacht. Und der dritte Nachbar, der professionell Rennen fährt, schmunzelt nur müde. Es ist bei allen Produkten so: Das jeweils wirklich qualitativ Beste ist selten großflächig als Werbeanzeige in Zeitschriften zu sehen.


    Das Zielgruppenargument von pbu unterschreibe ich nicht ganz. Ich denke schon, dass es insgesamt mehr Erwachsene aller Richtungen (Einsteiger, Hobby bis zum Profi) gibt, die sich für E-Drums interessieren. Aber die Kids sind schneller und leichter zu begeistern.

    Ich habe keine Ahnung, ich spiele E-Drums.

    2 Mal editiert, zuletzt von Seitenwähler ()

  • Fabelhafte Thread-Idee (mal ganz abseits der Materialkunde).


    Ganz fernab konkreter Namen, und natürlich ohne in irgendeiner Weise das Thema E-Drumhersteller oder deren Endorser oder Werbung aufzugreifen untenstehendes nur ganz allgemein und ganz bewußt (auch wenn es zunächst reichlich Off-Topic erscheint) in Bezug auf „Händler“:

    Wenn in einem Musikshop ein Händler herbeifabulierten Nonsens redet...


    ... ist der Händler jemand der herbeifabulierten Nonsens redet.

    Es gibt hierfür für mein persönliches Empfinden keine Rechtfertigung. Er ist dann für mein persönliches Empfinden genau kein guter Händler (in meinem Verständnis als Kunde, der nicht zum Vollpfosten degradiert werden will den man mit Unsinn zu-quatscht). Ich werde nahezu täglich mit grobem Unfug und Nonsens konfrontiert (auch in Bezug was mir Kollegen von Shops berichten, Firmen, Vertriebe, Drumschüler etc. - nahezu täglich). Es mag sein, dass manche andere Kunden/Shopbesucher- manches Händlergeseier mit „systemimmanenten Berufsethos“ verwechseln.


    Mir hingegen bleibt die Luft weg, wenn andere Musiker, Händler-Nonsens!, nicht selten sogar wahrheitswidriges bzw. einfach erfundenes von einem Händler als "ist eben so, machen alle Händler so" abtun.
    NEIN, es machen nicht alle! Punkt.

    Ich appeliere an das Gedächtnis:
    Ich denke viele von uns werden durchaus Beispiele einfallen wo Menschen in einem wie auch immer definierten Rahmen (der mitunter real übrigens gar nicht in der Form wie von außen vermutet existiert) individuelle Spielräume schaffen. Es nicht machten wie „alle“ anderen.


    Und genauso ist es für mich auch bei Endorsements oder Werbung. Es gibt sehr wohl nicht selten Spielräume die man ausloten und nutzen kann. Auch hier kennen wir alle! Beispiele bzw. können die Unterschiede täglich im Web, auf Workshops/Produktvorstellungen oder Messen erleben.


    Ich gebe zu, dass das was auf vielen Messen geboten wird (auch diverse Video-Aufnahmen von großen Shops) seit Jahren eine für meine Augen/Ohren gewisse unschöne Tendenz hat, also immer mehr Präsentationen sich ähnlicher werden, reißerischer, übertriebener (so wie mitunter beim Theater um durch überzogene Mimik noch dem Zuschauer in der letzten Reihe klar zu machen dass der Dolch von Brutus voll ins Herz ging – dabei sind sie mir am Monitor des PC's doch schon ganz nah!) und dass man die Ausnahmen mitunter mit der Lupe suchen muß.


    Aber nochmals: es gibt oftmals Spielräume und (wiederum meine persönliche Meinung) diese sehe ich als Konsument/Anwender gerne genutzt. Von Endorsern wie von Musikinstrumente-Händlern, von Medienreferenten wie vom Bestattungsunternehmer ;)


    Eine öffentlich gepostete Aussage wie: "Du hast eben als Händler oder Endorser oder Medienreferent nur die Wahl es so zu machen wie es alle machen oder du bekommst den Auftrag nicht" verwechselt "Faust" oder "Mythen aus dem Mittelalter" oder Filme bezüglich dem "Pakt mit dem Teufel" mit der mannigfaltigen Realität die uns umgibt. Verschiedene Firmen haben durchaus auch verschiedene Philosophien und manches kann ausgelotet werden... wenn! man denn den Versuch unternehmen will zu definieren wie etwas stattfinden soll.


    Betonierte Sätze wie "es muß so sein, sonst bist Du draußen, so läuft das im Geschäftsleben" nimmt genau (einer mentalen Schere gleich) schon jeden Impuls eines Händlers oder Endorsers oder xyz die Basis dieses so wichtige AUSLOTEN der Möglichkeiten wie er sich und ein Produkt präsentieren will vorzunehmen.


    Aber nochmals: wer Augen und Ohren nutzt ;) kennt seit Jahren Unterschiede die real existieren. Nicht alle Werbung ist gleich.


    Ich habe eine Weile überlegt andere, eigenständigere, individuellere Beispiele zu nennen/zu verlinken wie und wo es anders gestaltet wird/wurde als von manchem unterstellt. Ich habe mich dagegen entschieden weil es banal wäre und jeder mit Augen und Ohren diese selber kennt - oder schnell finden kann und weil ich auch „Vergleiche“ in der Öffentlichkeit etwas heikel finde.


    edit: Only Rechtschreibung - sonst nichts verändert.

  • Hi y'all,

    Auf einer Fortbildung für meinen Job hat der Kursleiter mal gesagt:


    Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

    Da hat er Recht, der Mann. Du müsstest jetzt nur noch anerkennen, dass man ein Lied sowohl überzeugend wie auch lächerlich vortragen kann. Genau darum geht es mir. Nebenbei: Ich habe größte Zweifel, dass DB bei Roland angestellt und vollständig abhängig ist.


    Die Vorstellung, dass gerade Musiker sich nicht zum Affen machen sollten, ist vielleicht etwas naiv oder romantisch. Und selten dient die Frage, ob sie das Geld überhaupt nötig haben, zu einer zufriedenstellenden Antwort. Wenn ich z.B. einen Jürgen Klopp sehe, der als Multi-Millionär grinsend und glücklich am Steuer eines Opel sitzt, kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln.

    Dann bin ich gerne naiv und romantisch ;) und stelle (wie Gerald/drumstudio1) fest, dass eine Menge anderer das wohl auch sind. ;)
    Zu Kloppi: In Kern hast Du Recht: Für die meisten Menschen ist 'viel' noch nicht genug. Solche Werbung stört mich allerdings kaum, weil sie *augenblicklich* als Werbekonstrukt erkennbar und nicht als "authentisch" verbrämt daher kommt. Beispiele:

    • Fußballtrainer Kloppi steht für ein Auto ein - ein Geschmacks-, kein Fachurteil, das mir hier präsentiert wird
    • Tennislegende Steffi Graf wirbt für Nudeln - ein Geschmacksurteil
    • Drummer HeyJoe wirbt für die neuen SilentPunch(tm) Felle von Remake - kein Geschmacksurteil, sondern ein angebliches Fachurteil
    • Verkäufer Joe Bloggs wirbt mit dem Klassiker "Die hab ich auch! DW nur ohne teures Namensschild" für die super Doppelfuma von Fortune - auch hier ein angebliches Fachurteil, tatsächlich nicht einmal ein Geschmacksurteil, denn Joe hat die Dinger gar nicht im Keller, sondern die DW mit dem teuren günstiger geschossenen Namensschild.

    That's the difference!


    Eine öffentlich gepostete Aussage wie: "Du hast eben als Händler oder Endorser oder Medienreferent nur die Wahl es so zu machen wie es alle machen oder du bekommst den Auftrag nicht" verwechselt "Faust" oder "Mythen aus dem Mittelalter" oder Filme bezüglich dem "Pakt mit dem Teufel" mit der mannigfaltigen Realität die uns umgibt. Verschiedene Firmen haben durchaus auch verschiedene Philosophien und manches kann ausgelotet werden... wenn! man denn den Versuch unternehmen will zu definieren wie etwas stattfinden soll.

    Danke Gerald! Genau das ist meine Idee/mein Wunsch: Dass Künstler sich nicht gleich mit Haut und Haaren verkaufen, sondern Spielräume ausloten und dabei schauen, was gut zu ihnen passt. Es gibt durchaus Drummer, dir mir sympathisch erscheinen wenn sie im Perlen-T-Shirt ein Interview geben. Es gibt auch Leute, die sich bekanntermaßen viel mit Sound/Technik/Hardware etc. beschäftigt haben. Wenn die dann - halbwegs moderat - von einer Neuentwicklung schwärmen, muss ich nicht augenblicklich das Gesicht verziehen.


    Ein zweiter Punkt aus Deinem Post, Gerald, ist mir wichtig: Ja, genau, ich will nicht total vera.... werden. Ein Verkäufer muss (auch) verkaufen, ein Endorser auch werben. Damit komme ich gut klar. Ich will nur nicht wie ein Vollhonk behandelt werden. Nicht von Endorsern ("just PHANTASTIC!") und nicht von Verkäufern ("hab ich auch!" gähn ... Aber: Schöne Vorstellung oder? Was die Jungs alles zu Hause haben müssen! Leben in einer Lagerhalle!).


    Die Lösung für das Tama/Yamaha-Problem des Verkäufers ist nebenbei ganz einfach: Offenlegung! "Du, Tama hat bei DoFuMas einen guten Ruf, keine Frage. Wir sind allerdings schwerpunktmäßig Yamaha-Händler und darf ich Dir mal zeigen, was die 9970ProGlide drauf hat?" Wer würde da nein sagen? Wer würde nicht neugierig werden? Und vielleicht am Ende mal ein anderes Fabrikat kaufen?


    Viele Grüße
    Hajo K


    P.S.: Die größte Show hatte ich allerdings mal als völliger Newbee in einem Tauchladen: "Guten Tag, ich möchte 1x die Tusa Imprex Hallenflossen." "OH NO! Die haben wir nicht mehr! Die sind immer durchgebrochen! Nimm die von Cressi, die halten." :thumbup: Druchgebrochen, herrlich. Ich hatte wirklich keine Ahnung, aber in meinem Verein schienen alle jahrelang ziemlich ungebrochen mit diesen Dingern zu trainieren. Tja, nicht einen Euro Umsatz hat dieser Laden je an mir gemacht. Und Tauchen ist ein teures Hobby.

  • Weil ihr mit allem recht habt und Verkäufer wie auch Endorser nicht nur das Wohl des Kunden fokussieren...


    ...gibt es das Drummerforum.


    Hier der Link zum Drummerforum


    Da könnt ihr alle Fragen stellen und ihr bekommt schnelle und sehr kompetente Hilfe ohne, dass man euch Geld aus der Tasche ziehen will.
    Ich hoffe ich konnte euch helfen. :P


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Erstmal: gutes Thema!


    Ich würde bei den Musikern und ihrer verkauften Seele folgendermaßen unterscheiden:


    1. Berufsmusiker, die tatsächlich, ohne nebenbei im Plattenladen arbeiten zu müssen, ein gutes bis sehr gutes Einkommen haben und sich das "aussuchen" können, mit wessen T-Shirt sie sich ablichten lassen
    2. Berufsmusiker, die gerade so über die Runden kommen und natürlich über jede Okkasion mehr als freuen, ein paar Euros extra zu verdienen.
    3. Berufsmusiker, die lieber mit Pizza ausfahren ihre Kasse aufbessern, weil sie es mit sich selbst nicht vereinbaren können, für etwas ihre Nase hinzuhalten, wozu sie nicht stehen; oder das sogar grundsätzlich ablehnen.


    natürlich gibt es noch Unterformen, z.B.


    1.2 Berufsmusiker, wie 1, aber dem alles egal ist und nur die Kohle stimmen muss, damit er gestern die Marke X, heute Y und morgen Z lobpreist.


    Ich finde alle Varianten erstmal völlig ok - jeder, wie er es mit sich vereinbaren kann.


    Das hat jetzt noch nichts mit der Art zu tun, wie sie die Marken dann unter´s Volk bringen.


    Herr Brand ist, unabhängig davon, ob er jetzt gut Schlagzeug spielt oder nicht, ein unerträglicher Präsentator für mein Empfinden. Aber scheinbar findet bei Roland jemand diese Form genau richtig, sonst würde er DB auch über die Jahre keine Knete dafür geben. Und sich den nächsten suchen.
    Und angestellt ist Herr Brand auf gar keinen Fall. Er wird einen Vertrag haben, daß er nur Roland und keinen anderen am E-Himmel lobpreist, vielleicht sichern sie ihm noch ein paar feste Termine im Jahr zu, alles andere dann eher auch gerne mal auf Zuruf.
    Lass den mal für drei Messetage mit Vorbereitung zwischen 5-7k bekommen. Über´s Jahr verteilt dann noch mal hier und da eine Präsentation und zwei, drei Produktdrehtage. Am meisten wird er davon profitieren, daß sein Name durch Roland bekannt wird. So wahnsinnig üppig wird die Nummer nicht sein, aber eben ein Zubrot und mehr, als man mit nem Pizzataxi reinholt.


    Was die Werbenasen sonst angeht - die meisten (die ein Angebot von Opel nicht ablehnen, weil sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können), wissen, daß ihre Nase ein gewisses Haltbarkeitsdatum hat und in der Zeit gilt es nun mal alles an Knete ranzuschaffen, was möglich ist. Gehört natürlich eine gewisse Geld- und Mediengeilheit dazu. (gerade zweites würde ich Herrn Brand zusprechen)


    Und die, die es mit sich nicht vereinbaren können, Werbung zu machen - ja, von denen bekommt man halt auch nicht mit, daß sie Perlen belobigen, oder was auch immer, weil sie es ja nicht vertraglich müssen.


    Also, um die Würde zusammenzufassen:


    1. für die einen ist die Würde in einer guten Relation zum Produkt und Geld
    2. für die nächsten ist die Würde in einer guten Relation zum Geld und bezahlter Miete
    3. für die anderen ist die Würde mit nur mit Musik und Pizzafahrten über die Runden zu kommen, weil sie mit Werbung nichts anfangen können und ehrlich zu sich selbst sein wollen


    Was aber noch ganz wichtig in dem ganzen ist, ist die Glaubwürdigkeit.
    Um jetzt nicht mit Klopp anzufangen, sondern bei den Herren Brand und Blundell zu bleiben:


    dem Brand nimmt man nicht eine Sekunde ab, daß der das wirklich ernst meint. Der kann auch Tütensuppen so anpreisen und das eben genauso unglaubwürdig, weil seine Körpersprache, Tonalität und Inhalt (Aufbau, Struktur) einfach grausam sind. Er nimmt sich halt wahnsinnig wichtig und ist einfach sowas von drüber, weil er vermutlich nach dem viel-hilft-viel Muster geht. (und das heisst nicht, dass das nicht ein netter Kerl sein kann)


    Blundell dagegen, tendenziell unaufgeregt, aber dann mit einigen Highlights, die man ihm auch glaubt, weil seine Ausstrahlung auch dazu passt. Dazu ein bisschen souverän trommeln. Alles sauber aufgebaut. Peng.

    2 Mal editiert, zuletzt von rame ()


  • Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
    Da hat er Recht, der Mann. Du müsstest jetzt nur noch anerkennen, dass man ein Lied sowohl überzeugend wie auch lächerlich vortragen kann. Genau darum geht es mir. Nebenbei: Ich habe größte Zweifel, dass DB bei Roland angestellt und vollständig abhängig ist.


    Productplacement für das Produkt von Roland und den Drummer Dirk Brandt.
    In der Zeit, als ich dort war, hat er genau das getan. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Darum geht es dir, oder?
    Dabei spielt es in meinen Augen überhaupt keine Rolle, ob Dirk von Roland fest angestellt ist. Seinen Kühlschrank werden solche Productplacements auf jeden Fall füllen und er kann 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Ich bin auch kein Freund von Edrums, aber Dirk als Drummer und Mensch, hat bei mir einen dicken Stein im Brett.
    Als Drummer: weil er sehr viele Musikrichtungen authentisch bedienen kann (beim Metall gehört halt das Posen dazu, bei rockig bluesigen Sachen ist er sehr zurückhaltend und banddienlich)
    Als Mensch: Weil er sich in Pausen oder nach Konzerten Zeit nimmt zu reden, sei es übers drummen, Musik allgemein oder andere Themen.


    "Zum Affen machen" liegt im Auge des Betrachters, bei mir ist es nicht so angekommen.

  • Genau diese absurde und übertriebene Werbe- und Verkaufsphilosophie, die sich in den letzten Jahren breit macht, provoziert mich zu einem sehr bewussten Konsumverhalten, somit ist es nicht ganz negativ.... ;)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Es schon wirklich grenzwertig, was hier einige von sich geben. Zugegeben, das Sticks-Video ist nicht gerade glücklich aufgenommen und von Dirk nicht gut dargestellt worden, wie er es auf der Messe getan hat (ich war im übrigen auch dort und habe es wie Ralli genossen, zu zu sehen und zu hören). Und ich bin mit Sicherheit kein glühender Verfechter der Marke Roland.


    Im Gegensatz zu Leuten wie Klopp oder Mehmet Scholl steht Dirk aber zu den Produkten, die er bewirbt, in diesem Falle Roland E-Drums, spielt diese auch auf Konzerten, ob nun TD 15 bei Tanzmucke-Jobs oder TD 30 (z. b. bei Milk Inc.). Ich glaube nicht daß Klopp in einem Opel Mokka herumkurvt (gelber 911) oder Scholl in einem Dacia.


    Dirk wirbt auf seiner Art und Weise für Roland E-Drums und preist die Vorteile des eneuen TD25-Moduls an. Dabei stehen Zuschauer jeden Alters davor, sehen, hören und staunen darüber, mit welchem körperlichen Einsatz Dirk dort die Leute unterhält.
    Nach den Vorführungen nimmt er sich den Fragen der Zuschauer an, egal, wieviele dort stehen, in keinster Weise herablassend, immer auf Augenhöhe, freundlich, offen.


    Gestern nach der letzten Vorführung hat er seine Sachen gepackt und ist nach Köln gefahren, um dort mit Axxis ein Konzert zu spielen, nach 4 Tagen Messe. Wahnsinn, welches Arbeitspensum er drauf hat., Achja, da waren ja noch Mapex und Vic Firth, für die er ebenfalls endorst, auf der Messe!


    Ich kenne Dirk seit dem 08.01.1981, meiner ersten Unterrichtsstunde bei James Sargent, wir haben bei den Aktivitäten der Musikschule von Blasorchester, Percussion Ensemble bis hin zu Studioaufnahmen sehr viel Zeit miteinander verbracht. NIE und ich betone nochmals: NIE hat er sich abwertend gegenüber anderen Schlagzeugern (einschließlich meiner Wenigkeit) geäußert oder sie auf Grund ihres geringeren Talents (auch wie bei mir und auch vielen anderen) geringfügig geschätzt.
    Das persönliche Bashing gegen Dirk wegen EINEM, nicht ganz so gelungenem Video (ich möchte euch mal in der gleichen situation erleben) zeugt von geistiger Armut oder überzogenen Neid.


    Wenn Euch weder das Produkt, noch die Art und Weise, wie Dirk Brand dafür wirbt, gefallen sollte, dann schaut Euch solche Videos nicht mehr an.


    Theo

  • Endorsing entwickelt sich … nicht zum Guten


    Die Weltwirtschaft entwickelt sich ... nicht zum Guten.
    Die politische Kultur entwickelt sich ... nicht zum Guten.
    Die demographischen Faktoren entwickeln sich ... nicht zum Guten.


    Oje!


    Hajo K: Das ist ein hohes Ross, auf das Du Dich da setzt - das muss man sich erstmal leisten können.
    Das kann man sich immer dann gut leisten, wenn man nicht davon leben muss, was man bei anderen kritisiert.
    Über fremde Lebensentwürfe und die damit verbunden Sachzwänge maße ich mir kein Urteil an.


    Theo: Danke für Deinen Post, der einiges hier wieder zurecht rückt.

  • Ich finde Herrn Brand in dem Video ein bisschen drüber, ja. Und warum er sich immer so einen Lappen um den Hals hängt? Keine Ahnung. Aber der macht doch schon ewig Aktionen mit Roland, auch der muss Butter aufs Brot schmieren, und wenigstens promotet er ein Teil, das er offenbar zumindest gut kennt und das das bringt, was er sagt. Das ist allemal besser als wenn Maskenheinz Jordison, die angepinselten Paistes als siene anpreist oder sein sensationelles Pappel-Forum-Superkit. DAS ist Verarsche, Abziehe und ja auch schon diskutiert worden. Aber letztlich ist es doch so: Wenn mal einer die Marke wechselt, dann wird er nicht sagen: Klingt wie der andere Krempel, aber die zahlen mir mehr! Nein, er wird den guten Sound preisen und seinen Hersteller glücklich machen.


    Solange die Endorser ihren Krempel auch benutzen, ist das OK, finde ich, und das macht Brand ja wohl. Lasst den Mann in Ruhe, der hat nicht seine Seele an den Teufel verkauft und auch niemandem geschadet. Und jawoll, wenn ich in seiner Position wäre, würde ich solche Angebote zum promoten auch annehmen. Er schadet damit niemandem, und über Geschmack läßt sich bei jeder Werbung streiten.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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