Wie habt ihr euch musikalisch im Lauf der Jahre verändert?

  • Hallo allerseits,


    mich beschäftigt gerade die Frage, ob andere ebenso starke musikalische Veränderungen in ihrem Leben mitgemacht haben, wie ich und damit auch die Frage, wie der Einzelne damit umgeht, auch wenn's ums Schlagzeugspiel geht. Klingt erst mal recht undeutlich/wirr - ich weiß - , daher hier mal (hoffentlich) genauer, wieso mir das gerade durch den Kopf schwirrt. :wacko: :wacko: :wacko:


    Es gab Zeiten, da war bei mir lauter, härter, schneller angesagt. :thumbup: Nach den ersten Pop-Erfahrungen der 70er/80er ging es über Rockmusik und Independent zu Hardrock, zu Metal/Industrial Metal, Hardcore und Hip Hop. Dann kam aber auch wieder ein Sprung zurück zu Rockmusik, Stoner-Rock und dann kam plötzlich parallel Funk und Fusion dazu, und (mit 19) war ich dank dieser beständigen Hin und Hers zügig im Jazz gelandet. Von dort habe ich aber immer wieder Sprünge zurück zu Rockmusik (hauptsächlich 60er/70er) gemacht, zu Country (Johnny Cash), Soul, zu einigen Pop-Sachen und Bossanova, Rock'n'Roll, Blues, die Klassik mit Verdi, Beethoven, Händel & Co. ist auch schon laaaange im CD-Regal. Also ein wildes Sammelsurium an Stilen, die ich musikalisch im Laufe meines Lebens beackert habe. :whistling: Meine CD-Sammlung ist jedenfalls umfangreich, mein Musikgeschmack recht breit gefächert.


    Was ich dabei aber ganz kurios finde ist, dass ich einige Sachen, die ich einst "ganz ganz schlimm" :pinch: fand, nun doch ganz gerne hören mag. 8| Wenn im Radio z.B: REM mit "Losing my Religion" läuft, Phil Collins' "Easy Lover" oder Simply Red mit "Stars", dann Summe ich mit. Vor zwanzig Jahren, als ich Sepultura und sowas hörte, undenkbar für mich. Und mir bringt es inzwischen auch Spaß, zu solchen Liedern zu drummen, weil sie einen guten Groove haben. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss bei mir, dass bestimmte Stile, zu denen ich früher gerne musiziert habe, eigentlich nicht mehr spielen mag (Metal z.B. oder diverse Hardrock-Sachen).


    Nun FRAGE (1) ich mich: Haben andere ähnliche Erfahrungen gemacht und wie geht ihr damit um (vielleicht auch in der Band)?


    Insbesondere bei Berufsmusikern (aber auch sonst) stellt sich mir da die FRAGE (2), ob die Musiker in solch einem Fall ihr "Stilmetier" dann freudig oder frustriert wechseln - was wieder bedeutet, neue Kontakte aufbauen, Renomée etc - oder in den ganz ganz sauren Apfel beißen und bis auf ihre alten Tage dann z.B. Metal spielen, weil sie da einen Namen haben und halt gebucht werden, oder aber ob sie zweigleisig fahren (können): Das eine als "Grundnahrung", das stilistisch neue als "Seitenprojekt", bis es Geld abwirft.


    Und damit komme ich zum nächsten Punkt, der mir dabei aufgefallen ist. Zu den Zeiten als ich ohne Ende Rockmusik und Metal hörte, war ich bei Schlagzeugspielen sehr auf Fills, Tempo, achtarmiges Krakenspiel fixiert. Viele Toms und viele Becken waren super, Doppelbassdrum sowieso. Trommelgewitter à la Igor Cavalera (Sepultura), ja, das hatte was. Und nun?


    Nun stelle ich zunehmend fest, dass mich dieses ganze Gefrickel immer weniger interessiert. :huh: Ich will lieber einfach aber gut grooven. Wenn wenige, aber dafür kreative, gute Fills da sind, fühle ich mich recht wohl. Ich habe mich spielphilosophisch - vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt - so langsam in Richtung Ringo Starr entwickelt diesbezüglich. :rolleyes: Hauptsache der Rhythmus (und eine gute Bassdrum) schieben das Lied voran. Anstatt wie früher sechs Toms als ideal oder gar zwingend notwendig zu empfinden, bin ich heute mir zweien völlig glücklich, drei Toms ist bei mir schon pompöser Luxus. Ein Ride, zwei Crashes, 'ne Hihat, ein Splash. Damit kann ich eigentlich alles machen, was ich brauche für meine - im Vergleich zu früher - gemächliche (vielleicht besser: weniger getriebene, posermäßige) Spielweise. Liegt das am Alter :whistling: , an Einsicht 8o , an Faulheit :cursing: , am "ankommen beim eigenen Stil?" 8) ? Ich weiß es nicht einzuschätzen.


    Daher die FRAGE (3): Sind eure Drumsets im Laufe der Zeit eher größer oder kleiner geworden, gemäß eurer "Spielentwicklung" und Spielphilosophie"? Gab es bestimmte Momente, wo ihr einen Wechsel in eurem "Drummingverständnis" bei euch feststellen konntet?



    Viele Fragen, aber vielleicht kommt ja was interessantes beim Meinungsaustausch für alle dabei raus. :)





    Hmm...ich hätte heute im Probenraum vielleicht mehr spielen und weniger denken sollen... :whistling:

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Hallo,


    mein theoretisches und praktisches musikalisches Spektrum hat sich im Laufe
    der Zeit erweitert. Ich denke, das ist normal, man lebt ja und lernt jeden Tag
    etwas Neues, ob man will oder nicht.


    Den Stil wechseln muss ich nicht, das Angebot ist ohnehin beschränkt, man muss
    nehmen, was der Markt bietet, ich bin weitgehend stillos glücklich, mir geht es
    mehr um die konkrete kreative Umsetzung, weniger um einen bestimmten Stil.


    Mein Drum-Set ist im Prinzip eher gleich geblieben.
    Die Veränderungen sind eher logistischen oder finanziellen Gegebenheiten geschuldet.


    Grüße
    Jürgen

  • Welch ein interessanter Zufall, denn als ich heute in meinem Proberaum saß und zu Musik von Chat Baker spielte, dachte ich genau darüber nach.
    Jedenfalls bestellte ich eben online coated Emperors, damit das Besenspiel nicht auf den clear Remos absäuft.
    Früher war es bei mir genau wie bei dir - laut, hart, viele Becken, viele Kessel, die tief und dank pinestripes staubtrocken klangen (bääh).
    Heute sind mir eigentlich zwei hängende Toms schon zuviel, vielleicht stelle ich eins beiseite.
    Reduziert und aktzentuiert macht mir heute viel mehr Spaß.
    Ich besuche zwar immer noch Metal Festivals, sehe mir immer noch Maiden und Manowar an, wenn sie touren, spielen will ich sowas allerdings nicht mehr, da schipper ich schon länger in in Jazz/Blues/Swing Gewässern...


    Mit Ende 40 überlass ich die Doppelhufmaschinen an der Bassdrum lieber jüngeren

  • Ich will lieber einfach aber gut grooven. Wenn wenige, aber dafür kreative, gute Fills da sind, fühle ich mich recht wohl. Ich habe mich spielphilosophisch - vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt - so langsam in Richtung Ringo Starr entwickelt diesbezüglich. :rolleyes: Hauptsache der Rhythmus (und eine gute Bassdrum) schieben das Lied voran. Anstatt wie früher sechs Toms als ideal oder gar zwingend notwendig zu empfinden, bin ich heute mir zweien völlig glücklich, drei Toms ist bei mir schon pompöser Luxus. Ein Ride, zwei Crashes, 'ne Hihat, ein Splash. Damit kann ich eigentlich alles machen, was ich brauche für meine - im Vergleich zu früher - gemächliche (vielleicht besser: weniger getriebene, posermäßige) Spielweise. Liegt das am Alter :whistling: , an Einsicht 8o , (...), am "ankommen beim eigenen Stil?" 8) ?


    Ich würde sagen, die drei von Dir letztgenannten Gründe sind letztlich ausschlaggebend.
    Man setzt halt "im Alter", also je weiter man fortschreitet, andere Prioritäten,
    und das nicht nur in biologischer und gedanklicher Hinsicht, sondern halt auch musikalischer.



    Weniger ist mehr, ja, schon. Und mehr Wert auf gute Grooves und einen schönen Sound zu legen ist eine sehr sympathische Maxime.


    Allerdings hat sich mein Drumset nicht zuletzt auch aufgrund gewachsener finanzieller Möglichkeiten nicht nur qualitativ,
    sondern auch von der Ausstattung vergrößert. Damit widerspreche ich mir vielleicht selbst :pinch: ,
    aber mir gefallen halt die 4 Toms und die 4 Becken (wobei bei Masterwork der Übergang von Ride zu Crash u. umgekehrt fließend ist)


    Stilistisch ist es bei mir von solidem Rock im Laufe der Jahre immer mehr in Richtung Jazz/Funk/Latinzeugs gegangen.

    Oompaoompaoompapa
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Zwischen Blödsinn und Vision besteht ein feiner Unterschied.
    Leider muss man Visionär sein, um ihn zu erkennen.
    (Big Bang Theory)

  • ich schreibe ja nicht gern viel ^^


    darum versuch ich es mal chronologisch:


    1983 - 1989 - erste Band als Drummer
    Klassischer Aufbau der damaligen Zeit: 22, 12, 13, 16, 2 Crashes, ein Splash, HH, Ride
    Stil: eigene Mucke: Blues, Swing, Funk


    1989 - 1995
    Band mit professionellen Ambitionen
    selber Aufbau wie oben
    Stil: eigene Mucke: Hardrock, amerikanischer Mainstream
    Produzent: Luke Herzog (Keyboarder der Scorpions)


    1995 - 1996
    diverse Sessions und kleine Gigs im Ausland (Brasilien) mit einheimischen Musikern
    gespielt auf alles, was da stand


    1997 - 1998
    Stil: Top 40-Cover
    selber Aufbau wie oben


    1988 - 1999
    Trio
    Stil: eigene Mucke: JazzRock
    selber Aufbau wie oben


    2000-2007
    Wiederformation der Hardrockband
    bis 2001 selber Aufbau wie oben akustisch
    ab 2001 mit Meshheads getriggert als eDrum umgebaut bei gleichem Aufbau
    Stil: eigene Mucke, Artrock, Hardrock, amerikanischer Mainstream


    2007 Umzug nach Karlsruhe
    ca. 1 Jahr erfolglos rumgesucht. Sessions mit Coverbands


    2008- 2012
    aus Sessions enstandenes Band Projekt
    Stil: eigene Mucke: Spacerock, Funk, Blues, Fusion, Jazz und Jazzrock
    auf dem Set von Drummerforum-Admin JB getrommelt im Jon Bonham-Aufbau


    2012 - heute
    neues Bandprojekt
    Stil: erstmals wirklich Cover!
    Spacerock, Funk, Fusion, TripHop, Pop, Jazz und Jazzrock
    beim Bonham Aufbau geblieben:
    im Proberaum: 22, 10, 13, 16, Sidenare, Chimes, 3 Crashes, 1 Splash
    Bühne: 22, 10, 14, 2 Crashes, 1 Splash


    mein Fazit: weniger ist mehr. Früher konnte ich nicht viel spielen, daher aufs grooven konzentriert. heute liebe ich es wenig zu spielen. Sehe mich als Groovedrummer, der die richtigen Akzente setzt


    Grüße vom Expsycho :P :D

    2 Mal editiert, zuletzt von noPsycho ()

  • Ich habe 1982 angefangen. Eigene Band. Da waren Hardrock, Punk und New Wave angesagt (ac/dc, Rainbow(oder doch Purple?), PVC...). Kein Lehrer. Dann habe ich von ca. 1986 - 1989 gar nicht gespielt, dann näxte Band, Poprock, hohes Tempo, später eher Independentsound (New Model army), der erste Lehrer. Danach Hardfunk/Crossover, Funk, Unterricht am Drummers Focus Stuttgart, danach Metal, aber eher langsam, schwer, keine Ahnung wie man sowas nennt, danach Rock, heute wieder Rock/Funkrock.
    Das "Krakenspiel" war eigentlich noch nie so mein Ding, Doublebass fand und finde ich für mich nicht wichtig, vielleicht weil die meisten meiner Heroen auch nur Single spielen: Phil Rudd, Mike Bordin, Ian Paice (jaja, spielt auch DB, weiß schon...), Stewart Copeland (ja, inzwischen auch mal DB..). Es gibt auch welche mit DB (Neil Peart, Cozy Powell...).
    Außerdem habe ich irgendwann festgestellt, daß wenn ich DB spielen möchte ich das, was ich mit den Händen übe(n sollte), auch noch mit den Füßen machen müsste. Das wolle ich nicht auch noch, komm ja so kaum zum üben.
    Das soll jetzt nicht heißen, daß ich der Supergroover vor dem Herren bin, aber es war schon immer wichtiger für mich daß das Gesamte stimmig ist, nicht so sehr daß ich meine (sowieso kaum vorhandenen) Skills zeigen kann. Das hat mit Sicherheit damit zu tun, daß ich sehr lange (ca. 15 Jahre) mit dem selben, leider inzwischen verstorbenen, Bassisten gespielt habe und wir das gemeinsam Spiel immer in den Vordergrund gestellt haben. Nicht bewußt, aber es klang immer besser wenn wir aufeinander gehört und nicht die Technikkeule rausgeholt haben.
    Zu Jazz habe ich spieltechnisch und bis heute keinen Zugang. Hören tu ichs ab und an, aber wirklich sehr selten.
    Insgesamt habe ich mich in der Art verändert, als daß ich heute tatsächlich Sachen spielen könnte, die nicht unbedingt nötig sind, außer Drummern niemand hört, ich sie aber trotzdem nicht spiele. Früher konnt ichs nicht und wollte es (meistens) nicht, heute will ichs nicht.
    Meine Sets waren meist 2 up 1 down, ausnahmsweise auch mal 3 up 1 down oder 2 up 2 down. Momentan überlege ich zum xten mal ob ich nicht doch auf 1 up 1 down umstellen soll, mal schauen.
    Beckentechnisch, bin ich ein echter Langweiler: HH, 2 Crashes, 1 Splash, 1 Ride, 1 China (muss aber nicht), so oder ähnlich war es schon immer.
    Metal möchte ich heute nicht mehr machen, ich hörs auch kaum noch.
    Momentan siehts nach Rock/Fusion/Funkrock aus.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Schöner Fred, animiert zur Reflexion der vergangen Äonen.


    Zu Frage 1:
    Bei mir ist das Spektrum nicht ganz so krass gespreizt, aber bei mir sind es über 30 Jahre am Schlagzeug, da hab ich auch verschiedenes gemacht. Gestartet bin ich


    1984 mit Rock Cover Zeugs. In der nächsten Band waren es auch ein paar eigene Stücke, aus dem Rock/Pop/Funk-Bereich, alles noch als ich zur Schule Ging. Dann hab ich (ich dachte, das hilft später beim Geldverdienen) etwa


    1988 einen Ausflug in die Volksmusik bei einem Verein zur Pflege der traditionellen Blasmusik unternommen. Fast zeitgleich war ich einer Band, in der schon ein echter Künstler vertreten war, mit einer Musik, die ich schwer einordnen kann. Etwas später hab ich in den


    frühen 90ern in einer Metalband ausgeholfen.


    Etwa 94-95 hab ich in einer Tanz-und Showband gespielt. Aus der Zeit gäbe es einige "Fleisch ist mein Gemüse"-mäßige Geschichten zu berichten. Dann hatte ich


    ca. 1995-97 eine ambitionierte Band mit eigenem Material und relativ ausgechecktem Rock/Popmaterial, teilweise könnte man das zum Prog-Genre zählen. Danach wurde es wieder funky. Dann kamen


    1999 und 2001 die Kinder und ich hatte kaum noch Zeit. So hab ich mir eine Band zur Überwinterung gesucht, ohne große Ambitionen, aber mit wöchentlicher Probe mit Rock-Cover und ein paar eigenen Sachen. Danach war ich


    2004/2005 in einer richtigen Funkband.


    2005 hab ich angefangen regelmäßig in Gottesdiensten zu trommeln, was für mich bedeutete, viel leiser spielen zu lernen und ggf. auch sparsamer. Ein feste Band hatte ich seit 2006 wegen der trommestimmerischen Aktivitäten nicht mehr, erst seit letztem Jahr wieder.


    seit 2014: Die neue Band läßt sich stilistisch nicht so fest einordnen, am besten vielleicht noch als Singer/Songwriter mit treibender Rhythmusgruppe und hohem Improvisationsanteil.


    Zu Frage 2:
    Tatsächlich hatte ich mich vom eigentlichen Musikmachen für 9 Jahre weitgehend abgewandt. Probleme beim Wechsel der Stilistiken hab ich keine entdeckt, einen "Ruf" hatte ich als Musiker sowieso nie, auch wenn ich zeitweise verschiedene Bands parallel hatte. Insgesamt betrachtet ist mein Spiel, mal abgesehen von den ganz kleinen Anfängen, tendenziell immer sparsamer geworden. Was ich bis Mitte der 2000er gespielt habe würde ich heute nicht mehr so spielen, sondern stark entschlacken.


    Die jetzige Band ist für mich die Abkehr von der Festlegung auf einen Stil. Wir sind alle alte Kämpen und spielen nur noch, was uns in den Kopf kommt, ohne irgendein Klischee bedienen zu wollen. Viele Nummern entstehen aus spontanen Sessions, weshalb wir immer alle Proben mitschneiden, weil man nie weiß, wann was Neues kommt, das man weiterentwickeln will. Ich selbst spiele eigentlich nur noch Sachen, die sich für mich organisch anfühlen und achte sehr auf das, was die Mitmusiker gerade tun.


    zu Frage 3:
    Der Graph spricht eine klare Sprache.


    :)
    Nils

  • Ich hab mit dem Schlagzeug im Jahr 1980 angefangen. Die ersten Grooves und Fills hat mir ein Drummer aus einer Tanzband beigebracht.
    Einige Jahre später war ich dann noch bei einem richtigen Schlagzeuglehrer, um meinen sehr schmalen Horizont noch ein bisschen zu erweitern.. :D


    Mein absoluter Drumhero war früher Jeff Porcaro....mit steigendem Alter kamen natürlich noch einige andere hinzu, die ich hier gar nicht alle aufzählen möchte.


    Meine persönlichen musikalischen und drumspezifischen Interessen gehen von Rock über Funk, Jazz, Fusion, Latin und wieder zurück.


    Bandtechnisch ist es mir wichtig grooveorientiert und musikdienlich zu spielen...


    Hier nun meine Bandstationen:


    Von ca 1981 bis 1982 hab ich in einer Punkband, meist nur im Proberaum getrommelt. Dann war erst mal Bandpause.


    Von 1984 bis 1985 spielte ich in einer Rockband, mit eingenen Sachen, die auch nie aus dem Proberaum kam.


    Ab 1986 sieg ich dann in eine Band ein, die Rock and Roll aus den 50ern machte, Elvis, Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis usw...
    mit dieser Band spielten wir fast wöchtentlich Gigs....1990 bin ich bei dieser Band zusammen mit einem Gitarristen ausgestiegen, weil die Band plötzlich zur Hochzeitsband hätte umfunktioniert werden sollen....(das ging für mich damals gar nicht)...


    Ab 1991 gründete ich mit ein paar Wahnsinnigen eine Coverband, in der wir viel Southernrock und Blues Rock und Stax-Soul (diesen jedoch verrockt) gespielt haben.
    Wir spielten etliche Gigs in Clubs und auf Bikertreffen. Der Sänger der Band war Amerikaner und hatte die Hammer Röhre. Leider starb er im Jahr 1997 an Knochenkrebs. Da die Band auch noch seinen Namen trug, lösten wir sie, nachdem er verstorben war auf.......Dieser geilen Zeit werde ich mein Leben lang hinterhertrauern...


    Seit 1997 spiele ich nun in einer Semipro-Galaband, mit der wir hier in Süddeutschland u.A. die ganzen großen Hotelketten abspielen. Ansonsten spielen wir Schwarz-Weiss-Galas, Firmenveranstaltungen, usw...also richtig kommerziell.


    Seit 2010 spiele ich noch nebenbei in einer Rockband, mit der wir alten Classic-Rock aus den 70ern und 80ern covern. Diese Band sehe ich für mich so ein bisschen als Ausgleich zur Galaband.


    Ansonsten werden wir mal sehen, was die Zukunft noch so alles bringt... ;)



    Gruß vom Fürst

  • Wie witzig, erst gestern hat mich meine musikalische Vergangenheit eingeholt. Mein 10-jähriger hat meine beiden Kassettenkoffer, die ich in meinen ersten Autos spazieren fuhr, gefunden. Der Junge ist in seinem zarten Alter schon ein Freak (natürlich im positiven Sinne) und hat "Gott" sei Dank gleich an die "Number Of The Beast" hingelangt, was dann in der Folge anstatt zu einer Diskussion über den Kreuzweg und die Ostergeschichte zur einer Aufarbeitung der Offenbarung, im speziellen 13,18 ("Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers…" für den dem's nicht geläufig ist) geführt hat.


    Aber jetzt wieder zum Thema…


    Meine musikalischen Hör- und Spielvorlieben haben sich weitestgehend unabhängig voneinander entwickelt. Das kommt daher, da ich bereits ab dem sechsten Lebensjahr die verschiedensten Blechblasinstrumente in den unterschiedlichsten Besetzungen (von bayrischer Volks- und Blasmusik bis hin zu klassischen Blechbläserensembles und Orchestern) gespielt habe. Leider kam es aus verschiedenen Gründen, trotz einiger Erfolge bei Jugend musiziert und bestandener Aufnahmeprüfung am Kons, zu keiner beruflichen Musikerlaufbahn kam. Aus dieser Zeit kommt meine nach wie vor ungebrochene Zuneigung zu guter Volksmusik und Klassik.


    Meine musikalischen Einflüsse waren mein 11 Jahre älterer Bruder, der mich von 0 weg mit Classic- und Glamrock beschallt hat (damals hieß es allerdings noch nicht "Classic"). Dazu kam noch die Hitparade und die TopTen, die Freitag Abend ab 18.10 Uhr fleißig mit dem Kassettenrecorder mitgeschnitten wurde. Mit 14 gab's dann, ausgelöst durch 'nen guten Freund der Familie, ein einschneidendes Hörerlebnis. Der gute Frank Zappa kam ins Haus… Ich habe mich erstmal über mehrere Jahre durch die komplette Discographie gefressen. Irgendwann hat das nicht mehr ausgereicht und ich habe mir alles mögliche der Zappa-Musiker gekauft. Duke, Brecker, Bozzio, Underwood, Colaiuta, Brock, Estrada, Fowler usw. usf. Letztendlich bin ich bei Jazz, Blues und experimenteller Orchestermusik gelandet. Mein fast dreijähriges Intermezzo bei der Augsburger HipHop-Truppe "Köpfe Der Tiefen Frequenz" hat mir durch die Wände voller guter alter Funk und Soul Platten des DJs noch den Zugang zu eben diesem Genre verschafft. Inzwischen höre ich querbeet alles was (in meinen Ohren) gut ist.


    Zum Schlagzeug bin ich dann eher durch Zufall gekommen. Mein kleiner Bruder hat eines bekommen. Ihr könnt jetzt raten wer an diesem schwarzen Newsound Set zumeist getrommelt hat. 3 Toms und 2 Becken war schon extrem uncool und ich habe ein weißes (ebenfalls Newsound) dazu gekauft und beide zusammengestellt (2x 12", 2x13", 2x16", 2x22"). Das war schon bedeutend cooler auch wenn ich nur ein Basspedal und nach wie vor nur 2 Becken hatte (also ich hatte schon mehrere Becken, nur keine Ständer).
    Fast vergessen hätte ich meine Edrums. Ein Dynacord Percuter mit diesen Stecksounds und ein paar Simmons Pads. Habe ich unbedingt gebraucht, weil ich so auf die "Electrified Snare" vom Mitteregger stand und natürlich auf Spliff(s) :) Hing natürlich auch alles am Set…


    Irgendwann kam ich in die Lehre, habe gespart und mir das Pearl SLX (10, 12, 14, 16, 22, alles schön quadratisch) mit dem in den frühen 90ern obligatorischen Drumrack gekauft. Waren zwar weniger Trommeln, aber, ich hatte ein China Becken und das war extremstens cool, weil das in meinem Dunstkreis sonst keiner hatte. Inzwischen spiel ich nur mehr 2 Toms, dafür aber einige Becken mehr und habe noch so den ein oder anderen Krimskrams am Set hängen. Gut ich geb's zu an meinem Rockset ist es noch ein Standtom mehr… wunderbare Ablage für Bier, Aschenbecher, Kopfhörer usw.


    Groove Rulez!!! Ist Momentan die Devise und habe nur Kick, Snare, HH und Ride im 10 To Eleven Traum stehen, meine obligatorische 16x16 Ablage natürlich auch. Weil es da aber eher gesittet zugeht liegen da nur die Leadsheets und Stöcke drauf.


    Das Aufzählen aller musikalischen Stationen habe ich mal weggelassen, waren einfach zu viele… Die KÖPFE und GIFT waren denke ich die Wichtigsten, weil bekanntesten.


    Der Sänger der Band war Amerikaner und hatte die Hammer Röhre.

    Der gute Mr. Clyde, war ne Hammerband :thumbup:

  • Echt? Gab's da nicht noch die wiederformierten Jünglinge um einen gewissen Rainer B. aus A. :)

    ....nö! Gift hatte zu dieser Zeit Pause! ;) Der R.B. hätte gar keine Zeit gehabt, selbst zu spielen. Der war ja ständig bei uns, und vor allem beim Clyde.... :D

  • Hi,
    zu Frage 1:
    Mir ist fast kein Musikstil mehr peinlich, hat alles seine Berechtigung und man wird gelassener mit dem Alter.


    Frage 2:
    Mein Set schrumpft von Jahr zu Jahr, was auch der Schlepperei geschuldet ist und... Effekthascherei.. das war mal, jetzt einfach locker losgrooven.


    Frage 3 (Drummingverständnis):
    Tja,...das eine weiß ich mittlerweile.
    Wenns mal nicht grooved...am Material liegts leider nicht. (Das böse Ü-Wort ist schuld. :S )


    Gruß
    Bruzzi
    PS Der Stuhl wird jedes Jahr bissel mehr zum wichtigsten Hardwareteil.
    PPS Also ähm,...ich meine den Drumhocker :whistling:

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Hmm, dann gehöre ich zu den Wenigen, deren Set weiter wächst statt schrumpft.


    Ich hab ewig über 22, 12, 13, 16 gespielt. 2 Crashes, 1 China.
    Musikstile waren Melodic Hardcore, Industrial, Rock und Metal.


    Aus einem Set sind nun 3 geworden. Mein altes, mein Monster-Set (6 Toms, 4 Crashes , 2 Chinas, 2 Splashes) und mein TD-30KSE.


    Neben Rock, Blues, Funk und Metal mach ich gerne auch elektronische Musik (insbesondere Industrial). Insgesamt bin ich schon etwas altersmilde geworden, aber ich wehre mich (noch erfolgreich) gegen Volksmusik und Co :P


    Eine wirkliche Verschiebung meines musikalischen Schaffens hat nicht stattgefunden aber ich bin offener geworden für anderes.... Nagut, das extreme Grindcoregekloppe spiel ich nicht mehr.


    Die Effekthascherei durch Wirbel/Fills usw. hab ich mir etwa vor 15 Jahren abgewöhnt. Der Bumm Patsch ist halt der beste Beat :D
    Und meiner Meinung nach steht der Bumm Patsch nicht im Widerspruch zu einem ausgewachsenem Set.


    Allerdings ist es neu, dass ich mehrere Bands/Projekte gleichzeitig habe. Früher galt immer: Eine Band oder keine...Heute will ich einfach soviel spielen wie möglich.

    Sonor Premier Ludwig Roland
    Paiste Zildjian Sabian

  • Was habe ich da gestern noch von "reduziert" palavert...?!
    Heute wollte ich im Kölner Music Store eigentlich nach einer Stratocaster für die Kleine schauen und wo landete ich anschl.??
    Im verfluchten Beckenraum mit Sticks in der Hand - meinen "Dank" nochmal dafür an den fürsorglichen Mitarbeiter...
    Ein weiteres Becken (dieses Mal ein 18er China) wird wohl bald in meinen Proberaum einziehen.
    [size=10]Askese ist, auch wenn erwünscht, noch nicht so mein Ding

  • Och.... da kannst du ganz entspannt sein. Kram kaufen und herumliegen haben und sporadisch für Einsätze aufzubauen ist das eine - es andauernd aufgebaut haben, mit der Gefahr, später ein Drumset à la Mike Terrana da stehen zu haben, ist das andere. ;) Ich habe ja auch so einiges im Proberaum rumliegen, aber nur ein Bruchteil davon kommt gleichzeitig zum Einsatz. :)


    ....aber ich werde wohl einiges später noch abstoßen. Das Zeug halt, das einfach zu selten zum Einsatz kommt.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Früher (vor 10-15 Jahren): Zeit zum üben gehabt, aber keine Lust und keine Geduld.
    Heute: keine Zeit mehr für irgendwas, aber Lust hätte ich und bestimmt auch Geduld :D
    Früher: viel zu CDs gespielt
    Heute: überhaupt nicht mehr. Das Spielen mit anderen Musikern wird immer wichtiger. Hier merkt man dann auch schnell, wie schwierig es doch ist, "einfach" mal 4 Minuten das Tempo sauber zu halten und "rund" zu spielen.


    An dieser Stelle wäre es ja auch mal interessant zu diskutieren, wie sich bekannte und professionelle Drummer über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt haben.

  • habe mich seit 1977 (erster auftritt, angefangen zu trommeln hab ich 1971) musikalisch nicht viel weiterentwickelt ... wir machen seit damals ausschließlich eigenes zeugs und nutzen coverversionen nur zum warmspielen oder ablenken. technik, material, gehör und gefühl sind über die jahre eben besser geworden.


    in den knapp acht jahren pause unserer band war ich in zwei anderen, recht anspruchsvollen formationen zuhause; das hat mir aber nicht soviel spaß gemacht, obwohl die weiber schärfer waren. ;)


    a und o ist der immer noch andauernde spaß am spielen und am guten klang des instruments.

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