Eure (dry) Drum Recording Referenzen

  • In letzter Zeit beschäftige ich mich intenstiv mit dem Thema Drum Recording und experimentiere viel mit unterschiedlichen Mikros, Aufbauten, Stimmungen usw.
    Und da ist es natürlich immer hilfreich sich Referenzaufnahmen von tollen Drum Recordings als A/B Vergleich anzuhören.
    edit: Ich möchte gerne möglichst unbearbeitete Drum Aufnahmen hören um ein Gespür dafür zu bekommen, wie eine gute unbearbeitete Aufnahme klingt.


    Daher die Frage in die Runde, was sind aus eurer Sicht gute Drum Aufnahmen die ihr als Maßstab/Referenz verwendet? Also reine Drumaufnahmen.
    Das können natürlich hochprofessionelle Aufnahmen, aber auch gerne gut gemacht Amateuraufnahmen in vielleicht nicht 100% durchoptimierten Räumen und hochpreisigen Equipment sein.
    Es ist naturlich auch dienlich wenn die Aufnahmen nicht soo stark bearbeitet wurden.



    Was ich derzeit als Vergleich nehme:
    Bonedo Aufnahmen zb AKG Grovepack Weiß jemand was über Bearbeitung, Räume bei Bonedo etc?
    Thomann Aufnahmen (weiß da jemand was drüber? Sind die bearbeitet? Räume? Ich find die klingen durch die Bank schon echt fett! Zb: Sonor Force Das gleicht fast meinem Equipment, leider nicht meinen Fähigkeiten ;)


    Besonders spannend sind natürlich gute Aufnahmen aus dem Forum! Also her damit =)

  • Allgemeiner Tip;


    Möglichst so aufnehmen, um den später gewünschten Sound zu erreichen, sprich:


    - Tuning der Felle
    - Mikrofonposition



    Was gern mal vergessen wird: eine gute Aufnahme ist auch vom Instrument selber abhängig.


    Der Rest hängt von der Qualität der verwendeten Aufnahmekette ab. Mit anderen Aufnahmen abzugleichen ist denke ich nur sinnvoll wenn


    - das gleiche Drumset
    - vom gleichen Drummer
    - im gleichen Raum
    - mit dem gleichen Equipment


    aufgenommen wurde ;)



    Sich mit dem Abmischen des Materials zu beschäftigen bringt auch viel, so kann man z.b. herausfinden ob die Signaltrennung gelungen ist durch gaten, EQ usw

  • An den von dir genannten Aufnahmen würde ich mich nicht unbedingt orientieren.
    Die Aufnahme von großen Versender ist dahin gehend unrealistisch, dass ein natürliches Schlagzeug nur in einem sehr sehr kleinen Raum und in der Ecke stehend so fett klingeln kann.
    Die Aufnahme bei Bonedo zeigt wie ein einzelnes Mikrofon im Vergleich zu einem Klassiker klingt.


    Ich finde es wichtig sich an Schlagzeugaufnahmen zu orientieren. Ich würde aber solche Aufnahmen dafür benutzen, die dazu gemacht wurden um mit anderen Instrumenten zusammen zu klingen.


    Für die Mikrofonauswahl musst Du andere Kriterien anlegen .Es gibt zwei grundlegende Überlegungen die du anstellen solltest.


    1. willst du flexibel sein und möglichst viele verschiedene Sounds mit deinem Equipment verwirklichen können, dann nimm möglichst neutrale Mikrofon, hierfür musst du aber gut abmischen können!


    2. willst du möglichst sofort einen Sound aus den Mikrofonen bekommen der wenig Bearbeitung nötig hat, dann hör dich durch die verschiedenen Mikrofontypen und stell dir vor in welchem Zusammenhang sie klingen sollen und kauf dir Mikrofone, die diese Spezial Anwendung gut beherrschen.


    Als Hörtip empfehle ich dir die einschlägigen Schlagzeuger dvds von JoJo mayer, dave weckl, mike Portnoy, steve porcaro, Thomas lang, die audition videos von dream theater als die einen neuen drummer gesucht haben, john blackwell usw. usw.


    Daran hörst du auch direkt wie man in den unterschiedlichen Stilistiken abmischt.


    Hör dir auch an wie sich der schlagzeugsound mit der Zeit verändert hat. vergleiche beispielsweise jazz aufnahmen aus den 50ern mit led zeppelin, mit red hot chili peppers und mit nickelback.
    Hör dir verschiedene stilrichtungen an wie metal, punk, fusion, jazz, top 40. Mitunter nimmt aufgrund des sounds das Schlagzeug eine komplett andere Funktion ein.


    viel Spaß


  • Sich mit dem Abmischen des Materials zu beschäftigen bringt auch viel, so kann man z.b. herausfinden ob die Signaltrennung gelungen ist durch gaten, EQ usw



    Ich finde es wichtig sich an Schlagzeugaufnahmen zu orientieren. Ich würde aber solche Aufnahmen dafür benutzen, die dazu gemacht wurden um mit anderen Instrumenten zusammen zu klingen.



    Ich denke, die Antworten sind etwas am Thema vorbei. Sehr gute Ratschläge, ohne Frage, jedoch hab ich es so verstanden: der TS möchte ja eben durch experimentieren seinen Erfahrungsschatz erweitern und durch Drehen von Regler A, B und C den Sound erreichen, den er als Referenz vorliegen hat.


    Und das Thema Drum Recording so facettenreich ist wie die Natur selbst, sollte man auch mal reine Drum-Aufnahmen machen, sowie auch Aufnahmen für Songs.


    gecka88:


    Reine Drum Recordings fallen mir auf Anhieb nicht ein, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt habe. Aber ich wünsche dir trotzdem viel Spaß beim experimentieren.

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Danke Onkel Playse. Ich dachte schon, ich hätte mich komplett unverständlich ausgedrückt ;)


    Ich möchte gerne möglichst unbearbeitete Drum Aufnahmen hören um ein Gespür dafür zu bekommen, wie eine gute unbearbeitete Aufnahme klingt.


    Um wenn wie bei Thomann oder Bonedo dafür eher Low-Budget Equipment benutzt wird und trotzdem richtig gut klingt, bestärkt mich das noch mehr in Know How anstatt in Equipment zu investieren ;) Daher ist es cool solche Erfahrungen zu machen wie: "Wow - das ist mit dem (günstigen) Equipment und guten Know How möglich"
    Deswegen interessieren mich insebsondere gute Aufnahmen ohne High End Equipment.


    Hier ist auch noch was gutes:
    Nils Schröder,
    @ Nils: Kannst du kurz was zu den Aufnahmen sagen? Equipment, Raum, Bearbeitung?


    P.S. Es gibt ja viele Vergleiche von verschiedenen Mikrofonen oder Trommeln. Gibt es eigentlich einen A/B Vergleich von Räumen? Also identisches Set Up in unterschiedlichen Räumen? Ich hatte das mal vor zu machen, bei uns im Proberaum gibt es noch einen kleinen Vorraum. Wär mal interessiert wie stark sich der Unterschied bemerkbar macht.

  • Spontan fallen mir zwei Sachen die sehr informativ für mich waren:


    -Auf Simon Phillips' website gibt es viele Infos zum Thema Recording.
    -Dave Weckl gibt eine DVD zum thema Recording - auch auf YT


    Mir persönlich hat auch der Austausch mit den Ton-Leuten sehr viel gebracht.
    Stichwort EQ - Mikro Auswahl usw.


    Wenn man EQ außer Acht lässt, erreicht man meiner Meinung nach durch Stimmung und Auswahl der Felle den größten Unterschied.
    Und natürlich Budget-Kohle-Euronen.
    Will ich "meinen" Sound aufzeichnen(ohne auf's geld zu schauen) oder habe ich begrenzte Mittel nähere mich an...

  • Hey!


    Hab hier vielleicht was schönes für dich. Ich arbeit ja schon ewig als Tech für eine sehr gut befreundete Band und hab auch deren Material für meine Diplomarbeit verwendet. Ich hab dir die Drumspur von einem Track hochgeladen, den ich gerade da hatte. Es sind nur Pegel eingestellt der einzelnen Spuren, ansonsten ist alles unbearbeitet:


    https://soundcloud.com/distanzzurmasse/karibik-drums


    Zum Vergleich hier die fertige Version (mit allem drumherum): https://www.youtube.com/watch?v=cCr4kKt0LrQ


    Vielleicht hilft's dir ja. ;)


    PS: Aber pssst, von mir hast du die Drumspur nicht gehört :whistling:

  • Hi,


    erstmal: Gute Entscheidung, mal in Richtung Recording durchzustarten! :)

    Ich möchte gerne möglichst unbearbeitete Drum Aufnahmen hören um ein Gespür dafür zu bekommen, wie eine gute unbearbeitete Aufnahme klingt.

    Wie eine gute unbearbeitete Aufnahme klingt, hörst Du am besten hier im Forum bei Leuten, die da Erfahrungen haben und gelegentlich was Posten. Ich denke da an u. a. an Matzdrums, der eine Zeit lang regelmäßig hochwertige Aufnahmen gepostet hat (und es heute noch gelegentlich tut). Aber es gibt eine Reihe von Leuten, die hier Plan haben und als Referenz dienen können. Mein absolutes Lieblingsbeispiel für Top-Drumsound mit (für einen Amateur) vertretbaren Aufwand hat User Xian hier (in Post 1) vorgestellt. Dieser Thread ist übrigens voll mit spannenden Beispielen.


    Aaaber: Drums leben vom Raum, vom Instrument und vom Drummer. Der Vergleich ist also schwierig. Am Ende haben mich am meisten meine eigenen Experimente (mit Mikros und Mikropositionen) weitergebracht. (Zum Beispiel hier und hier zu hören.)

    Um wenn wie bei Thomann oder Bonedo dafür eher Low-Budget Equipment benutzt wird und trotzdem richtig gut klingt, bestärkt mich das noch mehr in Know How anstatt in Equipment zu investieren

    Also ... das, was Thomann postet, kommt von einer interessegeleiteten Partei - die wollen doch verkaufen! Bonedo (wie auch die gedruckten Magazine) leben von Werbekunden und sind mir selten kritisch bzw. neutral genug. Solchen Aufnahmen schenke ich weder Gehör noch Zeit, zumal selten offengelegt werden, wie die Aufnahmen zustande kamen. (Wer nahm welches von wem gespielte Set wo mit welchem Equipment in welcher Weise und mit welcher Nachbearbeitung auf? ;) )



    Allerdings ist es in der Tat clever gerade am Anfang in Know how zu investieren und sich so vor teuren Fehlkäufen zu schützen. Man kann in dieser Welt eine Menge Geld ausgeben und trotzdem bescheidene Ergebnisse erzielen. Allerdings ist der Umkehrschluss auch nicht richtig: Sehr günstig ist nur selten wirklich sehr gut. :) Es gibt aber in der Szene ja ein paar Geheimtipps und ein paar bezahlbare Klassiker und zu Beginn braucht's noch gar nicht soviel Zeug.


    Viel Erfolg wünscht
    Hajo K

  • Sam,


    vielen Dank! Ich hab's ja nicht so mit der Metal-Ecke, aber teilweise machen mir die Videos schon Spaß: Ein richtiger Mensch spielt ein richtiges Schlagzeug! Die überproduzierten Boombastic-Sounds (egal aus welchem Genre) hängen mir langsam zum Hals raus, das zu Tode editieren natürlich auch. Also: Ganz spannend, was hier zu hören ist.

    Bei einigen Beispielen fand ich es erstaunlich wie gut das schon klingt direkt ab Mikro

    Naja, was nur gern vergessen wird: Hier spielen Top-Leute mit in Top-Räumen mit Top-Studio-Crew. Allein der Studioraum ist für einer wichtigsten Klangfaktoren. Leider sind die Videos (natürlich, das wäre zu viel verlangt) sehr unterschiedlich aufgenommen. Dennoch kann man viel lernen und gecka88 dürfte hier bestimmt fündig werden. Bereits das erste Video mit Nate Gould klingt sehr unverstellt.


    Grüße
    Hajo K

  • @ Nils: Kannst du kurz was zu den Aufnahmen sagen? Equipment, Raum, Bearbeitung?


    Das war in einem Studio auf dem Lande, genauer gesagt in Schwarme, in einem Aufnahmeraum von ca. 20-25 m², Deckenhöhe ca. 3m, Holzfussboden, zwei Wände mit Fenstern, Perserteppich unter dem Set.
    Die Aufnahme war ein Mikrofoncheck und ist daher unbearbeitet. Seltsamerweise hatte der Tonmann 3 Overheads aufgestellt ?( 8| ;( :?: :!:


    Es ist ziemlich lange her, daher leichte Unsicherheiten bei den Becken.
    Die Trommeln sind Pearl 8x8, 10x9, 12x10 BRX (2003) und BLX 14x12, 14x6,5, 22x14 (ca. 82/83), Hihat: Sabian Handhammered (80er), 2x16er Chrashes: Paiste 505 und Sabian Paragon, Ride: Paiste 3000 Power Ride.

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