Bassdrum: Schrinnen der Federn in den Böckchen?

  • Hallo zusammen,


    der Titel sagts ja schon.
    Nun, ich verwende eine Bassdrum in Floortomstellung wie eine Pauke, wenn man so will und kann mich bei Aufnahmen leider nicht auf Lautstärke verlegen, will heissen, wenns schrinnt, dann ist es auch genau so auf den Aufnahmen drauf.
    Habt ihr das schonmal erlebt, dass die Federn in den Böckchen schrinnen, resonieren?


    Was kann man da preiswert tun? Federn raus und durch Schaumgummi oder Gummischlauch ersetzen?

    Gruß,
    Toni


    The pellet with the poison's in the vessel with the pestle;
    the chalice from the palace has the brew that is true.

  • Hi,


    Schaumgummi mit reinstopfen oder Filzzeugs soll helfen. Manche Hersteller machen das von Haus aus - hab ich gehört.


    Schrinnen - und wieder ein neues Wort gelernt ;)

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Schrinnen - und wieder ein neues Wort gelernt


    Aber Du hast sofort verstanden, was gemeint ist ;)
    Gut & Herrje, also wieder die gesamte Trommel auseinanner bauen (war mir aber zu 90% schon klar). Ich versuchs mal mit dem erwähnten Gummischlauch. Das, egal was auch immer... Zeug hat ja nur die Aufgabe, diese Böckchenmuttern oben zu halten, wenn die Spannschrauben raus sind, richtig? Sry für die komischen Fragen, ich bin halt von Haus aus kein Drummer und hab nur ein paar Trömmelchens um hier und da ein paar Aufnahmen zu machen.

    Gruß,
    Toni


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  • Hallo,


    die singende Feder hatte Pearl erfunden, das ist schon 30 Jahre her,
    damals hat man das Böckchen einfach zusätzlich mit Schaumstoff
    bedämpft (Sonor hatte das damals schon werksseitig gemacht).
    Das waren halt noch die alten Zeiten.


    Heutzutage sollte es das eigentlich nicht mehr geben, aber wer
    weiß, es ist ja gerade Retro-Welle.


    Grüße
    Jürgen

  • Oh, es muss nicht Retro sein, die BD dürfte schon einige Jahre auf dem Buckel haben, hatte sie sehr günstig hier über den Flohmarkt geschossen und mir war schon klar, dass da aweng Nacharbeit/Restauration nötig werden wird.
    Ich bin zwar kein Trommel-Forensiker, da ich aber 3 Böckchen schon austauschen musste uns sah, wie sie innen schon angelaufen waren und Oxid an den Federn, dass die Trommel schon länger auf Erden weilt.
    Auf dem Typenschild steht 'New Sound', dürfte also ein China-Derivat sein mit den typisch viel zu schwachen Böckchen (waren ja nicht umsonst gerissen). Die Folierung hat auch ein paar Wellen, naja, wenn ich schon alles abschauben muss, kann ich ja mal zusehen, ob ich die Wellen nochmal mit Heißluft heraus gebügelt bekomme, wenn nicht dann halt nicht, mehr Aufwand würde ich nicht mehr treiben wollen. Ich bastle zwar recht gerne, aber das Ding ist erstmal zum Musikmachen da.

    Gruß,
    Toni


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  • Oder ein altes Fell so auschneiden dass nur ein paar Zentimeter Rand stehenbleiben und alles wieder zusammenbauen.


    Edith:


    falls der Spannreifen/Schrauben etc. noch vorhanden sind.

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  • Oder ein altes Fell so auschneiden dass nur ein paar Zentimeter Rand stehenbleiben und alles wieder zusammenbauen.


    Jetzt hab ich einen Moment gebraucht, bis ich es verstanden habe... ;)
    Also, nee, ich mache da so ganz verbotene Sachen, ich habe beidseitig Schlagfelle drauf, die Drum steht wie eine Floortom, von oben spiele ich sie mit Filzklöppeln, von unten mit einer zum Cocktailbeater umgebauten alten FuMa.
    Was heraus kommt ist natürlich ein sehr sehr bauchiger Klang, gerade das, was der Drummer so nicht haben will, mir aber einen Kesselpauken ähnlichen Klang macht.

    Gruß,
    Toni


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  • Ok, ich dachte das Geräusch kommt davon weil kein Resofell drauf ist, und die Gewindehülsen ohne
    Spannung fröhlich drauf los scheppern.


    Das habe ich witzigerweise an mener 16"er Floortom so nicht, obwohl ich genau da das untere Fell abgenommen habe, es dröhnte zu sehr, was aber sicher mehr mit dem Schlagfell selbst zusammen hängt.
    Verbaut sind an der 16er Floortom die baugleichen Böckchen wie auch an der 22"er BD, gleiche Firma 'New Sound'... das ist, soweit ich recht verstanden habe eine Chinalabel?
    Also, wie man sicher nicht erst jetzt merkt, ich bin gerade dabei, mir die Wunderwelt der Trommeln erst zu erschließen. Klar, für das, was ich damit mache, gäbe es rein klanglich und von der Machart her näherliegende Lösungen, z.B. Surdo, Kesselpauke, Taiko... wenn man sich aber mal die Preise für solche Sachen anschaut und es hier bei den Drummern im Flohmarkt immer wieder sehr geile Schnäpper gibt ist es min. mal einen Versuch wert, mit diesen Trommeln zu arbeiten und später, nach der Aufnahme am Rechner die Spuren entsprechend nachzubearbeiten. Das aber nur nebenbei und erklärt vllt ein bissi meine Fragerei, die ja mitunter schon merkwürdig klingen muss.


    Ich habe sogar schon mal darüber nachgedacht, ob es wohl möglich ist, einen Spannrahmen selbst zu zimmern, in dem man Naturfelle einspannen und dann wie gewohnt mit dem Hoop auf Spannung bringen kann... ;) Aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß,
    Toni


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  • ... Verbaut sind an der 16er Floortom die baugleichen Böckchen wie auch an der 22"er BD, gleiche Firma 'New Sound'... das ist, soweit ich recht verstanden habe eine Chinalabel? ...

    NewSound kopiert seit den 70er Jahren mehr oder minder erfolgreich Hardware/ Trommeln bekannter Firmen. Firmenstandort: "Nationalchina", also Taiwan.
    Wert der Trommeln: die meisten sind eher Anfängerzeugs.


    Gruß, R.

  • NewSound kopiert seit den 70er Jahren mehr oder minder erfolgreich Hardware/ Trommeln bekannter Firmen. Firmenstandort: "Nationalchina", also Taiwan.
    Wert der Trommeln: die meisten sind eher Anfängerzeugs.


    Dacht' ich mir schon ;) Nun, für meine Zwecke reicht es erstmal.... solange die DÜNNSTwandigen Böckchen halten, da hab ich echt Bammel, an der BD das Fell auf Stimmung zu ziehen, drei der Böckchen waren schon ausgebrochen und ich konnte via eBay günstig einen Satz identischer Böckchen schießen. Identisch wollte ich zunächst nur haben, um das gleiche Lochmaß behalten zu können, ich weiß ja nicht, ob das in der Branche irgendwie 'genormt' ist, vermutlich aber eher nicht.


    Nun, Rückmeldung zum aktuellen Problem:
    Ich hatte dann wie zu erwarten in den sauren Apfel gebissen und die Trommel komplett zerlegt, alle Federn aus den Böckchen rausgeschmissen und durch flexiblen Gummischlauch ersetzt (dieser rote, sehr weiche Schlauch aus dem Laborbedarf, dürte auch bei Aquarianern bekannt sein), nun ist Ruhe, es darf nun halt nur kein schwefelhaltiges Öl in die Böckchen geraten, sonst quillt das Gummi auf. Soweit, so gut, und auch gleich im Inneren der Trommel die Gegenplatte des Tomhalters abgebaut und zurecht gebogen, da war ein Spalt zwischen Platte und Wandung, was ebenfalls hätte schrinnen können.
    Die Wellen aus der Folierung mit dem Heissluftgerät rausfönen klappt so nicht, dafür dürfte der Kleber unter der Folierung schon zu alt sein und greift nimmer. Fönen macht es dann eher noch schlimmer. Egal, das bleibt erstmal so, sollte es mich wirklich mal unüberwindlich stören, besorge ich mir lieber für nen Hunni eine andere Trommel. Auf jeden Fall eine spannende Lernaufgabe das Ganze.

    Gruß,
    Toni


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  • Hallo,


    ich war noch nie so der Bastler, meine erste Bass Drum war eine NewSound,
    im Tama-Look, die habe ich aber bei nächster Gelegenheit zugunsten meines
    ersten Komplett-Sets dezent verkauft. Trotz meiner damals eher nicht vorhandenen
    Stimmkünste war der Klang irgendwie anders, befriedigender und das Gebastel
    entfiel auch, nebenbei war sie lackiert.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Bei dem Pearl-Tom hatte ich die Federn mit Schaumstoff gedämpft. Auf die Idee,
    sie auszubauen wäre ich nicht gekommen, da sieht man es wieder, wir hatten
    auf dem Dorf keinen Aquarianerzubehörhandel.

  • ...man will es nicht glauben, heute am Tage, wo ich wieder Krach machen durfte nun die nächste Baustelle.... nun schrinnt es noch zwischen Fellspannring und Metall-Hoop.
    Ich betone aber nochmal, das sind natürlich z.T. hausgemachte Probleme, die vor allem durch den gewünscht langen, bauchigen Klang der Trommel zum Tragen kommen ich missbrauche ja die Bassdrum als Kesselpauke.
    Wer als Drummer überwiegend den Kicksound ganz kurz abdämpft und dazu wohlmöglich mit hartem Beater spielt, also transientenlastig, wird das, was ich da an Problemen zu Tage fördere, gar nicht hören.
    Was könnte hier helfen.... Isoband auf den Hoop aufbringen?

    Gruß,
    Toni


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  • Hallole,


    Moin Toni,


    Wie isses denn mit "Türdichtband", also das hier oder Ähnliches. Das ist ja auch recht gut komprimierbar, sodass du da nicht viel Platz zwischen Aluring und Spannreifen hast.


    Hast Du das schon mal probiert? Es hätte zumindest den Charme, da es ja recht schmal geschnitten ist, dass man es sauber auf die Spannringkante (mit Spannring meine ich immer den Ring am Fell direkt) aufsetzen kann.
    Ich befürchte nur, durch die Flexibilität des Dichtbandmaterials ändert sich sie Stimmung der Trommel latent?


    Also, im Grunde ist es so, dass der Metall-Hoop zu nachgiebig ist, d.h. an den Zugankern liegt er satt am Spannring an, zwischen den Zugankern entsteht ein sehr sehr schmaler Spalt und da schrinnt es halt. Es hatte meine Frau schon einigermaßen belustigt mich zu sehen, wie ich um die Trommel herum krabble, immer wieder mit dem Filzklöppel drauf haue um dann mit dem Ohr an der Trommel auslote, wo das Schrinnen nun her kommt. ;)

    Gruß,
    Toni


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  • Hallole,



    Hast Du das schon mal probiert? Es hätte zumindest den Charme, da es ja recht schmal geschnitten ist, dass man es sauber auf die Spannringkante (mit Spannring meine ich immer den Ring am Fell direkt) aufsetzen kann.
    Ich befürchte nur, durch die Flexibilität des Dichtbandmaterials ändert sich sie Stimmung der Trommel latent?


    Ich denke eher, dass sich durch diese Flexibilität die Stimmung eher hält, denn der Spannring (Metall-Hoop) lässt sich an den Spannschrauben (Zugankern) beinahe in die gleiche Position bringen, wie ohne Klebeband und dort, wo er nicht korrekt aufliegt, sitzt eben der unkompromierte Teil des Klebebands. Zumindest ist das meine Vorstellung der Konstruktion. Man möge mich aber eines besseren belehren, wenn ich da einen falschen Denkansatz habe.

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Ich denke eher, dass sich durch diese Flexibilität die Stimmung eher hält, denn der Spannring (Metall-Hoop) lässt sich an den Spannschrauben (Zugankern) beinahe in die gleiche Position bringen, wie ohne Klebeband und dort, wo er nicht korrekt aufliegt, sitzt eben der unkompromierte Teil des Klebebands. Zumindest ist das meine Vorstellung der Konstruktion. Man möge mich aber eines besseren belehren, wenn ich da einen falschen Denkansatz habe.


    Naja, die Spannung kommt ja eigentlich vom Fell selbst und eben dem Zug auf den Zugankern, was aber nicht heisst, dass es nicht doch funktionieren könnte, denn das Zeug (Dichtband) würde ja derart zusammengepresst werden, dass es am Ende wohl gar nicht weiter nachgeben kann. Der Spalt zwischen Hoop und Spannring zwischen den Ankern ist übrigens soo gering, also man kann da nichts sehen sondern nur hören und wenn man an betreffend ausgelotete Stelle mit dem Handballen drauf drückt, verschwindet das Schrinnen. Es geht hier also um einen Spalt, der wohl im 100tel Millimeterbereich liegen wird. Was mir gerade noch so einfällt und ich noch nicht probiert habe, es könnte auch sein, dass der Hoop mit den Jahren 'ermüdet' ist, also eine, ich nenne es mal definierte Form angenommen hat. Wenn dem so wäre, müsste das Geräusch ebenfalls verschwinden, wenn ich den Hoop um 22° drehe.

    Gruß,
    Toni


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  • Kleiner Zwischenstand:
    Durch 'geschicktes' Drücken mit dem Handballen auf den Hoop konnte ich das Schrinnen weitgehend beseitigen. Anscheinend ist der Hoop doch nachgiebiger, als ich dachte.
    Da ich noch einen Satz neue Zugschrauben bestellt habe (bei den alten Schrauben sind beim Spielen immer die Schraubenflügel im Weg -> Ich ersetze die Schrauben durch normale mit Vierkantkopf), warte ich mit dem Belegen des Spannrings mit Band solange, bis ich die Trommel eh wieder auseinander habe. Derweil mache ich mal das, was man mit Trommeln so macht ;)


    Es ist ja bei mir so: Es ist alles, nur kein Schlagzeug :D


    Gruß,
    Toni


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