richtiges Übungskonzept/Fortschritte ohne Lehrer

  • Hallo zusammen,


    ich spiele seit mehreren Jahren Schlagzeug. Angefangen hatte ich mit einem Fernunterricht, wo ich solche Sachen wie Viertel, Achtel usw. gelernt habe und ich wollte eigentlich auch weiter so verfahren, indem ich mir alles selber beibringe. Der Grund ist, dass es bei uns in der Nähe keinen Schlagzeugunterricht gibt.


    Bin dann aber an einen Punkt gelangt, wo es alleine nicht mehr vorwärts ging. Hatte dann 2 Jahre Unterricht an der Music School und nochmal 1 Jahr Unterricht bei einem privaten Lehrer und bin dafür ziemlich weit gefahren.


    Habe mir nach den 3 Jahren Unterricht mal Gedanken gemacht, ob und wie ich mich weiterentwickelt habe. Und sicher, habe ich mich verbessert, nur was nutzt das, wenn man selber mit den Fortschritten nicht richtig zufrieden ist.


    Meiner Meinung nach, müsste ich nach dem ganzen Unterricht schon viel weiter fortgeschritten sein. Als Beispiel nenne ich mal die Doppelschläge, die ja für das Spielen extrem wichtig sind. Egal, ob mit Hand oder Fuss, ich habe da immer noch nicht die richtige Technik drauf, um sehr schnell spielen zu können. Sicher, ein gewisses Tempo ist schon vorhanden, aber jedesmal wenn ich mir dann mal ein Video anschaue, wo jemand schnelle Doppelschläge spielt, staune ich Bauklötze.


    Solche Sachen erwarte ich von einem Lehrer und das ist ja auch die weitläufige Meinung hier im Forum, dass ein Lehrer eben drüberschaut und ggf. verbessert. Unterricht ist vorteilhaft, aber man muss einen vernünftigen Lehrer haben.


    Wie dem auch sein, ich war halt nicht zufrieden und bin nun wieder da, wo ich angefangen habe, nämlich ohne Lehrer. Heißt also, ich muss mir wieder alles alleine beibringen.


    Habe im Moment so etwas das Problem, dass mir so ein bischen der rote Faden fehlt. Wenn ich übe macht es Spaß, aber meist spiele ich doch dasselbe. So kann ich mich natürlich nicht weiterentwickeln und verbessern.


    Habt ihr irgendwelche Vorschläge, wie ich am besten an die Sache rangehen sollte? Bücher habe ich auch einige nur bleibt das Problem mit den Sachen, die ich noch nicht richtig kann, wie z. B. verschiedene Wirbel. Weiß leider nicht mal wie man diese richtig spielt. Da kann mir auch kein Buch helfen. Youtube Videos sind auch okay, aber da ist leider auch kein zusammmenhängendes Konzept, welches auf dauerhaftes Üben angelegt ist. Außer Fernunterricht natürlich. Aber das hatte ich ja schon.


    Bräuchte wirklich konkrete Vorschläge/Anregungen, wie ich jetzt sinnvoll weiter vorgehen sollte, um weiter Fortschritte zu machen und nicht planlos zu üben. Bin für jeden Rat dankbar, da ich im Monent bischen auf der Stelle trete.

  • Also, was Dir, ausser ein Lehrer nix geben kann, is die Kontrolle und das feedback, wie Du dich machst, weil kein Buch oder ne DVD Dich "kontrollieren" kann... Wenn Du meinst, in der Lage zu sein, dir selber nicht in die Tasche zu lügen und Dich selbst gut kontrollierst, dann hol Dir zwei DVDs.


    Jojo Mayers secret weapons for the drummer. Da ist so viel zeugs drauf, was Du vielleicht nie brauchst, aber auch die Dinge, die Du eben brauchst. Handtechnik zum Abwinken.


    Steve Smith "Drumset technique". Da stellt er schwerpunktmässig 4 Fußtechniken vor. Is Englisch, aber die Bilder würden sich auch beinahe ohne Kommentare erklären.


    Vom Jojo mayer gibts jetzt wohl auch was für die Füße, ich kenns nicht, is aber sicher auch nicht verkehrt. Die oberen zwei kenne ich halt und auch wenn ich immer noch net gescheit spiele, aber die beiden haben mir schon weitergeholfen.


    Was die Herangehensweise betrifft... Puh, da muss jeder für sich selber kucken, wie er "funktioniert". Ein Weg wäre, Sachen, die Du gern spielen könntest aber noch nicht so klappen verstärkt zu üben. Ich denke, wenn Du 5 Minuten eine Sache konzentriert übst, regelmässig natürlich, dann kommt da schnell was rum. 5 Minuten klingen nicht viel, aber mach mal... ;)


    Wenn Du Dich nicht vor "trockener Technik" scheust... Üb mal Singles, Doubles, Paradiddles...


    RLRL
    RRLL
    RLRR
    RRLR
    RLRRLL


    Aus den Figuren kannst eh das meiste zusammenbasteln...


    Fang mal an und find erstmal raus, mit welchem "Konzept" Du am besten klarkommst...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich habe leider auch keinen Lehrer und kann bestätigen dass ich auch keinen roten Faden habe, ich merke z.b dass ich wenn ich Technik übe, heute mehr Single Stroke Roll und weniger mit dem Fuß spiele und wenn nur sehr wenig, das nächste mal überhaupt nicht.


    Gestern z.b
    Free Stroke
    Single Stroke
    Single Stroke mit Hand und Fuß (LRLR LKRK*)
    Free Stroke
    Single Stroke


    Der Nachteil daran keinen oder keinen guten Lehrer zu haben ist dass man a.) keinen roten Faden hat, sich b.) eine falsche Technik angewöhnt und (c. keine Kontrolle hat ob man etwas falsch macht.


    Ich frage mich z.B ob beim Heel Down sich die Zehen bewegen sollen und ob der Beater zurückkommen sollte?
    Darf er ganz zurückkommen wenn man sehr langsam spielt?


    Jedenfalls ist es bei mir noch schwerer weil ich keinen DVD-Player habe, YouTube funktioniert auf einem Handy ohne WLAN nicht, einen PC besitze ich auch nicht.


    Ich denke immer nach 1 Jahr müsste man viel weiter sein und schneller spielen können und sogar schon Lieder - ich kann leider nichts davon. :(


  • Schon nur ich weiß nicht was ich davon öfter machen soll innerhalb 30 Minuten. ^^

  • Was den Trainingsplan angeht kann ich dieses tolle Buch: Klick empfehlen. Es ist schon eine Weile her das ich darin gelesen habe, aber ich hatte damals den einen oder anderen Aha-Effekt.
    Wenn ich mich richtig erinnere, werden auf den beiden DVD's manche Techniken und Sachen aus dem Buch nochmal demonstriert.

  • Falsch, schreib dir einen Übungsplan, Problem gelöst.


    Was da dann u.A. rein gehört hast du dir in der letzten Zeile deines Beitrags quasi vorgegeben.




    Danke. :)

  • Hallo punkgirl


    Ich finde gut das du so ehrgeizig bist und deine Schwächen erkennst!


    Ein Übungsplan ist wichtig . Nimm dir 2bis 3 Sachen pro üben vor. Z.b.


    1. übe doublestroke und singlestroke im Wechsel , langsam !!!!!!!! Es muss sich genau
    Gleich anhören. Tempo erst steigern wenn es klappt. 10 min. Am Stück
    Das gleiche mit Singles und paradiddles


    2. Spiele einen Groove ( snare auf 2 und 4 ) platziere die bassdrum auf alle möglichen zählzeiten
    Erst Singles dann Doubles


    Die dvd the Language of drumming von benny greb würde ich empfehlen .
    Übe mit Spiegel . Nehme dich mit dem Smartphone auf! So erkennst du deine Fehler !

  • In meiner Arbeit als Lehrer, ist eine Sache klar über allem. Es ist erstmal nicht wichtig WAS du übst, sondern WIE du es übst.


    Es bringt nichts wenn du dich stundenlang hinsetzt und schön RRLLRRLL... spielst, wenn du nicht genau weißt, was da eigentlich in der Hand passiert, oder was du gerade nicht machst, damit du Fortschritte machst. Was musst du in unterschiedlichen Dynamiken anders machen? nur zwei Beispiele.


    Ganz wichtig sind Ziele. Wenn du keine definiert hast, kannst du auch keinen Plan machen. Diese müßen natürlich realistisch sein ;)


    Bücher und DVDs sind gut, aber nicht sehr interaktiv. :(


    Ich würde dir ne kostenlose Skype Stunde anbieten, falls du da Lust zu hast.


    Jojo und Benny sind schon sehr sehr gut mit ihren DVDs. Benny hat ja auch ne neue, die im Februar rauskommt.



  • Spiegel hab ich nur 1 und der is im Flur fest in der Wand.
    Das mit dem Aufnehmen probier ich mal.




    YouTube funktioniert nur seeeehr selten PC habe ich nicht und mein Handy... das gehört eigentlich in Müll.


    Ich mache mir sehr viel Gedanken über das WIE z.b "Macht mein Handgelenk zu viel oder zu wenig?", "is das zuviel Abstand von Tip zur Oberfläche?", "wie wird mein Grip stärker ohne verkrampft zu sein?"


    Das mit der Skypelesson is eig ne gute Idee nur kann ich kein Skype nutzen, mangels PC (kann mir das einfach nicht leisten) und funktionierendem Handy.
    Zu jedem Anfang des Monats funktioniert aber Dropbox und Google Drive.


    SWOTMD is sehr gut das stimmt.
    Woher ich das weiß?
    Ausschnitt in FB gesehen. :D

  • Ich hatte zwar mal Unterricht zwischen 1999-2002, bin seitdem aber ganz gut ohne Lehrer unterwegs.


    Ich übe was ich will und wann ich es will, ganz ohne Plan.


    Zum Thema Technik: ich erfinde, je nach dem, was ich spielen möchte, die passende Technik. Das mag für manche zwar komisch aussehen und sie zur Kritik bewegen, aber für mich funktionierts gut.


    Ich kann damit all das spielen, was ich spielen möchte.


    Macht nicht so ne große Wissenschaft aus dem Musizieren und folgt lieber dem Gefühl.


    P.s.: Ich kann auch keine Noten (mehr) lesen.....

    Einmal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • Ich kann dir nur empfehlen alle Bemühungen in das finden eines guten Lehrers zu stecken. Mal rumfragen, irgendwo hockt immer einer der richtig gut trommeln kann, nicht jeder gibt Unterricht und tut das groß kund. Lehrer katapultieren einen nach vorne wenn man denn übt was sie einem aufgeben.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Ich habe ohne Lehrer begonnen, einfach drauf los gespielt. Ich kam nicht so weit. Es reichte für Bands, aber ich wurde weder schneller, noch besser, noch musikalischer, noch...
    Nun habe ich einen Lehrer und schätze den roten Faden; schätze das direkte Feedback; schätze den Effekt, daß ich wirkluch übe, weil ich ja auch Hausaufgaben zum Üben habe und schätze, daß es spürbar vorwärts geht.
    Trotzdem gebe ich z.B. auch panikstajan recht, man sollte nicht aus allem eine Wissenschaft machen und es übertreiben. Solange man selbst mit sich zufrieden ist, passt es wohl. Es ist doch meistens unser Hobby, das soll Spaß machen.
    ABER der TS ist ja scheinbar nicht zufrieden, obwohl er Unterricht hat(te), kommt er nicht voran. Mmmh, vielleicht war es der falsche Lehrer, mangelt es am "richtigen" und "guten" Üben, kein Talent.... es gäbe vieles dazu zu sagen. Doch aus der Ferne ist es immer schwer.
    Insofern nur der Tipp von mir, nicht aufzugeben und vielleicht mit einem anderen Konzept neu durchzustarten.
    VG redsnare

  • Macht nicht so ne große Wissenschaft aus dem Musizieren und folgt lieber dem Gefühl.

    Ist auch meine Meinung zu diesem Thema.



    Trotz Fleiß und einem guten Lehrer, ohne "Talent" sind die Ziele die man sich steckt oft nicht zu erreichen.
    Es gibt immer Leute die es besser können. Das sollte man sich eingestehen und realistisch bleiben, dann sinkt auch automatisch der Frustfaktor.


    Ich vergleiche es mal mit einer Tanzschule, weil ich mit vierzehn zwei Kurse belegt hatte (um an die Mädels zu kommen) und auch heute noch sehr gerne Tanzen gehe.
    Zum Tanzen gehört Rhythmusgefühl, Leidenschaft und eine gewisse motorische Begabung. Du kannst viele Jahre Tanzunterricht nehmen und wirst die Schritte auch lernen, aber wenn das Gefühl für den Rhythmus fehlt, wird es immer "Kacke" aussehen.


    Der Spaß sollte an erster Stelle stehen. :thumbup:




    Gruß
    Gerhard

  • Ich hab noch nie jemanden der etwas wirklich gut kann von Talent reden hören. Immer nur die , die es nich können.


    Wenn es so etwas wie Talent gibt, dann ist das meiner Meinung nach lediglich die Fähigkeit seinen Arsch hoch zu kriegen und für seine Ziele zu arbeiten.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Hallo,


    ich schließe mich den Worten von redsnare (Beitrag #15) vollends an.


    Jeder ist anders gestrickt und muss das tun, was ser tun muss.
    Der Vorteil von Individualunterricht ist, dass auf die konkrete
    Situation eingegangen werden kann. Das findet bei allgemeinen
    Materialien nicht statt, dort muss man selbst exzerpieren, was
    man gebrauchen kann und was nicht, es gibt nicht ein Buch,
    eine DVD oder was auch immer und auch sich interaktiv versuchende
    Portale im Netz sind eher krückenhaft. Alles hilft, aber mich hat am
    Meisten der Individualunterricht weitergebracht, inzwischen habe
    ich bei der Bandsuche ein Problem weniger.


    Das mit dem Talent ist so eine Sache.
    Es gibt in der Tat Leute, die können Üben bis zum Erbrechen, werden
    technisch toll, sind aber musikalisch eine Katastrophe. Dennoch können
    auch die es weit bringen (mit Fleiß).
    Dann gibt es Leute, die mit nichts ein paar erstaunliche Dinge tun können.
    Üben sie aber nicht, dann ist die Bandbreite des Könnens recht schnell
    sehr übersichtlich, die können es nur bedingt weit bringen.
    Die wirklichen Genies sind die Kombination aus harter Arbeit (Üben) und
    Musikalität (Talent) und Nüchternheit (allzu viele sind dank diverser Mittel
    frühzeitig verstorben oder von der Bildfläche verschwunden).


    Wer auf Talent schwört - da bin ich ganz bei Michelchen (Beitrag #18) -
    will damit meist verdecken, dass er zu interesselos beim Üben ist.
    Ich bin aber auch ein bisschen bei drumfuzie (Beitrag # 16), man kann
    viel erreichen, aber so richtig geil wird es nicht, wenn man eigentlich
    nicht so der Typ für die Sache ist.


    Wenn man selbst nicht weiß, wie es weiter gehen soll, dann wäre
    eine Beratung hilfreich. Ich sehe hier konkret nur Sinn darin, sich
    einen neuen Individualunterricht zu besorgen, alles andere ist nur
    Geeier drumherum.


    Grüße
    Jürgen



  • da hattest du vermutlich etwas überzogene Erwartungen an dich selbst ... Videos mit Leuten, die schnell spielen gibt es viele ... aber es gibt kein "ich muss innerhalb von 3 Jahren so und so schnell spielen können, sonst bin ich untalentiert/mein Lehrer schlecht etc."


    Ich unterrichte schon über 20 Jahre, Leute von 5 bis 50 ... und jeder hat sein eigenes Tempo ... das muss man aber auch erstmal akzeptieren (können), dann werden die Ziele realistischer


    Grüssle

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